Die Sonntagsfrage - Wen würdest Du wählen?

  • Zitat

    Original von Sepp
    Mir graust es beim Anschauen der glücklicherweise nicht repräsentativen Wahlumfrage oben.

    Wie man nach sieben Jahren Rot-Grün noch ernsthaft in Erwägung ziehen kann, die Sozis erneut zu wählen, ist mir persönlich mehr als schleierhaft ... :pillepalle:

    Du sprichst mir aus der Seele! :klatschen:

    :schrei: F1 - die online Hilfe :help:

    Einmal editiert, zuletzt von Tim_GM (26. August 2005 um 19:07)

  • Zitat

    Original von Gottfried
    Laß Dich nicht so einpeilen: "Wer nicht für uns ist gegen uns". Ich habe doch nicht und nie gesagt, daß ich als Bewunderer nordhessischer Finanz- und niedersächsischer Friedenskünste unbedingt für die Gegenseite bin, obwohl mein Wahlomat pinkelgelb aufleuchtet.... Es gibt doch andere Sichtweisen als dieses ewige schwarz-weiß. Wenn ich Politiker wäre, würde ich auch arm-reich und Arbeitnehmer-Arbeitgeber ständig gegeneinander ausspielen. Das klappt ja ganz toll und dabei hat das Volk am Ende auch den Eindruck, daß irgendeine Seite die Probleme lösen könnte, während ich mir schnell noch meine Pensionen sichere...... Das kann nämlich keine.

    Aber Politik ist doch - zumindest aus Wählersicht - genau das: schwarz-weiß, rot-schwarz, Schröder-Merkel usw.

    Ich kann nur ein ganzes Paket wählen oder eben nicht wählen. Und da geht es dann noch ein bißchen um die politische Grundeinstellung - wenn man denn eine hat und nicht immer nur Regierungen abstraft oder die gerade angesagteste Protestwählerpartei unterstützt.

    Der Wahl-O-Mat hat mich übrigens durchschaut und sieht die größte Übereinstimmung mit dem Programm von "dieLinke.PDS", danach SPD und Bündnis90/Grüne. Ich werde aber trotzdem "moderat Links" wählen, denn ich hoffe, dass die SPD den neoliberalen Kurs verläßt, Tendenzen dafür sind ja bereits sichtbar.

  • Zitat

    Original von Tim_GM

    Du sprichst mir aus der Seele! :klatschen:

    Was schlagt ihr beiden vor, wenn man fragen darf?

  • Ich bin ein wenig erschrocken, die Linkspartei ist auch bei mir vorn, knapp gefolgt von den Grünen und dann erst die SPD (Wahlomat).

    Nein, wählen werde ich nicht so, Kandidatenstimme geht bei mir klar an die SPD und die Parteienstimme werde ich wohl den Grünen geben, denn ich will eine starke Opposition

  • Ich müsst laut Wahl-oMat die Grünen oder die SPD wählen, was ich auch sowieso machen wollt;)

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Moin,

    nicht schlecht, der Wahlomat, die Grünen sind bei mir auf dem letzten Platz, das werden sie auch wohl bleiben.

    Ob ich allerdings die ganz Linken wähle, wie Vorgeschlagen, muß ich mir dann doch noch überlegen.

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Ich finde die Wahl o mat Fragen dieses Mal ein wenig komisch zusammengestellt. Einige (zumindest für mich) eher zweitrangige Fragen und dafür fehlen mir da Fragen z.B. zur Familienpolitik.
    Nichts desto trotz war bei mir die Partei oben, die ich auch wählen werde.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Bei mir lagen Die Linken auf dem letzten Platz und Grüne auf dem vorletzten kommt schon ganz gut hin.

  • Zitat

    Original von Micha
    Aber Politik ist doch - zumindest aus Wählersicht - genau das: schwarz-weiß, rot-schwarz, Schröder-Merkel usw.

