"Sündenbock" die Theorie

  • also ich komme ja immer mehr ins grübeln wie images von spielern entstehen und sich wandeln. ist mir mal ein eigenes thema wert, in der hoffnung, dass die ganzen argumentationsfetischisten sich vielleicht darauf einlassen. die ganzen "zeitzi" pro/anti, also bitte im parallelthread weiterschreiben.


    zeitz ist ja ein paradebeispiel für einen spieler, der polarisiert undin der jüngsten vergangenheit zumindest hier in der community einen ziemlichen imagewandel erlebt.

    wikipedia defniert einen sündenbock folgendermaßen

    Zitat

    Als Sündenbock wird jemand bezeichnet, dem die Schuld für Fehler oder Misserfolge zugeschoben wird. Tatsächliche Schuld spielt dabei keine Rolle.

    ....

    Wird die Rolle des Sündenbockes einer Gruppe von Menschen zugewiesen, spricht man von einem Feindbild.

    Die identitätsstiftende Funktion von Projektionen auf einen Sündenbock läßt sich auch an der Phänomen der rebellierende Selbstunterwerfung nachvollziehen.

    Siehe auch: Sünde, Bock

    Den letzten Satz hab ich ehrlich gesagt nicht kapiert. aber über den anfang dürfte einigkeit bestehen.

    Warum also Sündenbock. Kann man ja eigentlich nur mit der WM in Verbindung bringen. Wobei hier ja die Frage ist, ob ein sehr viel besseres Abschneiden wirklich erwartet wurde. ich denke nach den verletzungen wurde ja insgeheim nicht mehr als das erreichen der hauptrunde als realistisch angesehen. also ein misserfolg war die WM ja nun nicht so ganz, oder?

    Völlig fraglich ist mir, warum Zeitz nun der Sündenbock wegen seines Kopftreffers sein soll? Die Debatte dreht sich nur um seine Aktion und steht in keinem Zusammenhang mit der sportlichen Leistung des THW, oder? Von daher kann Zeitz per definition eigentlich kein Sündenbock sein. Interessanterweise gibt der provokante Titel Stoff für einen Dauerthread und in nicht wenigen Köpfen (man bedenke ja auch die ganze Zahl der Mitleser) hat sich das jetzt bestimmt schon etwas verfestigt.

    Wenn der Auslöser der Debatte letztlich der im Fernsehen gezeigte und viel diskutierte bzw. durch Nokas Kommentar noch verstärkte Auslöser war, müsste es doch eigentlich heissen "ist Christian Zeitz ein Brutalo"?
    Beweise für diese These wurden ja dann auch prompt anhand von Szenen aus verschiedenen Spielen angebracht und verstärkt. viele user wussten auf einmal ein beispiel für die vermeintliche unfairness von CZ.

    Vor der ganzen Geschichte bestand ja eigentlich eine einhellige Meinung, dass der Junge gut aussieht und ein Teenieschwarm ist. Beleg dafür der Spitzname "Zeitzi" sowie aus meiner Sicht die Fanartikel auf seiner HP, auf welcher der Betreiber genau in diese Kerbe haut.
    Für die Handballkenner ist er das enfant terrible, hopp oder topp.
    an letzterem dürfte auch weiterhin einigkeit bestehen.

    nun kann man ja gegen images schlecht angehen. die verfestigen sich ja manchmal aufgrund einer einzigen zahl (Schalke 05). andererseits wandeln sie sich auch im laufe von relativ langen zeiträumen (Schily, Joschka Fischer).

    ich gespannt was stehen bleibt, wenn CZ in spätestens 15 jahren seine schuhe an den nagel hängt. der teenieschwarm dürfte dann ja zumindest um sein.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Wieland
    ich gespannt was stehen bleibt, wenn CZ in spätestens 15 jahren seine schuhe an den nagel hängt. der teenieschwarm dürfte dann ja zumindest um sein.

    Um mit dem Schluß anzufangen: was in 15 Jahren stehen bleibt, hängt davon ab, was Zeitz (aber auch die Medien, Fans, etc. pp.) in diesen 15 Jahren aus sich/ihm macht.

