Wechselgerüchte III

Ich verübel es weder Hegemann noch Petersson, dass sie die HSG Düsseldorf nach jeweils starken Leistungen verlassen. Beide werden zu Vereinen wechseln, die zweifelsohne die besseren Perspektiven bieten und beiden ist der Wechsel dennoch schwer gefallen. Genauso sieht es auch bei Stefan Schröder aus. Dass neben der sportlichen Zukunft aber natürlich das liebe Geld ein großer Faktor für die Wechsel war, kann man nicht leugnen. Ob ein Petersson nun das doppelte beim TVG verdient, ist (mir) ziemlich egal. Fakt ist: Die HSG Düsseldorf kann beim Buhlen um Leistungsträger finanziell nicht mithalten und muss das schmale Budget sinnvoll einsetzen. Wenn zudem ein Spieler wie Snorri Gudjonsson, den ich zu gerne im HSG-Trikot gesehen hätte, nach vorheriger mündlicher Zusage plötzlich seine Meinung ändert und zu einer - in meinen Augen - nicht attraktiveren Mannschaft wie GWD Minden wechselt, frustet das zusätzlich. Seit Jahren brüstet der Verein sich damit, im Rahmen seiner Möglichkeiten absolut seriös zu wirtschaften. Auch das wird ein Grund sein, warum er diese Aussagen getroffen hat, die nicht unbdeingt förderlich für das Image der HSG Düsseldorf sind. Ob er deshalb gleich ein schlechter Verlierer ist... Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte der ein oder andere einfach mal großzügig über manchen Flatten'schen Kommentar hinweglesen.

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In Düsseldorf wird vieles noch familiär abgewickelt, sei es den Ticketverkauf, Catering beim Spiel oder die Herrichtung der Halle durch den Fanclub. Das ist aller Ehren wert und auch irgendwie beeindruckend. Andere Vereine machen dies deutlich professioneller, was sie automatisch nicht zu den Bösen abstempelt.

Das wird sich dann in der neuen Halle wohl in Teilen ändern. Beim Ticketing war es in dieser Saison schon nicht mehr der Fall.

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Original von haruki
petersson wird in großwallstadt sicher etwas mehr bekommen. bestimmt aber nicht das doppelte. dafür arbeitet ballmann zu seriös und petersson zählt nicht zu den spielern, die man um jeden preis holen würde.

Wie gesagt: Peterssons Qualitäten sind gestiegen, gleichzeitig auch sein finanzieller Anspruch, dem die HSG nun nicht mehr gerecht werden kann. Und von den "kleineren" Vereinen gibt es wohl keinen mit solch guten Aussichten wie den TVG. Ich bin überzeugt, dass Petersson es in Großwallstadt zum Stammspieler schafft. Denn wer seinen Werdegang verfolgt hat, weiß um seine Klasse. Mir scheint es ist noch nicht so weit vorgedrungen, aber mit Alexander Petersson hat sich der TVG einen dicken Fisch an Land gezogen!!

Neuen Zündstoff gibt es im neuen Interview mit unserem Manager:

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HSG-Manager im Interview

Letzte Woche Sonntag endete die Saison 2004/2005 für den Bundesliga-Aufsteiger HSG Düsseldorf mit einem echten Highlight: Der Deutsche Meister THW Kiel wurde nach einem 36:30-Sieg bei der HSG vor 3950 Zuschauern in der voll besetzten Düsseldorfer Philipshalle gekürt. Manager Frank Flatten bastelt derzeit fieberhaft gemeinsam mit Coach Nils Lehmann am neuen Kader und auch an der Vorbereitung.

Am heutigen Sonntag Abend stand Frank Flatten HSG-Pressesprecher Markus Hausdorf Rede und Antwort, sprach über die abgelaufene Saison, aber auch über die Zukunftsaussichten sowie die neue Halle in Reisholz und noch vielem mehr...

