Einschränkung der Bewegungsfreiheit für Torhüter???

Wie wärs, wenn du mal nicht die Worte auf die Goldwaage legst, sondern mal auf die Gegenbeispiele antwortest.
Was würdest du noch verbieten?

- Gegner springt in den Torraum
- Hüftwürfe ohne Ankündigung
- Wurftäuschungen aufs Gesicht
- ganz beliebt: 7m-Wurf 2cm am Kopf des Torhüters vorbei werfen.

Ist alles nicht verboten, aber mithin genauso gefährlich wie wenn der TW im Tempogegen rauskommen.
Wenn du das alles verbietest, machst du doch den Sport kaputt. Und wenn du nur das Rauskommen verbietest? Dann kommt die Frage auf: Warum das und das andere nicht? Entweder alles oder nichts.

Zitat

Original von jfherden
- Hüftwürfe ohne Ankündigung
- Wurftäuschungen aufs Gesicht

Ohne jetzt dafür zu plädieren, den TW in seinem Torraum einzusperren, sollte man aber doch festhalten, dass obige Aktionen sehr wohl als Unsportlichkeiten mit FW gegen den Angreifer geahndet werden müssen (beim Hüftwurf natürlich nur bei entsprechenden Körpertreffern beim Gegenspieler).

Bei allen meinen Beispielen kann ich den Spieler wegen Gefährdung der Gegenspieler progressiv bestrafen. Das kann ich aber beim herauslaufenden Torwart auch, sofern er den Gegenspieler gefährdet.
Ich kann aber auch brutal warten, bis der Gegner getroffen wurde, und mir dann den Schuldigen rauspicken.
Will sagen: Bei allen diesen Aktionen (herauslaufender Torwart eingeschlossen) ist das Fingerspitzengefühl der SR gefragt, weil die Bandbreite bei allen Aktionen von völlig harmlos bis fast kriminell reicht.

Warum soll ich das Herauslaufen eines Torwartes unterbinden, wenn er sich fair und regelkonform verhält? Ich nehme ihm doch einen Großteil von seiner Chance, ein bevorstehendes Tor zu verhindern. Wenn er nur in seinem Kreis bleiben darf, wäre doch fast jeder TG ein Treffer.

Was passiert außerdem in der Situation 20 Sekunden vor Schluss, wenn der TW zur Unterstützung seiner dezimierten Mannschaft mit in den Angriff geht? Da würde er auch gegen das Hinauslauf-Verbot verstoßen.

Das ganze kann man sich so vorstellen, wenn man nen Tollen Porsche in der Garage hat, der aber nicht vom Hof runterfahren dürfte, weil er ja mit anderen Autos zusammenstoßen könnte.

@ jfherden: Hättest Du meine Beiträge genauer gelesen hättest Du gesehen dass ich Torhütern bei eigenem Ballbesitz das herauslaufen aus dem Torraum gar nicht verbieten möchte!
Das springen in den gegnerischen Torraum is sicher auch gefährlich jedoch nich mit Torwart rennt bei gegnerischem TG aussm Tor raus zu vergleichen.

Außerdem möchte ich nur den Fall Deckarm erwähnen, da prallten zwar zwei Feldspieler aufeinander, doch die Folgen dürfte wohl jeder kennen.
Desweiteren schaut sicher jeder Spieler beim Konterlaufen nach dem Ball un nich nach eventuellen vor ihm stehenden bzw. auf ihn zulaufenden Torhüter, wie soll er sonst den Ball fangen? Hoffen das er ihn direkt vor die eigenen Füsse gespielt bekommt?

Dass du dich immer auf die Nebenaspekte stürzt und die Hauptaussage unangetastet lässt, versteh ich nicht.

Warum soll einem TW verboten werden, aus dem Torraum herauszukommen, wenn er fair und regelkonform mit dem Gegenspieler umgeht?
Und warum ist das eine mit dem anderen nicht vergleichbar? Beides ist im Extremfall brandgefährlich. Und der Fall Deckarm hätte auch als Sprung in den Kreis so enden können. Das ist leider Schicksal, aber es kann überall passieren.
Warum darf ein Spieler, der einen TG läuft, in die Luft schauen? er kann über seine Schnürsenkel stolpern oder über seine eigenen Füße. Es kann ihn auch ein anderer Gegenspieler umrennen.

