ich sag jetzt gar nix mehr zu allem...........................................
Alles zur Lizenzvergabe
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ZitatAlles anzeigen
Original von Ronaldo
[Aktuelle gibt es meiner Meinung nach nur drei Probleme:
[list=1]
[*]Das Lizenzierungsverfahren, die "rechtliche" Grundlage für die Entscheidungen ist unausgereift, lückenhaft und muss dringend überarbeitet werden.
[*]Die Zeitschiene innerhalb des Verfahrens ist für alle katastrophal. Letzten Endes muss jeder am Ende der Saison spätestens wissen, wo er dran ist.
[*]Einige offizielle Herren verhalten sich noch reichlich unprofessionell. Es kann nicht angehen, dass Tage vor der offiziellen Entscheidung (heute) ein Offizieller zitiert wird, dass sich die Wallau-Geschichte noch bis in den Juli ziehen wird. Dann kann er auch gleich die Entscheidung verkünden.
[/list=1]Da stimm ich dir voll und ganz zu.
Wir haben uns ja schonmal darüber unterhalten(jetzt auf punkt eins bezogen), was da alles hätte kommen können wenn...
Die HBL hat unter den gegebenen vorraussetzungen das bestmögliche getan mit seinen entscheidungen zum weiteren ablauf(zB das Minden und wir definitv drin bleiben; jetzt logischer weise das Schwerin "wählen" durfte,etc..).. Das hätte alles in ein Juristengefecht ausarten können welches wohl seines gleichen gesucht hätte...
Das Verfahren an sich ist lückenhaft und muss dringenst reformiert werden!!Die Zeitschiene ist nicht optimal. Du hast eindeutig recht das JEDER zum Ende der saison wissen muss wo er dran ist...Auch dies betrifft punkt eins - da muss dringenst dran gearbeitet werden!
Das mit den aussagen von "offiziellen", du weißt glaube ich selber wie das ist. da mal unbedacht,hier mal laut gedacht - ob mit absicht oder nicht,das muss nicht sein und ist meiner meinung nach auch gegenüber dem betreffendem verein unfair der die entscheidung evtl noch nichtmal kennt...
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Ich verfolge die Diskussion um die Lizenzen bereits seid Beginn. Dass nun ausgerechnet SN die Lizenz noch erteilt bekommt, hatte ich auch nicht wirklich erwartet. Trotzdem ist mir einiges immer noch nicht klar.
So bezieht sich das Lizensierungsverfahren doch immer auf die kommende Saison, und darauf ob ein Verein in der nächstes Saison allen seinen Verpflichtungen nachkommen kann; ergo liquide ist.
Wie sieht das mit Schulden aus, müssen diese innerhalb der kommende Saison beglichen werden, egal wieviel (Wallau), egal wie sie zustande gekommen (TuSEM) ?
Wie sieht das mit nicht nachgekommenden Verpflichtungen aus dieser Saison aus ? Manche Vereine haben ja monatelang keine Gehälter gezahlt, und trotzdem eine Lizenz erhalten (SN, Fredenbeck), anderen wurde die Lizenz verweigert.
Wie kann überhaupt eine Lizenz nachträglich erteilt werden ? Die Unterlagen müssen doch bis zu einem ganz bestimmten Termin (10.März oder so) eingereicht sein. Wenn nun ein Verein nachträglich noch eine Einnahmequelle entdeckt und nur dadurch die Lizenzkriterien erfüllt, hat er doch, wie die Füchse, die Frist für die Einreichung der Lizenzunterlagen nicht eingehalten ?
Kann das Schiedsgericht überhaupt anders entscheiden als die HBL ? Es muss doch in beiden Instanzen nach den gleichen Regeln und Maßstäben beurteilt werden, ansonsten könnte man das Lizensierungsverfahren der HBL gleich abschaffen und sofort zum Schiedsgericht gehen...
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von ortenausport.de
TVW geht vor das Schiedsgericht
10.06. 23:00:00
Auch im zweiten Anlauf erhielt der Ortenauer Handball Zweitligist TV Willstätt von der Handball Bundesliga HBL keine Lizenz für die kommende Saison. In der schriftlichen Begründung, die dem 1. Vorsitzenden Werner Hetzel sowie Rechtsanwalt Martin Mildenberger am Freitag kurz nach 12 Uhr per Fax zugestellt wurde, beruft sich die HBL wie schon in der ersten Verweigerung auf nicht eingehaltene Fristen.
