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Knapp/Puchinger zurück in der Bundesliga
Handball: Odenwälder Schiedsrichter freuen sich nach „Baby-Pause“ auf Comeback
Sie waren schon ganz oben, die beiden Odenwälder Handball-Schiedsrichter Matthias Knapp und Martin Puchinger. Sie pfiffen bereits in der ersten Bundesliga und wurden dort mit Lob überhäuft. In der vergangenen Saison sind sie dann etwas in der Versenkung verschwunden, auf eigenen Wunsch in den B-Kader zurückgestuft worden.
„Der Grund war ganz einfach. Wir haben beide Nachwuchs bekommen und wollten uns etwas mehr um unsere Familien kümmern“, erläutert der Fürther Martin Puchinger (36), der sich als „echter Familienmensch“ beschreibt. Da Gleiches auch für Knapp (Birkenau) gilt, war für beide klar, dass die Schwangerschaften ihrer Ehefrauen für sie auch auf dem Handballparkett einen Einschnitt bedeuten. „Jetzt ist aber ein Jahr vergangen, und man kann wieder etwas mehr Zeit in die Schiedsrichterei investieren“, sagt der 34-jährige Knapp.Der Aufstieg der beiden Unparteiischen wurde zu einer klaren Angelegenheit. Innerhalb der 42 Schiedsrichtergespanne aus dem B-Kader setzten sich Knapp/Puchinger klar durch und sind nun wieder im Anschlusskader. „Man kann nicht mehr direkt aus dem B- in den A-Kader aufsteigen. Aber im Anschlusskader pfeift man genauso Bundesliga-Spiele und die Top-Spiele der zweiten Ligen wie die Gespanne aus dem A-Kader“, erläutert Puchinger.
Beim Sommerlehrgang waren die beiden Odenwälder weit vorne, „wobei uns sicherlich auch unsere Erfahrung etwas geholfen hat“, gibt Puchinger unumwunden zu. Immerhin sind beide schon neun Jahre im DHB-Schiedsrichterkader und haben sich bei den Verbandsverantwortlichen wie auch bei den Vereinen durch ihre Leistungen einen guten Namen gemacht. Nach einem Jahr im „zweiten Glied“ gilt es nun wieder, in ganz Deutschland aufzulaufen und in großen Arenen kühlen Kopf und Übersicht zu behalten. „Aber“, betonen Knapp und Puchinger, „wir freuen uns wieder darauf.“
Doch bevor es soweit ist müssen die beiden vom 22. bis zum 24. Juli noch einen Lehrgang in Halberstadt überstehen. Neben Regeltests stehen auch Videoanalysen und ein Konditionstest an. Dabei ist den beiden Odenwäldern aber nicht bange. Eine Vorgabe ist, die 2400 Meter in zwölf Minuten zu laufen. „Es ist zwar nicht ohne, aber wenn man sich gewissenhaft vorbereitet und immer etwas macht, dann ist das alles machbar und im Rahmen“, sagt Martin Puchinger.
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„Weg waren wir nicht“
Handball: Auf den Schiedsrichter kommen in der Bundesliga nun wieder lange Fahrten zu
ECHO: Herr Puchinger, nach einem Jahr Pause sind sie wieder ganz oben. Wie verlief die zurückliegende Saison?Puchinger: „Also, ganz weg waren wir ja nicht. Wir sind nur aus privaten Gründen aus dem A-Kader in den B-Kader zurückgegangen. Sowohl Matthias Knapp als auch ich sind Vater geworden, und da wäre der Aufwand in der ersten Liga zu groß gewesen. Wir haben in der vergangenen Saison vor allem in der Zweiten Liga gepfiffen, und da war alles deutlich näher. Wir waren oft im Stuttgarter Raum, aber auch in Oftersheim, Leutershausen, Kronau/Östringen und in Groß-Bieberau – beinahe alles vor der Haustür.
ECHO: Wie wird sich der Aufwand nun ändern?
Puchinger: „Es wird wieder ganze Wochenenden geben, an denen wir von zu Hause weg sind. Wenn man in Kiel, Magdeburg oder Flensburg eingeteilt ist, dann geht das eigentlich nur mit einer Übernachtung. Daher sind wir sehr froh, dass unsere Familien das mitmachen. Sonst würde das gar nicht gehen.
ECHO: Es gibt einige Änderungen bei den Regeln. Welche finden sie für die Schiedsrichter am sinnvollsten?
Puchinger: „Ganz klar die, dass bei einem direkt auszuführenden Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit nur noch ein Werfer und die Abwehr da stehen dürfen. Wir hatten in der vergangenen Saison beim Derby zwischen Kronau/Östringen und der SG Leutershausen so einen Fall. Da hat Leutershausen die ganze Zeit geführt, und mit einem direkten Freiwurf hat am Ende Uwe Gensheimer noch den Sieg für die Kröstis markiert. Da gab es hitzige Diskussionen: Ob er beim Wurf abgesprungen ist, ob der Ball übergeben wurde und alles Mögliche. Ich bin froh, dass das nun übersichtlicher wird und eindeutiger zu erkennen ist. Auch für die Zuschauer ist das von Vorteil.
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