Manchmal kommt es mir so vor, als ob die Lizenz zur Lügzenz wird...
Die Lizenz - wer bleibt, wer geht?
-
-
zunächst gehe ich schon davon aus, dass es zumindest harte Auflagen für einige Klubs gibt. Traditionsvereine einfach rauszuschmeißen, weil sie in Schieflage geraten sind, klingt zwar populistisch gut, ist aber auch ein zweischneidiges Schwert.
Dass es innerhalb der Liga noch die vielzitierte Solidarität gibt, ist eigentlich beruhigend. Dem TuSEM wird derzeit auch von einigen anderen Klubs massiv geholfen, etwa indem Sponsorenkontakte geknüpft werden. Das Benefizspiel der Kieler bei Wallau war sicherlich auch der Versuch, den Leuten zu helfen, die einen Neuaufbau im Hessenland wollen.
Was Bohmann in dem Interview anspricht, gehört zum kaufmännischen Investitionsrisiko. Ein Verein kann und muss sich wahrscheinlich mal etwas weiter aus dem Fenster lehnen, in der Hoffnung, durch sportlichen Erfolg die Gelder irgendwann wieder einzuspielen. Es führt aber de facto zu einer Verschuldung, wenn die Investition in Spieler nicht durch Sponsorengelder abgedeckt ist. Während in Pfullingen aber kaum zusätzliches Geld durch Zuschauereinnahmen möglich ist, außer man geht dauerhaft nach Stuttgart, besteht zumindest bei Essen, Wallau und dem HSV noch Steigerungsmöglichkeit, die Hallen sind selten ausverkauft, bieten aber genügend Platz. Man kann also mit mehr Zuschauereinnahmen kalkulieren, wenn man sportlichen Erfolg vorweisen kann. Dazu benötigt man Spieler und die kosten Geld, dass man momentan nicht hat. Ergo: Auf Pump und dann hoffen, dass die Massen strömen.
Ich finde, einige machen es sich doch ein wenig einfach hier, indem die große Keule gefordert wird.
Die Krux ist das ominöse Lizenzverfahren. Dotzauers Vorschlag, schlicht den Eingang der Spielergehälter zu kontrollieren, die ohnehin 80% des Etats ausmachen, würde eigentlich ausreichen. Fließen diese Gelder nicht, hat ein Verein Probleme. Mehr muss die HBL eigentlich nicht kontrollieren. Die Drohung des Lizenzentzuges hat jedenfalls noch keinen Verein abgehalten, ein gewisses Risiko einzugehen. Nach Einführung des Verfahrens ist es eigentlich nur noch schlimmer geworden.
Entweder die Liga räumt jetzt auf und verweigert rigoros die Lizenzen oder das Verfahren wird grundlegend geändert. Da im Interview zu lesen ist, dass es neue Vorschläge zum Verfahren geben soll, gehe ich davon aus, dass den vom Bankrott bedrohten Vereinen die Chance gegeben wird, sich zu erholen. Das Beispiel Nordhorn hat gezeigt, dass das möglich ist.
-
Groß Bieberau scheint ein schreiben bekommen zu haben, dass man sich für ein event. Relegationsspiel fit halten soll, was bedeuten würde, dass mehrere Vereine keine Lizenz bekommen dürften. Aue würde ebenfalls drin bleiben ... bin mal gespannt!
-
- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von OsloStar
Groß Bieberau scheint ein schreiben bekommen zu haben, dass man sich für ein event. Relegationsspiel fit halten soll, was bedeuten würde, dass mehrere Vereine keine Lizenz bekommen dürften. Aue würde ebenfalls drin bleiben ... bin mal gespannt!Das dürfte sich aber eher auf die beiden zweiten Ligen beziehen, Varel bekam ebenfalls Post.
Olaf trifft die Sache gut. Es gibt nur zwei diese beiden Möglichkeiten. Was die meisten eben stört, ist die Wettbewerbsverzerrung, die entstanden ist, wenn Mannschaften Punkte mit Spielern holen, die sie nicht bezahlen können und dies bei umsichtiger, realistischer Planung auch hätten wissen müssen.
Vereine wie GWD, die sich in den Neuziger Jahren übernommen haben und heute noch brav abbezahlen leiden letztlich darunter, dass sie solide wirtschafteten, obwohl auch dort Fassungsvermögen zur Verfügung steht.
Der umsichtige Kaufmann wird möglicherweise mit dem Abstieg bestraft, weil eben keine unbezahlbaren Spieler geholt wurden, die einen sicheren Tabellenplatz garantiert hätten. Das kann so nicht sein und hat wenig mit Solidarität zu tun, schließlich ist auch GWD ein Traditionsverein, der in die Liga gehört (wenn man schon so argumentiert).