"Nach § 2 Ziffer 4 der Lizenzierungsrichtlinien ist gemeinsam mit dem Lizenzantrag auch die Beitrittserklärung des wirtschaftlichen Trägers einzureichen. Die Frist am 01.02. eines Jahres ist ausdrücklich als Ausschlussfrist bezeichnet, ebenso wie die Frist des 10.03. zur Vorlage weiterer Unterlagen zur Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit als Ausschlussfrist bezeichnet ist. Dies bedeutet denknotwendig, dass während des laufenden Lizenzierungsverfahrens der einmal benannte wirtschaftliche Träger im Lizenzverfahren nicht gewechselt werden kann," so der wesentliche Wortlaut der zweiseitigen Erklärung.
Rainer Lusch, 2. Vorsitzender des TV Willstätt, wird diese Bestrafung nicht hinnehmen. "Wir werden vor das ständige Schiedsgericht ziehen und parallel dazu Klage beim zuständigen Landgericht Dortmund einreichen," gibt Lusch die Hoffnung auf eine Lizenzerteilung noch lange nicht auf.
Neben dem TVW wurde auch den Erstligisten TUSEM Essen und SG Wallau-Massenheim sowie den Zweitligisten Reinickendorfer Füchse und SG Werratal die Lizenz verweigert, während der SV Post Schwerin mit ihrem Einspruch Recht bekam und in der kommenden Saison sogar in der ersten Liga starten könnte. "Die Schweriner haben ihre Zahlen plausibilisiert. Wir sind ihrer Beschwerde gefolgt, den anderen nicht", erklärte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann am Freitag auf dpa-Anfrage.
In Willstätt befürchtet man nun, dass einige Spieler bei anderen Vereinen unterschreiben könnten. "Wir haben am Donnerstag abend mit den Spielern gesprochen und uns daraufhin geeinigt, dass sie noch mit einer Wechselzusage abwarten," hofft Rainer Lusch auf einen guten Ausgang. Gleichzeitig bestätigte er den Abgang von Torwart Florian Leutner, der wegen eines Auslandspraktikums den Verein verlässt.
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Tja, also spielen wir nun doch in der ZLN. Wohl die beste Entscheidung. Trotzdem schade.
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Es muss jetzt endlich einmal klar sein,das die Fristen eingehalten werden.
Wenn bis zu diesem zeitpunkt aus welchem grund auch immer die
Fristen nicht eingehalten werden dann ist schluss
Ansonsten wären Fristen ja unsinnig. -
Schwerin findet Gnade bei HBL
Gebannt saß die Gemeinde der Handball-Internet-User gestern Morgen vor den Schirmen ihrer Computer. Wer würde zuerst eine Meldung zur zweiten Runde der Lizenzentzüge entdecken? Sechs Vereine hatten im ersten Anlauf die Spielgenehmigung von der Handball-Bundesliga (HBL) verwehrt bekommen.Gegen 10.18 Uhr war es soweit. Ein Insider brachte den Namen Schwerin ins Spiel, das mit seinem Einspruch als einziges Gnade vor den Augen des HBL-Vorstandes gefunden hatte. Handball-world.com, ein privater Informationsdienst, bestätigte diese Meldung kurz darauf indirekt. Dabei hat Schwerin eine schwere Saison hinter sich und zuletzt, nicht zuletzt auf Grund der unsicheren finanziellen Erhältnisse, einen großen Aderlass in den Reihen der Spieler und Betreuer zu verzeichnen. Der SV Post Schwerin kann nach HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann die Liga frei wählen. Ob dies, im Falle der wahrscheinlichen Zweitklassigkeit Auswirkungen auf den Süden hat, bleibt abzuwarten. Dann muss erst eine Entscheidung gefällt werden, bezüglich der Einteilung der HSG Niesetal/Staufenberg, die unbedingt in die Südliga rutschen wollen. Hier winkt das attraktive Derby mit der HSG Gensungen/Felsberg. Die Spielpläne für die Staffel mit der heimischen HG Oftersheim/Schwetzingen müssten in diesem Fall neu erstellt werden.
