"Wetzlar ist ein Vorbild!"

Wo er Recht hat...

... hat er Recht.

Ich finde es auch beeindruckend, wie Wetzlar sich über Jahre in der Bundesliga hält und immer weiter nach oben kämpft. Man scheint sehr solide zu wirtschaften und sich stetig weiterzuentwickeln.

Die HSG gehört für mich zu einer Gruppe von aufstrebenden Vereinen, die mittelfristig schon in die oberen Regionen vorstoßen könnten, wenn man es weiterhin schafft sich weiterzuentwickeln. Dazu zähle ich auch "meinen" TVG, natürlich auch Göppingen und auch Nettelstedt.

Dadurch, dass natürlich viele Vereine das Ziel haben in die erweiterte Spitzengruppe der Bundesliga zu kommen, wird die Luft dort oben natürlich schon sehr dünn, und es wird nicht jeder schaffen. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass sich solide und zukunftsorientierte Arbeit immer auszahlen wird. Die Frage ist dann letztendlich nur, ob das Umfeld und die Region so weit mitziehen, dass man genügend Gelder akquirieren kann, um wirklich ganz oben ranzukommen.

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Original von funky87
Und hoffentlich gewinnen wir ... mal wieder! Auch wenn die Mannschaft aus dem Lipperland in Wetzlar gastiert, jede Mannschaft ist schlagbar!

Heute abend ab 19.45 LIVE im DSF: Wetzlar gegen Lemgo.
Ich rechne leider mit einer Niederlage der HSG. Aber wenn die Mannschaft endlich wieder zeigt, was sie kann, bin ich schon zufrieden. Egal wie das Ergebnis ausfällt.

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TBV Lemgo dank 17-Stephan-Toren ein "sehr, sehr glücklicher" Sieger

"Tragisch und schade" für die HSG

06.04.2005

Von Christiane Müller

"Tragisch und schade." Rainer Dotzauer fehlten direkt nach der Schlusssirene noch die Worte. Dem Manager von Handball-Bundesligist HSG Wetzlar stand nach dem 29:30 (15:13) gegen den TBV Lemgo die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Gekämpft bis zum Umfallen hatten seine Grün-Weißen in ihrem dritten Heimspiel in der neuen Mittelhessen-Arena gegen das mit Nationalspielern gespickte Ensemble aus Ostwestfalen. Die HSG hatte der Star-Truppe um Christian Schwarzer, Volker Zerbe, Florian Kehrmann und Daniel Stephan das Leben schwer gemacht und in der 53. Minute noch 28:25 geführt. Besonders dramatisch: Sieben Sekunden vor Ende des Spiels wäre sogar noch der 30:30-Ausgleich per Siebenmeter möglich gewesen.

"Die HSG sah sieben Minuten vor Schluss noch wie der sichere und verdiente Sieger aus", musste sogar Lemgos Trainer Volker Mudrow zugeben. Doch dank eines mit 17 Treffern "überragenden Daniel Stephan", der in der Schlussphase vier seiner insgesamt elf Siebenmeter verwandelte, war Mudrows TBV am Ende der "sehr, sehr glückliche Gewinner". Bedanken musste sich der 35-jährige Coach aber auch beim in der 53. Minute eingewechselten Schlussmann Jörg Zereike, an dem sieben Sekunden vor Spielende Arvydas Kestawitz mit dem Siebenmeter zum möglichen Ausgleich scheiterte. Eben tragisch und schade.

"Dass wir einen Punkt verdient hatten, hat heute ganz Handball-Deutschland gesehen", bilanzierte HSG-Trainer Holger Schneider nach dem vom Deutschen Sport-Fernsehen (DSF) live übertragenen Spiel. "Es tut mir Leid für die Mannschaft und die Zuschauer." 3900 Fans - darunter auch Bundestrainer Heiner Brand sowie der Ex-Wetzlarer und nach Lemgo gewechselte, derzeit aber verletzte Markus Baur - hatten das im Vergleich zu den letzten Begegnungen wie verwandelt auftretende Team aus dem Wetzlarer Osten, das seine Niederlagen-Serie endlich beenden wollte, quasi immer wieder zu Höchstleistungen getrieben. Und sahen Handball vom Feinsten: Mit einem tollen Heber von Björn Monnberg, unter anderem zum 14:13 (26.), mit Robert Sighvatssons Treffer zum 15:13-Pausenstand nach einem Zuckerpass von Jan Eiberg "Faxe" Jörgensen, mit einem auch in der Abwehr taktisch klug aufspielenden Christian Caillat sowie diversen Rückraum-Knallern von Nebojsa Golic, der aber auch ein ums andere Mal seine Vorderleute am Kreis gekonnt in Szene setzte. Nicht zu vergessen natürlich Keeper Axel Geerken mit 18 Paraden, der besonders im ersten Durchgang die Mudrow-Truppe fast zum Verzweifeln brachte.

Kein Wunder, dass Lemgos Manager Fynn Holpert in der Halbzeitpause kopfschüttelnd bemerkte: "Das ist nicht der TBV Lemgo, den wir kennen." Die Leistung der Mannschaft ließe doch stark zu wünschen übrig, besonders die routinierten Rückraumspieler wie Volker Zerbe oder Marc Baumgartner "bringen nicht ihre gewohnten Leistungen".

Die HSG hat zwar die sechste Niederlage in Folge kassiert, ihren Fernseh-Fluch mit mittlerweile insgesamt vier Pleiten nicht besiegt und auch im dritten Heimspiel im neuen Domizil nicht gepunktet, trotzdem macht sich Optimismus breit. Bei Trainer Holger Schneider, der "insgesamt mit der Leistung zufrieden war". Und auch bei Manager Rainer Dotzauer, der zuversichtlich bemerkte: "Das war die alte Mannschaft." Und hinzufügte: "Wir haben gezeigt, dass wir mit den Großen der Liga mithalten können". Darauf kann seine HSG Wetzlar aufbauen.

Wetzlar: Geerken, Strzelec (bei vier Siebenmetern) - Clößner (3), Lex (n.e.), Pausch (n.e.), Caillat (7), Kieselhorst (n.e), Sighvatsson (5), Kestawitz (4/2), Monnberg (1), Jörgensen (2), Roth, Alvanos, Golic (7).

Lemgo: C. Ramota, Zereike (ab 53.) - Baumgartner (1), Bonath, Christophersen (1), M. Ramota (1), Stephan (17/11), Zerbe (2), Binder (1), Kehrmann (3), Geirsson (2), Tempelmeier (1), Schwarzer (1).

Schiedsrichter: Becker/Hack (Halberstadt) - Zuschauer: 3900 - Zeitstrafen: Wetzlar vier (Kestawitz, Jörgensen zwei, Golic), Lemgo vier (Tempelmeier, Zerbe zwei, Kehrmann) - verworfene Siebenmeter: Monnberg (Wetzlar) scheitert an Ramota (30.), Golic (Wetzlar) wirft am Tor vorbei (38.), Kestawitz (Wetzlar) scheitert an Zereike (60.).
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HSG Wetzlar verliert Siebenmeterdrama und schöpft neue Zuversicht

"Gezeigt, dass wir nicht tot sind"

07.04.2005

Von Thomas Hain

Sieben Minuten vor Schluss hatte Fynn Holpert per SMS bereits SOS gefunkt. "Das Spiel geht verloren", "simste" der Manager des TBV Lemgo einigen Sponsoren voreilig aufs Mobiltelefon. Eine knappe halbe Stunde später umarmte der Ex-Nationalspieler den schwer enttäuschten Holger Schneider mit einem Gesichtsausdruck, als ob er sich beim Wetzlarer Trainer für das Ergebnis entschuldigen wollte. Die dramatische Handball-Bundesligapartie war tatsächlich verloren gegangen - für die HSG. Aber trotz des mehr als unglücklichen 29:30 (15:13) gegen den zweimaligen deutschen Meister, der sechsten Niederlage in Folge und der dritten in der neuen Mittelhessen-Arena, machte sich bei den Grün-Weißen so etwas wie Aufbruchstimmung breit.

"Wir haben gezeigt, dass wir nicht tot sind", erklärte Rückraumspieler Christian Caillat trotzig. Dabei kauerte der siebenfache Torschütze mit leerem Blick auf dem blanken Steinplattenboden im Kabinengang. "Mit der Leistung von heute werden wir auch wieder punkten", sprach der Franzose genau das aus, was die meisten der 3900 gut unterhaltenen Zuschauer im schmucken, neuen HSG-Domizil am Dienstagabend gedacht haben dürften. "Die Mannschaft lebt und hat gezeigt, dass wir auch in Wetzlar und nicht nur in der kleinen Dutenhofener Halle mithalten können", richtete Manager Rainer Dotzauer trotz des "grausamen Ergebnisses" den Blick nach vorn. Um im gleichen Atemzug traurig zu sinnieren: "Über ein Unentschieden hätten sich heute alle gefreut".

330 000 Zuschauer bei DSF-Übertragung

In der Tat: Die bis auf den alles überragenden 17-fachen Torschützen Daniel Stephan über weite Strecken enttäuschenden Gäste wären nach dem 25:28-Rückstand in der 53. Minute mit einem Punkt genauso zufrieden gewesen wie die zuletzt sieben Mal hintereinander sieglosen Grün-Weißen, die 70 Sekunden vor Schluss mit 28:30 im Hintertreffen lagen. Und das Deutsche Sportfernsehen (DSF) hätte den finalen Höhepunkt einer rundherum gelungen Übertragung mit durchschnittlich 330 000 Zuschauern vor den Bildschirmen präsentieren können, wenn der zuvor zum 29:30 erfolgreiche Arvydas Kestawitz praktisch mit Spielende per Siebenmeter zum Gleichstand getroffen hätte. Aber der HSG-Linksaußen schoss Torwart Jörg Zereike an. "Das war ein glücklicher, aber nicht unbedingt verdienter Sieg", räumte Lemgos einst in Wetzlarer Diensten stehender verletzter Nationalspieler Markus Baur auf der Tribüne ein. "Es ist das Schlimmste, wenn du ein solches Spiel mit einem Tor verlierst und hinterher in der Kabine nicht weißt warum", fühlte sogar Martin Schwalb, der Trainer der SG Wallau/Massenheim, als Co-Kommentator am DSF-Mikrofon mit dem nicht gerade geliebten hessischen "Nachbar". Die tapferen Verlierer wussten sehr wohl warum. "Wir haben drei Siebenmeter ausgelassen, die haben alle getroffen", brachte es der vor allem im ersten Durchgang großartig haltende Torwart und Kapitän Axel Geerken auf den Punkt. "Wir haben gut gekämpft und hätten einen Punkt verdient gehabt, haben aber zuviele Siebenmeter verworfen", pflichtete ihm der siebenfache Torschütze und glänzende Spielmacher Nebojsa Golic bei, der selbst auch einen Strafwurf neben das TBV-Tor setzte. "Die Niederlage geht auf meine Kappe", erklärte der unglückliche Arvydas Kestawitz nach dem letzten Akt des Siebenmeterdramas heroisch, aber absolut übertrieben selbstkritisch.

Daniel Stephan überlegt zwischendurch einmal

Auf der anderen Seite räumte der elfmal vom Strich erfolgreiche Daniel Stephan ein, "zwischendurch einmal überlegt" zu haben, "nicht lieber einen anderen werfen zu lassen". Doch der Welthandballer des Jahres 1998 übernahm die Verantwortung und wurde zum Matchwinner. 17 Tore und alle elf Siebenmeter verwandeln, das muss man erstmal schaffen", lobte Bundestrainer Heiner Brand anerkennend. "An 17 Treffer in einem Spiel kann ich mich nur in der E-Jugend erinnern", wollte TBV-Trainer Volker Mudrow das Lemgoer Glück dieses spannenden Handballabends kaum fassen. Und Manager Holpert griff gern noch einmal zum Handy, um eine neue SMS mit der frohen Botschaft ins Lipperland zu senden.

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schade für wetzlar. letztlich war's zu wenig druck von rechts und einige fehler zu viel, die's meiner meinung nach entschieden haben.

vielleicht nicht ganz so vorbildhaft...

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Spiel mit dem Feuer

Beim Handball-Bundesligisten Wetzlar muss Jörgensen vorzeitig, Kieselhorst am Saisonende gehen

VON JÜRGEN HEIDE

Keine Antwort ist manchmal auch eine Antwort. Auf die Frage, ob er Verständnis habe, dass die HSG Wetzlar seinen bis zum 30. Juni 2006 laufenden Vertrag unbedingt vorzeitig auflösen wollte, sagte Jan-Eiberg Jörgensen nur: "Ich will dazu nichts sagen." Auf Nachfrage fügte der Däne dann an: "Und das ist auch besser so." Tief blicken lässt diese Aussage des 34 Jahre alten Rückraumspielers, der sich nach großem Druck seitens des Handball-Bundesligisten mit HSG-Manager Rainer Dotzauer geeinigt hat, seinen Kontrakt am 31. Dezember 2005 enden zu lassen. "Das ist ein vernünftiger Kompromiss", sagte Dotzauer, dem eine Vertragsauflösung zum Saisonende "aus sportlichen und wirtschaftlichen Gründen" noch lieber gewesen wäre.

Als Absicherung für den griechischen Nationalspieler Alexis Alvanos war der Linkshänder erst im Sommer zu den Grün-Weißen gewechselt. Weil Alvanos sich zur klaren Nummer eins im rechten Rückraum entwickelte, er aber Jörgensen mit einem gut dotierten Vertrag ausgestattet hatte, kommt Dotzauer und seinem noch nie auf Rosen gebetteten Klub die vorzeitige Trennung recht. "Ich bin mit meinen Leistungen auch nicht zufrieden. Aber es ist schwer, an Alexis vorbeizukommen und bei nur wenig Spielanteilen zu überzeugen, denn ich kann nicht zaubern", sagte Jörgensen, der bisher nur ein Mitläufer war und sich nicht, wie von Dotzauer erhofft, zum Abwehrchef entwickelte. Dies gelang auch Kai Kieselhorst nicht, dessen am Saisonende auslaufenden Vertrag die HSG nicht verlängern wird.

Vor schweren Aufgaben

Die beiden ungewöhnlich frühzeitigen Entscheidungen dürften die Motivation der beiden Spieler im Abstiegskampf nicht erhöhen, in den die Wetzlarer nach zuletzt sechs Niederlagen am Stück noch einmal geraten können, auch weil mit den Heimspielen an diesem Freitag gegen Magdeburg und am folgenden Mittwoch gegen Flensburg sowie dem Auswärtsspiel drei Tage später in Kiel nur sehr schwer lösbare Aufgaben auf das Team von Trainer Holger Schneider warten. Dass er für weitere Unruhe in der verunsicherten Mannschaft gesorgt hat, stört Dotzauer nicht. "Zuviel Ruhe hat auch keinen Wert. Jetzt weiß jeder, woran er ist", sagte der Manager und geht wie Schneider davon aus, dass die Spieler bis Saisonende volle Leistung zeigen.

Das Geld, das er bei Jörgensen einspart, will der HSG-Macher in einen neuen Linksaußen investieren, "denn es ist sinnvoller, es für einen jungen Spieler auszugeben, als für einen 34-Jährigen. Wir müssen mehr auf junge Leute setzen", sagte Dotzauer, für dessen Klub in der nächsten Saison der 19-jährige Rechtsaußen Christian Hildebrand vom Zweitligisten TV Gelnhausen per Zweitspielrecht spielen soll. Im Gegenzug werden die Wetzlarer den derzeit an Regionalligist TV Petterweil ausgeliehenen Kreisläufer Sebastian Weber nach Gelnhausen transferieren, wobei das 18-jährige Eigengewächs auch per Zweitspielrecht für die HSG spielen soll.

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Ich sehe nichts anrüchiges. Kieselhorsts Vertrag läuft aus und mit Kaufmann ist die zweite Position im RL schon besetzt. Ich finde es auch sauberer die Vertragsangelegenheit mit Jörgensen jetzt zu klären als erst in der kommenden Saison. Dies spricht ja auch für gute Budgetplanung. Für seinen vorzeitigen Wechsel wird Jörgensen ja vermutlich auch mit einer Abfindung entschädigt.
Natürlich ist der Schnitt in der kommenden Saison schon recht heftig. Der Altersdurchschnitt sinkt stark und man muss abwarten wie die Neuen einschlagen. Trotzdem sehe ich das Team auf einem guten Weg. Nur die Erwartungshaltung darf nicht gleich ins unermessliche steigen. Auch nächste Saison heisst es erst mal "alle kraft für den frühzeitigen klassenerhalt"

ich auch nicht...

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Wetzlars Sportlicher Leiter über die Personalien Jörgensen und Kieselhorst

Dotzauer: "Die Entscheidung hat was mit Leistung und Geld zu tun"

12.04.2005

Von Volkmar Schäfer

"Der Verein handelt aus wirtschaftlichen und leistungsmäßigen Gründen", meinte Rainer Dotzauer gestern. Der Sportliche Leiter verteidigte, was Handball-Bundesligist HSG Wetzlar bei den Personalien Jan Eiberg "Faxe" Jörgensen und Kai Kieselhorst dazu veranlasst hatte, blaue Briefe an die beiden Rückraumspieler zu verschicken (wir berichteten). Am Sonntagabend war die Nachricht per e-Mail verbreitet worden, dass die Grün-Weißen die Zusammenarbeit mit dem 34-jährigen Jörgensen früher als vereinbart - am 31. Dezember 2005 - beenden und den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 23 Jahre alten Kieselhorst nicht verlängern werden.

"Kai Kieselhorst muss erst einmal seine Sicherheit wiederfinden. Faxe ist zwar ein Supertyp, keine Frage. Aber die Entscheidung hat was mit Leistung und Geld zu tun. Außerdem sind wir in der kommenden Runde durch die Verpflichtung von Savas Karipidis mit Linkshändern wieder gut besetzt. Und auch ein Lars Kaufmann kann im rechten Rückraum spielen", verteidigte Dotzauer die aktuellen Personalentscheidungen.

Das, was Trainer Holger Schneider nach sechs Niederlagen in Folge und dem weiterhin drohenden Abstiegsgespenst allerdings zurzeit am wenigsten braucht, ist Unruhe innerhalb der Mannschaft. Im Fall Jörgensen weiß der Wetzlarer Coach zwar, "dass Faxe ein absoluter Vollprofi ist und sich nicht hängenlassen wird. Auch die Sache mit Kai ist gut, denn er muss wieder neues Selbstvertrauen tanken. Und das geht nur übers Spielen." Aber dem 41-Jährigen war gestern anzumerken, dass er mit der allgemeinen Personalpolitik der HSG in dieser Saison nicht hundertprozentig einverstanden zu sein scheint. "Wir müssen erst einmal die alte Saison ordentlich zu Ende bringen. Für mich wäre es in unserer Situation ohnehin wichtig gewesen, keinen Mann abzugeben. Ich hätte es lieber gesehen, wenn wir mit dem Kader, der die Saison begonnen hat, auch zu Ende gespielt hätten", so Schneider. Gemeint haben dürfte der Coach wohl vor allem den Transfer von Gennadij Chalepo zum benachbarten Zweitligisten TV Hüttenberg. Wobei diskutiert werden kann, ob die Wetzlarer mit dem gebürtigen Weißrussen inzwischen mehr Punkte auf dem Konto hätten oder nicht.

Fakt ist, dass die HSG Wetzlar - auch mit den Doppelspielrechten für Rückkehrer Sebastian Weber und Christian Hildebrand in Verbindung mit Zweitligist TV Gelnhausen - ihre Verjüngungskur fortsetzt. "Wir waren mit Faxe Jörgensen schon länger im Gespräch. Es stand sogar zur Debatte, den Vertrag schon nach dieser Saison aufzulösen. Aber das ist jetzt eine klare Sache. Ich halte das für fair", meinte Dotzauer. "Ganz wichtig ist dabei auch die Tatsache, dass wir den jungen Spielern eine Perspektive aufzeigen wollen", stellte der Sportliche Leiter fest.

Jörgensen selbst wollte gestern auf Anfrage dieser Zeitung zunächst "gar nichts dazu sagen. Das ist besser so. Feststeht, dass mein Vertrag bis Ende des Jahres läuft und ich bis dahin alles für die HSG geben werde." Ob der erst im Sommer 2004 vom Erstliga-Absteiger Stralsunder HV nach Mittelhessen gewechselte 108-fache dänische Nationalspieler seine Karriere nach Vertragsende abschließen oder sein Glück bei einem anderen Verein suchen wird, ließ "Faxe" gestern offen. Für Kieselhorst war es nach einer "anfangs guten, später total unbefriedigenden Bundesliga-Runde" der richtige Schritt, die Zelte in Wetzlar abzubrechen. "Auch wenn ich mit Holger Schneider hier einen guten Trainer habe. Die Verletzungen am Daumen und am Rücken haben mich zurückgeworfen. Jetzt ist es für mich wichtig, in der zweiten Liga wieder Gas zu geben und in die Puschen zu kommen."

Da die HSG Wetzlar für die nächste Saison mit Christian Caillat und Neuzugang Lars Kaufmann zwei Spieler im linken Rückraum hat, fiel die Entscheidung für Kieselhorst und den Verein etwas leichter, sich zu trennen. Lose Kontakte zu anderen Clubs bestehen nach Aussage des 2,06 m großen Abwehrspezialisten zwar schon, "aber es gibt noch nichts Konkretes."

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