• Meiner Meinung nach hat der unbekannte Abgeordnete für seine Enthaltung ein Denkmal verdient! Nämlich dafür, dass er sich seinem Gewissen und nicht einem Regierungswillen oder Fraktionszwang unterordnet - zumal diese Regierung keine Mehrheit hat!

    Die Mehrheit der schleswig-holsteinischen Wähler hat sich für eine große Koalition unter Führung der CDU entschieden. Diesen Wählerwillen auszuhebeln, indem mit Tricksereien und "Ach und Krach" eine hauchdünne Mehrheit für die an der Macht klebende Simonis zusammen gezimmert wird, halte ich für unanständig und ignorant.

    Meines Erachtens ist hier eine Änderung der einschlägigen Rechtsvorschriften unumgänglich: Künftig sollte festgelegt werden, dass die Partei, welche bei einer Wahl die Mehrheit erhält, auf jeden Fall an der wie dann auch immer aussehenden Regierung beteiligt werden.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Sepp
    Meiner Meinung nach hat der unbekannte Abgeordnete für seine Enthaltung ein Denkmal verdient! Nämlich dafür, dass er sich seinem Gewissen und nicht einem Regierungswillen oder Fraktionszwang unterordnet - zumal diese Regierung keine Mehrheit hat!

    Wie bereits an anderer Stelle steht, hat der Abgeordnete aber "keinen Arsch in der Hose gehabt" dies bereits vorher zu sagen. Wieso hat er sich in den zahlreichen Fraktions-, Parteisitzungen und Koalitionsaussagen nciht geäußert?
    *Off-topic und vielleicht auch ironisch*
    btw.: woher weißt Du dass es ein Mann war, ich vermute eher eine Frau, die mit Heide nicht klar kam, Du weißt ja, die Frauen untereinander. Unter Männern gilt ein Wort noch.
    */Off-topic und vielleicht auch ironisch/*

    Zitat

    Original von Sepp
    Die Mehrheit der schleswig-holsteinischen Wähler hat sich für eine große Koalition unter Führung der CDU entschieden. Diesen Wählerwillen auszuhebeln, indem mit Tricksereien und "Ach und Krach" eine hauchdünne Mehrheit für die an der Macht klebende Simonis zusammen gezimmert wird, halte ich für unanständig und ignorant.

    Die Mehrheit der Wähler hat CDU oder SPD gewählt, aber nicht eine große Koalition, das ist Deine Interpretation Sepp! Wenn ich wählen gehe, dann wähle ich eine Partei und habe eine Wunschvorstellung von einer möglichen Koalition (Alleinregierung bin ich kein Fan von), das ist nicht zwangsläufig eine große Koalition.

    • Offizieller Beitrag

    @ Sepp:
    Wer weiß, ob es das Gewissen (gut möglich) oder doch nur schnöder Mammaon war (zumindest nicht abwegig). Was bedeutet angesichts der Tragweiste schon ein Koffer voll Schmiergeld? Diese Geschichte gab es seinerzeit schon einmal beim Misstrauensvotum Barzel - Brandt. Da hatten beide Parteien Abgeordnete der anderen geschmiert, so dass sich im Ergebnis damals nichts änderte...

    Wie gesagt, die Diskussion über das repräsentative Wahlsystem ist vielschichtig.

    Man könnte deinem Vorschlag entgegenhalten: Die Mehrheit wollte die stärkste Partei nicht (gilt natürlich nur, wenn diese nicht die absolute Mehrheit hat). Wenn also eine starke Partei für eine Richtung steht und meinetwegen fünf kleinere Parteien, die aber insgesamt mehr Mandate bekommen, für eine andere Richtung und diese sich zusammenraufen, entspricht es nicht dem Sinn des Ganzen, die stärkste Partei automatisch an der Macht zu beteiligen.

    Die Briten (und auch die Amis bei der Präsidentenwahl) haben sich für das Mehrheitssystem entschieden. Es gibt keine Zweitstimmen, es werden nur die Parlamentarier direkt gewählt.

    Das schafft klare Verhältnisse, hat aber den Nachteil, dass theoretisch 49,99% der Stimmen gänzlich unter den Tisch fallen, wenn alle Abgeordneten einer Partei mit knapper Mehrheit gewählt werden und im Gegenzug alle Abgeordneten der anderen Partei knapp scheitern.

    Dann bekommt eine Partei unter dem Strich 100% der Mandate, hatte real aber nur 50,01 %. Auch nicht wirklich gerecht.

