• Aus internem, gegebenem Anlass möchte ich Eure Meinung zu einem, in meinen Augen, sehr zwiespätigen Thema, wissen.

    Ist es aus eurer Sicht sinnvoll inder F, E und D Jugend Spieler/innen anderer Vereine anzusprechen um eine eigene Mannschaft zu gründen oder eine bestehende zu verstärken ?

    • Offizieller Beitrag

    Eine Mannschaftsgründung mit angeworbenen Spielern halte ich für vollkommen unsinnig. ein eigenes Gerüst sollte man schon mitbringen. Das kann dann je nach Bedarf ergänzt werden mit "abgeworbenen" Spielern.

    Aber: F, E und D Jugend finde ich viel zu früh für das abwerben. Sicherlich mag es Situationen geben, wo es (auch) in Interesse des Spielers sinnvoll ist - Supertalent in der D-Jugend, das durch vollkommen inkompetente Trainer in der Entwicklung gehemmt wird. Aber grundsätzlich finde ich F, E und D Jugend viel zu früh.

    Später finde ich es durchaus sinnvoll, starke und talentierte Spieler "zusammenzuziehen", um sie in ihrer persönlichen Entwicklung voranzubringen. Das die Vereine, denen die Spieler abgeworben werden, das nicht sionderlich mögen, kann ich gut verstehen ... aber im Interesse der Spieler gibt es durchaus Situationen, wo das sinnvoll ist.

  • Ich finde es hängt auch immer damit zusammen wie man "abgeworben" definiert, abgeworben vom guten ruf oder aktiv angesprochen von Trainern oder beobachtern??? Ist für mich dann auch immer eine folgende frage. Wenn jemand der meinung is, das er nicht genug gefördert wird und dann auf Grund des guten Rufes eines Vereins dorthuin zum Probetraining geht, is das sein gutes recht. Aber ich finde es nicht okay, wenn z.B. Kinder in den unteren Jugendenmit versprechungen von ihren normalen vereinen "weggelockt" werden.

  • Ich kann mich da Teddy nur anschließen. Das ist viel zu jung zum Abwerben.

    Gerade in diesen Altersklassen sind die Spieler doch oft selbst noch nicht einmal sicher, ob sie dauerhaft Handball spielen wollen. Da sollte man nicht auch schon "abwerben".

    Wer eine Mannschaft melden möchte, sollte besser die Werbvetrommel rühren und "neue" Kinder ranholen.

  • Prinzipiell würde ich auch dagegen sein in dem Alter schon den Verein zu wechseln, von Abwerben mal ganz zu schweigen. Einzige Ausnahme ist vielleicht - wobei das kein Abwerben ist - wenn für die Spieler im eigenen Verein keine Perspektive zu sehen ist. Das kommt durchaus vor uns ist ein Grund auch schon in dem Alter den Verein zu wechseln.

    Gerade in dem Alter halte ich die Bindung an den eigenen Stadtteil (oder eben an das eigene Dorf ;)) und den eigenen Verein sehr wichtig. Sowohl für den Verein, der sich hierdurch Mitglieder sichert und eine starke Abteilung aufbauen kann, denn wenn Kinder sich in einem Verein wohl fühlen, ist die Halle an Wochenenden gut gefüllt, als auch für die Kinder selbst. Das ist ein Alter, in dem wichtige soziale Kontakte über die Schule hinaus geknüpft werden.
    Wenn die Jugendarbeit stimmt, halten diese auch über Jahre, so das eine Leistungsstarke Mannschaft heranwachsen kann - Widerum gut für den Verein.

    Außerdem sehe ich die Gefahr, dass Spieler, die früh den Verein wechseln eher aufhören mit dem Handballspielen. Die Fahrten zum Training werden irgendwann als nervig empfunden, so dass die Spieler seltener hingehen und irgendwann aufhören (nicht zwingend selbstverständlich, aber ich sehe das Problem durchaus).

    In höheren Altersklassen sehe ich das ein wenig anders und eher so wie Teddy. Natürlich sollten die Mannschaften möglichst der eigenen Jugend "großgezogen" werden, aber Verstärkungen sind natürlich möglich. Hierbei ist allerdings ganz klar die Frage, wie man abwirbt - eine gewisse Moral sollte da schon vorhanden sein. Dafür gibt es ganz klar einige Grundsätze, wie zum Beispiel, dass Abwerben während der Saison absolut tabu ist. Und auch sonst sollte nichts über Versprechungen wie "bei uns ist alles viiiiiel toller als bei euch" laufen. Und auch Dinge wie "Sag mal deinem Trainer erstmal nicht, dass du bei uns mittrainierst" sind unter aller Kanone!

