Barna in Auerbach ist sicherlich der erste Schritt hin zu Profi-Bedingungen. Das Ziel in drei Jahren Bundesliga zu spielen ist mit ihr und ihren Kontakten zu den besten Nachwuchsspielerinnen in Deutschland sicherlich erreichbar. Aber hoffentlich hält ihr Vertrag tatsächlich drei Jahre und nicht so wie bei Thorsten Schmid nur die hälfte der Laufzeit.
Und wie ist es jetzt eigentlich mit der Sache "Schmid bleibt Mentor der HSG und als Berater dem Verein verbunden" (stand in früheren Pressetexten die auch hier gepostet wurden). Ildiko Barna braucht bestimmt den Schmid als Berater
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ZitatAlles anzeigenHSG Bensheim/Auerbach präsentiert neue Trainerin
HANDBALL: Die Ungarin Ildiko Barna ist in den nächsten drei Jahren für die Zweitliga-Mannschaft verantwortlich
Von unserem Redaktionsmitglied Ronald Schwinn
Frauenhandball-Zweitligist HSG Bensheim/Auerbach macht das halbe Dutzend voll. Nach den Spielerinnen Edina Rott, Olga Savanju, Petra Streb und Eva Giron-Timmler sowie Betreuerin Maria Dick ist nun auch die neue Trainerin eine Ungarin. Die am 7. März 1961 geborene Ildiko Barna wurde nun im Weingut Seitz in Auerbach den Spielerinnen vorgestellt.
Die Diplom-Sportlehrerin, die noch in Kassel lebt, aber baldmöglichst in Bensheim ein Wohnung finden will, wird die Zweitliga-Truppe in den nächsten drei Jahren unter ihren Fittichen haben, aber auch die erfolgreiche weibliche B-Jugend - immerhin Oberliga- und Hessenmeister - coachen. Die in der kommenden Saison für die B-Jugend der HSG spielenden DHB-Jugendauswahlspielerinnen Michelle Hörr (zuvor TSG Bad König), Lisa Mössinger (TSG Groß-Bieberau) und Jona Ober (TSG Ketsch) kennt sie aus ihrer Zeit beim DHB ebenso gut, wie die bereits für Bensheim/Auerbach spielende Andrea Bonk.
Damit erfolgt die Übernahme zum seitherigen "Doppel-Trainer" Thorsten Schmid, der ja den Männer-Zweitligisten TuSpo Obernburg übernehmen wird, nahtlos. Eines der Ziele im Nachwuchsbereich wird die mittelfristige Integration der hoffnungsvollen Talente in die Zweitliga-Truppe und der daraus resultierende Aufstieg in die Bundesliga in spätestens drei Jahren sein. Dieses Ziel hat auch Ildiko Barna fest im Blick: "Das ist ganz toll, hier eine neue Aufgabe anzufangen. Und es sieht gut aus, auch mit eigenen Talenten schaffen wir das. Ich will hier eine gute Stimmung erzeugen und etwas aufbauen, wobei ganz wichtig ist, dass die Mannschaft zusammen hält." Nachdem sie sich vorgestellt hatte, meinte sie - angesichts der vielen Landsmänninnen im Team - scherzhaft: "Ihr braucht keine Angst zu haben, dass in Zukunft nicht mehr Deutsch gesprochen wird."
Seit 2000 ist Ildiko Barna beim Deutschen Handball-Bund fest angestellt und zeichnet für den weiblichen Nachwuchsbereich verantwortlich, wobei sie die A-Jugend-Nationalmannschaft selbst leitet. Ihr Engagement bei der HSG wird die frühere Ausnahme-Handballerin am 1. Juli beginnen. Mit Ildiko Barna dürften die HSG-Verantwortlichen in der Tat einen guten Griff gemacht haben. Ihr handballerischer Werdegang und ihr bisheriges Trainerinnen-Dasein sind auch als eine Art "Empfehlungsschreiben" anzusehen.
Immerhin von 1974 bis 1989 trug der in Budapest geborene HSG-Coach das Trikot des dortigen Erstdivisionärs Vasas, mit dem sie auch viele nationale Titel einheimste. Über 220 A-Länderspiele für Ungarn hat die sympathische Ildiko Barna zwischen 1978 und 1992 absolviert - jedoch keines mit der 30-fachen ungarischen Nationalspielerin Edina Rott. Dennoch kennen sich die beiden recht gut und sind in Deutschland schon lange in Kontakt.
Höhepunkt ihrer internationale Karriere waren der vierte Platz bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und die Vize-Weltmeisterschaft 1982 in Budapest. Bei der B-WM 1985 in der Bundesrepublik wurde Ungarn erneut Zweiter, wobei es Barna in fünf Spielen auf 14 Treffer brachte. Die frühere Rückraum-rechts-Spielerin, die 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul zum sechsten Platz des ungarischen Nationalteams entscheidend beitrug, ordnete sich bei ihrer Präsentation durchaus in die Kategorie "Torjägerin" ein.
Von ihrer Treffsicherheit profitierten ab 1989 auch deutsche Klubs. Bis 1991 stand sie zunächst in Diensten des Rekordmeisters Bayer Leverkusen (als Spielerin und Jugendtrainerin) und dann bis 1993 beim vierfachen Deutschen Meister Eintracht Minden (in gleicher Doppelfunktion). Zwischen 1993 und 1996 fungierte sie als Spielertrainerin beim Zweitligisten Eintracht Baunatal, ehe sie 1996 zum Erstligisten SG Hessen Hersfeld kam.
Claudia Schückler bleibt
Nicht zuletzt auf Grund der Verpflichtung von Ildiko Barna, die einen Drei-Jahresvertrag unterzeichnete, hat nun auch die lange unschlüssige Claudia Schückler ihr Bleiben zugesichert. Zusammen mit Wolfgang Rommel trainierte die Ungarin die beiden Juniorinnen-Nationalspielerinnen von der HSG, Claudia Schückler und Isabell Nagel. "Das ist eine absolute Toptrainerin", freute sich auch die Ex-Nationalspielerin der TSV Auerbach, Erika Walthes Friton, Mitglied im Bundesligabeirat.
ZitatErleichtert nach der Trainersuche
"Richtige Wahl getroffen"
Dr. Robert Becker war die Erleichterung bei der Vorstellung der neuen HSG-Trainerin anzumerken. "Der Schock war groß, als Thorsten Schmid ankündigte, sein Amt nach Saisonende niederzulegen, denn es bestand die Gefahr, dass unsere Mannschaft in einen negativen Umbruch hinein geraten würde. Umso mehr bin ich froh über Ildiko Barnas Verpflichtung. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihr die richtige Wahl getroffen haben. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch der Name von Ildiko ist am meisten gefallen. Mit ihr wollen wir etwas Einmaliges schaffen", betonte das Mitglied des Bundesligabeirats der HSG Bensheim/Auerbach zu Beginn dieser Präsentation und Pressekonferenz.
Günther Kuch dankte vor allem Dr. Robert Becker und Reinhardt Bender für die erfolgreich abgeschlossene Trainerinnensuche. Der Präsident der TSV Auerbach appellierte dabei an alle Handball-Gremien innerhalb der HSG Bensheim/Auerbach, in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten.
"Ich denke, wir hätten keinen besseren Trainer finden können, wenngleich auch die lange zur Disposition stehende Heike Kemmerer eine hochkarätige Trainerin ist. Doch wir waren auch unter Zeitdruck und mussten uns entscheiden, nicht zuletzt wegen der Verpflichtung neuer Spielerinnen", meinte der Sportliche HSG-Leiter, der sich zuversichtlich zeigte, demnächst die erforderlichen drei Neuzugänge präsentieren zu können. rs