    Oder auf die USA gemünzt: Al Gore hatte vor vier Jahren insgesamt mehr Stimmen als Bush, allerdings nicht mehr Wahlmänner. Entspricht es damit dem Willen des Volkes, dass Bush Präsident wurde?

    • Offizieller Beitrag

    Wie käme ich dazu? :lol: Heide kann doch sprechen und ist nicht von Gottes Gnaden...

    Es wird wohl nie ein gerechtes Wahlsystem erfunden werden, das allen Konstellationen gewachsen ist. Für unseren Kulturkreis halte ich persönlich das repräsentative System tendenziell für angebrachter (weil sonst der Wahlkampf noch mehr als bisher NUR noch auf Personen gemünzt wäre), allerdings sollten zumindest Volksentscheide auf Bundesebene möglich gemacht werden.

  • Ok, einige Anmerkungen dazu:

    Erstens: Ich verbessere meine Aussage dahingehend, das entweder der unbekannte Abgeordnete oder die unbekannte Abgeordnete ein Denkmal verdient ... und Alice, ich find dich :kotzen:

    Zweitens: Wenn dieser Abgeordnete tatsächlich einen "Arsch in der Hose" gehabt hätte, wäre das aus meiner Sicht nur Dummheit gewesen. Gesetzt den Fall, er hätte sich in der Fraktionssitzung gegen Heide Simonis ausgesprochen - wieviel ruhige Minuten glaubt ihr hätte er noch gehabt? Zum Schluß wäre es möglicherweise soweit gekommen, dass er sein Mandat hätte niederlegen müsssen - und auch das wäre in der Geschichte dieses Landes nicht das erste Mal ...

    Drittens: Möglicherweise ist er auch bestochen worden ... wer weiß. Ich bleibe allerdings bei meiner Aussage, dass das derzeitig von der SPD angestrebte Modell nichts anderes als Wählertäuschung. In jedem anderen Land wäre der SSW an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und ein solches Gezerre um die Macht wäre unnötig gewesen.

    Viertens: Das Tolerierungsmodell offenbart aus meiner Sicht erst recht die Scheinheiligkeit des Handels der in SH agierenden Parteien. Denn damit wird mehr als deutlich, dass Rot-Grün den SSW nur als Mehrheitsbeschaffer brauchen und nicht etwa gewillt sind, ihn tatsächlich in die Regierungsgeschäfte einzubinden.

    Fünftens: Es es richtig, dass ich mich bei einer Wahl für eine Partei und nicht für Koalition entscheide. Dann ist es m.E. erst recht legitim, ja sogar aus dem demokratischen Grundprinzip her geboten, wenn die Partei, für die sich die meisten Wähler entscheiden, auch an der Regierung beteiligt wird. Und: Wenn sich diese stärkste Partei dann mit einer eigentlich gegensätzlich ausgerichteten Partei zusammentun muß, um eine regierungsfähige Mehrheit zu bekommen, ist das vielleicht gar nicht so verkehrt. Wie sagte Köhler: "Beendet das Parteiengezänk!" Das geht m.E. am besten, wenn ich miteinander auskommen muß ...

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    Einmal editiert, zuletzt von Sepp (18. März 2005 um 12:36)

  • Zitat

    Original von Sepp
    Zweitens: Wenn dieser Abgeordnete tatsächlich einen "Arsch in der Hose" gehabt hätte, wäre das aus meiner Sicht nur Dummheit gewesen. Gesetzt den Fall, er hätte sich in der Fraktionssitzung gegen Heide Simonis ausgesprochen - wieviel ruhige Minuten glaubt ihr hätte er noch gehabt? Zum Schluß wäre es möglicherweise soweit gekommen, dass er sein Mandat hätte niederlegen müsssen - und auch das wäre in der Geschichte dieses Landes nicht das erste Mal ...

    Es gab aber zwischen dem dritten und vierten Wahlgang zumindest eine geheime Abstimmung in der SPD-Fraktion. Ergebnis, alle haben für Heide gestimmt. In der geheimen Abstimmung hätte er sich spätestens auch enthalten können und so nicht Simonis beim vierten Versuch nochmal ins offene Messer laufen lasse.

    An Neuwahlen in SH glaube ich aber noch nicht wirklich, Berliner Interesse von Seiten der SPD dürften sein notfalls in Grosser Koalition mitzuregieren, wegen der Stimmen von SH im Bundesrat. Aber wie diese Geschichte jetzt weitergeht ?(

  • Wenn einer nen Orden verdient hätte, dann Herr Rohwer.
    Der wollte die Minderheitenregierung nicht und ist zurückgetreten. Der hatte den Arsch in der Hose.