Die Fälle der anderen fünf Clubs, denen die Lizenz auch im zweiten Anlauf verweigert wurde, werden nun, bei Einspruch, vor dem ständigen Sportgericht verhandelt. Die Verfahren dort können sich nach letzten Aussagen von Bohmann möglicherweise bis Mitte Juli hinziehen. mj
© Schwetzinger Zeitung - 11.06.2005
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Ich habe mich nun in einigen Foren durchgelesen und halte die Äußerungen von Ronaldo als absolut zutreffend.
M.E. Die Erwartungen an das "neutrale" Schiedsgericht auf einen pos. Lizenzentscheid werden vor allem von Vereinsseite hochgepuscht.
Na klar, der Löwe brüllt!
Nur können "die" anders entscheiden, wenn die Rechtmäßigkeit des Lizenzentzuges festgestellt ist. Sie würden der HBL doch damit bescheinigen nicht richtig geurteilt zu haben und das kann ich mir nicht vorstellen.
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Zitat
Original von Hilke
Ich habe mich nun in einigen Foren durchgelesen und halte die Äußerungen von Ronaldo als absolut zutreffend.M.E. Die Erwartungen an das "neutrale" Schiedsgericht auf einen pos. Lizenzentscheid werden vor allem von Vereinsseite hochgepuscht.
Na klar, der Löwe brüllt!
Nur können "die" anders entscheiden, wenn die Rechtmäßigkeit des Lizenzentzuges festgestellt ist. Sie würden der HBL doch damit bescheinigen nicht richtig geurteilt zu haben und das kann ich mir nicht vorstellen.
Wie lange soll denn ein Verein sich mit dem Sch... noch aufhalten? Habe es schon im Thread "Nachträgliche Lizenzerteilung" geschrieben: Es ist nur konsequent sofort ein ordentliches Gericht anzurufen.
Die HBL und ihre Gremien sind doch ein Witz. härter schneller hat es schon geschrieben. Operation gelungen, Patient tot.
Wenn man bedenkt, das Bohmann sagt, Montag setzen wir uns zusammen, wann jedoch entschieden wird, haben wir nicht gesagt, kann man von einer gewissen Ignoranz/Arroganz gegenüber den betroffenen Vereinen ja wohl ausgehen.
Die denken ja wohl lieber über Logos nach, als über Spieler und Angestellte der Klubs, die sich um ihren Job gedanken machen müssen. -
Ich finde die Entscheidung der Schweriner von außen betrachtet auch richtig! Zum einen fehlen ihnen die Spieler für die erste Liga und außerdem haben sie wohl nicht das Geld, dies dann in der 1. Liga zu bewerkstelligen. Respekt für diese Entscheidung!
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Zitat
Original von Olaf
von ortenausport.deTVW geht vor das Schiedsgericht
"Nach § 2 Ziffer 4 der Lizenzierungsrichtlinien ist gemeinsam mit dem Lizenzantrag auch die Beitrittserklärung des wirtschaftlichen Trägers einzureichen. Die Frist am 01.02. eines Jahres ist ausdrücklich als Ausschlussfrist bezeichnet, ebenso wie die Frist des 10.03. zur Vorlage weiterer Unterlagen zur Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit als Ausschlussfrist bezeichnet ist. Dies bedeutet denknotwendig, dass während des laufenden Lizenzierungsverfahrens der einmal benannte wirtschaftliche Träger im Lizenzverfahren nicht gewechselt werden kann," so der wesentliche Wortlaut der zweiseitigen Erklärung.
Ein wirklich sehr interessanter Fall! Falls sie damit recht bekommen, wird es interessant, wie die Zukunft aussieht!
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Hallo erst mal,
ZitatEs muss jetzt endlich einmal klar sein,das die Fristen eingehalten werden.
War denn vor dem Abgabetermin für die Lizenzunterlagen klar, dass es in diesem Jahr für versäumte Fristen einen Lizenzentzug gibt?
Bis jetzt war es doch nur eine Geldstrafe, die die Füchse, bedingt durch ihre Struktur, bewußt in Kauf genommen haben. Ich denke, wenn sie gewußt hätten (rechtzeitig gewusst hätten), dass dieses Jahr ein auf Fristversäumnis gnadenloser Lizenzentzug folgt, hätten sie sich sicher bemüht, die Unterlagen rechtzeitig zusammen zu haben (GmbH gegründet; die Hauptversammlung versucht eher anzusetzen; weiß nicht, was sonst noch möglich ist).