    Im Ergebns hast Du leider verdammt recht. Wobei es tatsächlich so ist, daß die Parteien sich doch kaum radikal gegenüberstehen, sondern nur in unwesentlichen Nuancen voneinander abweichen. Das hat ein Artikel im Spiegel-Online herrlich zusammengefaßt (sorry, wenn es ein wenig lang ist):

  • Zitat

    Original von Gottfried

    Eine wirklich interessante Frage. Schade, dass die "Partei" der Nichtwähler bei der
    Umfrage in diesem Thread nicht berücksichtigt wurde - es wäre interessant zu sehen
    auf welchem Platz die landen.

  • Wenn ich Die Lohn- und Einkommensteuerpolitik der Linkspartei sehe kommt mir das blanke Grausen, dazu kommt noch, dass selbst kleinste Zinserträge voll versteuert werden müssen, der Freibetrag soll entfallen. Auch der Kinderfreibetrag soll entfallen (sehr sozial)

    Hier mal ein paar Beispiele: ich hoffe ich habe richtig gerechnet

    zu versteuerndes Jahreseinkommen 20000,-- Steuersenkung knapp 5 % (Wahnsinn - was für ein Betrag) = Lohnsteuer = 4458,-- jährlich = 371,-- monatlich

    zu versteuerndes Jahreseinkommen 30000,-- Steuererhöhung ca. 10 % (aha dem normalen Durchschnittsbürger wird also doch wieder in die Tasche gegriffen) = Lohnsteuer = 7781,-- jährlich = 648,-- monatlich

    zu versteuerndes Jahreseinkommen 40000,-- Steuererhöung von ca. 50% !!!!!!!!!! = Lohnsteuer = 11833,-- jährlich = 986,-- monatlich

    den Rest spar ich mir.

    Wer Lust hat kann ja mal nachrechnen:

    Hier die Berechnung für Jahreseinkommen unter 60000,--

    y=(zu versteuerndes Jahreseinkommen-12000):10000

    Lohnsteuer jährlich = (364,58*y+1500)*y


    Viel Spaß beim Rechnen.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • Also, der Kinderfreibetrag ist etwas für die Oberschicht. Du mußt schon ordentlich verdienen, damit der Kinderfreibetrag und nicht das Kindergeld für dich zum Zuge kommt.
    Insoweit ist eine Streichung mit Sicherheit nicht unsozial.
    Und den Sparerfreibetrag zu streichen, auch damit kann ich mich eigentlich sogar anfreunden. Könnte das konsumverhalten verbessern und die sozialen Härtefälle leben sowieso nicht von Ihren Zinseinkünften.
    Für Deine Berechnungen hätte ich gerne einen Link und der Rest der Welt vielleicht ja auch ganz gerne mal die aktuelle Berechnungsformel (hab mein aktuelles Einkommensteuergesetz leider in der Firma, also, bitte liefer das selber nach) und mich täte ein Link auf die, der Linkspartei interessieren.

    Es gibt genügend gründe, die rechte Linke nicht zu wählen, aber Deine finde ich so nicht genügend erläutert oder zum Teil auch einfach falsch!

  • der Link der Linkspartei ergibt sich von alleine, gehe dann einfach auf Steuerkonzept.

    Nur zur Info, auch bei kleineren und mittleren Einkommen macht sich der Kinderfreibetrag bemerkbar - eine Erhöhung des Kindergeldes ist nicht vorgesehen - also doch unsozial. Aber was will man von jemandem wie "Rotlicht-Oskar" erwarten :P

    Ein Arbeitnehmer mit gut 3200,--brutto hätte dann inkl. aller Sozialabgaben, Krankenversicherung, Soli, Kirche, also alles dass was abgezogen wird, nur noch netto 1500,-- (alleinstehend). ich glaube kaum, dass man das als richtige gerechte und soziale Steuerpolitik betrachten kann.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • @ UlfN

    Hier findet sich das Steuerkonzept der Neo-SED.

    @ hasenhirn

    Glaub Ulf und mir als Fachleuten mal - der Kinderfreibetrag macht sich nur bei den höheren Einkommen bemerkbar. Das weiß Hans Eichel sicher bist heute noch nicht, sonst hätte er es doch längst geändert...