    Ganz wichtig finde ich allerdings, dass Vereine den Spielern die Chance geben sich fördern zu lassen und sie nicht mit Sperren versuchen an einen Verein zu binden, in dem sie entweder unglücklich sind oder keine angemessene Förderung erhalten können. Hier sollten die Vereinsinteressen nach hinten gestellt werden und die Interessen der Spieler an erster Stelle stehen. Schließlich sollen doch möglichst gute Spieler "entstehen".

    Hm, na soweit erstmal.

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Finde auch das es in den unteren Jugenden keinen Sinn macht Spieler abzuwerden, einzige Außnahme die ich azeptiere das der Spieler total unterfordert ist und nicht in das Mannschaftsgefüge passt. Wenn ich so einem Spieler einen Stein in den weglegen sollte als trainer würde ich mich auch nicht mehr verstehen. Den wenn man später mal sieht das er es ziemlich weit gebracht hat, kann man sich als Trainer auch glücklich schätzen und sagen den habe ich früher mal trainiert.
    Ansonsten Spieler nur abzuwerben das man selber eine Mannschaft melden kann finde ich unterste Kanone.

  • Ich glaube da sind wir dann alle einer Meinung :D Ab C Jugend sollten die Besten mit den Besten spielen um noch besser zu werden

    Ich trainiere eine Jungen E bei der schon seit geraumer Zeit ein anderer Trainer bei einigen Spielern "baggert". Ich habe ihn auch schon auf seine Versuche angesprochen, die er mit der Bemerkung "Man kanns ja mal versuchen" abgetan hat.
    Jetzt habe ich gehört, das er mit den von Euch genannten Versprechungen bei anderen Spielern in unserem Kreis Erfolg gehabt hat. Ich finde es moralisch nicht o.K. aber sein aktueller Tabellenplatz (1ter) gibt ihn sportlich recht.
    Steckt dahinter "nur" übertriebener Ergeiz eines Trainers oder wird dort zukunftsorientiert an einer über viele Klassen sportlich orientierten Jugend agressiv gearbeitet ?

    Andersherum habe ich eine Spielerin der Weibl. D angesprochen die beretis jetzt in der C Jugend spielt weil ihr Verein keine D Jugend hat, in der nächsten Saison bei uns zu spielen, da wir eine Jahrgangsmannschaft in ihrem Alter haben (und auch persönliche Kontakte innerhalb der Mannschaft bereits bestehen) und habe die auch ihrem jetztigen Trainer gesagt.

    Muss ich mich jetzt schlecht fühlen ? :(

    Einmal editiert, zuletzt von millos (22. Februar 2005 um 12:17)

  • Ich habe zwei Perspektiven zu diesem Thema: Als Kreisauswahltrainer sehe ich die Gefahr, dass durch frühe Konzentration der Talente der ganze Spielbetrieb und damit das Training im Wettkampf vor die Hunde geht. Schon jetzt ist es so, dass in unserer Kreisoberliga mD seit Jahren drei Vereine oben stehen. Die machen in der Regel die Meisterschaft unter sich aus, die übrigen sieben Mannschaften sind meist keine Gegner. Für die Dauer der Kreisauswahl (2. Jahr D und 1. Jahr C) sehe ich es gerne, wenn meine Spieler möglichst viel gegeneinander spielen. Nur in Ausnahmefällen habe ich einem Spieler geraten, den Verein zu verlassen (monatelang kein Training, weil kein Trainer da war). Abwerben an sich ist ein notwendiges Übel für die Spitzenvereine, um sich in den obersten Klassen behaupten oder durchsetzen zu können. Irgendwann ist man an der Grenze angekommen, an der es nur noch mit Eigengewächsen nicht mehr geht.

