Junioren - WM 2005 in Ungarn

  • Zitat

    Original von RolfB
    @härter schneller

    Den Wert der Rahmenkonzeption darf man ja gerne hinterfragen. Dazu einzelne Aussagen von Martin Heuberger im Rahmen einer Spielbewertung heranzuziehen ist mehr als fragwürdig.

    Aber ein bisschen Populismus hat ja noch nie geschadet. Und wenn man damit einigen Leutchen eine Freude machen kann ( :hi: Karsten) ist das umso schöner.

    Grüsse
    Rolf

    wenn sich diese aussagen (und die ihnen zugrunde ligenden probleme) in unschöner regelmäßigkeit wiederholen, halte ich diese these sehr wohl für annehmbar. es gibt sehr wohl eine diskrepanz zwischen dem, was der dhb - bzw. seine ausbilder - als forderung an die basis richten und dem, was die jugend-nationalmannschften m/w an spielsystemen spielen und spielen können. wenn schon im länderpokal auswahlteams munter mit press-defensiven 6:0 formationen auf die platte gehen und allseits über mangelndes spiel ohne ball geklagt wird, dann stimmt da wohl was nicht.

    sollten die talente des dhb tasächlich auch und gereade in der auswahl nach rtk trainiert werden, dann soltte irgendwann tasächlich malö ein deutsches team gegen eine offensiv-aktive abwehr keine großen probleme mehr haben. oder - oh wunder - sie mal selbst spielen können.

    Zitat


    Junioren-WM in Ungarn: Gegen aggresive Ägypter fehlt die Kraft / Deutschland muss nach 30:33-Niederlage um den Einzug ins Halbfinale bangen
    Ein Unentschieden hätte gereicht, doch dann kam alles ganz anders: Die Junioren des Deutschen Handballbundes mussten bei der Weltmeisterschaft in Ungarn (15. bis 28. August) im sechsten Spiel den ersten Rückschlag hinnehmen. Gegen Ägypten verlor der Europameister am Dienstag mit 30:33 (12:17) und muss nun um den Einzug ins WM-Halbfinale bangen. Im letzten Spiel der Hauptrunde benötigt das Team von Junioren-Bundestrainer Martin Heuberger gegen die noch ungeschlagenen Dänen (Donnerstag, 19 Uhr) in der Neuauflage des letztjährigen EM-Finals einen Sieg. „Das wird jetzt richtig schwer“, sagte Heuberger. „Ich hoffe nur, dass wir die Jungs bis zum Spiel gegen Dänemark körperlich und geistig wieder frisch haben.“

    Gegen Ägypten, den Junioren-Weltmeister von 1993, fand die deutsche Mannschaft schlecht ins Spiel, lag schnell mit 4:9 zurück und hatte nicht genug Kraft, um wie am Vortag gegen Südkorea (33:29) eine erfolgreiche Aufholjagd zu starten. „Wir waren einfach von Anfang an in der Abwehr nicht präsent, haben nur auf Einzelaktionen reagiert und waren oft einen Schritt zu spät dran“, sagte Heuberger. „Die körperliche Substanz hat eine Rolle gespielt.“

    Wie Südkorea spielte auch Ägypten eine 3:3-Abwehr, welche die deutschen Junioren vor erhebliche Probleme stellte. In der zweiten Halbzeit schlossen René Boese und seine Mitspieler noch einmal auf 19:21 auf, doch diesmal reichte das spielerische Potenzial nicht, um gegen einen physisch stärkeren Gegner zu bestehen. Heuberger: „Das war bitter, aber wir werden die Köpfe nicht hängen lassen.“ Gegen Dänemark spielten die DHB-Junioren zuletzt am 8. August beim Vier-Länder-Turnier in Herbrechtingen – damals trennten sich die beiden Top-Teams 31:31 unentschieden.

    Deutschland – Ägypten 30:33 (12:17)
    Heinevetter, Klier; Salzer (1), Schäpsmeier (6/1), Rojewski, Laudt (5), Boese (7), Heuberger, Richwien, Theuerkauf (5/5), Grafenhorst (4), Christophersen (1), Tesch, Gensheimer (1)
    quelle

  • Zitat

    Wie Südkorea spielte auch Ägypten eine 3:3-Abwehr, welche die deutschen Junioren vor erhebliche Probleme stellte.