Was fehlt, ist die abschreckende Wirkung. Es gibt wenig bis keine Sanktionen. Auflagen helfen da auch nicht weiter, solange an deren Nichteinhaltung keine ernsten Konsequenzen (Abstieg) geknüpft sind.
Dotzes Modell ist wahrscheinlich zu einfach

-
So ist es. Ich meine es ist die größere Leistung mit den vorhandenen
Möglichkeiten das maximale rauszuholen, nicht mit anscheinend "nahezu" unbgerenzten Mitteln mich nach oben zu orientieren. Das Problem ist, dass ein solches Verhalten mit dem
momentanen Verfahren eher gefördert wird. Also müssen echte
Konsequenzen her, nämlich Zwangsabstieg. Wenn Vereine aufgrund
nicht vorhandener Mittel das Risiko eines sportlichen Abstiegs in Kauf nehmen, können diese doch nicht schlechter gestellt werden als solche,
die sich den Ligaverbleib oder Internationalen Wettbewerb durch
entsprechende Spielerverpflichtungen erwerben.
Man sollte einmal die Situation der Vereine betrachten, die eben aufgrund eines solchen Verhaltens absteigen oder nicht international
spielen dürfen: Hier entstehen noch weitere finanzielle Einbußen durch
geringere Einnahmen (Zuschauer, Werbung) in Liga 2 oder durch fehlende Teilnahme an internationalen Wettbewerben.Klar ist es ein zweischneidiges Schwert, aber wenn nie durchgegriffen
wird, macht dieses Beispiel Schule. Dat kann es auch nicht sein... -
Pauschal kann man aber nicht vorgehen. Zum Beispiel ist der TuSEM auch nur in die Klemme gekommen weil der Herr Weiner mehr versprochen hat, als das er wirtschaftlich gehalten hat. Da gehe ich mal davon aus, daß man zu gutgläubig war. Das wird dem TuSEM wohl nicht nochmal passieren.
Man stelle sich mal vor, die BuLi wäre nächstes Jahr ohne Essen! Ein absoluter Publikumsmagnet (außer in Essen) wäre nicht mehr dabei. Das käme der gesamten Liga nicht gerade förderlich.
Man muß immer noch die Sachlage abwägen.
-
Zitat
Original von Jever
Man stelle sich mal vor, die BuLi wäre nächstes Jahr ohne Essen! Ein absoluter Publikumsmagnet (außer in Essen) wäre nicht mehr dabei. Das käme der gesamten Liga nicht gerade förderlich.Das darf als Argument nun wirklich keine Rolle spielen.
Das hieße Freifahrtschein für bekannte Vereine, unbekanntere müssen dann halt sehen, wo sie bleiben. Das kannst du nicht wirklich meinen. -
Lt. NDR Videotext Seite 202 verlassen Krieter und Pysall den SV Post zum Saisonende! Krieters Vertrag wurde nicht verlängert und Py bat selbst um Auflösung. Man rechne mit einem Minus von € 150.000 diese Sasion.
Mir bahnt was böses.Staffo
-
Zitat
Original von Jever
Pauschal kann man aber nicht vorgehen. Zum Beispiel ist der TuSEM auch nur in die Klemme gekommen weil der Herr Weiner mehr versprochen hat, als das er wirtschaftlich gehalten hat. Da gehe ich mal davon aus, daß man zu gutgläubig war. Das wird dem TuSEM wohl nicht nochmal passieren.
Man stelle sich mal vor, die BuLi wäre nächstes Jahr ohne Essen! Ein absoluter Publikumsmagnet (außer in Essen) wäre nicht mehr dabei. Das käme der gesamten Liga nicht gerade förderlich.
Man muß immer noch die Sachlage abwägen.
Dann würde mich mal interessieren, wo Du die Meßlatte anlegen willst bzgl. "abwägen"?
Es grüßt der Talant
PS: Essen ein Publikumsmagnet? Na ja . . . .
-
Ich kann Freischießen in allen Punkten nur zustimmen, allerdings sehe ich die Lage ein wenig differenzierter zwischen Essen auf der einen und Wallau, bzw HSV auf der anderen Seite. Bei Essen wurde mit Geld geplant, was schon fest zugesagt war, glaubt man den Presseberichten! Die haben eigentlich nicht über ihre Verhältnisse gelebt, sondern "nur" ihre eigentlich Einnahmen verplant!
Schwierig wie man in einem solchen Fall verfährt! -
Ist doch offensichtlich, dass ein paar Vereine sich erlauben können was sie wollen während andere eben nicht auf solch eine Lobby zurückgreifen können. Da gehört mal in der Vorstandsetage des DHB gründlich ausgemistet. Andreas Thiel hätte ja eigentlich mal Heinz Jacobsen beerben sollen. Warum wurde da nix draus? Der Mann ist einigen wohl zu unbequem...