    Dass was der oder die gestern getan hat, ist in meinen Augen hinterhältig und charakterlos. Und die Motivation dahinter vermute ich auch nicht im ehrenhaften Bereich, sondern da wollte jemand Frau Simonis demütigen.
    Wie hier schon erwähnt, wenn es der Person um die Sache gegangen wär, hätte er/sie sich bei der GEHEIMEN Abstimmung innerhalb der Fraktion auch enthalten können, dann wäre es nicht zu diesem unsäglichen 4. Wahlgang gekommen.

    So bleibt bei mir der Eindruck, dass da jemand seine persönliche Fehde mit Simonis auskämpfte und das geheim, ohne Risiko, seine persönlichen Pfründe zu verlieren.

    Dazu wurde auch noch das höchste Verfassungsorgan des Landes mißbraucht.

    Gestern wurde erwähnt, dass die Regierung nur 70 Tage geschäftsführend weiterregieren kann. Ich finde das aber nicht in der Verfassung. Ich glaube, da steht nur was davon, dass es nach Auflösung des Landtages innerhalb von 70 Tagen Neuwahlen geben muss.

    Übrigens ist Herr Rohwer jetzt wieder Minister, da die geschäftsführende Regierung personell nicht verändert werden darf ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

    • Offizieller Beitrag
  • Die Haltung von Herrn Rohwer finde ich durchaus bemerkenswert - aber was hat sie gebracht? Außer seinen persönlichen Protest zum Ausdruck? Nichts!

    Denn wäre nicht der oder die Unbekannte, wäre Heide Simonis wieder Ministerpräsidentin und niemand würde sich an Herrn Rohwer erinnern. Insofern: Hochachtung vor seinem Rücktritt, aber mehr als eine Geste ohne Folgen ist es m.E. nicht.

    Gut, man kann über die Motivation des Abweichlers streiten. Das Ergebnis ist aber: Die Taktiererei der Partei, die beiden Wahlen am deutlichsten verloren hat, ist nicht aufgegangen, sich nämlich mit Hilfe eines durchsichten Tolerierungsmodells an der Macht festzukrallen. Das ist es, was in meinen Augen unwürdig und ein Schlag ins Gesicht nicht nur des höchsten Verfassungsorgans, sondern auch der Wähler ist.

    Und: Nachdem ich hier einige Thesen zur Motivation des Abweichlers gehört habe ziehe ich meinen Vorschlag, ihm ein Denkmal zu setzten, vorerst zurück. ;)

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  • Zitat

    Original von Hafermann
    ...
    Sollte nun der Wählerwille derart mit Füßen getreten werden, dann brauchen sich unsere Politiker nicht wundern, wenn die Politikverdrossenheit in unserem Land weiter steigt.

    Wobei ich es schwierig finde in Schleswig-Holstein den Wählerwillen überhaupt zu analysieren. Ich denke ein großes Problem hat die FDP verursacht. Letztlich hat sich Kubicki im Wahlkampf alles andere als deutlich für eine Schwarz/Gelbe Koalition ausgesprochen. Man wäre vermutlich auch mit der SPD mitgegangen (allerdings nur ohne die Grünen).
    Kubicki hat sich in verschiedenen Wahlkampf-Veranstaltungen auch ziemlich despektierlich über den CDU-Kandidaten geäußert.
    Somit kann man eigentlich nur feststellen wer nicht gewählt wurde (nämlich alle). Daher bleiben meiner Meinung nur Neuwahlen übrig.
    Aber sehen wir mal wie es kommt.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    woher weißt Du dass es ein Mann war, ich vermute eher eine Frau, die mit Heide nicht klar kam, Du weißt ja, die Frauen untereinander. Unter Männern gilt ein Wort noch.

    denk noch mal über den satz nach ... :D

    ich finde das ganze höchst merkwürdig, aber auch willkommen, denn das landtagswahlergebnis enstpricht dem, es war ein patt. das vernünftigste was man jetzt machen kann um eine einwandfrei legitimierte regierung in schleswig-holstein zu bekommen, sind neuwaheln. der sieger solcher steht zwar praktisch schon fest, da das linke lager nach der posse noch mehr wähler verlieren wird, aber damit gibt es dann auch stabile mehrheitsverhältnisse und eine handlungsfähige regierung, was in der jetzigen sitzverteilung sowieso für die nächsten fünf jahre nicht so gewesen wäre.

    es sollte auch mal darüber nachgedacht werden, warum der ssw die einzige minderheit mit sonderrechten im deutschen wahlsystem darstellt und ob das so bleiben muss. es gibt noch viele andere minderheiten in deutschland, die keine wahltechnischen vorteile geniessen wie der ssw. (außer der csu natürlich :D und selbst für die gilt die 5%-klausel)

  • Zitat

    Original von Hereticus
    ...nachgedacht werden, warum der ssw die einzige minderheit mit sonderrechten im deutschen wahlsystem darstellt und ob das so bleiben muss. es gibt noch viele andere minderheiten in deutschland, die keine wahltechnischen vorteile geniessen wie der ssw...

