- Offizieller Beitrag
In der Regionalliga-Damen gab es am Samstag ein mächtig diskutiertes Spiel zwischen dem TuS Nettelstedt und Recklinghausen.
Das Spiel war Dorfgespräch. Ich werte hier gar nicht, weil ich nicht Zeuge war.
Jedenfalls habe ich noch NIE so schlechte Presse über ein SR-Gespann gelesen. Und das Umfeld ist heute immer noch aufgebracht...
Mal sehen, was passiert (SR schrieben Sonderbericht und TuS bekommt heute Bescheid zugestellt). Interessant ist das allemal.
ZitatAlles anzeigenNettelstedt: Leistung nicht belohnt
Von Volker Krusche
Lübbecke (WB). Die Niederlage hat zwei Namen: Mustafa und Murat Aslandag. Die beiden an Arroganz nicht zu überbietenden (Un-)Parteiischen aus Duisburg sorgten dafür, dass das eindeutig bessere Team das Spiel nicht gewinnen konnte. Am Ende sprach selbst Inga Plogmaker, Trainerin von Regionalliga-Spitzenreiter PSV Recklinghausen, beim 29:25 (12:15) von einem Sieg mit äußerst fadem Beigeschmack.
Nicht wenige der Zuschauer auf den Rängen der Sporthalle Husen sprachen nach den 60 denkwürdigen Minuten von vorsätzlichem Betrug. Und verübeln wird's ihnen keiner können, der dieses Duell, in dem der inzwischen abstiegsbedrohte TuS Nettelstedt das eindeutig bessere Team war und bei normaler Spielleitung wohl auch mit einer Differenz von fünf Toren gewonnen hätte, gesehen hat. Bedenkt man, dass die Gebrüder Aslandag sogar auf dem Sprung in Bundesligagefilde sein sollen, dann muss jedem Team, für das diese unfähigen Spielleiter angesetzt werden, schon jetzt Angst und Bange werden. Dabei boten die Nettelstedterinnen eine in allen Belangen bemerkenswerte Leistung. Zur Überraschung aller wirkte Ina Schewtschenko mit. Sie sprang auf eigenen Wunsch kurzfristig ein, weil nicht sicher war, ob Sandra Pittlick würde auflaufen können. Und obwohl die Handverletzung längst noch nicht abgeklungen ist, war Inas Erfahrung für den TuS Gold wert. Zudem wuchs Bettina Uphoff über sich hinaus und erzielte, wie auch Schewtschenko, sechs blitzsaubere Tore. Über allen aber stand eine andere Akteurin: Kerstin Zillmer hielt allein im ersten Abschnitt 16 schwere Bälle und avancierte auch nach der Pause mit ihren tollen Paraden zum Turm in der Schlacht. Doch das alles war für die Katz, weil die Schiedsrichter es nicht zuließen, dass der TuS den Erfolgsweg bis zum Ende beschreiten durfte. Der Anfang vom Ende ereignete sich eigentlich schon vor dem Spiel, als TuS-Trainer »Jerry« Meyer den beiden Referees die Hand zum Gruß geben wollte, diese aber ablehnten. Genauso wie sie sich nicht »duzen« ließen. Als Meyer sie ansprach entgegnetem sie ihm: »Das heißt: wollen S i e den Spielbericht mitnehmen?« Anschließend forderten sie dann die Nettelstedter Torfrauen auf, ihre Trikots zu wechseln, weil sie den ihren zu ähnlich wären. Doch hier kannten sie die Regel wohl nicht, denn da es sich nicht um schwarze »Hemdchen« handelte, mussten nun die Schiedsrichter wechseln. Und das konnten sie, weil sie noch ein grünes Leibchen mitgenommen hatten. Nach wenigen Minuten - das Spiel war unterbrochen - ging »Kröte« Kottkamp zur Bank und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, was ihr eine Ermahnung einbrachte. Doch das waren ebenso Kleinigkeiten wie die Aussage des Unparteiischen, als ein Journalist nur ein »Ooooch!« losließ. »Bitte stören Sie mich in meiner Konzentration nicht«, hieß es in Richtung des erstaunten Kollegen. Als dann Kottkamp nach einem gegnerischen Konter für ein angebliches Foul, obwohl sie wohl eher den Ball getroffen hatte, die rote Karte sah, überschlugen sich die Ereignisse. Trainer Meyer meldete sich korrekt am Zeitnehmertisch ab und ging freiwillig auf die Tribüne. Die Schiedsrichter aber sprachen eine Zeitstrafe gegen ihn aus. Warum, das dürfte ihr Geheimnis sein. Auch Handball-Obmann Heinz Becker wurde - obwohl nichts gemacht - der Halle verwiesen. Hochnäsigkeit lässt grüßen! Dennoch legte der TuS sportlich nach, ließ Recklinghausen höchstens über Konter zum Erfolg kommen und führte zur Pause sensationell mit 15:12. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann ein Eklat. Meyer meldete sich bei einer PSV-Auszeit wieder beim Kampfgericht an. Als er wenig später dann selbst die grüne Karte in der Hand hielt, aufstand und eine eigene Auszeit beantragen wollte, zeigten ihm die Schiedsrichter mit den Worten »Wir lassen uns von ihnen nicht verar...en« die rote Karte. Meyer stürzte darauf zu Boden, die Tränen in den Augen, verstand die Welt nicht mehr. Klarer kann man einfach nicht benachteiligt werden. Doch sportlich bestimmte Nettelstedt bis zur 50. Minute das Geschehen, setzte sich trotz eines 18:18 wieder ab, lag 23:20 vorn. Und das, obwohl eine Recklinghauser Spielerin bei einem harten Konterfoul an Hohmeier im Gegensatz zu Kottkamp nur zwei Minuten erhielt, Hohmeier aber sensationell mit aufs Sünderbänkchen geschickt wurde. Nein, das war des Guten viel zu viel. Nettelstedt wurde vorgeführt von zwei Herren, denen für ihre Genugtuung scheinbar alles recht war. Schade für den TuS. Der hatte für seine trotz alledem disziplinierte Leistung zwei wichtige Punkte verdient.