    Einer unserer drei Spitzenvereine im männlichen Bereich scheint nun allerdings eine neue Strategie zu verfolgen. War man jahrelang bei den Minis und der E-Jugend ganz vorne mit dabei, wirkt es nun, als würden die Jüngsten nun nicht mehr so gefördert. Umso agressiver wurde vor dieser Saison im Internet auf allen erdenklichen Handballseiten Werbung für die C-Jugend gemacht (die mit eigenen Spielern mal nicht ganz vorne mitspielen konnte). Spieler abwerben, um sie in eine gute Mannschaft zu integrieren ist eine Sache. Die Ausbildung aber weitestgehend anderen zu überlassen und sich dann schmarotzenderweise auf die Lockwirkung der Regionalligamannschaft des Vereins zu verlassen, da ist eine Grenze überschritten.

    Seit knapp drei Jahren trainiere ich aber noch eine wE. Wenn ich sehe, was im weiblichen Bereich für Trai... Übungsleiter herumlaufen, dann kann man gar nicht früh genug mit dem Abwerben beginnen. Das am häufigsten gebrauchte Wort der Trainerin des letztjährigen Kreismeisters wE im Spitzenspiel?
    :schrei: "Festmachen!" :wall: Noch habe ich 23 Eigengewächse in der wE, es wird aber nicht mehr lange dauern, bis ich auf die Jagd gehe.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (22. Februar 2005 um 13:20)

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    ...Abwerben an sich ist ein notwendiges Übel für die Spitzenvereine, um sich in den obersten Klassen behaupten oder durchsetzen zu können. Irgendwann ist man an der Grenze angekommen, an der es nur noch mit Eigengewächsen nicht mehr geht.

    Einer unserer drei Spitzenvereine im männlichen Bereich .... Umso agressiver wurde vor dieser Saison im Internet auf allen erdenklichen Handballseiten Werbung für die C-Jugend gemacht (die mit eigenen Spielern mal nicht ganz vorne mitspielen konnte). Spieler abwerben, um sie in eine gute Mannschaft zu integrieren ist eine Sache. Die Ausbildung aber weitestgehend anderen zu überlassen und sich dann schmarotzenderweise auf die Lockwirkung der Regionalligamannschaft des Vereins zu verlassen, da ist eine Grenze überschritten.

    Seit knapp drei Jahren trainiere ich aber noch eine wE. ...
    .... es wird aber nicht mehr lange dauern, bis ich auf die Jagd gehe.


    Die Grenze ist nicht nur meiner Meinung nach die C- Jugend odch ich habe die Befürchtung, das einige Vereine halt früher anfangen abzuwerben um eben diese spielstarke C-Jugend haben zu können, damit dann Spieler abgeworben werden können um sie in der durch die Aufbauarbeit anderer entstandenen, spielstarken C-Jugend einbauen zu können ohne ein schlechtes Gewissen zu haben (falls sie dann noch überhaupt eins haben)
    dies gilt meiner Ansicht nach hauptsächlich für den männlichen Bereich.
    Das bei den Mädels andere Regeln gelten, haben wir hier ja schon ausführlich erörtert.

  • Zitat

    Millos:
    Die Grenze ist nicht nur meiner Meinung nach die C- Jugend odch ich habe die Befürchtung, das einige Vereine halt früher anfangen abzuwerben um eben diese spielstarke C-Jugend haben zu können, damit dann Spieler abgeworben werden können um sie in der durch die Aufbauarbeit anderer entstandenen, spielstarken C-Jugend einbauen zu können ohne ein schlechtes Gewissen zu haben

    Auf der anderen Seite haben wir zumindest in Hannover das Phänomen der "Opfervereine". Anderswo wird es die auch geben. Das sind die Vereine, die in der E- oder D-Jgd. alle paar Jahre mal eine (scheinbar) erfolgreiche Mannschaft hervorbringen. In Wirklichkeit gewinnen ein oder zwei Spieler im Alleingang alle Spiele (allerdings nicht in der Kreisoberliga mD, s.o.), der Rest der Mannschaft hat die Zuspielerrolle. Die Trainer wähnen sich schon in der Bezirksliga C-Jgd., aber irgendwann melden sich die bösen großen Vereine. Das einzige Talent verschwindet, zurück bleibt eine Mannschaft, die nie Handballspielen gelernt hat und ein Trainer, der dann jammert und jammert und jammert. Konzepte habe ich von den Opfervereinen noch nie gehört, Gründe, warum ihre Talente dort bleiben sollten, ebenfalls nicht. Gut ausgebildete Trainer? Fehlanzeige. Aber Weltmeister im jammern.