    Es gibt auch keine vergleichbare Minderheitensituation in Deutschland. Und vor allem keine vergleichbaren Minderheiten-Regelungen.
    Wenn man dem SSW die 5%-Hürde aufzwingen würde, hätte das ernsthafte Probleme zur Folge, die wahrscheinlich niemand brauchen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Der SSW ist nicht das Problem. Gäbe es ein 5%-Hürde für den SSW, würde er viele Wähler verlieren, die ihre Stimme nicht verschenken wollen. Diese Stimmen gingen dann, laut Demoskopie, zu 80% an SPD oder Grüne. Im Ergebnis (Patt) hätte das wahrscheinlich nichts geändert!

    • Offizieller Beitrag

    Mal sehen, was die jetzt machen!

    Als SPD würde ich mir sehr genau überlegen, einer Neuwahl zuzustimmen, die gleichbedeutend mit dem Machtverlust wäre.

    Es gibt also aus SPD-Sicht nur zwei Möglichkeiten:

    1. Eine große Koalition anzustreben, wobei allerdings neben den unzähligen Streitpunkten die Frage des Ministerpräsidenten zu klären wäre. Die Union bekommt ihren Kandidaten auch nicht durch. Bliebe eine Halbierung der Amtszeit für SPD und CDU. Allerdings würde das auch Machtverlust, wenn auch erst in 2,5 Jahren bedeuten. Normalerweise werden Amtinhaber wiedergewählt.

    2. Einen neuen Kandidaten ins Rennen schicken, der möglicherweise die 35 Stimmen bekommt. Die Gefahr ist allerdings nicht von der Hand zu weisen, dass der Abweichler unbedingt eine große Koalition haben will und sich somit erneut enthalten würde.

    Aber: Zur Machterhaltung ist dies allerdings die einzige Option, die die SPD hat. Grüne und SSW würden sie nach einigem hin und her sicherlich tragen. So erhält man sich die Macht. Und wer weiß, vielleicht ist der neue Kandidat in fünf Jahren ja so beliebt, dass er dann klar gewinnt. Und nach einem halben Jahr ist das Hickhack eh vergessen!

  • Zitat

    Original von Phunky
    Es gibt auch keine vergleichbare Minderheitensituation in Deutschland.

    Doch gibt es, zum Beispiel die Sorben in Sachsen und Brandenburg, die immerhin etwa 60.000 Menschen sind.

    Die SSW-Wähler sind ja deutsche (sonst dürften sie ja nicht wählen), und somit steht es ihnen ja frei, - und ist es sogar wünschenswert, dass sie das tun - sich am politischen Leben, auch mit einer eigenen Partei, zu beteiligen. Sie müssen aber nicht privilegiert behandelt werden.

    In NRW leben eine ganze Menge Deutsch-Türken, das meint die hier geborenen Deutschen mit ausländischen Eltern(teilen). Sie sind keine Zuwanderergemeinde, da sie hier geboren und aufgewachsen sind, nehmen aber auch irgendwo "Minderheitenstatus" ein. Für sie gilt natürlich das Gleiche wie für die Dänischstämmigen, sie könnten eine eigene Partei gründen, die ihre Interessen vertritt - alles kein Thema, ich möchte aber nicht wissen, was im Land los ist, wenn für eine solche hypothetische "Deutsch-Türken-Partei" die 5%-Klausel ausgesetzt würde (was vermutlich nicht nötig wäre, weil sie es auch so in den Landtag schaffen würden). Da wäre aber was los, oioioi...

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt mal ne abgefahrene Theorie:

    Der Abweichler kommt aus der SPD und hat darauf spekuliert, dass Heide nach dem Debakel zurücktritt. Daher hat er sie auch in den vierten Wahlgang laufen lassen.

    Wenn Heide zurücktritt, muss sie einen Minister ernennen, der an ihrer Stelle geschäftsführend Ministerpräsident ist.

    Der Abweichler spekuliert darauf, dass er derjenige sein wird.