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Zeitstrafen: 18:2 MinutenQuelle: Lübbecker Kreiszeitung - Westfalen Blatt
ZitatAlles anzeigenKommentar: Bitte gebt die Pfeife ab...
Nein, so macht Handball keinen Spaß. Da geht es nicht darum, welches Team das bessere ist, sondern wem die Sympathien des Schiedsrichter gehören.
27 Jahre lang verfolge ich nun schon den Handball im Mühlenkreis, insbesondere auch den in der ersten oder zweiten Bundesliga. Doch was sich die Gebrüder Aslandag am Samstag in der Sporthalle Husen erlaubt haben, das habe ich noch nicht erlebt. So eine Frechheit gegenüber dem Sport gehört unterbunden. Bitte gebt die Pfeife ab. Wer in dieser Form den Ausgang eines Spiels gestaltet, der schadet dem Handballsport und muss von den Verantwortlichen aus dem Verkehr gezogen werden. Sicher, einen schlechten Tag kann jeder einmal haben. Und zumeist sind es immer noch die Spieler oder Spielerinnen, deren Leistung noch mehr Ansatz zur Kritik gibt, doch in diesem Fall war das anders. Eine bis zum Umfallen kämpfende, gesundheitlich schwer angeschlagene Nettelstedter Damen-Mannschaft war gegen Regionalliga-Spitzenreiter Recklinghausen eindeutig das bessere Team. Aber es durfte es nicht als Sieger sein. Dafür sorgten schon die beiden (Un-)Parteiischen, die an Arroganz nicht zu übertreffen waren. Sie schienen schon vor dem Anpfiff in TuS-Coach Jerry Meyer ein »Feindbild« ausgemacht zu haben, dem es sich auf peinlichste Art schnell zu entledigen galt, und ließen es dann nicht zu, dass die bessere Mannschaft auch als verdienter Sieger das Parkett verlassen würde. Und wenn man dann noch hört, dass diese Unparteiischen angeblich auf dem Sprung in den DHB-Kader sind, dann kann man nur noch kopfschüttelnd feststellen: armer Handball!
Volker Krusche
Quelle: Lübbecker Kreiszeitung - Westfalen Blatt
ZitatAlles anzeigenNachspiel für den TuS Nettelstedt
FRAUEN: Bescheid der Spielwartin unterwegs / Auf- und Abstiegsregelung hängt an der Regionalliga
Lübbecke (wib). Der Frust war groß. Zur knapp verpassten Überraschung gegen den Spitzenreiter kamen zwei nicht unbedingt erwartete Punkte des Konkurrenten HSG Düsseldorf, wodurch es für den TuS Nettelstedt im Kampf um den rettenden viertletzten Tabellenplatz der Frauenhandball-Regionalliga wieder etwas enger wird.Vor der Osterpause geht es für den TuS Nettelstedt am Samstag noch zur HG Remscheid, wo es nach dem Kraftakt beim 25:29 gegen Recklinghausen schwer wird, die neunte Niederlage in Serie zu vermeiden. Im Bericht der WAZ Recklinghausen war von einem "Nerven aufreibenden Match" des PSV in Nettelstedt die Rede. Weiter im Text: "Die Stimmung in der Halle war mächtig aufgeheizt, weil die Fans mit den Schiedsrichtern Murat und Mustafa Aslandag aus Duisburg so gar nicht einverstanden waren. "Nachdem es vor einiger Zeit eine Partie gab, in der sich die TuS-Frauen durch die beiden verpfiffen fühlten, hatten sie jetzt einen schweren Stand", sagte (Recklinghausens Trainerin) Plogmaker, "das zog sich durch das gesamte Spiel". Das gesamte Theater um das Match herum . . . schadete summa summarum mehr den Nettelstedterinnen."
Für den TuS Nettelstedt hat die Begegnung auf jeden Fall ein Nachspiel. Nach Erhalt von Spielberichtsbogen (zweite rote Karte für Trainer Jerry Meyer in der Saison) und Sonderbericht der Schiedsrichter schickte Frauenspielwartin Trudi Fieger per Post ihren Bescheid auf den Weg nach Nettelstedt, wo er heute eintreffen dürfte. "Sie werden sich erschrecken", meinte Trudi Fieger nur. Näheres zum Strafmaß durfte sie vorab nicht sagen.[...]