Ich denke auch, dass Fristen einzuhalten sind, auch, dass Lizenzentzug als Strafe für Fristversäumnisse folgen kann, nur sollten das alle VORHER wissen, damit sie entscheiden können, ob sie es drauf anlegen wollen. Wenn es bis jetzt nicht so war, dann könnte man es jetzt für nächstes Jahr unmissverständlich klarstellen und hätte immer noch das "harte Durchgreifen", das fürs Lizenzverfahren gefordert wird. (Im Falle der Fristen dann halt erst im nächsten Jahr, wäre aber besser als diese "rückwirkende" Regelverschärfung.) -
Zitat
Original von InesK
Ich finde die Entscheidung der Schweriner von außen betrachtet auch richtig! Zum einen fehlen ihnen die Spieler für die erste Liga und außerdem haben sie wohl nicht das Geld, dies dann in der 1. Liga zu bewerkstelligen. Respekt für diese Entscheidung!Jawohl, Respekt vor dieser Entscheidung. Die meisten Vereine lechzen nach der 1BL und Schwerin trifft ganz sicher die sinnvollste Entscheidung.
Auch wenn ich gerne gegen Schwerin gespielt hätte... -
Zitat
Original von zeddicus
Hallo erst mal,War denn vor dem Abgabetermin für die Lizenzunterlagen klar, dass es in diesem Jahr für versäumte Fristen einen Lizenzentzug gibt?
Bis jetzt war es doch nur eine Geldstrafe, die die Füchse, bedingt durch ihre Struktur, bewußt in Kauf genommen haben. Ich denke, wenn sie gewußt hätten (rechtzeitig gewusst hätten), dass dieses Jahr ein auf Fristversäumnis gnadenloser Lizenzentzug folgt, hätten sie sich sicher bemüht, die Unterlagen rechtzeitig zusammen zu haben (GmbH gegründet; die Hauptversammlung versucht eher anzusetzen; weiß nicht, was sonst noch möglich ist).
Ich denke auch, dass Fristen einzuhalten sind, auch, dass Lizenzentzug als Strafe für Fristversäumnisse folgen kann, nur sollten das alle VORHER wissen, damit sie entscheiden können, ob sie es drauf anlegen wollen. Wenn es bis jetzt nicht so war, dann könnte man es jetzt für nächstes Jahr unmissverständlich klarstellen und hätte immer noch das "harte Durchgreifen", das fürs Lizenzverfahren gefordert wird. (Im Falle der Fristen dann halt erst im nächsten Jahr, wäre aber besser als diese "rückwirkende" Regelverschärfung.)Rein theoretisch sollte es den Vereinen klar gewesen sein, dass die Möglichkeit zum Lizenzentzug wegen Fristversäumnissen gegeben ist. Die HBL hat ihre Vorgehensweise gegenüber den Jahren zuvor geändert, was vielleicht auch vom Schiedsgericht berücksichtigt wird, weil der Verein von einer wechselnden Handhabe dieses Passus nichts wusste. Es sei denn, dass Herr Bohmann die Vereine vorher ausdrücklich auf die veränderte Vorgehensweise hingewiesen hat. Allerdings sind dort eventuelle FAX-Probleme nicht auszuschließen.

Ich mach mal mit der Presseschau weiter
ZitatOriginal von nrz.de:
EINWURFArmes Essen!
Die Luft für Handball-Bundesligist Tusem Essen wird immer dünner. Die Befürchtung, dass Spitzenhandball in der kommenden Saison und vermutlich auch für lange Zeit in Essen und im gesamten Ruhrgebiet von der Bildfläche verschwindet, scheint sich zu bewahrheiten. Der Vorstand der Handball-Liga schmetterte den 18-seitigen Einspruch der Margarethenhöher vom Tisch und verweigerte dem dreimaligen Deutschen Meister nach wie vor die Lizenz.Und ob sich das Ständige Schiedsgericht als letzte Instanz innerhalb der Handball-Gerichtsbarkeit von der um sechs Seiten umfangreicheren Tusem-Beschwerde beeindrucken lässt und die vorherigen Urteile revidiert, erscheint fraglich.Bei der Beurteilung des in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Klubs orientieren sich die Verantwortlichen augenscheinlich allein an der Finanzlücke. Und nicht daran, wie diese Lücke entstanden ist.