    Da haben wir es. Es ist ja nicht so, als ob man das nicht schon vorher hätte wissen können. :nein: Die Mannschaften haben ja erst 4 Spiele während des Turniers gespielt und die ägyptischen Herren spielen auch eine vollkommen andere Spielweise :wall:

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    sollten die talente des dhb tasächlich auch und gereade in der auswahl nach rtk trainiert werden, dann soltte irgendwann tasächlich malö ein deutsches team gegen eine offensiv-aktive abwehr keine großen probleme mehr haben. oder - oh wunder - sie mal selbst spielen können.

    :Hail: :Hail: :Hail:

    Wenn die Männernationalmannschaft mit der "alten Garde" und einer 6:0 in Perfektion Europameister wird, dann ist das eine Sache (die allerdings schon zum Grübeln anregt). Wenn nun die Junioren gegen eine ("exotische") offensive Deckung in Schwierigkeiten geraten, dann wird es langsam merkwürdig. Warum spielen denn die Junioren keine 3:2:1? Steckt da womöglich böses Erfolgsdenken dahinter? Ist eine andere Abwehr erfolgreicher? Wenn man den Vereinstrainern schon vorschreiben möchte, wie sie zu decken haben, dann sollte man sich schleunigst überlegen, ob das so nicht scheinheilig wirkt.

    Edit: Den Junioren wünsche ich dennoch viel ERFOLG gegen Dänemark! Ich hab nix gegen Sieger. :D

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (24. August 2005 um 10:10)

  • Zitat

    doch diesmal reichte das spielerische Potenzial nicht, um gegen einen physisch stärkeren Gegner zu bestehen

    dass die ägypter irgendwann mal physisch stärker sein werden als die deutschen hätte man wohl auch kaum gedacht. war lommel für die vorbereitung noch verantwortlich?

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (24. August 2005 um 10:17)

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    wenn sich diese aussagen (und die ihnen zugrunde ligenden probleme) in unschöner regelmäßigkeit wiederholen, halte ich diese these sehr wohl für annehmbar. es gibt sehr wohl eine diskrepanz zwischen dem, was der dhb - bzw. seine ausbilder - als forderung an die basis richten und dem, was die jugend-nationalmannschften m/w an spielsystemen spielen und spielen können. wenn schon im länderpokal auswahlteams munter mit press-defensiven 6:0 formationen auf die platte gehen und allseits über mangelndes spiel ohne ball geklagt wird, dann stimmt da wohl was nicht.

    sollten die talente des dhb tasächlich auch und gereade in der auswahl nach rtk trainiert werden, dann soltte irgendwann tasächlich malö ein deutsches team gegen eine offensiv-aktive abwehr keine großen probleme mehr haben. oder - oh wunder - sie mal selbst spielen können.

    Du interpretierst in die RTK viel mehr hinein als sie sein kann. Die RTK ist eine grobe Leitlinie. Und als solche ist sie sehr brauchbar.

    Wer den deutschen Handball der letzten Jahrzehnte betrachtet muss einsehen das deutsche Nationalmannschaften keine 3-3 Deckung oder sonst etwas "exotisches" im Wettkampf einsetzen werden. Das passt überhaupt nicht zur sogenannten deutschen Spielauffassung. Das man von den 12-14 jährigen eine Zwei-Linien-Deckung (evtl 3-3) verlangt um sie besser auszubilden ist eine Sache. Daraus zu schliessen das die Junioren jetzt ebenso spielen sollen, oder besonders gut gegen solche Deckungen zum Erfolg kommen erscheint mir sehr weit hergeholt.

    Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Warum spielen denn die Junioren keine 3:2:1? Steckt da womöglich böses Erfolgsdenken dahinter? Ist eine andere Abwehr erfolgreicher? Wenn man den Vereinstrainern schon vorschreiben möchte, wie sie zu decken haben, dann sollte man sich schleunigst überlegen, ob das so nicht scheinheilig wirkt.

    Karsten, auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole. Lies die RTK erst einmal durch und dann meckere. In der RTK wird für die Junioren keine 3-2-1 vorgeschrieben. Ich habe die Junioren schon mehrmals gesehen, und sie haben gespielt: 5-1; 5-0 +1; eine 4-2 und eine 6-0. Das sind exakt die Deckungen die für Junioren in der RTK vorgeshehen sind.