-
Traditionsverein hin, Traditionsverein her. Das darf absolut keine Rolle spielen. Nut wer korrekt wirtschaftet, darf in der Liga bleiben. Schauen wir uns doch die DEL an. Wie lange war gerade die Eishockey-Bundesliga das Sorgenkind schlechthin. Bis man eines Tages hart durchgriff, große Unternehmen als Partner in den Arenen hatte und die halfen, dass man auch vom Kopf her den wirtschaftlichen Anforderungen gewachsen war. Inzwischen ist die DEL der Handball-Bundesliga in diesem Bereich Lichtjahre voraus.
Es geht nur, in dem endlich mal ein Exempel statuiert wird. Hotti Bredemeier und Uwe Schwenker – zwei der stärksten und fachlich besten Manager der Liga – haben vor drei Jahren (oder sind es schon vier) die Brocken im Ligaausschuss hingeworfen, weil genau das nicht passierte. Es grenzt doch in Sachen Lizenz inzwischen alles an Schlauschnackerei, hilft aber keinem.
Gut, Essen tut mir persönlich leid, dass sie das Geld nicht bekommen haben. Dann müssen eben Sponsorengelder aus der kommenden Saison dazu benutzt werden, um das diesjährige Loch zu stopfen. Dann muss ich allerdings mit einem neuen, geringeren Etat in das Lizensierungsverfahren, was bedeutet, dass ich mich von Spielern trennen muss. Eine andere Konsequenz kann es gar nicht geben, will man die Lizenz erhalten.
In Wallau sieht das aber wieder ganz anders aus. Da will man die verschuldete GmbH (wie in Hamburg übrigens auch) gegen die Wand fahren und mit einer neuen in die nächste Saison gehen.
Wie weit muss es denn noch kommen, bis auch die Verantwortlichen in solchen Dingen Wettbewerbsverzerrung sehen. Dann hätte ich als Verein von vornherein kleinere Brötchen backen müssen.
Im Übrigen habe ich am Mittwoch beim Gastspiel der Kieler in Hannover gegen Minden mit Uwe Schwenker gesprochen. Der sagte mir, dass er zunächst nicht geglaubt habe, dass einem Klub die Lizenz versagt wird. Inzwischen aber könne er es sich doch vorstellen. Viele Indizien würden seiner Meinung nach dafür sprechen.
Na ja, am Mittwoch werden wir alle mehr wissen. Vielleicht kann man der HBL dann ja die Narrenkappe für ihr närrisches Treiben in Sachen Lizensierung aufsetzen.
Helau und Alaaf…
-
Zitat
Möglicherweise ist die Saison aber auch für einige andere Teams noch nicht beendet. So teilte der DHB der HSG Varel und dem TSV Groß-Bieberau, den beiden Zweitliga-Vorletzten aus dem Norden und Süden also, mit, dass sie sich für eventuelle Relegationsspiele Anfang Juni bereit halten sollten. Das wirft Fragen auf, denn es deutet einerseits auf diverse Lizenz-Entzüge hin, und könnte andererseits bedeuten, dass die Drittletzten der 2. Liga ohnehin in dieser Klasse bleiben.
-
Die HBL will sich doch nur absichern mit den Briefen an alle moeglichen Nutzniesser eines Lizenzentzuges. Es soll wohl verhindert werden, dass die BuLi wieder aufgestockt werden muss wie vor Jahren bei dem Hin und Her wegen der Gummibaerchenlizenz.
-
Gerade das Beispiel "Gummibaerchenlizenz" denke ich, sollte doch Hinweis genug sein, das man nicht alles über die Klinge springen lassen darf. Bei TuSEM liegt der Fall ja ähnlich.
-
Zitat
Original von Freischiessen
Na ja, am Mittwoch werden wir alle mehr wissen. Vielleicht kann man der HBL dann ja die Narrenkappe für ihr närrisches Treiben in Sachen Lizensierung aufsetzen.
Helau und Alaaf…
Seit dem Fristenmarathon, den der HSV Hamburg erhalten hat, halte ich von den Stichtagen in der Herrenhandballbundesliga gar nichts mehr. Ich glaube erst etwas, wenn es entschieden ist und nicht, wenn ich weiß, dass etwas entschieden werden soll.
-
laut bild hamburg bekommt der hsv-handball seine lizenz sogar ohne auflagen!!!! so will bild dieses aus insider kreisen erfahren haben!!!
-
wenn die Unterlagen in Ordnung sind, spricht da ja auch nix gegen...
-