Sollte es beim Bundesliga-Aus für den Tusem bleiben (selbst bei einem eventuellem Gang vor ein Ordentliches Gericht ), wäre dies ein herber Verlust für den Essener Sport. Die Handballer des Tusem haben in den vergangenen Jahrzehnten national und international für Furore gesorgt und eindrucksvoll Werbung für Essen als Sportstadt betrieben.Dass nun nach Eishockey, Tennis und Fußball auch das letzte medienwirksame Aushängeschild verloren geht - armes Essen!
10.06.2005 THOMAS SCHRÖER -
Zitat
Original von meteokoebes
Ich mach mal mit der Presseschau weiter
Nochmal, alles andere als vor ein ordentliches Gericht zu gehen, ist reine Zeitverschwendung.
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ZitatAlles anzeigen
Original von nrz.de:
Tusem-Chef wittert Verschwörung
HANDBALL / Auch in zweiter Instanz wurde dem Traditionsklub die Lizenz verweigert. Nur Schwerins Einspruch erfolgreich.
ESSEN. Der Strohhalm wird immer dünner, aber Essens Handball-Boss Klaus Schorn hält auch an der allerletzten Hoffnung fest. "Wir werden jede Möglichkeit ausschöpfen", erklärte er gestern, nachdem die Handball-Bundesliga (HBL) dem Tusem auch in zweiter Instanz die Lizenz verweigert hatte. Allerdings: Viele Möglichkeiten bleiben dem dreimaligen deutschen Meister, dreimaligen Pokalsieger und zweifachen Europacup-Gewinner nicht mehr. Einen Monat nach dem Triumph im EHF-Pokal droht dem Traditionsverein der Absturz.
Hintergrund: Weil die Oberhausener Firma Weinerplan vertraglich zugesicherte Sponsoren-Gelder in Höhe von 2,7 Millionen Euro nicht gezahlt hat, lehnte der Ligaausschuss den Antrag des Tusem auf Lizenz-Erteilung aus wirtschaftlicghen Gründen ab.
Als letzte sportrechtliche Instanz kann Tusem Essen jetzt nur noch das ständige Schiedsgericht der Lizenzliga-Vereine anrufen. Sollte dieses Gremium beim "Nein" bleiben, wäre auch der dritte Anlauf der Essener gescheitert - dann bliebe lediglich der Gang vor ein ordentliches Gericht. Diesen Weg verbietet jedoch der Lizenz-Vertrag, den die Vereine unterschrieben haben.
Dennoch wollte Schorn gestern gegenüber der NRZ auch dies nicht ausschließen. Auch die SG Wallau-Massenheim, der ebenso wie dem Tusem sowie den Zweitligisten SG Willstädt-Schutterwald, SG Werratal und den Reinickendorfer Füchsen die Lizenz verweigert wurde, kündigte den Gang vors ordentliche Gericht an.
"Gnade" vor dem Ligaausschuss fand lediglich der Post SV Schwerin, der im zweiten Anlauf offenbar Zweifel an seiner wirtschaftlichen Basis ausräumen konnte. Die Mecklenburger können nun selbst entscheiden, ob sie in der Bundesliga bleiben wollen. In diesem Fall müsste das Oberhaus auf 19 Klubs aufgestockt werden, da die Liga-Leitung einen dritten Aufsteiger aus den 2. Ligen bereits ohne Relegation akzeptiert hat. In Schwerin sind sich die Verantwortlichen allerdings noch unschlüssig. "Mit den Spielern, die wir jetzt zur Verfügung haben, können wir nicht in der 1. Liga spielen", sagte Trainer Norbert Henke.
In Essen liegen die Planungen derzeit völlig auf Eis. Der Sportliche Leiter Hans-Dieter Schmitz klagt: "Die Lage ist für uns alle unzumutbar."
Klaus Schorn fuhr schweres Geschütz gegen die Liga-Leitung auf. Er unterstellt dem Ligaausschuss, den Tusem aus egoistischen Motiven über die Klinge springen lassen zu wollen. "Da ist auch persönliche Vorteilsnahme im Spiel", wetterte er und verwies darauf, dass das siebenköpfige Gremium aus Vertretern der Konkurrenz-Vereine zusammengesetzt ist. "Andere Klubs haben da ihre individuellen Interessen oder wollen unsere Spieler haben," so der 70-Jährige.
