Ticketkauf im Internet strafbar ...

    • Offizieller Beitrag

    Immer wieder höre ich im Radio:

    Zitat


    Der Kauf und Verkauf von Tickets für die WM 2006 in Deutschland über das Internet ist strafbar!

    Nun meine ich mich erinnern zu können, dass der Grundsatz "nullum crimen, nulla poena, sine lege" auch in Deutschland gilt ... und in meinem Strafgesetzbuch findet sich kein Paragraph "Strafbarkeit des Verkaufs von WM-Tickets".

    Ich befürchte ja, dass die Laien im Radio da mal wieder von "Das WM-OK untersagt den Verkauf" zu "Der Verkauf ist strafbar" interpolieren ...

    Im übrigen ist rechtlich wohl lange noch nicht ausdiskutiert, ob die AGB des DFB/ WM-OK, nach denen die Tickets nur mit zustimmung des OK übertragen werden dürfen, ünerhaupt verbindlich sind - siehe zB: http://www.anwalt24.de/rechtsnews/art…ff72184fb874a3e

  • Ich finde das auch höchstseltsam, dass die Tickets nicht weitergegeben werden dürfen. Man will ja nicht bahnfahren, sondern ein Fuballspiel sehen (wobei Bahnfahren je nach Losglück interessanter sein dürfte ;))

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    • Offizieller Beitrag

    Am Ende wird sowieso alles nur halb so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

    Wenn man sich ein Ticket bei einem großen Onlineauktionshaus ;) ersteigert wird das WM-OK wenig machen können. Der Verkäufer lässt die Karten auf mich umschreiben, wenn das OK versucht zu widersprechen, wird es im Zweifelsfall juristisch keine Chance haben.

    Selbst wenn der Käufer mit dem Kauf zugestimmt hat, dass er die Tickets nicht online weiterverkaufen darf, so habe ich sie gutgläubig (ich bin so naiv...) erworben, das Ok wird mich nur schwerlich ausschließen können.

  • Deswegen ist es aus meiner Sicht auch völlig schwachsinnig, die Tickets quasi im Vorfeld an jeden Hinz und Kunz zu verlosen.
    Man hätte das besser über die Bundesligavereine, vielleicht auch noch Regionalligavereine abgewickelt. Die hätten diese an ihre Fans/Mitglieder verkauft, mit der Auflage, diese nicht weiterzuverkaufen. Ansonsten wird derjenige zukünftig von den eigenen Tickets ausgeschlossen. Ausserdem hätte man bei den Spielen deutlich mehr wirkliche Fussball-Fans im Stadion gehabt, weniger die Event-Fans, die einfach mal ein WM-Spiel live im Stadion erleben wollen.

  • Zitat

    Original von Meikel
    Deswegen ist es aus meiner Sicht auch völlig schwachsinnig, die Tickets quasi im Vorfeld an jeden Hinz und Kunz zu verlosen.
    Man hätte das besser über die Bundesligavereine, vielleicht auch noch Regionalligavereine abgewickelt. Die hätten diese an ihre Fans/Mitglieder verkauft, mit der Auflage, diese nicht weiterzuverkaufen. Ansonsten wird derjenige zukünftig von den eigenen Tickets ausgeschlossen. Ausserdem hätte man bei den Spielen deutlich mehr wirkliche Fussball-Fans im Stadion gehabt, weniger die Event-Fans, die einfach mal ein WM-Spiel live im Stadion erleben wollen.

    Es stimmt schon das man so mehr hardcore Fußballfans im Stadion hätte aber gerecht wäre diese Verteilung auch nicht gewesen und auch nie im Leben durchführbar (Weil zuviele sich benachteiligt gefühlt hätten). Selbst ich hätte es nicht in Ordnung gefunden wenn nur Fanclub Mitgleider Karten bekommen hätten. Also ich hab zwar keine Karte bekommen aber ich find die Lösung wie sie gefunden wurde schon in Ordnung und ich finde es genauso in Ordnung wenn den Leuten die Karten bei Ebay verkaufen die Auktionen "kaputt" gemacht werden. Den was da aus Profitgier veranstaltet wird ist einfach nur die größte Sauerei. Im Endeffekt läßt sich der Schwarzhandel natürlich nicht vollends verhindern aber immerhin wird scheinbar etwas getan. Achja Meikel dein Argument das man den Fanclubmitgliedern sagt das sie die Tickets nicht weiterverkaufen dürfen ist glaub ich bei der Masse der Tickets auch nicht wirklich kontrollierbar. Schwarze Schaafe hast du immer.

  • Zitat

    Original von Yoon
    Achja Meikel dein Argument das man den Fanclubmitgliedern sagt das sie die Tickets nicht weiterverkaufen dürfen ist glaub ich bei der Masse der Tickets auch nicht wirklich kontrollierbar. Schwarze Schaafe hast du immer.

