Eigentor im Spielberichtsbogen

  • Über Dokument und Urkunde müssen wir uns hier nicht wieder streiten, das haben wir in nem anderen Thread schon getan. Ein Spielbericht ist zwar ein Dokument und meinetwegen auch eine Urkunde. Aber solange das ganze eine private (im Gegensatz zur öffentlichen - also von einer Behörde ausgestellt und mit Stempel beurkundet) Urkunde oder ein privates Dokument ist, hat es wenig rechtliche Relevanz.

    Wen es interessiert, hier ein sehr gut formulierter Artikel in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Urkunde. Wer dieser Erläuterung nicht glauben mag, der frage bitte seinen Anwalt, bevor er hier weiter Halbwahrheiten in die Welt setzt

  • Im Zweifel hat es aber sportrechtliche Relevanz! Ausserdem ist es nicht so schwer, ein ordentliches Protokoll zu führen. Sonst kommt es vielleicht noch zu Streitigkeiten, die keiner braucht. Neben den Spielernamen, Geburtsdaten, Zeiten der Verwarnung, Hinausstellung und Disqualifikation sollten auch die Torstriche übereinstimmen.

  • Die sportrechtliche Konsequenzen können in der Tat immens sein. Allerdings halte ich es für vermessen, wenn man wegen eines fehlenden Striches jemandem eine Geldstrafe aufbrummt. So gewinnt man keine Freunde, bzw. verärgert diejenigen, die sich bereiterklären, Sekretär zu machen (insb. in den unteren Ligen; wenn man dafür bezahlt wird, sieht die Sache schon anders aus).

  • Na wegen dem Strich vielleicht nicht, aber z.B. bei Zeitstrafen oder Disqualifikationen. Aber von einem Sekretär würde ich schon verlangen, dass alles stimmt. Die Schiedsrichtereintragungen (z.B. bezüglich des Siegers) sollen ja auch stimmen. Also ganz oder garnicht.

  • Zitat

    Original von jfherden
    Bis jetzt habe ich nur gerüchteweise von einer Kleiderordnung gehört. Der DHB hat auf seiner Internetpräsenz eine Schiedsrichterordnung. Dort ist nichts zu finden. Eine Kleiderordnung findet sich dort ebenfalls nicht. Also: Wo ist diese Kleiderordnung?

    Die ergibt sich im DHB von selber, da jeder SR verpflichtet ist, die gesponserte Kleidung zu tragen.

  • Um noch einmal auf die (fehlenden) Striche zurückzukommen:
    Wenn ein Staffelleiter für fehlende Torstriche Strafen verteilt, muss er diese auf irgendeine Regel stützen können, die besagt, wie Eigentore zu handhaben sind. Denn bei einem Eigentor einen Strich bei dem falschen Spieler zu machen, wäre dann wohl sicher die schlechteste, obwohl am schwersten nachweisbare, Lösung.

  • Zitat

    Original von Schieri_neu
    Die ergibt sich im DHB von selber, da jeder SR verpflichtet ist, die gesponserte Kleidung zu tragen.


    Das ist mir ebenfalls neu, wo steht das? Wenn ein Verein kein Geld für die SR locker machen kann oder will (insb. in niedrigen Ligen evtl. durchaus möglich) und kein entsprechender Sponsor gefunden werden kann, sollen dann die SR nackt auflaufen?

    Auch wenn die SR gesponserte Trikots bekommen, dann muss sich halt jemand anderes mit der Frage befassen, wie die Dinger auszusehen haben. Wenn der Verein lange Sachen an die SR gibt, dann ist das hier bei uns (HVN) in Ordnung, im HVW nicht. Denn wie gesagt, im DHB-Bereich ist das (anscheinend) nicht einheitlich gehandhabt.

  • Zitat

    Original von vr316
    Angriff von A, Rückraum links will den Ball an den Kreis spielen, die Abwehrspielerin von B springt in den Pass und will den Ball ins Toraus schlagen, aber der Ball geht ins Tor.

    Wer wird dann im Spielbericht als Torschütze eingetragen? Der Passgeber? Da ich nicht sicher war, als der Zeitnehmer mich fragte, was er machen sollte, wollte ich mal hier nachhören. Danke für die Info.

    Ich würde als Sekretär nicht lange rummachen und dem Spieler der Angreifenden Mannschaft den Strich für den Torerfolg schreiben, der zuletzt am Ball war - also dem Passgeber. Soviel ich weiss ist der Begriff "Eigentor" in keiner Handballregel definiert.
    Der oben geschilderte Sachverhalt ist nur ein wenig extremer als ein durch die Abwehr abgefälschter Ball - versucht die Abwehr zu blocken und fälscht den Ball ab, schreibt man ja den Torerfolg auch beim "werfenden"

    Zitat

    Thema Urkunde

    Der Spielberichtsbogen ist KEINE Urkunde sondern allenfalls ein wichtiges Dokument oder Schrifstück. Wer nicht den ganzen Link-Text von HE-Mitglied jfherden lesen möchte:
    Eine Beurkundung kann nur ein z.B. ein Notar, Gerichtsvollzieher, Standesbeamter vornehmen.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

    Einmal editiert, zuletzt von hasenhirn (25. April 2005 um 20:57)

  • Zitat

    Original von jfherden


    Das ist mir ebenfalls neu, wo steht das? Wenn ein Verein kein Geld für die SR locker machen kann oder will (insb. in niedrigen Ligen evtl. durchaus möglich) und kein entsprechender Sponsor gefunden werden kann, sollen dann die SR nackt auflaufen?

    Ich denke mal, es geht da um die SR, die auf DHB-Ebene pfeifen. Meistens werden die SR ja noch bis in die Landesverbände runter gesponsort.

  • Dennoch bleibt die Frage, wo die Kleiderordnung da ist. Wenn keine da ist, muss auch keine eingehalten werden. Weder vom Verein noch vom SR selbst. Sprich: Wenn der Verband oder der Bund lange Hosen und langärmlige Trikots verteilt, können die SR damit auflaufen.

  • Zitat

    Original von Lasse
    Ich würde es so handhaben wie beim Eishockey, also der Angriffspieler, der zuletzt am Ball war, bekommt das Tor gutgeschrieben. In diesem Fall also wirklich der Passgeber.

    also ich denke auch mal das dies das einzig sinnvolle ist was man da noch machen kann..
    schließlich sollten die Tore auf dem Spielberichtsbogen schon stimmen..
    Ob es wirklich eine Strafe gibt, kann ich nicht sagen..

    !!! Handball rules!!!
    :jump:

  • das sommerloch ist aber auch wirklich früh unterwegs dies jahr...

    egal wer jetzt einen / keinen strich kriegt;

    danach geht's zu den mv's und den z/s und es wird kurz bekanntgegeben, was da 'offiziell' gewertet wird. und alle freuen sich und der sr ist raus.

    alles andere ist für mich dann doch leicht übertrieben.