Schiedsrichteransetzungen

  • :wall:

    Was ist nur beim DHB los? Diese Frage muss gestattet sein, wenn man sich die Schiedsrichter-Ansetzung für das kommende Gastspiel von GWD Minden-Hannover anschaut. Da gastieren die „Grün-Weißen“ am Sonntag beim VfL Gummersbach, der ja bekanntlich den größten Teil seiner Brötchen in Köln verdient, und wer pfeift? Das Lokal-Gespann Joachim Ehlers und Heiko Schnare aus Köln bzw. Hamm/Sieg. Wer ist nur auf diesen Trichter gekommen. Wie groß wäre wohl der Aufschrei, wenn ein Topteam in Magdeburg antreten müsste und das WM-Finalgespann Lemme/Ulrich würde zur Pfeife greifen. Keine Frage, bei solch unglücklichen Ansetzungen steht nicht die Qualität der Unparteiischen im Mittelpunkt. In solchen Fällen muss nur eine Kleinigkeit gegen den Gast laufen und schon werden Rufe nach Nachbarschaftshilfe laut. Das haben die deutschen Unparteiischen nicht verdient. Doch in solchen Fällen von blinder Ansetzerei wären sie einfach hilflos. Aber es ist im Bereich des DHB bzw. der DHL derzeit wohl nicht unüblich, dass manche Dinge nicht nachvollziehbar sind. Auch einige Aussagen von HBL-Geschäftsführer Bohmann, z.B. im Fall des HSV Hamburg oder des VfL Fredenbeck, sind für viele Handball-Fans nur schwer einzuordnen.

  • Das ist wirklich ein Hammer. Einerseits ist das natürlich eine Frechheit vom DHB. Andererseits frage ich mich, warum Hotti mit seinen Verbindungen da nicht schon eher gegen vorgegangen ist.

    Mit GWD kann man scheinbar alles machen, ohne daß sich mal ein Verantwortlicher des Vereins wehrt. Wie in dem Bericht schon angesprochen: Bei einer Spitzenmannschaft würde es so eine Ansetzung nicht geben. Und ein Schwenker oder Storm würde sich so etwas auch - völlig zurecht - nicht gefallen lassen.

  • Hallo,

    wo liegt denn das Problem? Die beiden pfeiffen doch nicht für Gummersbach. Also spricht aus meiner Sicht überhaupt nichts gegen eine Ansetzung. Vielleicht gibt es für das Wochenende keine andere Möglichkeit. Den VFL freut es sicherlich, da die Fahrtkosten nicht so hoch sind.

    Wartet doch erstmal das Spiel ab, jetzt schon beschweren ist für mich :pillepalle:!

    Gruß Jan

  • Hallo? :wall:

    Wird da jetzt etwa schon im Vorfeld wieder ein Argument gesucht, um eine eventuelle Niederlage zu erklären? Oder, noch schlimmer, soll hier jetzt schon Druck auf die Schiedsrichter ausgeübt werden, nach dem Motto "nun ja nicht den Verdacht aufkommen lassen, dass man ein Heimschiedsrichter sei"?

    Sorry, aber dieser Beitrag ist ja nun vollkommen überflüssig!

  • Verstaendnis habe ich fuer einen solchen Beitrag schon. Allerdings gilt es hier zu Bedenken, dass es sich hier um ein Duell zweier Mannschaften des westdeutschen Handballverbandes handelt und wahrscheinlich aus diesem Grunde ein WHV-Gespann ausgewaehlt wurde.

    Es ist schon schwierig genug fuer die anderen Partien verbandfremde Gespanne einzuteilen. Von daher sollte man das ganze mit Gelassenheit betrachten und wie gesagt, die Schiedsrichter pfeifen ja nicht fuer den VfL Gummersbach im WHV, sondern fuer (ja fuer wen denn eigentlich?) ...

    Vielleicht greift ja das Westfalenblatt oder ein anderes lokales Blatt diesen Skandal auf und weisst Hotti darauf hin ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (17. Februar 2005 um 15:44)

  • Es geht nicht darum, daß die GWD-Fans Druck auf die Schiris ausüben wollen. Die Schiedsrichter werden doch vom DHB durch diese unnötige Ansetzung unter Druck gesetzt.