    Das ist sehr wohl über die Nummer zu kontrollieren. Der 1.FC Köln hat so sehr erfolgreich die Hemmschwelle für einen Kartenverkauf auf Ebay sehr hoch gesetzt. Es werden diverse Testkäufe getätigt. Erwischte "Täter" werden in Zukunft vom Kartenverkauf ausgeschlossen, was gerade bei Spitzenspielen (wo die Karten ausschliesslich per Bestellung abgewickelt werden) sehr schmerzhaft ist.
    Die WM-Karten hätte man ähnlich wie bei der EM 1996 klar einen Verein zuordnen können, der dann federführend sein Kontingent vertreibt.

    Fair ist die Kartenverteilung aus meiner Sicht derzeit auch nicht. Es bekommen Leute Karten, die diese dann im Internet versteigern können (letztlich ohne rechtliches Problem), um sich dann auf Kosten wirklich Fussballbegeisterter einen Jahresurlaub zu verdienen. Ich bin der Meinung, dass man in Deutschland durchaus als Kriterium hätte werten müssen, wie oft man auch sonst die Nationalmannschaft (gerade im Ausland) unterstützt hat. Das ist durch Kartenbestellungen messbar. In England ist so eine Regelung übrigens üblich.

    • Offizieller Beitrag

    Strafbar ist glaub ich nicht der Verkauf von Ticket, sondern der schwarzhandel. Und als Schwarzhandel gilt es glaub ich in dem Moment wo man sein Ticket zur Versteigerung, oder zu einem höheren Sofortkaufpreis anbietet als das es ursprünglich gekostet hat.

    Aber bin kein Anwalt! :D

  • Zitat

    Original von Meikel

    Das ist sehr wohl über die Nummer zu kontrollieren. Der 1.FC Köln hat so sehr erfolgreich die Hemmschwelle für einen Kartenverkauf auf Ebay sehr hoch gesetzt. Es werden diverse Testkäufe getätigt. Erwischte "Täter" werden in Zukunft vom Kartenverkauf ausgeschlossen, was gerade bei Spitzenspielen (wo die Karten ausschliesslich per Bestellung abgewickelt werden) sehr schmerzhaft ist.
    Die WM-Karten hätte man ähnlich wie bei der EM 1996 klar einen Verein zuordnen können, der dann federführend sein Kontingent vertreibt.

    Fair ist die Kartenverteilung aus meiner Sicht derzeit auch nicht. Es bekommen Leute Karten, die diese dann im Internet versteigern können (letztlich ohne rechtliches Problem), um sich dann auf Kosten wirklich Fussballbegeisterter einen Jahresurlaub zu verdienen. Ich bin der Meinung, dass man in Deutschland durchaus als Kriterium hätte werten müssen, wie oft man auch sonst die Nationalmannschaft (gerade im Ausland) unterstützt hat. Das ist durch Kartenbestellungen messbar. In England ist so eine Regelung übrigens üblich.

    Mag ja sein das es beim 1.FC Köln vorbildlich ist aber deswegen muss es ja nicht so bei anderen Vereinen auch so sein. Ich finde die Karten für die ausländischen Mannschaften sollten auch größtenteils in deren Ländern verkauft werden und so wird es ja auch scheinbar gemacht. Also wie gesagt das Modell was du da vorschlägst ist so vielleicht gar nicht so schlecht von wegen Kontrolle usw. Aber er wäre einfach in der Öffentlichkeit nicht durchsetzbar gewesen. Was meinste was da für ein Aufschrei durch die Bild und etc gegangen wäre??? Man könnte das dann auch statistisch ausrechen wie großer anteil der Bevölkerung dann überhaupt eine Chance auf ne Karte hätte. Ich denke eine WM ist nunmal für die ganze Bevölkerung da und nicht nur für eine "ausgewählte" Gruppierung. So hatte zumindestens jeder die Chance eine Karte zu bestellen. Ausserdem weiß man auch noch gar nicht wie die FIFA bzw DFB gegen Ebay Verkäufe vorgeht die Auktionen die ich verfolgt haben waren alle sehr merkwürdig, mich würde es nicht wundern wenn dort von seiten des DFB's bzw FIFA was gemacht wird.