Kannst du auf der Straße laufen, ohne auf deine Schritte zu achten? Wohl kaum. Da musst du auch aufpassen. Ansonsten bist du selbst schuld. Denn nicht selten genug gefährdet bei der fraglichen Situation der Spieler den Torwart.

Zitat

Original von Outsider81
Haha super Beitrag Warum gibt´s in der Formel-1 eigentlich Auslaufzonen? Voll die Weicheier.
Was sollte Deine Aussage ? Sicherlich is Handball hart, gewisse, Aktionen jedoch wie bspw. das Herauslaufen des Torwartes bei einem gegnerischen Konter finde ich so gefährlich dass sie abgeschafft werden sollten.

Der Rennsport ist doch nicht mit Handball zuvergleichen. Auslaufzonen dienen der Sicherheit der Fahrer, und die sind trotz den Auslafzonen gefährdeter wie Handballspieler.

@ Outsider81:
Meine Erfahrung ist, dass es beim TG wesentlich häufiger zu Zusammenstößen innerhalb als außerhalb des Torraums kommt. Und damit meine ich nicht, dass der Angreifer normal in den Kreis springt, sondern mit mindestens 20 Metern Anlauf bei 6 Metern abspringt und den TW, der bei etwa 4 Metern steht, voll umspringt. Teilweise habe ich bei einigen Spielern sogar das Gefühl, dass sie das mit Absicht machen, mit dem Wissen, dass die meisten SR das nicht ahnden (können). Hinzu kommt dann noch, dass dann der Ball auch noch wenige Milimeter am Kopf vorbeigeschossen wird. Das heißt also, bevor man sich auf den "gefährlichen" TW konzentriert, müsste man solche Situationen erstmal entschärfen.

Outsider81: Hast Du eigentlich irgendetwas mit Handball zu tun?
Sorry, aber mit Deiner bisherigen (eigentlich nicht vorhandenen) Argumentation qualifizierst Du Dich in der Diskussion als Außenseiter, was ja interessanterweise zu Deinem Nickname paßt.

Zitat

Original von Lasse
@ Outsider81:
Meine Erfahrung ist, dass es beim TG wesentlich häufiger zu Zusammenstößen innerhalb als außerhalb des Torraums kommt. Und damit meine ich nicht, dass der Angreifer normal in den Kreis springt, sondern mit mindestens 20 Metern Anlauf bei 6 Metern abspringt und den TW, der bei etwa 4 Metern steht, voll umspringt.[...]

Ich habe leider die schmerzliche Erfahrung gemacht, dass man im Torraum überhaupt nicht sicher ist.
Mein Gegenspieler war auch zu "blöd" an mir vorbeizuspringen und flog mir frontal gegen den Unterschenkel.
Folge Kreuzbandanriss, OP, 6 Monate Pause, ca. 4000-5000€ Kosten für alles, was meine Versicherung sich sehr wahrscheinlich noch von meinem Gegenspieler holen wollte.
Also sollte man nicht immer die Schuld beim TW suchen.
Man sollte sich lieber Gedanken machen darüber, dass der TW in seinem Raum einem gewissen Schutz unterliegt, denn was einige beim Tempogegenstoß machen, ist mehr als gefährlich.
Ach ja, im ersten Testspiel mit einer Herrenmannschaft wurde ich in jenem Spieler widerum dreimal beim Tempogegenstoß fast, aber wirklich nur fast, umgerannt.
Also wär mein Vater dagewesen, der hätte jeden einzelnen für seine Dummheit zusammengeschlagen.

Warumd d3en dein Vater? Du bist doch meiner Meinung nach Alt genug um dich zu wehren, oder etwa nicht. Klar regt es jeden auf wenn der TW umgesprungen wird. Aber ist mir auch schon passiert das ich einen umgesprungen habe. Der war im ersten Moment auch nicht begeistert und ist hintermir her (erwischt hat er mich aber net ;)), aber wir haben uns danach wieder verstanden.

Naja, ich denke dass man zwischen absichtlichem und versehentlichem Umspringen schon unterscheiden sollte. Einige machen das, wie das Zielen auf den Kopf beim 7m ganz gezielt. So nach dem Motto: Er wird schon weggehen, seine Gesundheit ist ihm mit Sicherheit mehr wert als das Tor zu halten.
Wenn ich als SR bei solchen Aktionen auch nur einen Hauch von Absicht erkennen kann (und das kann man in den meisten Fällen, weil sich viele selbst enttarnen; insbesondere, wenn es in einem TG ist und niemand weit und breit in der Nähe ist und der Spieler den sich wenig bewegenden TW umspringt), hab ich aber auch schon die Rote Karte in der Hand. Eigentlich ist Rot hier viel zu wenig, denn im Zweifel, wie syric richtig geschrieben hat, hat der Gegenspieler länger was davon als der "Täter" mit der Roten Karte.

So etwas muss einfach nicht sein. Aber ich würde solche Situationen trotzdem nicht von vorn herein verbieten.

Zitat

Original von Dany
Warumd d3en dein Vater? Du bist doch meiner Meinung nach Alt genug um dich zu wehren, oder etwa nicht. Klar regt es jeden auf wenn der TW umgesprungen wird. Aber ist mir auch schon passiert das ich einen umgesprungen habe. Der war im ersten Moment auch nicht begeistert und ist hintermir her (erwischt hat er mich aber net ;)), aber wir haben uns danach wieder verstanden.

Wir sin privat versichert, ich bei meinem Vater, un der hat dann die ganze Arbeit das der Versicherung zu erklären.
Ich hätte demjenigen, der mich umgesprungen hat auch verziehen, doch wer sogar nach dem Spiel nich weiß, dass er wen umgesprungen hat... so was is für mich arrogant.

Ach ja, des mit dem Hinterherrennen. Wollen ja, nur wenn de en Kreuzbandanriss hast tuts im ersten Moment logischerweise höllisch weh.
Nach 2 Minuten gings dann so einigermaßen, hab auch noch die restlichen 50 Minuten fertiggespielt. Doch schon während dem Spiel hab ich gemerkt, dass das Knie zu viel Spielraum nach hinten hatte.

Meiner Meinung nach sollte auch bei solchen Aktionen Stürmerfoul gepfiffen werden, und je nach Situation auch eine Strafe gegen den Feldspieler ausgesprochen werden. Denn die meisten denken doch eh "Ich bin ja im Angriff und für ein Stürmerfoul gibts ja eh keine Strafe"
Anmerkung: Mir ist klar, dass man als Schiedsrichter auch den Angreifer bestrafen kann, nur es kommt nur sehr selten vor, weil es ja auch kaum Situationen dafür gibt.

Zitat

Original von syric
... hab auch noch die restlichen 50 Minuten fertiggespielt.

Entweder bist du bessessen vom Handball oder masochistisch veranlagt. Wenn einem so etwas passiert, spielt man doch nicht mehr weiter. Das ist selbst ein Sieg nicht wert. Wer weiß, was du dir mit deinem Weiterspielen kaputt gemacht hast, bzw. wie es ausgesehen hätte, wenn du gleich zum Arzt gegangen wärst.

Zitat

Original von syric
Meiner Meinung nach sollte auch bei solchen Aktionen Stürmerfoul gepfiffen werden, und je nach Situation auch eine Strafe gegen den Feldspieler ausgesprochen werden. Denn die meisten denken doch eh "Ich bin ja im Angriff und für ein Stürmerfoul gibts ja eh keine Strafe"
Anmerkung: Mir ist klar, dass man als Schiedsrichter auch den Angreifer bestrafen kann, nur es kommt nur sehr selten vor, weil es ja auch kaum Situationen dafür gibt.

Natürlich muss sowas bestraft werden, aber ich gebe dir Recht: Viele SR denken leider nicht so weit und der Gedanke, dass sie ohne Strafe davon kommen, ist bei vielen Spielern tief im Kopf drin.

Das Problem ist doch gerade in dieser Situation, dass meistens der Ball im Tor ist, bevor der Kontakt stattfindet. Und genau das ist für viele SR (zumindest in den unteren Klassen) und die Spieler/Zuschauer nicht nachvollziehbar, das Tor zu geben, aber die Aktion gegen den TW trotzdem zu ahnden.

@ jfherden
Also zu dem Weiterspielen: Ich lag da so 2 Minuten, mein Knie tat weh. Aber dann ging der Schmerz sehr schnell (< 10 sek.) wieder weg. Bin halt aufgestanden, und hatte auch keine Probleme mit dem Stehen.
Hab halt weitergespielt, weil unser 2. TW an dem Tag nicht da war und ich mich auch fit gefühlt hatte, um weiterzumachen. Das Knie ist auch nicht angeschwollen, wie man es bei einem (An-)Riss erwarten würde. Das war erst am nächsten Tag der Fall.
Wie sich im Nachhinein errausstelltem, war das VKB zu ca. 20% eingerissen, was wohl auch die Stabilität nach dem Unfall begründet. Deswegen ist das Knie auch nicht schnell angeschwollen, weil ja nur 20% eingerissen waren.

syric
mit der Versicherung läuft es nicht über die private bei deinem Dad sondern über die deines Vereines.

Das mit den Strafen für den Angreifer machen viele SR nicht weil sie es nicht selber wissen das man auch den Angriff progressiv bestrafen kann, bzw. weil man danach Diskusionen mit den Trainern und Spielern hat weil diese meistens nicht wissen das es sowas gibt. Und auch Zuschauer sind da sehr uninfomiert.

Zitat

Original von Dany
syric
mit der Versicherung läuft es nicht über die private bei deinem Dad sondern über die deines Vereines. [...]

Nein, es ist zunächst alles über die private Krankenversicherung gelaufen.
Die hat sich denk ich mal dann das Geld von der Versicherung des Vereins geholt.
Ich glaube nämlich nicht, dass ich in einer privaten Sportklinik operiert worden wäre, wenn das die Vereinsversicherung gemacht hätte.
Nicht zu vergessen die Schiene für knapp 1000€

@TNT: Ob ich was mit Handball zu tun habe? Seit ich ein kleiner Stepke bin regelmässig WE inner Halle, selbst über 10 Jahre Handball gespielt, eine Zeitlang Schiri gewesen.

Ich denke also schon nen bissl Ahnung von Handball zu haben. Desweiteren gibt es genügeng Handballer die meiner Meinung sind, siehe Spielerpoträts auf der Homepage der Frauenmannschaft der HSG Bensheim-Auerbach. es wurde im übrigen wurde auch schon in IHF Kreisen diskutiert ob man dem Torwart dass verlassen des Toraumes verbieten soll , doch es wurde, leider wie ich finde ,abgelehnt

Ach nicht zu vergessen dass vor längerer Zeit die dass Hanedballmagazin dem Thema einen richtig großen Bericht gewidmet hat auf dem mehrere Profis derselben Meinung waren wie ich

syric: Dann hätt ich wahrscheinlich auch weitergespielt

Dany: Nicht jeder Verein hat eine solche Versicherung

outsider: Schön und gut, aber antworte doch mal auf die anderen Fragen: Warum willst du das eine verbieten, das andere (was genauso gefährlich sein kann) aber nicht?
Meinst du nicht, dass man es dem gesunden Menschenverstand der Spieler überlassen sollte, dass sie sich nicht gegenseitig "zerfleischen" und den SR etwas besser ins Gewissen reden sollte, dass sie solche Gefährlichen Aktionen öfter und konsequenter bestrafen? Damit müsste das Problem eigentlich in den Griff zu bekommen sein.

Und dass einige Situationen (wie die von syric z.B.) trotz Regeln und Verboten vorkommen werden ist doch auch klar oder? Das kann in so vielen Situationen passieren.

OK ich bin der Meinung das man bei der Festlegung von Regeln Sinn un Nutzen sowie Attraktivität einzelner Aktionen mit den Gefahren bei Anwendung gegenüber stellen sollte un wenn dann die Gefahren bei weitem überwiegen, un dass is in unsrem diskutierten Fall meineserachtens so, sollte man die Aktion verbieten.