    Er wird es, stellt sich nach langen Verhandlungen im Landtag zur Wahl, bekommt plötzlich 35 Stimmen wird Ministerpräsident und lässt sich feiern, dass er seinen Laden im Griff hat! Es sieht ja dann so aus, als hätte jemand was gegen Heide persönlich gehabt, was dann unter dem Strich auch stimmt... :pillepalle:

    Waterkantgate live!

    Geil, oder! :lol: :lol:

  • Zitat

    Original von Hereticus

    Doch gibt es, zum Beispiel die Sorben in Sachsen und Brandenburg, die immerhin etwa 60.000 Menschen sind.

    Die SSW-Wähler sind ja deutsche (sonst dürften sie ja nicht wählen), und somit steht es ihnen ja frei, - und ist es sogar wünschenswert, dass sie das tun - sich am politischen Leben, auch mit einer eigenen Partei, zu beteiligen. Sie müssen aber nicht privilegiert behandelt werden.

    In NRW leben eine ganze Menge Deutsch-Türken, das meint die hier geborenen Deutschen mit ausländischen Eltern(teilen). Sie sind keine Zuwanderergemeinde, da sie hier geboren und aufgewachsen sind, nehmen aber auch irgendwo "Minderheitenstatus" ein. Für sie gilt natürlich das Gleiche wie für die Dänischstämmigen, sie könnten eine eigene Partei gründen, die ihre Interessen vertritt - alles kein Thema, ich möchte aber nicht wissen, was im Land los ist, wenn für eine solche hypothetische "Deutsch-Türken-Partei" die 5%-Klausel ausgesetzt würde (was vermutlich nicht nötig wäre, weil sie es auch so in den Landtag schaffen würden). Da wäre aber was los, oioioi...

    Ich gebe zu über die Geschichte der Sorben in Sachsen und Brandenburg wenig zu wissen. Der deutsch-türkische Vergleich hinkt aber meines Erachtens. Die deutsch-dänischen Regelungen beruhen darauf, dass Schleswig-Holstein "bis neulich" noch zu Dänemark gehörte. Die Deutsch-Türken hingegen sind Kinder von Einwanderern, ich denke schon dass das irgendwie eine andere Situation darstellt...

    <edit>Wurde unterbrochen. Der geschichtliche Hintergrund besteht also darin, dass das heutige Schleswig-Holstein zu Dänemark gehörte. Aber nicht das ganze freiwillig. Dadurch ergibt sich eine sehr ungleichmäßige Verteilung dieser Minderheiten. In erster Linie um Flensburg und Schleswig herum.
    Die unkriegerische "Grenzverschiebung" hatte eben diese Regelungen zur Folge. Würde für eine Partei der dänischen Minderheiten eine 5%-Hürde gelten, hätte diese kaum eine Chance, am politischen Leben aktiv teilzuhaben.

    Einmal editiert, zuletzt von Phunky (18. März 2005 um 17:39)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Waldorf
    2. Einen neuen Kandidaten ins Rennen schicken, der möglicherweise die 35 Stimmen bekommt. Die Gefahr ist allerdings nicht von der Hand zu weisen, dass der Abweichler unbedingt eine große Koalition haben will und sich somit erneut enthalten würde.

    Aber: Zur Machterhaltung ist dies allerdings die einzige Option, die die SPD hat. Grüne und SSW würden sie nach einigem hin und her sicherlich tragen. So erhält man sich die Macht. Und wer weiß, vielleicht ist der neue Kandidat in fünf Jahren ja so beliebt, dass er dann klar gewinnt. Und nach einem halben Jahr ist das Hickhack eh vergessen!

    Zitat

    Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) erklärte, er stehe für die Tolerierung einer rot-grünen Minderheitsregierung nun nicht mehr zur Verfügung.

    "Dieses gemeinsame Projekt ist jetzt durch einen feigen Heckenschützen zu Fall gebracht worden", hieß es am Freitag in einer SSW-Erklärung.

    Quelle n-tv.de ...

    Insofern läuft es wohl doch auf eine große Koalition hinaus ...

  • Zitat

    Original von Teddy
    Quelle n-tv.de ...

    Insofern läuft es wohl doch auf eine große Koalition hinaus ...

    Dafür hat sich auch übrigens auch die FDP ausgesprochen, da man eine stabile Mehrheit im Lande wolle. Respekt.
    Jetzt wo Heide zurückgezogen hat, stünde dem ja auch nicht mehr viel im Wege. An einen Ministerpräsidenten Carstensen würde ich mich aber erst gewöhnen müssen.