Ja/Nein zur Atomkraft?

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    Wie steht ihr zur Atomkraft. Habe mir eben den Thread um den Castor-Transporttoten durchgelesen, fand aber, dass das Thema da nicht gut reinpasst.

    Also, was sagt ihr im Jahr 2005 zur Atomkraft? Ausstieg oder doch dabei bleiben? Und was für Alternativen gibt es für euch, die auch ergiebig genug sind?

    Habe vor kurzem einen Vortag über das Energieproblem in Deutschland gehört und würde eure Meinung gerne dazu hören.

  • Bin der Meinung, die Bundesrepublik ist auf einem guten Weg.
    Die Alternativen sind am wachsen und dementsprechend sollte man auch die Atomkraft runterfahren.
    Schlimm finde ich die Castordemos. Da werden Steuergelder verschwendet. Ich bin ja auch für Demonstrationen, halte es aber für falsch dabei Dinge zu zerstören. Es soll damit doch der Volkeswille geformt werden und nicht seine Entscheidungen zersdtört werden.

  • Welche Alternativen meinst du denn? Denn Windkraft und Sonnenenergie haben in Deutschland nicht mehr viel Wachtumspotential. Für Solarzellen gibt es leider zu wenig Sonnentage in unseren Gegenden und Windkraft hat das Problem, dass die Stromfrequenz Windabhängig ist und erst auf 50 Hz rauf oder runtergepegelt werden muss. Außerdem möchte ich so ein großes und auch nicht unbedingt leises Windrad nicht in meiner Nähe haben.

  • Und den dennoch sehe ich in der Windkraft ein gewisses Potential.
    Hinzu kämen eigentlich noch die Gezeitenkraftwerke, muss man sehen in wie weit sich das in England und Frankreich bewährt.
    Und nicht zu letzt sondern ganz vorn steht natürlich die Kernfusion.
    Wenn die Weiterentwicklung Früchte trägt ist das wohl sowieso die absolute Zukunft.

    Esit: Gebe allerdings zu, wirklich auskennen tue ich mich nicht, habe mich nicht so intensiv mit dem Thema beschäftigt.

  • Zitat

    Original von UlfN
    Hinzu kämen eigentlich noch die Gezeitenkraftwerke, muss man sehen in wie weit sich das in England und Frankreich bewährt.
    Und nicht zu letzt sondern ganz vorn steht natürlich die Kernfusion.
    .

    Stell dir mal vor an der Nordsee sollt irgendwo ein Gezeitenkraftwerk entstehen. Und jetzt denk mal nach wie die Reaktion bei einem, zugegebenermaßen etwas Engstirnigen, Teil der Bevölkerung wär.
    ...
    Richtig! Die dummen Naturschützer würden am liebsten liebsten den Kanzler sofort steinigen und seine Regierung gleich mit. Es würd etliche Unterschriftenaktionen geben usw., des gewöhnliche blabla halt.
    Also, dadraus wird nix, da ja auch fast alle Küsten unter Naturschutz stehen.

    Zur Kernfusion: Es wird noch sehr lange dauern, bis die Kernfusion soweit ist, genug Strom produzieren zu könne. Bis dahin ist meiner Meinung nach die Kernkraft die beste Alternative. Es enstehen keinerlei Abgase und es wird nur sehr wenig Material benötigt, von dem sehr viel vorhanden ist.

  • Ja, habe mich auch noch mal schlau gemacht, Kernfusion ist wohl erst in knapp 50 Jahren ein echtes Thema.
    Und nur um nicht falsch verstanden zu werden, ich bin durchaus ja auch für den Einsatz von Kernenergie.
    Ein bewustes umgehen mit unserem Strom ist sicher ein besserer Weg, als alle Kernkraftwerke sofort abzuschalten. Nur es muss einfach ein Ziel sein, von der Kernenergie loszukommen. Den der Materialverbrauch ist die eine Seite, das große Problem ist jedoch die Entlagerung, denn hier werden Probleme erstellt, deren Ende die Menschheit wohl nicht erleben wird.

    Edit: ach ja, und nochmal zum Gezeitenkraftwerk. Deswegen meinte ich auch, lass uns mal sehen, wie die Erfahrungen in England und Frankreich aussehen werden. Denn es ist halt nicht sicher, wie hoch die Kosten der Entsandung liegen würden und welche Auswirkungen es auf die Umwelt haben würde. Ich würde da die Naturschützer nicht direkt als dumm bezeichnen.

  • Zur Entlagerung des Abfallproduktes.

    Bei AKW bekommt man radioaktiven Abfall, den man, eigentlich, wieder soweit anreichern bzw. aufbereiten könnte, dass man benutzbares Uran zurück bekommt. Außerdem weiß man, wo sich dieser Abfall befindet und kann etnsprechende Schutzmaßnahmen, soweit möglich, einleiten. Aber du hast sicher recht, dass es dabei ein Risiko gibt. Unbestritten.

    Aber jetzt schau doch mal zu den Kohlekraftwerken. Von der Energieleistung sicherlich gut brauchbar, produziert es aber ungleich mehr Abfall (CO2), den man nicht kontrollieren kann, da wir in schön in die Luft blasen, so dass die ganze Welt etwas davon hat. Und CO2 ist nicht wirklich ungefährlicher für die Umwelt, wenn man die Mengen in ein Verhältniss setzt. 1g Uran reicht aus um 1 MWatt Leistung zu produzieren. ==> 1g Abfall. Für die gleiche Leistung muss man ungleich mehr Kohle verbennen.

    Die Gefahr des Atommülls ist nicht von der Hand zu weisen. Aber will man AKW deshalb abschalten, muss jedes Kohlekraftwerk auch vom Netz.

    Und zur Kernfusion. Soweit ich informiert bin, verbraucht man zur Einleitung von Kernverschmelzungen im Moment noch mehr Energie als man erhält. Allerdings wird es irgendwann mal möglich sein.

    Wie ist eure Meinung dazu?

  • Ich nochmal, sehr interessant ist der Link zum Thema Kernfusion aus dem ich kurz zitieren möchte:

    Ein Fusionskraftwerk kann nur effizient funktionieren, wenn der Reaktor die Zündung deutlich erreicht hat: Die Fusionsleistung überschreitet dann die notwendige Heizleistung.

    http://www.zitadelle.juel.nw.schule.de/fusion/1umwelt/5loesung.htm

    Edit: Nochmal zum Thema Entlagerung (und ich bin sicher kein Fan der Kohlekraftwerke), sicher kann man die Entlagerungsorte abschirmen. Nur, wir haben von Ihnen nochj Jahrtausende gut. Es ist halt irgendwie ungünstig ein ewiges Problem zu kreiren.

  • Streng genommen kreieren/produzieren/machen wir das Problem (Uran) ja nicht selber, sondern nehmen von Natur aus entstandenes Uran aus der Erde. Das kommt schließlich überall vor und strahlt lustich vor sich hin bis es schließlich zu Radon zerfällt und wir es einatmen. Das Problem ist halt nur die Konzentrierung und da sollte man bessere Methoden finden. Wobei die Wiederaufarbeitung sicherlich nicht schlecht ist, auf jeden Fall besser als eine Endlagerung.

  • Ich finde dem Ausstieg aus der Atomkraft wie in Deutschland praktiziert sollten alle Länder der Erde folgen, denn es ist und bleibt einfach ein nicht zu kalkulierendes Risiko.
    Zum Argument, dass Atomkraft kostengünstiger sein soll, müsste einmal ein genauer(objektiver) Vergleich herangezogen werden.
    Denn die Entsorgung und der Hauptteil der Forschung wird ja von Steuergeldern finanziert und erscheint bisher nicht in den Vergleichen.
    Ein sofortiger Stopp allerdings wäre genauso weltfremd wie ein hemmungsloses Weitermachen.

    Die Freiheit des Einzelnen endet am Egoismus des Anderen.

  • Ich denke, man muss auf jeden Fall (noch) an der Atomkraft festhalten, da es (noch) keine anderen "Energiesorten" gibt, die die Atomkraft gleichwertig ersetzen können.
    Langfristig kann man sie aber nicht halten, da das benötigte Uran endlich ist.
    Somit werden wir irgendwann auf eine andere Energiegewinnung umsteigen müssen, die auch umweltfreundlicher ist.

    Steini

  • Also wenn man Brennstäbe mit 100% reinem, brauchbaren Uran in die AKWs reinschickt, kommen Brennstäbe mit 96% brauchbarem Uran wieder raus. Die sind dann so erst einmal nicht mehr zu gebrauchen, jedoch kann man das enstandene Plutonium wieder aufarbeiten und die Brennstäbe sind wieder verwendbar. Deshalb muss man sich glaube ich keine Sorgen machen, dass uns das Uran ausgeht. Da finde ich die Sache, auf dem Uran zu sitzen schon viel aufregender.

    • Offizieller Beitrag

    Laggy, Uran/ Plutonium ist nicht vollständig wieder aufarbeitbar - wenn es so wäre, hättest Du eine Art "perpetuum mobile" erfunden und würdest alle Nobelpreise auf einmal bekommen.

    Auch Kernbrennstoffe sind eine endlich Ressource und werden früher oder später zu Ende gehen - manche Experten sagen sogar, dass sie vor der Kohle ausgehen werden.

  • Zitat

    Original von Teddy
    Laggy, Uran/ Plutonium ist nicht vollständig wieder aufarbeitbar - wenn es so wäre, hättest Du eine Art "perpetuum mobile" erfunden und würdest alle Nobelpreise auf einmal bekommen.

    Auch Kernbrennstoffe sind eine endlich Ressource und werden früher oder später zu Ende gehen - manche Experten sagen sogar, dass sie vor der Kohle ausgehen werden.

    Die Experten haben Anfang der 70er Jahre(Ölkrise/Sonntagsfahrverbot) auch gesagt, dass die Ölvorkommen in spätestens 30 Jahren zu Ende sind.

    Die Freiheit des Einzelnen endet am Egoismus des Anderen.

  • Zitat

    Original von Hafermann

    Die Experten haben Anfang der 70er Jahre(Ölkrise/Sonntagsfahrverbot) auch gesagt, dass die Ölvorkommen in spätestens 30 Jahren zu Ende sind.

    Das Problem der Atomenergie liegt für mich nicht darin, dass die nötigen Rohstoffe irgendwann aufgebraucht sind. Natürlich haben auch andere Energieträger ihre Nachteile, Windräder können zum Beispiel recht laut sein. Die Wahrscheinlichkeit eines AKW-GAUs ist zwar gering aber gegeben (siehe Tschernobil vor fast 20 Jahren), zudem weiß man bis heute nicht, was man mit dem nicht wiederaufbereitbaren Atommüll machen soll. Daher bin ich gegen Atomenergie, auch wenn es einer der günstigsten Energieträger ist, die es gibt.

    Es ist viel dunkler, wenn ein Stern erlischt, als es sein würde, wenn er nie gestrahlt hätte. (George Bernhard Shaw)