    Letztlich muss jeder selber schauen ob er die RTK nutzt oder nicht. Wer sie heranzieht um Kritik am DHB zu üben kann das tun. Wer sie als das nimmt was sie ist, nämlich ein grober Leitfaden zur Ausbildung und kein Evangelium, der wird auch glücklich werden. Und wer sie ignorieren will kann auch das tun. Er darf halt nur keine Mannschaften unter B-Jugend trainieren. Aber das wird er wohl eh nicht wollen.

    Alles andere sind Diskussionen über Feinheiten die 99 % der deutschen Jugendtrainer nicht interessieren. Womit wir drei offensichtlich Ein-Prozenter sind :P

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • diese diskussion führe ich auch nicht.

    was mir fehlt ist ein offenes, klares bekenntnis der 'oberen dhb-trainer' in der art "wir müsen bei internationalen qualifikationen und wettbewerben erfolgreich sein und spielen dort absolut ergebnis orientiert".

    und dann wird aus der (für mich überhaupt nicht "groben") leitlinie ein schuh:
    eine abwehr, die offensiv und defensiv spielen kann und ein angriff der gegen offensive und defensive abwehrformationen erfolgreich arbeiten kann, erscheint mir deutlich erfolgversprechender als eindimensionale spielerInnen zu sein.
    die sogenannte "deutsche spielauffassung" - die ich schon immer als sehr fragwürdig ob ihrer pauschalisierung angesehen habe - spricht sehr wohl von allroundern und von einer auf sehr offensiv-ballorientierten abwehr-spielweise. wenn von seiten des bundesverbandes mittels ausbildung und regelinitiativen immer darauf hingewiesen wird, wie der 'kleine' dorftrainer bitteschön zu arbeiten hat und dabei gleichzeitig der eindruck erweckt wird, gewinnen sein im zweifelsfall etwas fragwürdiges, auf der anderen seite aber die höchsten koryphären eine ganz andere realität vorleben, dann sollte man dieses auch so sagen. denn eins will auch der 'kleine dorftrainer' nicht: sich veräppelt vorkommen.

  • Zitat

    wenn von seiten des bundesverbandes mittels ausbildung und regelinitiativen immer darauf hingewiesen wird, wie der 'kleine' dorftrainer bitteschön zu arbeiten hat und dabei gleichzeitig der eindruck erweckt wird, gewinnen sein im zweifelsfall etwas fragwürdiges, auf der anderen seite aber die höchsten koryphären eine ganz andere realität vorleben, dann sollte man dieses auch so sagen. denn eins will auch der 'kleine dorftrainer' nicht: sich veräppelt vorkommen.

    Und noch mal Danke!

    Rolf: Ich habe überhaupt nichts gegen eine RahmentrainingsKONZEPTION, schon gar nichts gegen die des DHB. Ich hätte vielleicht auch nichts gegen ein RahmentrainingsDOGMA (o.k., das ist gelogen). Aber dann muß gelten: Practise what you preach. Die Verbandstrainer ticken doch genau so wie Vereinstrainer. Warum soll der eine erfolgsorientiert spielen lassen dürfen und der andere nicht? Je mehr Begründungsarbeit in die Beantwortung dieser Frage gesteckt werden muß, desto fragwürdiger wird die Sache.

    Aber die Ziele der RTK als verbindliche Spielregeln, wie es nun teilweise passiert? :wall: Dann ist ein gutes Konzept offenbar gescheitert, wenn die Trainer zu ihrem Glück gezwungen werden müssen. Trainern, die seit 30 Jahren herausragende Mannschaften hervorbringen, vorzuschreiben wie sie zu spielen haben, ist vermessen. Es gibt Vereinstrainer, die sich nicht hinter dem DHB Lehrstab verstecken müssen (hier im Kreis gibt es derer zwei). Und es gibt Trainer, die am liebsten das Rad neu erfinden möchten ( :D ), die gerne weiterhin den Freiraum für Innovation behalten würden. Wie sind denn die Ägypter oder die Süd Koreaner auf den Trichter gekommen, anders zu decken als alle anderen? Doch wohl kaum durch innovationsbremsende Richtlinien.

