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Die Saison ist bereits seit drei Wochen vorüber.
Der Rückblick indes erfüllt Sie noch immer mit Stolz.Das ist doch ganz natürlich. Wir haben mit dem sechsten Tabellenplatz unser ursprüngliches Saisonziel weit übertroffen. Wir haben – und das freut mich besonders – mit ebenso attraktivem wie erfolgreichen Tempohandball Werbung in eigener Sache gemacht und viele neue Freunde gewonnen. Und wir haben mit dem Erreichen des Europacup der Pokalsieger dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Das macht stolz, weil wir das Maximum des Erreichbaren auch erreicht haben. Mehr war nicht möglich.
Vielleicht doch. Immerhin sah es nach dem Pokalwochenende von Hamburg so aus, als könnte die HSG noch in den Kampf um die Champions-League-Plätze eingreifen.
Das war doch illusorisch. Unmittelbar nach Hamburg hatte das Team einen leichten Einbruch, der auf den enormen Kräfteverschleiß im Laufe der langen Saison zurück zu führen war. Zudem mussten wir in den letzten Saisonspielen einige Stammspieler verletzungsbedingt ersetzen. So etwas ist immer schwer, wenn der Kader zwar fein, aber dennoch klein ist. Bitte vergessen Sie nicht, dass wir bis zum April lediglich punktuell vom Verletzungspech betroffen waren.
Wie auch immer: Die Fans honorieren die tolle Saisonleistung des Teams.
Keine Frage: Mehr als 600 Zuschauer mehr pro Heimspiel ist eine tolle Bilanz für die abgelaufene Spielzeit. Und nicht nur das: Der Dauerkartenverkauf für die kommende Saison hat bereits jetzt – also zweieinhalb Monate vor Saisonbeginn – das Niveau der vergangenen Runde erreicht. Das spricht Bände.
Selbst um die Lizenz musste in diesem Jahr keine Sekunde gebangt werden.
Das finde ich großartig. Noch vor gar nicht langer Zeit wurde unserer HSG von Seiten der Konkurrenz wiederholt Misswirtschaft vorgeworfen. Heute indes sind es andere Vereine, die mit dem Rücken zur Wand stehen.
Wie bewerten Sie denn das konsequente Umsetzen der nochmals verschärften Lizenzrichtlinien.
Prinzipiell finde ich das gut, weil ein Lizenzierungsverfahren nur dann Sinn macht, wenn man die Bestimmungen auch inhaltlich ernst nimmt. Es ist allerdings bedauerlich, dass es in diesem Jahr – so scheint es jedenfalls zum gegenwärtigen Augenblick – mit TUSEM Essen und der SG Wallau/Massenheim zwei in der Bundesliga fest etablierte Vereine trifft, von denen der eine sogar amtierender EHF-Cup-Sieger ist. Das schmerzt und wird sicher zu Kratzern am Lack der Liga führen.
Um die HSG ist es hingegen angenehm ruhig. Bleibt das so?
Wieso nicht. Wir fühlen uns nicht dazu berufen, für Skandale in der Liga zu sorgen.
Aber mit großen Namen könnten Sie beispielsweise den Imagegewinn der HSG weiter erhöhen. Oder bleibt das Team so, wie es ist.
Wir haben mit Dennis Leissink lediglich einen Abgang. Alle anderen Spieler bleiben, weil sie noch einen laufenden Vertrag haben. Mark Bult hat seinen Kontrakt eben erst bis zum Jahr 2007 verlängert. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Keine Angst, dass die Spielerdecke im Falle von Verletzungen zu dünn ist?
Haben Sie doch einfach Geduld. Natürlich schauen wir uns auf dem Markt um. Vor allem, weil möglicherweise durch den Lizenzentzug interessante Spieler freigesetzt werden. Es gibt auch einen oder vielleicht sogar zwei Kandidaten. Aber wir werden lediglich einen Spieler verpflichten, der uns auch tatsächlich weiterbringt.
Formulieren Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt schon Saisonziele?
Das ist schwer und wird dem Coach nicht gerecht, mit dem ich das abstimmen muss. Aber soviel steht fest: Wir würden uns ungern verschlechtern.
Zurzeit sind die Spieler im Urlaub oder – wie im Falle von Robert Arrhenius und Jan Filip – mit ihrer jeweiligen Nationalmannschaft unterwegs. Wann geht es endlich wieder los?
Der Trainingsauftakt ist für den 20. Juli festgelegt. Ich hoffe, dass alle Spieler wohlbehalten und in guter körperlicher Verfassung zurückkehren werden und die von Ola Lindgren mitgegebenen Hausaufgaben gemacht wurden. Danach werden wir eine normale Saisonvorbereitung mit diversen Testspielen durchlaufen, an deren Ende die Teilnahme am Bundesliga-Cup in Braunschweig am letzten August-Wochenende stehen wird, wo wir uns eine Woche vor Saisonbeginn mit Teams wie Flensburg oder Lemgo messen können, um die Feinabstimmung zu finden. Die Saison beginnt am ersten September-Wochenende mit dem Gastspiel in Düsseldorf. So sieht es jedenfalls der vorläufige Spielplan vor. Zum ersten Heimspiel empfangen wir dann den Neuling Melsungen/Böddiger.
Quelle: hsgnordhorn.de