  • Inwiefern macht sich der Kinderfreibetrag für kleinere Einkommen bemerkbar? Ich entsinne mich an einige durchgeführte Günstigerberechnungen, da war das Kindergeld meistens überlegen.
    Heute macht das ja bei uns im Hause Agenda, ein nicht wirklich gutes Programm, aber an dieser Berechnung habe ich eigentlich nicht gezweifelt. Ohne aktuelles Gesetz werde ich die Grenze wohl kaum berechnen können. Fragt sich für mich, was Du als kleines Einkommen ansetzt. Da werden wir wohl auseinanderliegen. Ich werde wohl in den nächsten Jahren, auch wenn ich vielleicht bald Kinder habe, keinen Schaden daran nehmen.

    Edit: Mir fehlt weiterhin die Gegenrechnung zu anderen Steuermodellen/der aktuellen Steuerberechnung.

    EditEdit: Gottfried: Danke für den Link. Und irgendwie amüsant, dass wir in gewisser weise, beim verteidigen einer von uns Beiden nicht geliebten Partei zusammen finden :P.

  • @ UlfN

    Wobei mir bei der saarländisch geführten SED (hatten wir das nicht schon mal?) die Abschaffung der Sektsteuer doch auch zusagt. Paßt aber nicht zum Image der Partei für die Kleinen, oder?

  • Tja, da wäre ich dagegen, mir geht das prickelwasser eh auf den geist. Bier, Whisky und Wein, okay, aber Sekt? Na ja, jedem das seine. ;)
    Du kommst also auch aus dem steuerberatenden oder wirtschaftsprüfenden Bereich?!?
    Erklärt durchaus ein wenig deine politische Prägung, auch ich wäre fast mal bekehrt worden und habe hier oben einen Betrüger sogar mal gewählt. Allerdings nichts Liberales obwohl ich mich ja durchaus mit der entsprechenden Ideologie anfreunden kann (in vielen Punkten).

    Auf den sozialen Liberalismus. Freiheit ist die Freiheit des anders denkens (ein sehr liberales Statement der guten Rosa).

    Edit: Der Begriff Saarländische SED gefällt mir.

  • Steuervereinfachung?

    Die Gesetze sind doch bereits soooooo einfach - ich weiss schon gar nicht mehr, was ich für die Prüfung noch lernen soll :rolleyes:

    Jedes neue Steuergesetz erscheint doch unter dem tollen Decknamen der "Steuererleichterung" oder "SteuerGERECHTIGKEIT" :lol:

    Aber wir sind uns doch einig, dass in diesem Bereich alle Parteien genau gleich viel Mist verbocken - ich liebe Theoretiker!

    Edit: hat jemand gestern Lafontaine und Merz bei Christiansen gesehen? Wie schlecht war der denn - also der Lafontaine? Dieses populistische Gehabe k.... mich an - große, aufgeblähte Worte - verherrlichende Antworten, nur nicht zur gestellten Frage (wollen Sie regieren?) - dem Gesprächpartner immer schön ins Wort fallen :wall:


    Die Welt:

    Zitat

    Bei seinen neuen Freunden präsentiert sich Lafontaine in seinen Reden gern in einer Doppelrolle: als Ausgestoßener und als Auserwählter. Von den "Hartz-IV-und-Agenda-2010-Parteien" verfolgt, vom "neoliberalen Meinungsterror" gejagt, ist er, Oskar Lafontaine, der Weltökonom, der einzige, der durchblickt, der Ahnung hat, der weiß, was zu tun ist. Er ist der Auserwählte. Und die anderen sind "Schwätzer", "Lügner", "Deppen". Sie schreiben sich "den Arbeitsplatz unter dem Arsch weg", sie verlagern "das Volkseigentum auf die Konten der Unternehmer und Reichen", sie kujonieren die Leistungswilligen, "damit die oberen Zehntausend noch mehr kassieren". Sie sollen "den Mund halten". Wenn er nach einer solchen Tirade dann endet, weiß man, wo er angekommen ist, der doppelte Lafontaine: der Ausgestoßene weit links - und der Auserwählte ganz unten.

    :pillepalle:

    Gut, dass ich für meinen Teil diese WASG-Linkspartei von Anfang an nicht Ernst nehmen konnte...

    Einmal editiert, zuletzt von BrittaF (29. August 2005 um 08:22)