Aus Nordhorn meldete sich gestern Jochen Fraatz, in der besten Tusem-Zeit Handball-Idol weit über Essen hinaus, zu Wort. "Beim ersten Mal war ich schon geschockt, jetzt bin ich erschüttert", kommentierte er die erneute Lizenz-Verweigerung für den Altmeister aus dem Revier, "für mich ist Essen immer noch ein Stück Heimat. Dort habe ich 14 tolle Jahre erlebt." Und der inzwischen als Nachwuchs-Trainer tätige 42-Jährige fürchtet: "Für die gesamte Handball-Branche bedeutet diese Sache nichts Gutes." (NRZ)
10.06.2005 THOMAS SCHRÖER WALTER BRÜHLZitatAlles anzeigenOriginal von waz.de:
Tusem Essen sucht letzten Strohhalm
Kämpft um Erstliga-Lizenz: Tusem-Manager Klaus Schorn.WAZ Essen. Die Schlinge um den Hals des Tusem Essen zieht sich immer enger zu. Der Vorstand der Handball-Bundesliga lehnte den Einspruch des Europacup-Siegers im Lizenzierungsverfahren ab, so dass dem dreifachen Deutschen Meister nur noch als letzte Instanz der Gang vor das Ständige neutrale Schiedsgericht bleibt, um den Sturz in die Regionalliga zu vermeiden.
Gleiches gilt für den zweimaligen Ex-Meister SG Wallau-Massenheim sowie für die Zweitligisten SG Werratal, SG Willstätt/Schutterwald und Reinickendorfer Füchse, die ebenfalls keine Lizenz erhielten, weil sie wie Tusem nach Ansicht des Bundesliga-Vorstands nicht den Nachweis ihrer wirtschaftlichen Sicherheit bringen konnten.
Es sind die ersten Lizenzverweigerungen in der Geschichte der Handball-Bundesliga, nachdem der angeschlagene VfL Gummersbach vor sechs Jahren auf Intervention des DHB-Vorstandes erstklassig bleiben durfte.
Im Gegensatz dazu erhielt Post Schwerin, abgeschlagenes Schlusslicht in der abgelaufenen Saison, im zweiten Anlauf die Lizenz, was dem Tusem-Manager Klaus Schorn ein bitteres Lächeln entlockt: "Kein Wunder, der Mann aus Schwerin im Bundesliga-Vorstand wird schon dafür gesorgt haben." Die Schweriner haben sogar die Wahl, ob sie in der 1. oder 2. Liga spielen wollen. "Ein Witz", schimpft Schorn.
Für den Essener kam die Ablehnung nicht überraschend: "Es haben doch die gleichen Leute entschieden wie im ersten Verfahren. Man kann nur den Kopf über die Praktiken des HBL-Vorstandes schütteln. Wenn die so weitermachen, ruinieren sie die Liga."
Dabei ist der Tusem unverschuldet in diese Situation geraten. Hauptsponsor Weinerplan hat seit über einem halben Jahr die vertraglich zugesicherte Summe von 2,77 Mio Euro nicht gezahlt, wobei die Summe bereits im letzten Dezember aus Griechenland überwiesen worden sein soll, dann aber - wie Auswärtiges Amt und Bundeskanzleramt bestätigten - in dunklen Kanälen verschwunden ist. Georg Weiner selbst soll in diesem Zusammenhang ebenfalls betrogen worden sein.
Tusem sparte an allen Enden, auch durch Abstriche bei den Spielern, die allerdings bisher pünktlich ihr Geld bekommen haben. Dennoch blieb ein Fehlbetrag von 1,5 Mio. Euro, den die Essener in der Kürze der Zeit nicht termingerecht ausgleichen konnten.
Klaus Schorn hatte vergeblich an die Solidarität der Handball-Bundesliga und an den Schulterschluss der Vereine appelliert: "Wir haben ordentlich gewirtschaftet, gegen kriminelle Machenschaften können wir uns aber nicht wehren. Wir haben den Nachweis erbracht, dass wir betrogen wurden und uns der Betrag rechtlich zusteht. Das ist doch eine besondere Situation."
Offensichtlich wurde Schorn (70), ehemals Direktor einer großen Lebensmittelkette, seine Ehrlichkeit zum Verhängnis. Er hätte die Forderungen an Weinerplan in die Bilanz setzen können, und alles wäre in Ordnung gewesen. "Doch weil ich als ehrlicher Kaufmann diese Forderungen nicht vollwertig eingearbeitet habe, wird mir das zum Nachteil ausgelegt. Unglaublich, dass der Tusem dafür die Höchststrafe bekommen soll."
