schnelle Justiz .... in Italien

Teddy

Ach, wie schön kann es doch bei der Justiz zugehen:

Zitat

Weil die durchschnittliche Dauer eines Zivilprozesses in Italien bei etwa sieben Jahren liegt, treibt die real existierende Gerichtsbarkeit inzwischen seltsame Blüten. Viele Familien, schreibt der "Corriere della Sera", hingen inzwischen an ihren Strafprozessen "wie an einem Haustier oder einem alten Rheumatismus". Man schenke dem Anwalt zu Weihnachten ein Fläschchen Wein, freunde sich mit der Gegenpartei an und bespreche in vertrauter Runde die Aussagen der Zeugen, die mit der Zeit zu legendären Figuren würden, heißt es in einem Kommentar der Zeitung.

aus: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,363771,00.html

wobei der eigentliche Anlass eher traurig ist, wenn eine im Jahre 2001 94 Jahre alte Dame eine Ladung zu ihrem eigenen Prozess im Jahre 2010 bekommt (wo sie dann 103 Jahre alt wäre) ...

Steini

Es liegt doch in ihrer Mentalität, dass die Italiener alles ein wenig lockerer sehen...

Steinar

Zitat

Original von Teddy
Ach, wie schön kann es doch bei der Justiz zugehen:

aus: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,363771,00.html

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Könnte sich sowas auch zwischen Schorn und Bohmann entwickeln?

Ronaldo

Zitat

Original von meteokoebes

Könnte sich sowas auch zwischen Schorn und Bohmann entwickeln?

Wie meinst Du das? Lizenzierungsentscheidungen werden 13 Jahre später getroffen?

Linksaussen

sehr praktisch zudem, daß berlusconi die verjährungsfristen runtergesetzt hat. ich hab nicht genau mitgezählt, aber ich glaube, so ca. 5 ánhängige verfahren gegen ihn sind durch seine gesetzesänderungen verjährt. gewaltenteilung gibts in italien schon länger nicht mehr.

Zickenbändiger

Hey, bei uns gibt es auch keine Gewaltenteilung. Im Grundgesetz steht, dass alle Gewalt vom Volk ausgeht. In Italien geht sie eben von Don Berlusconi aus...

Wenn ich mir vorstelle, dass meine Kollegen in Italia ihre Gebühren erst nach mehreren Jahren eintreiben können, dann verzichte ich auch gern auf die Weihnachtsgeschenke der Mandantschaft. Aber dort ist ja ohnehin einiges anders. Eine Klage per Post zu verschicken würde man dort wohl als grob fahrlässig bezeichnen, wenn man Fristen einhalten wollte. Für die Botengänge zu Gericht bedient sich ein römischer Anwalt lieber eines ausstudierten Juristen, der noch auf die Zulassung wartet.