    Mußte auch mal gesagt werden. Ich hab mal in einem solchen Opferverein angefangen als Trainer. Das ist schon mehr als zehn Jahre her. Inzwischen hat man eine Jugendspielgemeinschaft mit dem Nachbarverein gegründet, hat mangels Konkurrenz in der unmittelbaren Umgebung die Monopolstellung in einem Wahnsinnseinzugsgebiet mit mehreren Neubaugebieten und bekommt immer noch nichts auf die Reihe. Lücken, Mannschaftszurückziehungen, keine Jugendmannschaft auch nur annähernd auf dem Weg über Kreisebene hinaus. Die beiden größten Talente der letzten Jahre sind abgewandert und mußten in ihrem neuen Verein erst einmal lernen, was Abwehr bedeutet.

    Solange die kleineren Vereine in der Handballsparte nur Bewegungstherapie anbieten, kann ich mit Abwerben leben. Der Verein, in dem ich jetzt als Trainer unterwegs bin, hatte vor zehn Jahren keine mir bekannte Jugendabteilung. Ein Mann, ein Konzept, viele Helfer, einige Jahre ins Land gegangen: eine große Miniabteilung, die Jungs durchgängig besetzt und bis auf A und C Jgd. auch doppelt, Mädels nur in der D eine Lücke, seit einigen Jahren ansteigend auch im Bezirk vertreten, aktuell mit drei Jugendmannschaften. Die Talente verschwinden nur noch vereinzelt zu den großen Vereinen, es geht inzwischen auch schon mal in die andere Richtung.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • @zibä

    "Radio Eriwan:
    In der Regel ja, aber ...."

    Wann hört Bewegungstherapie in der Ballspielgruppe auf und fängt Erfolgsorientiertes Training und Spiel an ?

    Deine Erfahrungen kann ich nur teilen, hier bei uns ist es auch so.
    Wir haben eine JSG vor ca 6 Jahren gegründet und sind nun bei 12 Mannschaften wobei die männl. E und männl. C dreifach besetzt ist. Mädelhandball ist (allgemein) bei uns im Kreis etwas arg unterentwickelt in der Breite, auch bei uns ( die Spitzte formen wir gerade ;) ).
    Um einige Phrasen hierzu zu stapazieren:

    "ohne Breitensport kein Spitzensport"
    "die Besten mit den Besten spielen lassen"
    "Handball fängt ab B Jugend erst an"

    Alle diese Dinge werden oft gebraucht um Jugendarbeit zu definieren, was aber, wie du schon richtig sagst, den meisten fehlt ist ein Konzept hierzu.

    Und diese Vereine haben dann auch einen alten weisen Spruck parat:

    "je früher desto besser"

    und eben damit kann ich mich nicht identifizieren.
    Bald haben wir dann Fussballverhältnisse, das F-Jugendliche von BuLi Vereinen angesprochen werden um dort zu spielen.
    Bei uns gab es früher die Regel, das der ausbildene Verein eine Ausbildungsvergütung erhalten kann. Diese Regel greift heute nur noch ab C-Jugend.
    Vieleicht sollte man die Regel wieder einführen mit dem Zusatz:
    "Tritt in den unteren Spielklassen in Kraft, wenn offensive Abwerbung vorliegt"
    So wäre, den bösen Buben das Handwerk gelegt und Talente hätten trotzdem den Weg frei.

  • Zitat


    Zickenbändiger:
    Die Ausbildung aber weitestgehend anderen zu überlassen und sich dann schmarotzenderweise auf die Lockwirkung der Regionalligamannschaft des Vereins zu verlassen, da ist eine Grenze überschritten.

    Im ersten Teil des Zitates stimme ich mit dir überein - Vereine, die hochklassigen Sport bieten, sollten auch ihren eigenen Nachwuchs fördern - dass es aber schwierig bis unmöglich ist mit eigenen Leuten in der Regionalliga oder höher zu spielen, steht wohl außer Frage... Ich spreche jetzt im übrigen vom weiblichen Bereich...
    Ein Beispiel:
    Eine A-Jugendliche mit Talent und noch wichtiger Ehrgeiz anzusprechen und ihr die Möglichkeit zu geben mit einer Regionalligamannschaft zu trainieren und in der 2.Mannschaft auf Bezirksebene zu spielen, falls es mit dem Sprung in die Regionalliga nicht sofort funktioniert, halte ich nicht für verwerflich - in jedem Fall besser, als wenn sie in ihrer ersten Saison im Damenbereich auf Kreisebene spielen muß, weil ihr Verein, wie so viele, keinen vernünftigen Damenbereich aufgebaut hat....