    Ich schlag jetzt nicht noch mal nach, wie die RTK in ihren Anfängen aussah. Ich meine, dass ursprünglich mal die 3:2:1 als Endprodukt stehen sollte. Zumindest war in meiner Trainerausbildung 6:0 fast ein Schimpfwort. Davon mal ganz abgesehen, warum haben die Junioren im ANGRIFF Probleme mit einer offensiven Deckung? Das dürfte doch überhaupt nicht mehr passieren, wenn ich den "Geist" der RTK richtig verstanden habe.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Mal eine Frage eines dummen Laien an die Trainerzunft.

    Wenn die deutschen Mannschaften Probleme mit einer 3:3 Abwehr bekommen, warum führt sie dann kaum einer in den Ligen durch. Der Erfolg dürfte sich doch ruck zuck einstellen, weil die gegnerischen Mannschaften in Deutschland kein Konzept parat haben. ;)

    Darüber hinaus ist eine Mannschaft erst richtig gut, wenn sie auf jede taktische Variante des Gegners eine passende Antwort parat hat. 6-0, 5-1, 4-2, 3-3 oder 3-2-1. Eigentlich muss ich als kompletter Spieler oder Top-Mannschaft gegen jede Abwehrvariante mich durchsetzen können.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn die deutschen Mannschaften Probleme mit einer 3:3 Abwehr bekommen, warum führt sie dann kaum einer in den Ligen durch. Der Erfolg dürfte sich doch ruck zuck einstellen, weil die gegnerischen Mannschaften in Deutschland kein Konzept parat haben. ;)

    weil nur wenige deutsche (nachwuchs-)spielerInnen eine offensive deckung a la korea oder ägypten spielen können. andererseits liegt natürlich die vermutung nahe, dass wenn viele spielerInnen sie spielen könnten, diese spielerInnen auch mittel als angreifer gegen sie hätten. das ist ja der kern obiger debatte. ;)

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Darüber hinaus ist eine Mannschaft erst richtig gut, wenn sie auf jede taktische Variante des Gegners eine passende Antwort parat hat. 6-0, 5-1, 4-2, 3-3 oder 3-2-1. Eigentlich muss ich als kompletter Spieler oder Top-Mannschaft gegen jede Abwehrvariante mich durchsetzen können.

    stimmt uneingeschränkt. entspricht alerdings nicht der gelebten deutschen spielauffassung. ;)

  • Zitat


    So wird Franzén die nötigen Pausen erhalten und Mickal die Gelegenheit, sich mit seinen neuen Kollegen einzuspielen. Der 21 Jahre alte Linksaußen, der mit der U21-Nationalmannschaft Tschechiens an der Weltmeisterschaft teilnahm, ist nach Absprache mit seinem Nationaltrainer früher von den kontinentalen Titelkämpfen in Ungarn zurückgekehrt. Gestern trainierte er bereits in Nordhorn mit, nachdem die Tschechen Vierter ihrer Vorrundengruppe geworden waren und seit Montag nur um die Plätze 13 bis 20 spielen. In den vier Vorrundenbegegnungen, von denen nur eines gegen Kuwait gewonnen wurde, kam Mickal auf 13 Tore.


    Quelle: HSG Nordhorn

    Gemeinsam sind wir stark!

  • Halbfinale:jump:

    So gegen Dänemark wurde 29:27 (13:13) gewonnen!

  • Deutschland verliert das Halbfinale leider mit 30:32, trotz 14:11 Halbzeitführung:( Doch jetzt gilt es Kopf hoch unh den Jungs die Daumen fürs kleine Finale drücken damit se wenigstens ne Medallie mit nachhause bringen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Das wars dann 30:32 (14:11) gegen Serbien Montenegro verloren;( Dabei sah es die komplette erste Halbzeit und Anfang der zweiten Halbzeit echt gut aus

  • ;( ;( :nein: :nein: :wall: :wall:

    Was war denn da nach der Halbzeit los, waren die Jungs völlig von der Rolle oder wie? Dachte eigentlich, dass sie die 3-Tore-Führung nutzen *seuftz* Trotzdem viel Glück für das kleine Finale, oh man :(

    MfG
    Marie

  • Schade, dass nix aus dem Finale geworden ist. Ich bin traurig.
    EDIT: Ach so, da war noch was: Viel Erfolg beim Spiel um Platz!!! Macht's besser! :)

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    2 Mal editiert, zuletzt von Felix0711 (27. August 2005 um 21:10)

  • leider hats nicht gerreicht! der undankbare 4. platz... ;(
    deutschland verliert gegen Ungarn 27:28

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden!