ZitatAlles anzeigenPapst liegt im Sterben
Rom/Warschau (dpa) - Papst Johannes Paul II. liegt im Sterben. Der Vatikan dementierte am Freitagvormittag in Rom aber Fernsehberichte, wonach der 84-Jährige bereits ins Koma gefallen sei. Der Papst hatte in Folge einer Harnweginfektion einen Herz-Kreislauf-Kollaps und eine Blutvergiftung erlitten, teilte Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls mit.
Er werde rund um die Uhr von Ärzten betreut. Für Mittag kündigte der Vatikan eine neue offizielle Erklärung an. Im Petersdom versammelten sich die Gläubigen zum Gebet. Weltweit bangten Millionen von Menschen um das Leben des seit 1978 regierenden Kirchenführers.
Der Papst soll sich nachdrücklich geweigert haben, den Vatikan zu verlassen und erneut in die Gemelli-Klinik zu gehen. Hohe Kardinäle seien "zu einem letzten Gruß" auf dem Weg in die Privatgemächer des Pontifex, berichtete das Fernsehen. Auch Kurienkardinal Camillo Ruini traf im Vatikan ein. Er ist der Bischof, der den Papsttod dem Volk vom Rom bekannt geben soll.
Der Gesundheitszustand des Pontifex hatte in den vergangenen Stunden eine dramatische Entwicklung genommen. Am Donnerstagabend berichtete der Vatikan, dass der Papst unter hohem Fieber leide. Nach einer massiven Behandlung mit Antibiotika hieß es dann, die Situation habe sich in der Nacht stabilisiert. Der Papst, der seit Jahren an Parkinson ("Schüttellähmung") leidet, konnte sogar um sechs Uhr morgens die Messe mitfeiern. Er sei "bei Bewusstsein, klarem Verstand und heiter", sagte Navarro-Valls.
Der Sprecher bestätigte aber auch Berichte, wonach der Heilige Vater die "Letzte Ölung" erhalten hatte. Die Krankensalbung - wie das Sakrament in der Kirche heißt - wird heute aber nicht nur Sterbenden gespendet, sondern soll vor allem Stärkung im Leid schenken.
Das Oberhaupt der Katholiken war am 1. Februar mit Grippe und einer Kehlkopfentzündung in die römische Gemelli-Klinik gekommen. Nach zehn Tagen wurde er entlassen und kehrte in den Vatikan zurück. Am 24. Februar musste er erneut in die Klinik. Am selben Abend wurde wegen akuter Atemnot ein Luftröhrenschnitt vorgenommen, bei dem ihm die Ärzte zum leichteren Atmen eine Kanüle in den Hals setzten.
Am 13. März ließ sich der Papst jedoch auf eigenes Drängen zurück in den Vatikan bringen. Seither verschlechterte sich sein Zustand stetig. Zuletzt hatte er sich am Mittwoch bei der Generalaudienz am Fenster gezeigt, wirkte aber sehr schwach und abgemagert.
Papst liegt im Sterben
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Wenn die Zeit gekommen ist muss einmal jeder gehen.
Ich wünsche ihm dass er friedlich entschläft, statt mit Qualen dahin zu siechen. -
Aus menschlicher Sicht hoffe ich auch, dass er ohne längeres Siechtum erlöst wird, egal was man von seinem Dogmatismus und seiner "Organisation" hält.
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Eben haben Sie im Tv gesagt, dass es wahrscheinlich nur noch wenige stunden sein werden, bis der Papst an Nierenversagen stirbt!
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Ich wünsche ihm auch einen friedlichen Tod, er hat lange genug gelitten.
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Das beruhigende ist, da kann der Papst im Sterben liegen der italienische Premier Berlusconi hat seine Medien im Griff, da wird erstmal nur über ihn berichtet, dann kommt der Rest.
ZitatAlles anzeigenQuelle: spiegel.de
VORRANG FÜR BERLUSCONIRAI unterdrückte Papst-News
Die Nachricht vom verschlechterten Gesundheitszustand des Papstes erreichte Italiens Fernsehzuschauer erst mit einiger Verspätung. Der Grund: Die staatlich kontrollierte RAI gab einem stundenlangen Interview mit Premier Berlusconi den Vorzug.
Hamburg - Ganz Italien bangt um die Gesundheit des Papstes. Selbstverständlich auch der Premier. Silvio Berlusconi habe angesichts des ernsten Zustandes des Pontifex die verschiedenen politischen Gruppen aufgerufen, den Wahlkampf für die am Sonntag anstehen Regionalwahlen zu unterbrechen. Aus Respekt vor dem in Italien besonders tief verehrten Papstes kamen die Parteien dieser Aufforderung teilweise sogar zuvor und sagten ihre Wahlkampfveranstaltungen ab.
Gestern Abend war die Prioritätensetzung allerdings noch eine andere - zumindest beim von der Berlusconi-Regierung kontrollierten Staatsfernsehen RAI. Im ersten Kanal des Senders lief gerade eine mehrstündige, aufgezeichnete Sendung der beliebten Politshow "Porta a Porta" mit Moderator Bruno Vespa. Stargast der Sendung: Ministerpräsident Berlusconi höchstpersönlich.
Der Regierungschef, beim konservativen Vespa ohnehin ein gerngesehener Gast, ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt, sich den Zuschauern wenige Tage vor den Regionalwahlen noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Schließlich gilt der Urnengang am Sonntag als wichtiger Test für die Parlamentswahlen im kommenden Jahr, und der Premier steht in Umfragen längst nicht mehr so gut da.
Äußerst ungelegen müssen den Wahlkämpfern da die Meldungen der Nachrichtenagenturen gekommen sein, der Gesundheitszustand des Papstes habe sich dramatisch verschlechtert. Was tun? Das Programm unterbrechen? Dem Ministerpräsidenten ins Wort fallen? Die RAI-Führung entschied sich italienischen Presseberichten zufolge dagegen - sehr zum Unmut der Nachrichtenredaktion des traditionell eher linken Kanals des Staatsfernsehens, der RAI Tre.
Dort wollte man gerade eine Direktübertragung mit den neuesten Nachrichten aus dem Vatikan senden, als die RAI-Leitung einschritt. Die Zeitungen "La Repubblica" und "L'Unità" zitierten ein heute von Mitarbeitern der Nachrichtenredaktion herausgegebenes Statement: "Wir sind entrüstet und schockiert, was letzte Nacht passierte, als die ersten Nachrichten über den verschlechterten Gesundheitszustand des Papstes eintrafen. Die Senderleitung zwang uns, eine Live-Sendung abzubrechen, um das geplante Programm weiterlaufen zu lassen."
Während jeder andere Fernsehsender in der Welt die News aus dem Vatikan gebracht habe, sei ihnen ein Maulkorb verpasst worden, klagten die Journalisten. Um nicht den Schwesterkanal RAI Uno bloßzustellen, der, ungerührt von der Nachrichtenlage, das Berlusconi-Interview weitersendete, hätten sie ihre Arbeit einstellen müssen. Der Staatssender wies die Vorwürfe zurück.
Auch die privaten Sender, zum allergrößten Teil im Besitz der Berlusconi-Firma Mediaset, hielten die News zunächst zurück - und kassierten dafür ebenfalls Kritik der eigenen Redakteure.
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Denke man sollte ihn in Ruhe sterben lassen! Er war der Papst der Medien und der Öffentlichkeit! Die Anerkennung, die er dafür verdient hat, bringen die Medien ihn nun entgegen, auch wenn ich da dagegen bin.
Denke mal morgen früh werden die Fensterläden geschlossen sein...
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Ich halte nichts von dem Mann und genauso wenig vom Vatikan. Daher würde mich sein Tod wohl auch nicht sonderlich treffen, zumal er ja auch ein angemessenes Alter erreicht hat. Leiden wünsche ich allerdings niemandem, also ihm auch nicht.
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Original von Tester
Ich halte nichts von dem Mann und genauso wenig vom Vatikan. Daher würde mich sein Tod wohl auch nicht sonderlich treffen, zumal er ja auch ein angemessenes Alter erreicht hat. Leiden wünsche ich allerdings niemandem, also ihm auch nicht.Mh, das einzigste was ich nicht mag ist, dass katholische Pfarrer nicht heiraten dürfen!
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„So fortschrittlich er mit den Medien war, so rückständig waren seine Ansichten“
Dieses Zitat spiegelt die Meinung vieler wieder.Wenn man so die Bilder im Fernsehen sieht und sieht, wie sich dieser Mann quält, dann bewegt das selbst jemanden, der nicht gläubig ist, wie ich!
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na ja ich mag einfach die werte nicht, die die katholische kirche vorschreib. ich finde auch die ansichten des papstes nicht in ordnung.
deswegen bin ich aber kein gegner oder sonstwas, ich hoffe auch dass er bald von so einem leiden erlöst wird.interessant wird dann die frage nach seinem nachfolger...
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Original von miss-september
Mh, das einzigste was ich nicht mag ist, dass katholische Pfarrer nicht heiraten dürfen!
Wirklich? Und wie steht es zum Beispiel mit der Haltung des Vatikan zur Verhütung, die mit für die Verbreitung von Aids in Afrika sorgt?
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Ich denke nicht, dass die Menschen in Afrika nicht verhüten, weil der Vatikan gegen Verhütung ist!!

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Nun, es mag nicht der einzige sein, er erschwert aber ungemein die Arbeit der "Entwicklungs"helfer (das Wort in anführungszeichen hat irgendwie den Beigeschmack einer minderwertigen Kultur).
Zu sagen, die Stellung der katholischen Kirche hätte nichts mit diesen Problemen zu tun, ist m.E. falsch.
Dennoch, wenn ich daran denke, wer dem Papst beerben soll, da ist mir John Paul doch deutlich lieber. -
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Original von Juliane
„So fortschrittlich er mit den Medien war, so rückständig waren seine Ansichten“
Dieses Zitat spiegelt die Meinung vieler wieder.Wenn man so die Bilder im Fernsehen sieht und sieht, wie sich dieser Mann quält, dann bewegt das selbst jemanden, der nicht gläubig ist, wie ich!
Naja es sterben täglich überall Menschen, die teilweise noch viel mehr leiden als der Papst. Es tut mir leid um den Menschen selbst, aber ich finde das Mediengetue doch ein wenig übertrieben. Auch ein Papst ist nur ein Mensch...und in dem Alter ist der Tod (leider) nichts ungewöhnliches..
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das stimmt schon, aber überleg dir mal wieviele anhänger der papst hat, das hat ein "normaler" mensch in seinem alter nicht *g*
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Ich habe mal eine Frage an euch: Findet ihr es richtig, dass die beiden Nachrichtensender n-tv und n24 nun schon seit 24 Stunden live berichten? Da kommt (fast?) nix anderes mehr. Der Mann ist wichtig und hat viele "Anhänger", aber 24 Stunden übertragen finde ich schon ein bisschen übertrieben. Für mich sieht es so aus, als ob es für die beiden Sender nur darum geht, wer zuerst vom Tod des Papst berichtet.
Gruß Jan
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Original von jhl
Ich habe mal eine Frage an euch: Findet ihr es richtig, dass die beiden Nachrichtensender n-tv und n24 nun schon seit 24 Stunden live berichten? Da kommt (fast?) nix anderes mehr. Der Mann ist wichtig und hat viele "Anhänger", aber 24 Stunden übertragen finde ich schon ein bisschen übertrieben. Für mich sieht es so aus, als ob es für die beiden Sender nur darum geht, wer zuerst vom Tod des Pabst berichtet.Gruß Jan
ich finds auch übertrieben, auch gestern als ich ferngeguckt habe von 18.50 bis 19.15 kam pausenlos im ersten dieses "band" auf dem immer nur das selbe stand, das war echt nervig weil man immer abgelenkt war
wenns was wirklich Neues zu berichten gibt find ich sowas gut aber nicht wenn immer nur das gleiche gesendet wird 
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Naja, in der ersten Aufregung nach der verschlechterung finde ich das noch ok. Gerade in dieser Zeit kommen viele von der Arbeit und wollen informiert werden. Mir ging es mehr um diese Dauersendungen, da wird stundenlang jeder Scheiss gedeutet und es kommt nix neues.
Ich bin mal gespannt, was passiert wenn die Kardinäle sich auf die Suche nach einem neuen Papst machen. Wenn ein neuer gefunden ist, dann steigt ja weisser Rauch auf. Ich könnte wetten auf den beiden Sendern wird dann tagelang ein kleines Fenster eingeblendet auf dem man den Schornstein sieht.

Gruß Jan
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Original von jhl
Ich habe mal eine Frage an euch: Findet ihr es richtig, dass die beiden Nachrichtensender n-tv und n24 nun schon seit 24 Stunden live berichten? Da kommt (fast?) nix anderes mehr. Der Mann ist wichtig und hat viele "Anhänger", aber 24 Stunden übertragen finde ich schon ein bisschen übertrieben. Für mich sieht es so aus, als ob es für die beiden Sender nur darum geht, wer zuerst vom Tod des Pabst berichtet.Gruß Jan
Das hab ich mir auch gedacht , dass die quasi nur darauf warten dass er stirbt um es dann ganz schnell zu erzählen.
Ich finde es durchaus verständlich, dass die Medien so präsent sind, denn der Papst ist nun mal nicht irgendwer ( man möge zu ihm stehen wie man will ) und von daher kann ich alles nachvollziehen obwohl es wie gesagt N-TV und N24 sehr übertreiben ...*edit in Italien sind jetzt sogar alle Sportveranstaltungen abgesagt worden für dieses Wochenende
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