  • Es gibt zwei Motivationen:

    eine sympathische : Einem Spieler eine Möglichkeit zu bieten sich auf einem höheren Level weiterzuentwickeln, welches in seinem eigenen Verein aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, befürworte ich ab der C-Jugend! Hier kann es durchaus auch der Spieler selbst sein, der den Kontakt aufnimmt.

    die andere ist die unsympathische : Dann wenn Vereine sich bei den Kleinen aktiv bedienen, mit dem Hinweis bei uns kannst du mehr lernen und aus dir machen, oder unsere Trainer sind die besseren, usw. Abwerbungen schon in E und D-Jugend. Bei mir drängt sich der Verdacht auf, das dies nicht zum Wohle des Spielers sondern des Trainers passiert. ?(
    Es gibt Vereine die haben in den eigenen Reihen kaum Spieler die in der jeweiligen Jahrgangsklasse stark genug sind die Qualifikation zu schaffen, holen sich dann aber die fehlende Qualität in der Nachbarschaft. Um nur ja Bezirksliga oder Oberliga spielen zu können. :pillepalle:

    Fakt ist:
    Je stärker eine Mannschaft wird, umso größer wird auch das Leistungsgefälle. Um dann aber auch weiterhin 12-14 starke Spieler zu haben, wird der Zukauf notwendig. Oder die eigenen Talente wandern schon früh ab.

  • Zitat

    Original von Nele

    Im ersten Teil des Zitates stimme ich mit dir überein - Vereine, die hochklassigen Sport bieten, sollten auch ihren eigenen Nachwuchs fördern - dass es aber schwierig bis unmöglich ist mit eigenen Leuten in der Regionalliga oder höher zu spielen, steht wohl außer Frage... Ich spreche jetzt im übrigen vom weiblichen Bereich...
    Ein Beispiel:
    Eine A-Jugendliche mit Talent und noch wichtiger Ehrgeiz anzusprechen und ihr die Möglichkeit zu geben mit einer Regionalligamannschaft zu trainieren und in der 2.Mannschaft auf Bezirksebene zu spielen, falls es mit dem Sprung in die Regionalliga nicht sofort funktioniert, halte ich nicht für verwerflich - in jedem Fall besser, als wenn sie in ihrer ersten Saison im Damenbereich auf Kreisebene spielen muß, weil ihr Verein, wie so viele, keinen vernünftigen Damenbereich aufgebaut hat....

    Ich glaube,Karsten meinte das eher so,dass C-Jugendliche mit der Aussicht auf Regionalliga-Herrenhandball gelockt werden.Und das ist eigentlich echt nicht ok,weil man in dem Alter meist noch nicht weiß,wie sich die Spieler weiterentwickeln.

    Dein Beispiel spricht mich genau an,mit 2 Unterschieden: Ich wurde nicht direkt angesprochen,sondern habe selbst die Initiative ergriffen und mein alter Verein baut jetzt den Damenhandball auf.Wäre auch reizvoll gewesen,bei diesem Aufbau zu helfen.

    :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi:

  • oder thi.ma? nur für deine persönliche Entwicklung war es 100% der richtige Weg A-Jgd. Oberliga zu spielen und unter den derzeit wohl besten Jugendtrainerinnen im weibl. Jugendbereich zu trainieren, als "nur" A-Bezirk und Damen Regionsklasse zu spielen ...