    Der VfL trägt einige seiner Heimspiele in Köln aus, es ist als mehr als eine räumliche Distanz da. Ich möchte mal die Reaktion der Gummersbacher sehen, wenn sie in Magdeburg spielen und Lemme/Ulrich pfeifen.

    Ich denke, daß der VfL dieses Spiel - unabhängig von den Schiris - gewinnen wird. Also wird es da wohl auch keine große Diskussion geben. Dennoch ist diese Ansetzung unglücklich und GWD gegenüber respektlos.

  • Was hat die Ansetzung mit Respektlosigkeit zu tun? Da verstehe ich den Zusammenhang nicht. Es ist eine unglückliche Ansetzung und gegenüber niemanden respektlos. Außer vielleicht den beiden SR, weil sie wenig Fahrtkosten bekommen. ;) Dafür sind sie auch nicht lange unterwegs.

    Gruß Jan

  • Mit respektlos meine ich, daß dem DFB eine so unglückliche Ansetzung bei bestimmten Vereinen nicht passiert wäre. Da wäre sicherlich genauer auf solche Dinge geachtet worden.
    Auch weil es einen viel größeren Aufschrei geben würde, wenn sowas bei Kiel, Flensburg oder Magdeburg passiert wäre.

    Im Fußball wird sehr genau darauf geachtet, daß solche Ansetzungen nicht passieren. Markus Merk würde z.B. nie ein Spiel des 1.FC Kaiserslautern pfeifen dürfen.

    Von den GWD-Fans wird den Schiris auch nichts unterstellt. Ich ärgere mich einfach nur über den DHB und die fehlende Reaktion seitens GWD.

  • Zitat

    Original von Bezze
    Im Fußball wird sehr genau darauf geachtet, daß solche Ansetzungen nicht passieren. Markus Merk würde z.B. nie ein Spiel des 1.FC Kaiserslautern pfeifen dürfen.

    Merk ist auch Mitglied beim FCK!

  • Zitat

    Original von Meikel
    Hallo? :wall:

    Wird da jetzt etwa schon im Vorfeld wieder ein Argument gesucht, um eine eventuelle Niederlage zu erklären? Oder, noch schlimmer, soll hier jetzt schon Druck auf die Schiedsrichter ausgeübt werden, nach dem Motto "nun ja nicht den Verdacht aufkommen lassen, dass man ein Heimschiedsrichter sei"?

    Sorry, aber dieser Beitrag ist ja nun vollkommen überflüssig!

    Also überflüssig finde ich an diesem Beitrag nun gar nichts! :nein:
    Welcher Zeitpunkt glaubst Du denn ist der richtige? Vielleicht nachher, um dann sagen zu können: "Klar die Schiris ...." :(

    Ich finde die Kritik ist absolut berechtigt und sie ist zudem noch einigermaßen sachlich vorgetragen. Wie Bezze schon schreibt; ich möchte auch den Aufschrei der Platzhirsche Kiel, SCM, Flensburg usw. für solch einen Fall nicht hören. ;(

    Es grüßt der Talant

  • Also erstmal kommen die Grün Weißen zum Glück nicht am Sonntag sondern am Samstag zu uns- ich hatte mich schon erschrocken. Und dann muss ich als Gummersbacher mal ganz klar sagen, dass ich die Ansetzung auch unglücklich finde, schon alleine weil man damit solche Diskussionen wie diese hier überhaupt entstehen lässt- egal wie die beiden pfeifen.

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Auch wenn die beiden Schiris aus der Kölner Gegend kommen, heißt es doch nicht, dass sie FÜR den VfL pfeifen..
    Ich denke, nach den ganzen Schiriskandalen im Fußball müssen auch Schiris in anderen Sportarten ihren Job gut machen und neutral pfeifen!

  • Das ist schon etwas verwirrend, dass bei den Schiedsrichteransetzungenimmer geschrieben wird, wo die beiden Wohnen. Entscheidend ist nämlich, für welchen Verein die beiden aktiv sind. Da gibt es nämlich unterschiede. Eine von den beiden Damen (ich meine Ehrmann + Künzig) wohnt nämlich in der Nähe von Kürten im Bergischen Land und pfeift auch Spiele des VfL! Warum! Weil Sie für einen anderen Verein aktiv ist. Wenn ich mich recht erinnere für einen Verein aus dem Badischen! Vielleicht sollte man zukünftig die Vereine in den Schiedsrichteransetzungen angeben.

  • Mal gucken, was die Mindener Freunde jetzt zu berichten haben, es muss ja ordentlich was los gewesen sein in Gummersbach! 8o

  • Es WAR ordentlich was los und wenn hier einer sagt die Schiris haben für Gummersbach gepfiffen, der hat wohl ein anderes Spiel gesehen. Was ich besonders komisch fand- erste Halbzeit: Die Schiedsrichterleistung war ausgeglichen und fair. Zweite Halbzeit: Totales Chaos!!! 7x 2min und 2 rote Karten!!!! Das gab mir dann doch schon zu denken.

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Komme gerade aus der Halle. Hatte im Bus genügend Zeit um mich zu beruhigen, was nur schwer ging. Zu den beiden Schiedsrichtern aus Köln und Hamm/Sieg fehlen mir , selbst als ehemaliger Schiedsrichter , die Worte. Entweder wollten sie so pfeifen, dann gehört diese Schiedsrichteleistung vor einen Kontrollausschuss oder sie konnten nicht anders, dann haben sie in der Bundesliga und den unteren Ligen nichts, aber rein gar nichts zu suchen. Es fing an mit einer absolut unverständlichen Zeitstrafe gegen Johannesson und gipfelte bei der roten Karte gegen Houlet.
    Wenn es nicht schon einen Fall Hoyzer im Fußball geben würde, ich wäre fast geneigt dies auch im Handball zu sehen. Wie hoch sind eigentlich die Wettquoten auf ein Unentschieden im Spiel VfL - GWD?

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

  • Tja, jetzt regen sich die Mindener nicht auf, sondern die Gummersbacher. Also ihr Mindener, ich würde sagen eure Sorge war völlig unbegründet. :)

    Gruß Jan

  • Die Schiris haben bestimmt vorher hier den Beitrag gelesen und wollte nur den Mindenern nicht auf den Schlips treten! :pillepalle:

    Ich hab die Leistung der Schiris nicht gesehen und will daher auch kein Urteil darüber abgeben.
    Aber nur weil die aus der Nähe von Köln kommen, muss das noch lange nicht heißen, dass sie für den Vfl pfeiffen. Was anderes finde ich es allerdings schon bei solchen Fällen wie Markus Merk - nämlich wenn man Mitglied im Verein ist.

    Gemeinsam sind wir stark!

  • Zu den Schiedsrichterleistungen einen Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger:

    Köln - Die Enthüllungen im Schiedsrichter- und Wettskandal im Fußball verfolgt auch Frank Bohmann mit einem mulmigen Gefühl. Bislang hat sich der Geschäftsführer der Deutschen Handball-Liga (HBL) nicht mit einem Hoyzer des Handballs auseinander zu setzen, Wettmanipulationen in großem Stil sind ihm bis dato unbekannt. Dennoch haben sich Bohmann und HBL-Spielleiter Uwe Stemberg, ein intimer Kenner der europäischen Schiedsrichter-Szene, bereits über mögliche Auswirkungen im Handball unterhalten. Schließlich sei es „bei engen Spielen nicht schwierig, den Spielausgang zu manipulieren“, sagt Bohmann.

    Konkrete Schiebungsvorwürfe beschränken sich zurzeit auf die internationale Ebene. „National halte ich Manipulationen für unmöglich, für die deutschen Schiedsrichter lege ich meine Hand ins Feuer“, sagt Manni Werner. „Bei ausländischen Unparteiischen, gerade aus dem ehemaligen Ostblock, wäre ich da allerdings vorsichtiger.“ Das HBL-Vorstandsmitglied und Ex-Manager der SG Flensburg hat viele unselige Erfahrungen mit seltsam agierenden und womöglich bestochenen Schiedsrichtern gemacht. So etwa im Europapokalfinal-Hinspiel 2002 gegen den spanischen Klub Ciudad Real, als die kroatischen Unparteiischen Rudic / Josic den Gast verpfiffen und nicht einmal eine Karate-Attacke des gegnerischen Trainers in den Spielbericht aufnahmen. „Das konnte keiner glauben, der dabei war“, erzählt Werner.

    Spielbeeinflussungen dieser Art gehören zum Alltag im europäischen Profihandball. Nur manchmal allerdings sprechen Betroffene öffentlich darüber: Nachdem der THW Kiel im Champions-League-Finale 2000 gegen Barcelona in den Schlussminuten massiv benachteiligt worden war (und noch verlor), kritisierte der deutsche Schiedsrichter Wilfried Lübker gegenüber den „Kieler Nachrichten“ das slowenische Gespann Kalin / Koric („Das war offensichtlich und eine große Sauerei“) und vermutete Bestechung: „Ich weiß, was international üblich ist. Wenn Schiedsrichter die Hallen mit prall gefüllten Koffern verlassen, sind die Kameras längst ausgeschaltet.“

    Auch Berichte darüber, das slowenische Schiedsrichterpaar Repensek / Pozeznik habe bei der afrikanischen Olympia-Qualifikation für Athen 2004 rund 5000 Dollar bekommen, um Ägypten zum einzigen freien Olympia-Platz zu pfeifen, wurden nie dementiert - die angekündigten Untersuchungen verliefen im Sande. Aber auch Spieler und Verbände werden zuweilen der Schiebung bezichtigt: Als die große Handball-Nation Russland bei der jüngsten WM ihr entscheidendes Spiel um den Halbfinal-Einzug mit 24:35 (!) gegen Gastgeber Tunesien verlor, hieß es umgehend, der russische Verband habe sich die Niederlage versilbern lassen.

    „Im Handball kann der Schiedsrichter viel mehr Einfluss auf das Spiel nehmen als beim Fußball“, sagt Werner. „War es ein Stürmerfoul? War der Angreifer beim Wurf in den Kreis eingetreten? - Die Entscheidungen sind immer an der Grenze.“ Die Manipulationsmöglichkeiten sind groß, zumal Handball nicht derart von den Medien durchleuchtet wird wie der Fußball. Dennoch haben die Wettanbieter bisher keinen Verdacht. „Es hat im Handball nie Auffälligkeiten gegeben“, heißt es bei Oddset, wo Handball fünf Millionen Euro (ein Prozent des Umsatzes) ausmacht. Auch Betandwin hat keine Unregelmäßigkeiten festgestellt.

    Dabei könnten vor allem die hohen Quoten bei den im Handball seltenen Unentschieden die Phantasie anregen: Eine von Betandwin angebotene Kombinationswette auf Remis in den anstehenden Europapokalspielen Kiel gegen Barcelona (13,50) sowie Flensburg gegen Montpellier (12,50) böte bei Erfolg für 100 Euro Einsatz einen Gewinn von 16 875 Euro. Viel Geld in einem Sport, in dem es „gang und gäbe ist, dass auch die Profis bei Oddset zocken“, wie ein Spielerberater weiß.


    (KStA)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

    2 Mal editiert, zuletzt von Rentner (20. Februar 2005 um 11:41)

  • Es gehört zwar nicht direkt zum Thema... Wir (Verbandsliga Württemberg) bekommen bei Gegnern aus dem Bezirk Bodensee-Donau in schöner Regelmäßigkeit SR aus dem Bezirk Bodensee-Donau zugewiesen. Ich finde solche Ansetzungen immer etwas unglücklich. - Bei etablierten BL-Schiedsrichtern hätte ich jedoch das Vertrauen, dass hier eher versucht wird, eine objektive Position zu wahren. Man sollte den Schiedsrichtern aber immer die Möglichkeit geben, wirklich unbelastet in eine Partie zu gehen - sie haben es auch so schon schwer genug.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt