Männer-Nationalteam feiert knappen Sieg zum Saisonabschluss – Eurohypo lädt Israels Junioren ein
Die Prominenz stand im Vordergrund beim Gastspiel der deutschen Mannschaft in Israel anlässlich der Feierlichkeiten zum 40jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten. Das Außenministerium der Bundesrepublik Deutschland hatte die deutsche Mannschaft nach Israel geschickt, und so saß auch Rudolf Dreßler, der deutsche Botschafter in Tel Aviv unter den Besuchern. Auch der israelische Innenminister Pines-Pac ließ es sich als ehemaliger Handball-Nationalspieler seines Landes nicht nehmen, dem Spiel vor 1800 Zuschauern beizuwohnen. Die Eurohypo-Bank, Premium-Sponsor des Deutschen Handballbundes, hatte ihren Vorstand, Jochen Klösges, entsandt, und der wartete nach der Partie mit einer Überraschung auf. Eurohypo lädt die Junioren-Auswahl Israels Mitte des nächsten Jahres zu einer Trainingswoche in Deutschland ein. „Dass Europameister Deutschland hier nach Israel kommt ist schon eine Riesensache“, freut sich Botschafter Rudolf Dreßler. „Aber diese großzügige Einladung erfüllt die deutsch-israelischen Beziehungen mit Leben.“
Ins Spiel wurde die deutsche Mannschaft von Kapitän Torsten Jansen (Foto rechts) geführt, der mit 74 Länderspielen der erfahrenste deutsche Spieler war. Nach dem 4:0 und 6:1 sah es nach einem Spaziergang der Mannschaft von Heiner Brand aus. Doch die kampfstarken Israelis fanden ins Spiel und gingen nach gut 20 Minuten sogar in Führung. Nach dem 14:11 für das DHB-Team zur Pause überraschten die Israelis im zweiten Durchgang mit einer offensiven 5:1-Deckungsvariante. Als es nach 46 Minuten 18:19 stand, steigerten sich die deutschen Spieler in der letzten Viertelstunde dieser Saison und brachten den Sieg unter Dach und Fach. Michael Hegemann mit sechs Toren und viel Überblick in Abwehr und Angriff war der beste Spieler der deutschen Farben, aber auch Johannes Bitter im Tor, der sein zweites Länderspieltor feierte, wusste zu überzeugen. Bei Neuling Rolf Hermann wechselte Licht und Schatten, aber am Ende standen vier Treffer zu Buche. „Man hat gesehen, dass unserer Mannschaft noch die Erfahrung fehlt. Aber trotz einiger Fehler hat sie gut gekämpft und einen verdienten Sieg eingefahren“, meinte Heiner Brand. Bei den Israelis überzeugte Idan Maimon mit 11 Toren. Der Linkshänder spielte in der Bundesliga schon für FrischAuf Göppingen und den VfL Pfullingen. Aber auch der riesige Torhüter Leonid Doroschenko bereitete dem jungen deutschen Team eine Menge Probleme.
CH
Israel: Doroschenko, Ethrog (n.e.); Pomeranz (2), Resch (4), Langleib, Smoler (2), Blecher, Maimon (11/6), Neeman, Methalon (1), Halifi (1), Mircus (2), Pepo (1), Jhan (1), Haber, Izraeli – Trainer Shlomo Hoffman
Deutschland: Lichtlein (bis 30 und bei einem 7m), Bitter (1); Kaufmann, Roggisch, Hermann (4), Oprea, Preiß (2), Tiedtke (1), Behrends (2), Hegemann (6), Köhrmann (1), Sprenger (3), Jansen (1), Klein (3), Velyky (2), Schöne (1) – Trainer: Heiner Brand
SR: Cohen/Peretz (Israel). – Z: 1800 (ausverkauft) in Raanana. – Siebenmeter: 6/6:2/0. – Strafminuten: 8:4. – Spielfilm: 0:4, 1:6 (8.), 11:10 (22.), 11:14 – 14:14, 14:17, 19:18 (46.), 19:22, 21:26 (54.), 25:27.