Frank Flatten, wie zufrieden sind Sie mit dem Abschneiden der Mannschaft ?
Ich denke, dass wir mit dem Abschneiden in der Saison sehr zufrieden sein müssen. Wir haben das von uns ausgegebene Ziel Platz 15. erreicht und das, obwohl wir von allen vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer 1 bewertet wurden. Wir haben uns hervorragend präsentiert.
Wie beurteilen Sie die Leistung von Nils Lehmann, der in dieser Saison sein Debüt als Coach in der Handball-Bundesliga gab ?
Ich denke auch diese Leistung zollt unseren Respekt. Deshalb ist auch sein Kontrakt verlängert worden. Die Situation, die sich mit der ungewollten Spielertrainer Problematik sich im Abstiegskampf entwickelt hat, haben wir alle unterschätzt. Nun haben wir es geschafft und ich denke wird mit seiner neu gesammelten Erfahrung für uns in der kommenden Saison sehr wertvoll sein.
Mit Schwerin, Essen, Wallau, Reinickendorfer Füchse, Willstätt und Werratal haben insgesamt sechs Vereine keine Lizenz erhalten. In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung über die Einsprüche fallen. Womit rechnen Sie ?
Ich rechne damit, dass sich irgendjemand durchmogelt. Das wäre für die ehrlich arbeitenden Vereine ein Schlag ins Gesicht. Auch wir haben uns im Januar damit beschäftigt, dass wir noch jemand holen müssten, um dem Abstieg klar zu entgehen. Wir haben unseren finanziellen Mitteln aber Tribut gezollt und uns dennoch in der stärksten Liga der Welt gehalten. Ich begrüße es außerordentlich, dass die HBL (Handball-Bundesliga) nun durchzugreifen scheint. Alles andere wäre ein falscher Weg und verzerrt den Wettbewerb. Schade ist nur, dass die Spieler der betroffenen Vereinen nun in der Luft hängen, da sie nicht anderweitig unterschreiben können ! Sie stehen noch in vertraglichen Bindungen. Und schade ist auch, dass uns Gudjonsson nun nicht in der kommenden Saison unterstützen wird, da er bei einem Nutznießer der Lizenzverweigerungen unterschrieben hat. Die geretteten Vereine verhandeln nun mit.
Mit Nils Lehmann haben Sie als Coach bereits verlängert. Lehmann hatte den Wunsch geäußert, dass er gerne auch mit Jörg Siegert weiter arbeiten wolle. Haben Sie bereits Gespräche geführt ? Und in welcher Funktion könnte Siegert gehalten werden ?
Mit Jörg Siegert sind wir uns weitgehendst einig. Er wird Nils in der kommenden Saison ebenfalls unterstützen – dann im mentalen Bereich. Ich möchte ihn als Motivator bezeichnen, der für die mannschaftliche Geschlossenheit zuständig ist.
Ronny Rogawska bleibt auf jeden Fall Co-Trainer ?
Ja, Ronny leistet gute Arbeit und hat darüber hinaus unsere zweite Mannschaft in die Oberliga geführt. Er ist dafür zuständig, dass nun eine noch engere Verflechtung der ersten und zweite Mannschaft erfolgen wird. Erste Kandidaten konnten wir beim Spiel gegen Kiel bereits sehen.
Mit Hegemann, Schröder, Petersson und Lehmann stehen der HSG vier Spieler aus der aktuellen Saison nicht mehr zur Verfügung. Mit Jörg Schürmann gibt es noch einen Wackelkandidaten – wie sieht es mit ihm aus – bleibt er oder wird er die HSG als fünfter Spieler verlassen ?
Ich habe mit Jörg Schürmann am Freitag erstmals gesprochen und ihm ein Angebot gemacht. Dies muss noch weiter diskutiert werden. Fest steht, dass der Trainer und ich ihn halten möchten, aber auch Jörg hat durchaus interessante Angebote vorliegen. Und wir müssen unseren Etat beachten.
Nils Lehmann hatte angekündigt, dass er mit jungen deutschen Spielern arbeiten will. Wie sieht es mit den Spielern aus der 2. Mannschaft und der A-Jugend aus ? Werden zur nächsten Saison junge Spieler aus den eigenen Reihen hochgezogen ?
Ja, auf jeden Fall. Wir haben u.a. mit Jens Bothe, Philipp Pötter oder dem Japaner Tomo sehr interessante Spieler in den Reihen der zweiten Mannschaft. Diese Entwicklung werden wir mit dem ART weiter fördern.