    Es muss einfach der gute Mittelweg gefunden werden. Erfolge muss man sich erarbeiten, dazu gehört es auch, dass das Grundgerüst meiner "Erfolgsmannschaften" auch selber aufgebaut wurde und punktuell und sinnvoll verstärkt wird. Es soll aber auch Vereine geben, die einen 20-Mann-Kader (ein wenig übertrieben gesprochen) für eine C-Jugend brauchen, von denen ja bekanntermaßen nur 12 ein gesetzt werden. Und wenn der Erfolg die Mittel heiligt, dann kommen auch fast immer die gleichen 12, na gut, sagen wir 10 plus 2 im Wechsel zum Einsatz. Und da ist die Grenze definitiv überschritten. Da kann es keinen mehr verwundern, warum wir uns mit unserem Niveau nicht in der Weltspitze sind (hat auch andere Gründe, klar ...)
    Hier kommt aber auch noch das Thema dazu, dass es so viele übereifrige Eltern gibt, die ihr Kind zum Teil quer durch die Republik zum Training fahren (zum Beispiel von Hannover nach Oldenburg :pillepalle: in der B und A Jugend) oder meinen, ihr Kind lerne nur bei den "großen" Vereinen etwas. Sicher gibt es viele Jugendtrainer, die ihr Handwerk nicht verstehen. Aber es gibt auch Kinder, die "Spätstarter" sind, den richtigen Kick erst später bekommen. Diese haben meistens bei den großen Vereinen und du dort herrschenden Druck schon aufgegeben, bevor sie diesen Kick erfahren können ...

    Das Thema Abwerbung, Konzentration/Zusammenziehen im frühen Jugendbereich ist sicher mit mehr Problemen als mit mehr Nutzen behaftet ... Ausnahmen bestätigen auch hier mal wieder die Regel ....

    Gruß aus Hannover

  • Zitat

    Original von kleener312
    Hier kommt aber auch noch das Thema dazu, dass es so viele übereifrige Eltern gibt, die ihr Kind zum Teil quer durch die Republik zum Training fahren (zum Beispiel von Hannover nach Oldenburg :pillepalle: in der B und A Jugend) oder meinen, ihr Kind lerne nur bei den "großen" Vereinen etwas. Sicher gibt es viele Jugendtrainer, die ihr Handwerk nicht verstehen. Aber es gibt auch Kinder, die "Spätstarter" sind, den richtigen Kick erst später bekommen. Diese haben meistens bei den großen Vereinen und du dort herrschenden Druck schon aufgegeben, bevor sie diesen Kick erfahren können ...
    Gruß aus Hannover

    wieviele 'kleine' dorfvereine gibt es,die einer a- oder b-jugend 5 te in der woche unter kompetenter anleitung inklusive sportmedizinischer beteuung anbieten?

    und noch etwas zum thema 'druck' - wer leistungsorientiert diesen sport ausüben will, der steht permant unter druck. leistungs-druck eben. und wer nicht von klein auf - wir reden hier vom einstieg in den leistungsorientierten nachwuchshandball, also c-jugend aufwärts - gelernt hat mit druck und stress umzugehen, wird nie sein / ihr potential ausreizen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von härter_schneller
    wieviele 'kleine' dorfvereine gibt es,die einer a- oder b-jugend 5 te in der woche unter kompetenter anleitung inklusive sportmedizinischer beteuung anbieten?

    Wer außer Magdeburg, Minden und Nordhorn vielleicht leistet so etwas in A- und B-Jugend überhaupt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viele Vereine auf die Beine stellen (können).

  • eben.

    allerdings gibt's durchaus einige vereine, die hohe umfämge leisten.

    z.b. die a-jugend der krisen - sg wm ist 4 mal am start, ohne zusatztraining im erwachsenenbereich.

    kirchzell, obernburg oder eisenach (zu internatszeiten) kommen auch auch derartige umfänge.

    und wenn du im dorfverein schast, auch da gibt's teams, die in der wooche 4, 5 te leisten, von stabi und karft bis zum ballorientierten.

    ändert allerdings nicht am problem, das es zu wenige sind. denn mit 3 te in der woche werde ich nicht im spitzenbereich ankommen.

    ------------------------------------------------

    nordhorn war mir neu.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von härter_schneller
    nordhorn war mir neu.

    Bei Nordhorn bin ich mir auch nicht sicher ... aber die haben mehrfach bereits in der A-Jugend um die Norddeutsche Meisterschaft mitgespielt, und wenn ich überlege, wie unsere A-Jugend in dem Jahr, in dem sie gegen Nordhorn und Magdeburg um die Norddeutsche A-Jugend-Meisterschaft gespielt hat, dafür geschuftet hat und dennoch mit Leichtigkeit von Nordhorn abgeklatscht wurde, dann müssen die mindestens 4x wöchentlich trainieren ... von Magdeburg spreche ich dabei noch nicht mal.