warum keine lizenz für die füchse?

  • es gab eine mkittelbare Fristverlängerung seitens der HBL. Es gibt ein Schriftstück, in dem steht, dass man die fehlende Unterlage bitte nachreichen möge. Dem TuSEM wurde übrigens offiziell eine Fristverlängerung zugestanden.

    Wegen Jahreshauptversammlungen: Man kann schwerlich den Kegelbrüdern im Verein vorschreiben, dass sie bis zum 1. März ihre JHV abzuhalten haben. Die würden einem was husten. Man muss dabei bedenken: das sind ehrenamtlich geführte Abteilungen, die mit Profisport nix am Hut haben. Die Kegler interessieren sich nunmal nicht für die Handballer oder Fußballer.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Olaf
    Wegen Jahreshauptversammlungen: Man kann schwerlich den Kegelbrüdern im Verein vorschreiben, dass sie bis zum 1. März ihre JHV abzuhalten haben. Die würden einem was husten. Man muss dabei bedenken: das sind ehrenamtlich geführte Abteilungen, die mit Profisport nix am Hut haben. Die Kegler interessieren sich nunmal nicht für die Handballer oder Fußballer.

    Dann sollte man vielleicht - unabhängig davon, ob man das tun muss - doch mal über eine Ausgliederung Gedanken machen und vielleicht die Profi-Sportler in eine GmbH überführen ... einerseits, um sich nicht mehr von denen auf der Nase herumtanzen zu lassen und andererseits auch zum wirtschaftlichen Schutz des Gesamtvereins ...

  • Teddy

    Das ist ja der Einwand der HBL. Die Füchse sind schon letzte Saison mit einem Bussgeld für die nachträgliche Einreichung der Bilanz versehen worden. Des Problemes Lösung wurde angemerkt ... also daher ... wenn die Füchse denn doch noch vor dem Schiedsgericht die Lizenz erhalten sollte der nächste Schritt wohl deutlich und klar sein ...

  • neinnein, so geht es ja nun nicht. Die HBL kann Profistrukturen ja gerne verlangen, aber sie kann Vereine nicht vom Spielbetrieb ausschließen, nur weil es sich um einen e.V. handelt, was sie mit dieser Fristsetzung aber de facto macht. Wie gesagt, bei den Füchsen fehlte einzig die Gesamtbilanz des Vereins.

    Wie sagte Mike Männel so schön: Das ist, als ob man eine Demonstration mit einer Atombombe auflöst.

    Hinzu kam, dass Gerüchte über finanzielle Probleme bei den Füchsen am Verhandlungstisch als (auch noch verdrehte) Tatsachen behandelt wurden.

    Insgesamt gibt aus meiner Sicht Andreas Thiel eine ganz schlechte Rolle in diesem Spiel. Man muss zunächst die Lizenzbestimmungen auf Vordermann bringen, bevor man sie bis zum Exzess anwenden will. Zu früh geschossen und die falschen erwischt, so sieht es im Ergebnis bisher aus.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Aber die festgelegten Fristen zur Lizenzvergabe gibt es ja nicht ohne Grund. Daran hängen ja Spieloplanung, Hallenreservierung usw. Jedesmal etwas nachzureichen, kann auch nicht die Lösung sein, dann gibt es keine verlässliche Planung mehr. Da müssen die Füchse eben auch andere Lösungen finden.

    Mal ein fiktives Gegenbeispiel: Der Herr Manager setz einem Spieler bei einem Vertragsgespräch eine Frist, bis wann er das Angebot annehmen oder ablehnen soll. Angenommen, jetzt bittet der Spieler (ständig) um eine Verlängerung der Frist und lehnt das Angebot dann doch ab. Dann hat der Herr Manager ein Problem, er braucht einen weiteren (guten) Spieler, das geht nicht mehr, zwischenzeitlich alle unter Vertrag, da die Zeit schon weit fortgeschritten ist. Liese der Manager sich sowas ständig bieten?

  • Dein Gegenbeispiel hinkt schon ein bißchen, schließlich haben die Füchse die Frist nicht aus Lust und Laune versäumt, sondern weil es vereinsrechtlich nicht anders ging.

  • Für mich stellt sich die Frage, aus welchen Gründen hier eigentlich keine Spielbetriebs-GmbH durch die Füchse gegründet wurde. Eigentlich war doch schon seit längerer Zeit üblich, den Liga-Spielbetrieb auszulagern - gerade aus Haftungsgründen.