Stefan Hecker, einst Tusems Torwart-Legende, jetzt Geschäftsführer beim VfL Gummersbach, plädiert: "Die Bundesliga ohne Tusem ist nur schwer vorstellbar. Ich hoffe, das Schiedsgericht wird für Essen entscheiden."
10.06.2005 Von Klaus FleißZitatAlles anzeigenOriginal von waz.de:
Bundesliga ohne Tusem unvorstellbar
Auch der zweite Anlauf ist gescheitert. Der Ligaausschuss der Handball-Bundesliga (HBL) verweigerte Tusem Essen auch in zweiter Instanz die Lizenz für die kommende Bundesligaspielzeit. Die Reaktionen im nahen Umfeld des Vereins fallen emotional aus.
Bob Hanning, zuletzt Trainer des HSV Hamburg und mit der Tusem-Jugend Deutscher Meister, hofft, "dass die Entscheidung nicht endgültig ist." Die Lizenzverweigerung durch den Ligaausschuss sei eine unverhältnismäßige Machtdemonstration, die Hanning wie folgt kommentiert: "Ein Unding! Solch einen Konflikt löst man nicht mit einer Atombombe."
Tusems Torwart-Legende Stefan Hecker hatte das zweite "Nein" durch die HBL erwartet, gibt aber unumwunden zu: "Das macht einen traurig." Er kenne die Interna nicht, für die Bundesliga sei eine Essener Abstinenz jedoch eine Katastrophe. "Meine Hoffnung ist das Schiedsgericht. Die Bundesliga ist ohne den Tusem unvorstellbar!"
Als schweren Schlag für Tusem und für den Sport in der Region überhaupt bezeichnet Dr. Bernhard Görgens die Situation. Der Vorsitzende des Essener Sportbundes war zuletzt Absender eines Briefes an den Deutschen Handballbund. "Wir haben versucht zu schildern, wie wichtig dieser Verein für unsere Stadt ist." Auch als regelmäßiger Besucher der Heimspiele will es Görgens "einfach nicht glauben, dass diese Erfolgsstory nun beendet sein soll."
Seit über 40 Jahren geht Oberstadtdirektor Christian Hülsmann (55) schon zu Tusem-Spielen. "Auch ein Verwaltungsmann wie ich bleibt in einer solchen Krisensituation nicht cool. Der Tusem ist ein Großteil meines Lebens, gerade deshalb müssen jetzt auch kritische Töne fallen." Die Finanzlöcher hätten sich schon vor zwei Jahren angekündigt. "In solchen Zeiten hätte der Tusem vielleicht auch einmal Abschied von Europapokal-Plänen nehmen müssen. Ich habe keinen großen Optimimus in Hinblick auf die Entscheidung des Schiedsgerichtes", sagt Hülsmann, der seit über 30 Jahren Mitglied des Vereins ist.
10.06.2005 Von Felix Hoffmann -
Sehr viel Konstruktives kommt da im Moment aus Essen nicht, wenn man sich diese Berichte durchliest...
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Was willste denn z.B. lesen??
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Interessant finde ich aber folgende Aspekte:
ZitatDennoch blieb ein Fehlbetrag von 1,5 Mio. Euro, den die Essener in der Kürze der Zeit nicht termingerecht ausgleichen konnten.
Die aktuelle reale Schuldenzahl taucht erstmals in den Presseberichten auf.
ZitatOffensichtlich wurde Schorn (70), ehemals Direktor einer großen Lebensmittelkette, seine Ehrlichkeit zum Verhängnis. Er hätte die Forderungen an Weinerplan in die Bilanz setzen können, und alles wäre in Ordnung gewesen. "Doch weil ich als ehrlicher Kaufmann diese Forderungen nicht vollwertig eingearbeitet habe, wird mir das zum Nachteil ausgelegt. Unglaublich, dass der Tusem dafür die Höchststrafe bekommen soll."
Scheinbar hat Klaus Schorn die Werthaltigkeit der Forderung an Weiner selber auf einen niedrigeren Wert gesetzt.
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lischen - Kämpfen um die Lizenz ist ja schön und gut - aber wo ist das Konzept dafür ?
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