Meikel betätigt sich so schön mit Solingen hier, dann werd ich mal mit Altenholz anfangen ![]()
Altenholzer Wertarbeit (Montag, 14. März 2005)
Konzentrierte Teamleistung der Schwenke-Truppe beim 32:27 gegen Augustdorf
Matthias Bauer, Abwehrspieler des Handball-Zweitligisten TSV Altenholz, geht nicht ohne weiteres zu Boden. Er kassiert Schläge, hält und stemmt, ist ständig in Bewegung. Er verrichtet, so kann man sagen, seine Arbeit. Am Sonnabend, beim 32:27 (17:12)-Sieg gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof, hat er das getan wie immer: verlässlich, diszipliniert, exzellent.
Kaum ein Zeichen von Erschöpfung. Manchmal bläst Bauer die Backen auf, stützt die Hände auf die Knie. Er wird gebraucht, das weiß er. Meckern den Schiedsrichtern gegenüber will er sich nicht leisten. „Das bringt doch nichts“, sagt der 27-Jährige. Wieder und wieder stellt er sich auf der halbrechten Abwehrposition den Angreifern entgegen, so wie Christian Schöppner auf der anderen Seite. Sie sollen das Spiel des Gegners zerstören, was ihnen am Sonnabend ausgezeichnet gelang. Wenn der TSVA im Angriff spielt, kann Bauer verschnaufen, das Spiel beobachten.
Im Spiel gegen Augustdorf sah er einen gut aufgelegten Rasmus Gersch in der Rückraum-Mitte, der variabel die Fäden zog. Er sah Hauke Müller, der in Halbzeit eins fünfmal kraftvoll traf. Und Bauer sah vor allem eins: Der TSVA hat enorm an Physis und mentaler Stärke gewonnen. Die THWLeihgaben Christoph Schindler und Dennis Klockmann wurden vermisst, gewiss. Aber gebraucht wurden sie an diesem Tag nicht zwingend.
Es reichte, dass Florian Töllner in den ersten 40 Minuten eine solide Anzahl, Daniel Sommerfeld im Anschluss einige schwere Bälle hielt. Selbst als Altenholz in Überzahl wieder einmal leicht schwächelte, es nach dem 17:12-Pausenstand bis zum 26:24 (54.) nicht verstand, sich entscheidend abzusetzen, blieb die Mannschaft ruhig. Sie nahm ihn auf, den Ärger, den Trainer Wolfgang Schwenke am Rand lautstark zum Ausdruck brachte, und blieb gelassen, verrichtete ihre Arbeit. In dieser Phase lebte auch Kapitän Torge Greve auf, trat in Erscheinung, entwickelte mit Christian Drecke, der den zuvor treffsicheren, aber erschöpften Matthias Steinkamp abgelöst hatte, neue Spielfreude. Augustdorf, allen voran der elffache Torschütze Sebastian Sauerland, wehrte sich, brachte sich mit Undiszipliniertheiten und daraus resultierenden doppelten Zeitstrafen allerdings selbst um die letzte Chance. Müller, Greve, Schöppner, Kreisläufer Carsten Mahnecke und Gersch trafen, beim 32:25 war alles entschieden. „Das war super, meine Mannschaft war beweglich, hat gefightet, war technisch überlegen. Bei der Euphorie ist jetzt alles möglich“, sagte Schwenke. Zu einem Zeitpunkt, als Matthias Bauer wieder einmal seinen Job gemacht hatte. In der 12. Minute war er kurz zu Boden gegangen, musste behandelt werden. Er stand auf und stellte sich fortan ruhig und furchtlos jedem Angreifer in den Weg. Die Zukunft des Informatikers ist ungewiss. „Schleswig-Holstein ist nicht das Land für Informatiker“, sagt er. Trennen könnte er sich nur schwer, aber nichts sei entschieden. Also wird er weiter spielen, seine Arbeit verrichten – verlässlich, diszipliniert, exzellent.
TSVA: Töllner, Sommerfeld – Müller (7), Drecke (1), Spieker (2), Greve (6), Steinkamp (4), Bauer, Gersch (8/4), Bommes (n.e.), Schöppner (1/1), Mahnecke (3).
Augustdorf/Hövelhof: Krüger – Honerkamp (2), Sauerland (11), Freier (1), Diekmann (n.e.), Mitschke (1), Dessin (2), Lissel (n.e.), Grunow (2), Schindelhauer (3), Feldmann (n.e.), Kolios (5/4).
SR: Schünemann/Fritz (Wunstorf)
Zeitstrafen: drei – zehn – Siebenmeter: 6/5 - 2/1.
Disq. (3x2): Dessin (44.), Grunow (56.)
Zuschauer: 660.
Spielfilm: 3:3, 10:8 (19.), 11:11, 15:11, 17:12 – 18:14, 20:20, 22:20 (47.), 24:23, 26:24, 29:24, 32:25, 32:27.
Tamo Schwarz (Kieler Nachrichten)
Quelle: http://www.tsv-a.de