    Wieland, Deine Ausführungen finde ich ganz nett und aufschlußreich, die mögliche Diskussion spannend. Allerdings fokussierst Du mir Deinen Beitrag zu sehr auf das einzelne Wort "Sündenbock", lass es doch als Imagediskussion stehen, das passt schon besser. Stellen wir uns dann lieber parallel die Frage, ob im anderen Thread das Wörtchen "Sündenbock" richtig gewählt wurde.

    Für den Imagewandel von Zeitz sehe ich mehrere Gründe. Als Zeitz noch bei den Kröstis spielte und dann auch parallel in Wallau, da war er der Shootingstar (nettes Wortspiel, das nicht! provozieren soll). Heiner Brand hat ihn noch weiter nach vorn gekickt, in dem er ihn klug unter Druck setzte und Zeitz hat diesen Druck positiv aufgenommen.

    Leider habe ich den Eindruck, dass sich CZ, seit er in Kiel spielt ("seit" als zeitliche Bestimmung, nicht als Schuldzuweisung) spielerisch nicht mehr viel weiter entwickelt hat. Ich halte ihn immer noch für einen weit überdurchschnittlichen Spieler, nur seine Steigerung verläuft nicht mehr so schnell, wie am Anfang. (Für Mathematiker: die Steigung (=1. Ableitung) seiner Leistungskurve ist positiv, die zweite Ableitung aber negativ ;) )

    "Höhepunkt" dieser Entwicklung war eine WM. Realistisch hat keiner, der sich realistisch damit auseinandersetzte, von der Mannschaft mehr erwartet. Emotional hatten wir alle vom Titel geträumt, oder? Vielleicht war einfach nur bei Zeitz die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität am größten?

    Um auf die Wikipedia-Definition zurück zu kommen: Wer hätte denn gern die Nationalmannschaft zum Feindbild erklärt? Niemand! Also brauchte man einen Sündenbock, der dafür verantwortlich ist, dass unsere emotionalen Wünsche nicht erfüllt werden. Unterstützt durch diverse öffentliche Aussagen von Wunderlich & Co. war ein Sündenbock schnell gefunden.

    EDIT: Berechtigte Hinweise auf mathematische Fehler wurden korrigiert und das Gelübde auferlegt, nicht vor 8 Uhr über Dinge zu schreiben, von denen man keine Ahnung hat. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Es ist der falsche Begriff gewählt worden.

    Zeitz die neue "Obernase", "Reizfigur"? Oder Zeitz der neue "von Behren" oder "Klopper" oder, oder, oder.

    Sündenbock passt nicht.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Um auf die Wikipedia-Definition zurück zu kommen: Wer hätte denn gern die Nationalmannschaft zum Feindbild erklärt? Niemand! Also brauchte man einen Sündenbock, der dafür verantwortlich ist, dass unsere emotionalen Wünsche nicht erfüllt werden. Unterstützt durch diverse öffentliche Aussagen von Wunderlich & Co. war ein Sündenbock schnell gefunden.


    Um noch ein Letztes zu klären: Das Phänomen der rebellierenden Selbstunterwerfung stammt aus der Rassismusforschung.

    Zitat

    Die Hamburger Rassismusforscherin Nora Räthzel hat zum Verständnis rassistischer Vorurteile und Gewaltbereitschaft das Wort von der "rebellierenden Selbstunterwerfung" geprägt. Insbesondere junge Menschen rebellieren gegen ihre Ohnmacht vor Autoritäten und festgefahrenen gesellschaftlichen Verhältnissen, gegen die Unmöglichkeit, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, gegen ihre Entmündigung. Sie finden ein Objekt, gegenüber dem sie wieder handlungsmächtig sind: den "Fremden", den Ausländer, der an allem schuld ist, der scheinbar ihr Glück verhindert, ihre Freiheit einschränkt. Diesen "Fremden" zu vertreiben, ja zu ermorden, läßt diese Jugendlichen - aber nicht nur sie, sondern auch die Politiker, die das "Asylproblem durch eine Schließung der Grenzen lösen" wollen - wieder handlungsmächtig, wieder stark werden, sich wieder als "Subjekte" fühlen. Das Fatale dabei ist: Indem sie rebellieren, lassen sie die Gesellschaft, die ihre Probleme, ihre Misere verursacht, ungeschoren, ja sie unterwerfen sich ihr, weil der Diskurs der Ausgrenzung Fremder Teil der herrschenden Ideologie dieser Gesellschaft ist. Ein fataler Zirkel.

    Quelle: Sander/Kohlberg: Lehrerbildung in Europa, S. 48
    http://www.paedagogik.uni-osnabrueck.de/lehrende/kohlb…_tagung1992.pdf

    Was ihr daraus macht, ist eure Sache ;)

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (16. März 2005 um 09:57)

  • Zitat

    wikipedia defniert einen sündenbock folgendermaßen

    Und wenn ich mich richtig erinnere, dann entspringt das ganze einem vorchristlichen jüdischen Brauch. Durch Handauflegen wurden einem Ziegenbock sämtliche Sünden der Gemeinde übertragen... um ihn dann in die Wüste zu schicken. So in etwa wie Berti damals den Bodo Illgner verjagt hat. :D

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger

    Und wenn ich mich richtig erinnere, dann entspringt das ganze einem vorchristlichen jüdischen Brauch. Durch Handauflegen wurden einem Ziegenbock sämtliche Sünden der Gemeinde übertragen... um ihn dann in die Wüste zu schicken. So in etwa wie Berti damals den Bodo Illgner verjagt hat. :D

    Oder die Kölner den Nubbel verbrennen, damit die karnevalistischen Sünden vergeben werden.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ronaldo
    Wieland, Deine Ausführungen finde ich ganz nett und aufschlußreich, die mögliche Diskussion spannend. Allerdings fokussierst Du mir Deinen Beitrag zu sehr auf das einzelne Wort "Sündenbock", lass es doch als Imagediskussion stehen, das passt schon besser.

    Da stimme ich vollkommen mit Ronaldo überein. Ich wüsste nicht, wofür man Zeitz zum Sündenbock machen sollte - ich denke nur, dass er sich selber derzeit ganz erheblich im Weg steht.

    Auch wenn das Wunderlich-Zitat mit dem "Gehirn abgeben" vielleicht ein bißchen sehr hart und drastisch ist, so denke ich doch, dass es u.a. ein Problem von Zeitz ist, dass er viel zu wenig über das, was er tut und wie er wirkt, nachdenkt.
    Man kann nun sagen, er schaltet auf dem Spielfeld alle Rücksicht aus und setzt sich bedingungslos für den Sieg seines Teams ein - und man kann das auch positiv sehen, wer hat nicht jemanden gern in seinem Team, der bedingungslos alles für den eigenen Sieg tut.

    ABER: Nach 60 Minuten ist das Spiel zu Ende, der Sieg wurde entweder eingefahren oder nicht - spätestens dann ist es Zeit, auch wieder nachzudenken, und ggf. Konsequenzen aus dem Verhalten auf dem Spielfeld zu ziehen.

    Es ist mir z.B. ABSOLUT unverständlich, warum es noch nicht in den Medien stand, dass sich Zeitz mit lichtlein getroffen hat, sich für den Wurf entschuldigt hat und die beiden über den Vorfall gesprochen haben. Selbst wenn ein solches Gespräch stattgefunden haben sollte - das kann ich nicht beurteilen - dann muss das in die Presse, um einen Imageschaden abzuwenden. Ich frage mich dann allerdings auch, wo denn die Managerin von Zeitz ist ... die müsste eigentlich ausreichend Erfahrung mit den Medien haben, um solche Sachen zu wissen, die Auswirkungen auf das Image einschätzen zu können und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen zu können.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    (Für Mathematiker: die Steigung seiner Leistungskurve ist positiv, die erste Ableitung aber negativ ;) )

    Bin zwar kein Mathematiker, aber was du meinst, ist die 2. Ableitung ;)

    Nimm mir den Oberlehrer bitte nicht übel, ich konnte es mir einfach nicht verkneifen ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Zitat

    Original von kuestentanne

    Bin zwar kein Mathematiker, aber was du meinst, ist die 2. Ableitung ;)

    Nimm mir den Oberlehrer bitte nicht übel, ich konnte es mir einfach nicht verkneifen ...


    Morgens vor 8 Uhr wüsste ich sowas auch nicht *Ronaldo in Schutz nehm* ;)

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • ok, Sündenbock verfehlt das Thema vielleicht etwas. Nochmal zum Thema Image. wikipedia bringt einen umfangreiche definition.

    Zitat

    Der Ausdruck Image (engl.: "Bild") bezeichnet das Ansehen bzw. die Ausstrahlung, die eine Person, eine Personengruppe, ein Land, eine Gebietskörperschaft oder ein Unternehmen zur Verstärkung seiner Bedeutung, zur Hebung seines Einflusses erzeugen oder erhöhen möchte, um seine ökonomische Rolle in der Gesellschaft zu sichern.

    Dieses Ansehen sucht man sich vor allem auf einer positiven Emotions- und Sympathieebene zu verschaffen.

    Dazu bedient man sich einer aufwändigen Imagepflege. Imagekampagnen, erarbeitet von Imageberatungsunternehmen, bedienen sich insbesondere der Werbung.

    Das Image ist ein gezieltes Stimmungsbild, das weniger das zu konsumierende Produkt oder die präsentierte Person in den Vordergrund stellt. Es assoziiert vielmehr ein sich damit verbindendes positives Gefühl wie Lebensfreude, Vitalität oder Jugendlichkeit, Coolness etc. und erreicht so auf sublime Weise sein Ziel.

    In der Marktforschung wird das Image als die Gesamtheit der Einstellungen gegenüber einem Meinungsgegenstand bezeichnet. Einstellungen verfügen über kognitive, affektive und konative Komponenten. Diese Trennung von Wissen, Bedeutung und Handlungstendenz erlaubt die Messung von Images durch Befragungen

    in unseren disussionen wird Image ja eher mit Charakter gleichgesetzt. So haben Jovanovic und Goluza ja auch ein Negativ-Image in der HE.

    Was für ein Bild sich die Öffentlichkeit von CZ macht, kann ihm ja letztlich egal sein, abgesehen davon, dass Schlagzeilen in der BILD-Zeitung sich auch auf die Privatsphäre auswirken, da einen sicherlich laufend alle Leute drauf ansprechen.
    Nur wenn er sein Image, welches durch seine polarisierende und teilweise spektakuläre Spielweise auch monetär nutzen möchte, hat er mit den letzten aktionen natürlich ein problem.

    stellt sich die frage welcher unserer handballer eigentlich bewusst sein image pflegt, bzw. wer in dieser richtung "betreut" wird. Kretzschmar ist da sicher das non-plus-ultra.
    dann fallen mit noch kehrmann, hens und mit abstrichen Stephan ein.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (16. März 2005 um 13:36)

  • Hannawald, der Psycho mit den kurzen Hosen und ohne Unterleibschutz.

    von Behren fällt auch in die Kategorie der Imagepfleger. In gewissermaßen auch die Spieler Boldsen, Abati, Jeppesen

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag

    Wieland, du hast schon recht, dass nicht allzuviele Spieler eine aktive Imagepflege betreiben - aber gerade bei Zeitz hatte ich den Eindruck, dass das geplant ist (soweit ich weiß hat er doch jetzt die gleiche Managerin wie Kretzsche, oder?).

    Und wenn er das tatsächlich vorhat, dann wird er sich was einfallen lassen müssen - so, wie er sich derzeit darstellt, kommt er da jedenfalls nicht weiter.

    Abgesehen davon, dass es auch für Nationalmannschaft eher von Vorteil wäre, ein positives Image als Sympathieträger zu haben denn als der "Bösewicht" zu gelten.

  • Zitat

    Original von Waldorf
    Es ist der falsche Begriff gewählt worden.

    Zeitz die neue "Obernase", "Reizfigur"? Oder Zeitz der neue "von Behren" oder "Klopper" oder, oder, oder.

    Sündenbock passt nicht.

    Genau so sehe ich das auch! - 100%ige Zustimmung

    Inwiefern bzw. für was soll er denn der "Sündenbock" sein, wenn er bei einem freien Wurf volle Kanone den Torwart im Gesicht trifft?!
    Dass man nach so einer Aktion kritisiert wird ist völlig normal und liegt nicht an dem Herren Zeitz oder erst Recht nicht daran, dass man einen Sündenbock benennen möchte!
    Auch klar ist, dass gerade das Verhalten seines Trainers im Fernsehinterview danach, den Unmut ettlicher Beobachter weiter auf die Spitze treibt.
    Zum "Kopftreffer" hinzu kommen dann noch (über)harte Abwehraktionen wie gegen Lochman, oder in dem Spiel gestern Abend und schon hat ein Spieler, egal welchen Namen er trägt jede Menge Kredit verspielt!
    Deshalb kann man (auch laut Definition) nicht von einem Sündenbock sprechen, sondern lediglich von einem Spieler XYZ, der in letzter Zeit durch seine Leistungen und Aktionen bzw. sein Verhalten (besonders) negativ auffällt!
    Dafür ist er nun mal selbst verantwortlich und sollte sich in dieser Hinsicht fragen, ob er das aufgrund seines Talents/seiner Fähigkeiten nötig hat oder ob eine Änderung seines Verhaltens nicht dringend nötig wäre!!!
    Wobei ich persönlich bei Zeitz bei weitem nicht das Image des "unfairen Kloppers" habe, sondern eher das Image eines talentierten, wurfgewaltigen, unberechenbaren Spielers

  • Zitat

    Wieland, du hast schon recht, dass nicht allzuviele Spieler eine aktive Imagepflege betreiben - aber gerade bei Zeitz hatte ich den Eindruck, dass das geplant ist.... so, wie er sich derzeit darstellt, kommt er da jedenfalls nicht weiter.

    Und warum nicht? Ich werf mal die Namen Jimmy Conners, John McEnroe, Dennis Rodman, Paul Gascoigne, Stefan Effenberg, Mike Tyson usw. in den Raum. Ein gepflegtes Negativimage kann für Zuschauerinteresse sorgen und sich durchaus bezahlt machen. Warum also kein bad guy Image aufbauen?

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (16. März 2005 um 15:26)

  • Ein Bad guy image klappt in einigen Sportarten, um Zuschauer zu ziehen. Vor allem im Boxen wird das ja extra gepflegt. Bei den Fußballern glaube ich eher, dass dies keine bewusste Imagepflege, sondern schlicht Egozentrik ist. Imagepflege meine ich immer im Zusammenhang mit der Möglichkeit Cash durch Vermarktung reinzuholen.
    So richtig groß wird das im Handball nicht klappen, da die Stars für eine weltweite Kampagne ausserhalb Europas ja unbekannt sind. Kretzsche war ja der einzige, den Nike für ein paar Jahre unter Vertrag hatte.
    Neulich hab ich ihn auch in einer Werbung gesehen. Er ist ja auch interessant geworden, weil er durch seine polarisierende Wirkung zu einer Person des öffentlichen Interesses geworden ist.

    In diesem Zusammenhang fällt mir auch unbedingt die HP von Mike Bezdicek ein. Der hat auch versucht, sich selbst aktiv zu vermarkten. dummerweise konnte das image nicht gut genug entwickelt werden bzw. wurde durch die aktion in kiel total versaut. seitdem steht bezdicek ja eher für geldgeilheit.

    2 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (17. März 2005 um 13:07)

  • Allen genannten, wobei Jimmy Connors eine gewagte These ist, haben eines gemeinsam: Sie konnten sich ihr negatives Image leisten, weil sie die notwendige Leistung gebracht haben. Bei den Fussballern fehlt für so etwas meist das Hirn, die sind froh, wenn sie nach dem Training den Weg nach Hause finden.

    Zeitz ist kein Idiot, ich vermute eher, dass sein Umfeld ihn sehr stark beeinflusst. Wenn er konstant Leistung bringt, wird die Akzeptanz seines Verhaltens steigen. Doch dazu muss er erstmal konstant Leistung bringen.

  • Zitat

    Allen genannten, wobei Jimmy Connors eine gewagte These ist,

    Auf seine alten Tage hin hat er dann einen mächtigen Imagewandel vollzogen. Aber in jungen Jahren...

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.