  • Zitat


    Das Organisationskomitee stellte am Montag nochmals klar, dass die Tickets nicht übertragbar seien.
    Frankfurt / München - Das Organisationskomitee für die Fußball-WM 2006 hat erneut eindringlich vor dem Tickethandel im Internet gewarnt und damit verbundene Sicherheitsbedenken geäußert. „Der Schwarzmarkt ist und bleibt mit erheblichen Risiken behaftet“, sagte Vizepräsident Horst R. Schmidt in einer am Montag vom OK verbreiteten Mitteilung. Er stellte noch einmal klar, dass die personengebundenen Karten nicht einfach übertragen werden können und Käufer möglicherweise gar nicht ins Stadion gelangen. Das Internet-Auktionshaus „ebay“ bekräftigte unterdessen am Montag, den Handel nicht untersagen zu wollen. „Wir haben Maßnahmen getroffen, die sicherstellen, dass Verkäufer und potenzielle Käufer umfassend über die Risiken informiert und aufgeklärt werden“, hieß es in einer Erklärung.

    Durch das Öffnen eines zweiten Marktes würden die Sicherheitsrichtlinien unterlaufen, „die wir in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden und im Interesse der Millionen Fans durchführen müssen“, erklärte Schmidt. Seit am Freitag die Gewinner der ersten Verkaufsphase benachrichtigt worden waren, werden bei „ebay“ Tickets zu „aberwitzigen Preisen“ (Schmidt) angeboten. „Wir haben im Sinne der Fans Preise festgelegt, die bei 35 Euro beginnen und bei 600 Euro für die teuerste Finalkarte enden. Nun tauchen schon Preise von 800 oder 1000 Euro für ein Achtelfinale auf“, sagte Schmidt weiter. Es wird „fraglos gegen unsere Verkaufsrichtlinien verstoßen und auch gegen den Markenschutz“.

    Das WM-OK prüft derzeit juristische Schritte. Denn, so Schmidt, „die, die jetzt Karten anbieten, besitzen überhaupt nicht das Recht, die ihnen zugeteilten Karten auf jemand anders zu übertragen“. Dies ist laut den Allgemeinen Ticket-Geschäftsbedingungen „grundsätzlich“ nur mit Zustimmung durch das OK möglich, wie auf der WM-Homepage nachzulesen ist. In besonderen Fällen wie Hochzeit, Tod oder Krankheit innerhalb der Familie werde das OK seine Zustimmung erteilen, heißt es dort weiter. „Wir haben schon oft betont und tun dies nun erneut, dass wir einem Umtausch aus triftigem Grund zustimmen. Dazu gehört aber nicht Geschäftemacherei“, sagte Schmidt. „ebay“ bedauerte in seiner Mitteilung, dass die Gespräche mit der Fifa letztlich gescheitert seien. „Eine solche Kooperation zwischen der Fifa und ebay hätte es dann sogar ermöglicht, den Verkauf von Tickets über den ebay-Marktplatz mit einem Datentransfer an den DFB zu verknüpfen, um somit das Sicherheitskonzept zu unterstützen“, hieß es vonseiten des Unternehmens, dass über die Bedingungen beim Ticketverkauf auf seiner Internetseite informiert.

    OK-Vizepräsident Schmidt beharrte dennoch darauf, das WM-Karten nur an der Quelle erworben werden sollten, also über das vom OK eingerichtete Ticket-Zentrum. Er verwies darauf, dass nach der Auslosung am 9. Dezember die teilnehmenden Nationalverbände entscheiden würden, ob sie die reservierten Kontingente von acht Prozent der Stadion-Kapazität auch komplett nehmen. „Falls nicht, und damit ist zu rechnen, kann unser Organisationskomitee diese Tickets wieder anbieten“, meinte der OK-Vizepräsident. Man sei zwar nicht „blauäugig“ und wisse, „dass sich der Schwarzmarkt nie total ausschließen lässt. Aber wir wollen ihn so weit wie möglich eindämmen“.

    Der Hamburger Sportrechts-Experte Gerald Neben hält die Geschäftsbedingungen beim Ticketverkauf zwar für sehr problematisch und bezweifelt stark, dass sie einer rechtlichen Prüfung letztlich standhalten würden. „Aber wenn sie wirksam sind, dann verkauft derjenige, der die Karte weiterverkauft, ein Nichts. Das könnte in der Tat problematisch für den Verkäufer und gegebenenfalls sogar Betrug sein“, sagte Neben am Montag. Die Reglementierung und Kontingentierung durch das WM-OK und die FIFA als Monopolisten hält Neben für nicht zulässig. „Wenn sich jemand wirklich dahinterklemmt, würden die Fifa und das WM-OK ins Schwitzen kommen“, sagte Neben, der auch die Preisgabe der geforderten Informationen bei der Bewerbung um eine Karte für „völlig übertrieben“ hält. Dies hatten auch Verbraucher- und Datenschützer bereits heftig kritisiert. (dpa)


    (heute aus dem KSta)

    Viele Grüße
    :hi:

    Einmal editiert, zuletzt von Snuffmaster (26. April 2005 um 17:35)