    Gibt es denn durch die GmbH-Konstruktion Nachteile, die man berücksichtigen muss? Warum ist man in Berlin nicht diesen Weg gegangen?

    Schöne Grüße in die Hauptstadt

    phönix

    • Offizieller Beitrag

    In den Lizenzierungsbestimmungen gibt es Passagen, die sich ausschließlich auf Vereine beziehen, die den Spielbetrieb nicht ausgelagert haben. Von daher, kann niemand gezwungen werden, eine GmbH zu gründen (was ja auch Geld kostet).

    Wenn nun die Bestimmungen diese Möglichkeiten bieten, darf niemandem ein Nachteil daraus erwachsen, dass er den Spielkbetrieb nicht aus dem e.V. auslagert.

    An dieser Stelle werden die Füchse u.a. wohl argumentativ ansetzen; gleich wer nun wann und überhaupt ne Fristverlängerung beantragt oder nicht beantragt bzw. genehmigt oder auch nicht genehmigt hat.

    Wenn es die Möglichkeit des e.V. gibt und es nicht vorgeschrieben ist, eine GmbH zu gründen, dann muss das Ganze auch durchführbar sein.

    D.h. ein Großverein wie die Füchse mit weiß der Geier wievielen Abteilungen muss sich nicht zwangsläufig in der Gesamtheit nach der HBL richten. Möglicherweise gibt es andere Abteilungen, die aufgrund der Statuten ihrer Verbände die JHV ein halbes Jahr vorher abhalten müssen.

    Konsequent wäre also, eine Auslagerung (mit Übergangsfristen) zur Bedingung zu machen.

    Mag ja sein, dass möglicherweise rein formal gesehen ein Fristversäumnis vorliegt, das u.U. auch die Lizenzverweigerung begründen kann, doch hier muss sich die HBL jedenfalls ihr Verhalten der Vorjahre zurechnen lassen. Soll heißen, sollten die Füchse nicht rechtzeitig (zu einem Zeitpunkt, an dem eine Reaktion möglich und zumutbar war) ausdrücklich gewarnt worden sein, dass es ab sofort anders läuft, bestehen Chancen vor einem Gericht durchzukommen.

    Man darf nie den Sinn und Zweck des Lizenzierungsverfahrens aus dem Auge lassen. Allererstes Ziel ist, Pleiten zu vermeiden und somit Schäden von Spielern usw abzuwenden und einen gerechten Wettbewerb zu gewährleisten.

    Erst in zweiter Linie dürfte es um die strikte Einhaltung von Verfahrensvorschriften gehen. Auch kann sich niemand beschweren, es läge ein Fall der Ungleichbehandlung vor, sollte hier über die Einhaltung einer Frist hinweg gesehen werden: Schließlich sind die Füchse der einzige e.V. und es gibt somit keine Möglichkeit, sie "ungleich" zu behandeln, zumal ja ein nachvollziehbarer - in der erlaubten Stuktur liegender - Grund für die verspätete Abgabe der Unterlagen besteht, der der HBL auch bekannt war.

  • Micha
    Ich glaube nicht daß das hinkt. Vor dieser Problematik steht nämlich die HBL. Die Probleme gibt es nämlich dann, wenn die später eingereichten Papiere nicht reichen, um die Lizenz zu erhalten. Man kann diese Frist auch nicht unendlich weit nach hinten schieben. Denn all das hat Auswirkungen auf die Saisonplanung bis in die untersten Klassen. Dann muß man sich als Füchse e.V. halt eine Lösung, die es gibt, einfallen lassen.

    @Waldorf
    Die Lizensierungsbestimmungen sehen aber auch bestimmte Fristen vor. Einem e.V. entstehen ganz sicher keine Nachteile. Problem der Füchse ist wahrscheinlich, daß sie innerhalb des Vereines die Notwendigkeit des Vorziehens der JHV nicht genügend darlegen konnten (den Kegelbrüdern z.B.). Also sollte man nach einer anderen Lösung suchen. Es verwundert mich sowieso, daß dies schon allein aus Haftungsgründen nicht geschehen ist.

    Zitat

    Mag ja sein, dass möglicherweise rein formal gesehen ein Fristversäumnis vorliegt, das u.U. auch die Lizenzverweigerung begründen kann, doch hier muss sich die HBL jedenfalls ihr Verhalten der Vorjahre zurechnen lassen. Soll heißen, sollten die Füchse nicht rechtzeitig (zu einem Zeitpunkt, an dem eine Reaktion möglich und zumutbar war) ausdrücklich gewarnt worden sein, dass es ab sofort anders läuft, bestehen Chancen vor einem Gericht durchzukommen.

    Dem kann ich dir nicht zustimmen. Wenn ich richtig herausgelesen habe, sind die Füchse im vegangenen Jahr wegen gleichem Vergehen von der HBL gerügt worden. Da brauch ich mich nicht wundern, wenn ich beim nächsten Mal nicht so gnädig wegkomme. Hält man sich voll an die Bestimmungen, ist man nicht auf die Gnade der HBL angewiesen.

  • Um mal den Umkehrschluss zu weiteren unpassenden Beispielen zu ziehen: Wenn du falsch parkst bekommst du einen Strafzettel. Wenn du es nochmal tust, musst du also damit rechnen den Führerschein entzogen zu bekommen".
    Oder gibt es vielleicht doch so etwas wie die Verhältnismäßigkeit der Mittel?

  • Phunky
    Sicher nicht ganz. Aber wenn du z.B. einen Bußgeldbescheid bekommst und dich nicht innerhalb einer Frist äußerst, nimmt man automatisch dein Schuldeingeständnis an. ;)

    Ich glaube, auf dieser Ebene weitergeführt, bringe die Diskussion nix. Fakt ist aber, das die Füchse bereits mehr als einmal Fristen versäumt haben. Und das nicht geändert haben. Will man Bundesliga spielen, muß man sich den Richtlinien und Statuten des Veranstalters unterwerfen. Die schreiben nicht vor, das man eine GmbH oder ein eV sein muß, sondern das es Fristen zur Abgabe der Unterlagen gibt. Und man kann diese auch in einem eV einhalten.

  • Ich denke es gibt vor allem einen weiteren gewichtigen Unterschied. Bei Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr weißt du genau was dich erwartet. Es gibt einen entsprechenden Bußgeld-Katalog und jeder weiß woran er ist und ob er gewillt ist die Konsequenzen in Kauf zu nehmen.
    Bei der HBL läuft es aber nach dem Motto "Lass dich überraschen". Die fehlende Transparenz und die unausgereiften Statuten sind in meinen Augen das eigentliche Problem.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die wirtschaftliche Seite bei den Füchsen in Ordnung sein sollte, wäre es wohl sinnvoll, vor dem Schiedsgericht einen Vergleich zu schließen. Kurzform: Lizenz, aber mit der Maßgabe innerhalb von sechs Monaten den Spielbetrieb auszulagern.

    Darüber könnte sich sicherlich niemand beschweren. Schließlich darf man nicht vergessen, dass hier unter dem Strich "Klassenkameraden" über "Klassenkameraden" richten. Letztlich ist die Liga eine Gemeinschaft, da hat Schorn schon Recht.
    Innerhalb einer Gemeinschaft kann es mehr Toleranzen geben, als im "normalen Leben". Bis man einen "Klassenkameraden" aus der Gemeinschaft ausschließt, muss der schon mehr gemacht haben, als nur einmal zu spät zu kommen, obwohl alle wissen, dass man gar nicht pünktlich kommen konnte.

    Wenn man innerhalb der Liga allerdings mehrheitlich der Meinung ist, das Lizenzierungsverfahren in jeder Hinsicht streng formell ohne Toleranzgrenze durchführen zu müssen, damit jeder weiß, woran er ist, ist das vor dem Hintergrund der vergangenen Geschehnisse nachvollziehbar und in Ordnung.

    Aber dann braucht man auch keine Schiedsvereinbarung mehr. In diesem Fall könnten auch ordentliche Gerichte über Streitigkeiten entscheiden, für die Ausschlussfrist immer Ausschlussfrist ist. Sich die Rosinen der eigenen Gerichtsbarkeit rauszusuchen, dann aber nicht deren Besonderheiten (Toleranz in manchen Punkten, die es vor ordentlichen Gerichten nicht gäbe bzw. rechtsfehlerhafte oder gegen eigene Statuten verstoßende Urteile können von staatl. Gerichten nur "kassiert" werden, wenn Willkür vorliegt) zu nutzen, ist inkonsequent. Dann muss man auch den Mut haben, seine Entscheidungen in jeder Hinsicht vor staatlichen Gerichten überprüfen zu lassen.

  • @Waldorf
    Ich glaube bei ordentlichen Gerichten gäbe es ein Problem: Zeit. Dort wäre das Verfahren nicht bis zum notwendigen Zeitpunkt, sprich dem Erstellen des Spielplanes, abgeschlossen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Waldorf
    Mag ja sein, dass möglicherweise rein formal gesehen ein Fristversäumnis vorliegt, das u.U. auch die Lizenzverweigerung begründen kann, doch hier muss sich die HBL jedenfalls ihr Verhalten der Vorjahre zurechnen lassen. Soll heißen, sollten die Füchse nicht rechtzeitig (zu einem Zeitpunkt, an dem eine Reaktion möglich und zumutbar war) ausdrücklich gewarnt worden sein, dass es ab sofort anders läuft, bestehen Chancen vor einem Gericht durchzukommen.

    Helge,
    du weißt aber auch, dass es keinen Anspruch auf Gleichbehandlung im Unrecht gibt ... und man kann sicha uch nicht rechtmäßig darauf verlassen, dass unrechtes Verhalten immer gleich behandelt wird.Auch bei sonstigen Ordnungswidirgkeiten und Strafen kommt man das erste Mal billiger weg als im Wiederholungsfall.

    Wer aus welchen Gründen auch immer die Fristen oder das Verfahren nicht einhalten kann, muss halt die konsequenzen ziehen - entweder aus dem Verfahren rausgehen, das Verfahren ändern oder sich selbst so ändern, dass man das Verfahren einhalten kann.

    Wenn ich jeden morgen im 8:30h bei der Arbeit sein muss und meine Kinder frühstens um 8 Uhr im KiGa abgeben kann, aber 45 Minuten Weg zur Arbeit habe, dann muss ich auch mir Lösungswege ausdenken und mich nicht drauf verlassen, dass mein Arbeitgeber mein Zuspätkommen toleriert oder nur mit einem Heben des Zeigefingers "bestraft" ...

    • Offizieller Beitrag

    Alles richtig, auf das "wirkliche Leben" bezogen. Aber hier wird innerhalb einer Gemeinschaft aufgrund von Regeln, die sich diese Gemeinschaft gegeben hat, bewertet, d.h. im Sportrecht steht man häufig außerhalb der normalen Rechtsordung. Den Staat will man je gerade möglichst außen vor lassen. Insofern gilt ein anderer Maßstab.

  • hey, Du lebst noch und dann sogar in der Hauptstadt! Dann mach Dich schon mal mit dem Weg zum Fuchsbau vertraut ;)

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    • Offizieller Beitrag

    Ohne vom Thema abzuschweifen muss ich dazu natürlich mal kurz was sagen ;)

    Erstmal die passende Ausrede: Durch meinen Umzug, sind leider einige Projekte ins Abseits geraten, was jetzt natürlich wieder gut gemacht wird .

    Den Weg zum Fuchsbau habe ich schon einmal ausgelotet. Ist wirklich super das Sportzentrum am Olympiastadion. Leider bin ich zu spät umgezogen, sodass ich die Füchse bislang noch nicht in Aktion gesehen habe.

    Auf unserem Schiedsrichterlehrgang am Wochenende gab es aber von Seiten des HVB auch noch keine News bzgl. Füchse-Lizenz. Im Moment heißt es wohl einfach abwarten was kommen mag.

    • Offizieller Beitrag
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    Original von Andre
    Den Weg zum Fuchsbau habe ich schon einmal ausgelotet. Ist wirklich super das Sportzentrum am Olympiastadion. Leider bin ich zu spät umgezogen, sodass ich die Füchse bislang noch nicht in Aktion gesehen habe.

    :respekt: Ich habe über vier Jahre gebraucht, bis ich am vergangenen Wochenende durch Zufall auf dem Weg zur Waldbühne am Horst-Körber-Zentrum vorbei kam.#

    Dann lass uns mal in der neuen Saison bei den Füchsen die Niederlassung Berlin der Handballecke ausbauen.