Mit Alexandros Vasilakis und Matthias Struck konnten Sie in den letzten Tagen die ersten beiden Neuverpflichtungen bekannt geben. Auf welchen Positionen müssen Sie nun noch nachlegen und wie weit sind die Gespräche hier fortgeschritten ?
Wir werden auf jeden Fall noch einen Mittelmann und einen Abwehrstrategen suchen. Wir führen interessante Gespräche, aber nun muss uns Düsseldorf zeigen, wo unser Weg hin gehen wird. Wir zahlen nicht die sonst üblichen Gehälter und stehen nur mit unserem Vereins- und Mannschaftsgeist im Vordergrund. Bei Verhandlungen werden wir sicherlich von anderen Vereinen überboten (ob die sich das leisten können oder nicht) und im Fall Gudjonsson haben wir das erste Mal den kürzeren gezogen. Wir brauchen weitere Zusagen, um unseren soliden Weg die HSG Düsseldorf weiter nach oben auszurichten fortgehen können.
Mit 1641 Zuschauern im Schnitt liegt die HSG zwar am Ende der Handball-Bundesliga, dennoch konnten Sie den Schnitt mehr als verdoppeln ? Wie zufrieden sind Sie mit dem Zuschauerzuspruch und was erwarten Sie nächste Saison ?
Die Entwicklung, die der Verein bei den Zuschauerzahlen erreicht hat, ist sehr zufriedenstellend. Immerhin hatte die HSG seit vielen Jahren keine Heimat und Ratingen war lediglich ein Exil. Besonders in den letzten Spielen konnten wir die Gunst zahlreicher neuer und alter Zuschauer gewinnen. Die neue Halle ist kein Vergleich zur Schulturnhalle in Rath. Insbesondere der Service in der neuen Halle und das Ambiente lassen auf deutliche Steigerungen hoffen. Deswegen haben wir alle Tickets mit Nahverkehrstickets ausgestattet.
Die HSG kehrt in der neuen Saison zurück nach Düsseldorf, kehrt also heim. Was erwarten Sie von diesem Schritt zurück in die Landeshauptstadt, zuerst in die Philipshalle und dann nach Reisholz in die neue Halle ?
Handball is going home ! Ich freue mich darauf, dass wir endlich nach Jahrzehnten eine eigene Heimat und dann noch eine der schönsten in Deutschland dauerhaft beziehen werden. Ich denke, darum werden uns viele beneiden... Bald wird es heißen: „Ich geh zur HSG – Handball Düsseldorf“
Die Fiat Niederlassung Rhein-Ruhr wird die HSG zur neuen Saison nicht weiter unterstützen. Das heißt natürlich, dass Sie nun auf der Suche nach einem Auto-Sponsor sind, oder gibt es schon vielversprechende Gespräche ?
Die Fiat Niederlassung hat uns 3 Jahre großartig unterstützt. Das dieses Sponsoring nicht weitergehen kann/wird, wurde uns frühzeitig signalisiert. Wir sind Fiat zu großem Dank verpflichtet, da sie seinerzeit sehr unbürokratisch eingesprungen sind, als unser ehemaliger Autosponsor in Konkurs ging. Die ersten Gespräche mit anderen verlaufen sehr schleppend, da es hier um nahezu 20 PKWs geht. Aber wir benötigen dringend kurzfristige Hilfe, da die Saison bereits ab dem 01. Juli los geht.
Als letztes noch die Frage nach der Zielsetzung für die nächste Spielzeit... das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger bekanntlich noch schwerer... reicht Ihnen wieder der Klassenerhalt oder welches Ziel haben Sie sich gesetzt ?
Das entscheidet Düsseldorf. Können wir das Autoproblem nicht lösen und bekommen wir nicht die ein oder andere unerwartete Zusage zwecks Sponsoring, spielen wir sicherlich wieder gegen den Abstieg. Aber ich habe die Hoffnung, dass unsere Düsseldorfer Firmen sich mit uns identifizieren, so dass wir im Kaderbereich nachlegen können. Dann wird unser Rückraum sicherlich verstärkt werden sollen. Dann dürfte es dazu reichen, frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und vielleicht auf den 11. oder 12. Platz zu klettern...

Markus Hausdorf, Pressesprecher HSG 05.06.2005

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Vielleicht könnte man sich die ein oder andere Andeutung wirklich sparen. Jedenfalls keine positiven Nachrichten...