Gehen in Wallau die Lichter aus?

  • Zitat

    Original von Hexe2004

    Quelle: handball-world


    Wenn das alles wahr ist, ich spiele hier vor allem auf den letzten Satz an, braucht sich Bülent A. in einigen Ecken dieses Landes und vor allem im Ländche nicht mehr blicken zu lassen. Die Enttäuschung sitzt jedenfalls tief... :wall:

    *** Dang/Zacharias Fanclub - das Beste an der Handballecke ***
    Fan von Einar-Örn Jonsson - Isi-Power auf Rechtsaußen ;)

  • Zitat

    Original von nadine_76
    Guckt ihr euch jetzt wenigstens rheinmaintv an.?


    Bin leider noch im Büro, aber es gibt ja um 23.00h(?) eine Wiederholung dieser Sendung...

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  • Haste nicht viel verpasst. Mehr wie BlaBlaBla war das soeben auf rheinmaintv nicht. Die Form der Darstellung des Herrn Jahncke in der Pressekonferenz kommt schon einer gewissen Alle-sind-Schuld-nur-ich-nicht - Präsentation sehr nahe. Interessant wirds erst, wenn Aksen vielleicht morgen in der gleichen Sendung erscheint, war aber noch nicht klar.

    Wird 23.00 Uhr wiederholt.

  • Zitat

    Original von nadine_76
    Haste nicht viel verpasst. Mehr wie BlaBlaBla war das soeben auf rheinmaintv nicht. Die Form der Darstellung des Herrn Jahncke in der Pressekonferenz kommt schon einer gewissen Alle-sind-Schuld-nur-ich-nicht - Präsentation sehr nahe. Interessant wirds erst, wenn Aksen vielleicht morgen in der gleichen Sendung erscheint, war aber noch nicht klar.

    Wird 23.00 Uhr wiederholt.


    Ah, danke.. ab 20.00h soll ja ein Chat mit Einar-Örn Jonsson stattfinden. Der Link zum Chat ist auf der Newsseite zu finden.

    http://www.diepanther.de/handball-news_…emeines/cms.php

    Laut Mini hat sich Ernie nicht abgemeldet. Die Chancen stehen gut das der Chat stattfindet..

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  • Presseschau

    Wiesbadener Tagblatt

    "Sonst wird es zappenduster"
    SG Wallau/Massenheim steht kurz vor der Insolvenz / Frist bis Montag

    Vom 02.03.2005

    Die Schulden der SG Wallau/Massenheim sind noch etwas höher als vermutet: 1,456 Millionen Euro lasten auf dem Handball-Bundesligisten, der bis zum nächsten Montag 545000 Euro auftreiben muss. Gelingt das nicht, stellt die Spielbetriebs-GmbH einen Insolvenzantrag.

    Von Henning Kunz

    Ungemütlich ist es in dem kahlen Nebenraum des Wallauer TV-Heims. Die Rollläden sind heruntergelassen, an der Decke leuchtet nur die Hälfte der Neonröhren. Sparen scheint angesagt. Es ist empfindlich kalt, unwesentlich wärmer als draußen. Dort zeigt das Thermometer minus zwei Grad an. Drinnen ist über Nacht die Heizung ausgefallen. Und das nicht etwa, weil die Rechnung nicht bezahlt worden sei und die Gemeinde den Saft abgedreht habe, erwähnt Ralf Jahncke fast schon sarkastisch. Sein Grinsen verschwindet sofort wieder.

    Der Gesellschafter-Sprecher der SG Wallau/Massenheim sitzt nicht aus Spaß an der Freude vor der Leinwand. Ein Beamer wirft eine Menge knallharter Fakten und Zahlen an die helle Oberfläche und Jahncke bestätigt nun - nach Durchsicht der Akten - eine Schuldenlast in Höhe von 1,456 Millionen Euro (statt der zunächst vermuteten 1,277), eine akute Liquiditätslücke von 545000 Euro, die bis zum nächsten Montag geschlossen werden muss. "Ansonsten wird es zappenduster", sagt Jahncke, "wenn uns da keiner raushilft, sind wir tot." Sechs Tage, 144 Stunden oder 8640 Minuten, "um einen Weg aus dieser dramatischen Krise zu finden". Wird die halbe Million Euro in dieser kurzen Zeit nicht aufgetrieben, meldet die Spielbetriebs-GmbH der SG Insolvenz an. Jahnke, 48, gesteht: "Ich fühle mich zu jung, um mir vorwerfen lassen zu müssen, ich hätte eine Insolvenz verschleppt." Und betont, dass Wallau auf jeden Fall versuchen werde, die aktuelle Handball-Bundesliga-Spielzeit zu beenden. Unabhängig davon, was nächsten Montag passiert.

    Der Vertreter der Gesellschafter macht einen souveränen Eindruck. Er weiß, wovon er spricht. Und er wirkt optimistisch - trotz der mächtigen Schuldenlast, die bei Bülent Aksens Einstellung als Geschäftsführer im Jahr 2002 bei 850000 Euro lag, und trotz der Tatsache, dass bis zum 15. April Forderungen in Höhe von 495000 Euro eingetrieben werden müssen, bis zum 30. Juni noch einmal eine halbe Million Euro fällig wird.

    Er sei seit kurzem sogar guter Hoffnung, "dass wir das packen", sagt Jahncke. Kosten in Höhe von 350000 Euro würden eingespart, weil sich die Spieler bereit erklärten, finanzielle Abstriche zu machen. Im Übrigen sollen die ausstehenden Dezember-Gehälter bis Ende dieser Woche an die Bundesliga-Recken überwiesen werden. An die Zahlungen für Januar und Februar ist noch nicht zu denken - "der Dezember wird schon ein Kampf, doch jedes freie Geld geht in diese Richtung." Auf der Kostenseite schaffe man das allemal, sagt Jahncke, "auf der Einnahmenseite sind wir dramatisch weit weg". Weit entfernt von der halben Million.

    Planen könne die SG mit dem Benefizspiel gegen Kiel und zwei Sponsorenverträgen in Höhe von 75000, wie Gesellschafter Timm Reichhold bestätigt. Alles andere ist noch nicht spruchreif. Jahncke: "Klarheit war uns wichtig. Wir kriegen keine Einnahmen, wenn ein potenzieller Sponsor nicht weiß, mit dem wem er es überhaupt zu tun hat."

    Gesprochen wird auf allen Ebenen. Mit Wirtschaftsleuten. Mit Politikern. Mit dem Finanzamt Hofheim, bei dem Lohnsteuer-Zahlungen von 292000 Euro ausstehen. Mit jenen Spielern, die im Fall der Rettung gehalten werden sollen. Mit Trainer Martin Schwalb, der einen unterschriftsreifen Vertrag von einem Bundesligakonkurrenten vorliegen hat, zudem das Angebot, bei der "sanierten" SG im sportlichen Bereich zusätzlich die Managerfunktion zu übernehmen. Heißt konkret: Ein neuer Manager würde eingespart werden, der "sportliche Direktor" Schwalb drei, vier Stunden in der Geschäftsstelle arbeiten (Schwalb: "Wenn ich´s mache, bin ich ab 8.30 Uhr für euch da"), die Verhandlungen führen, sich um das operative Geschäft kümmern - auch freilich weiterhin um das Training der Bundesliga-Mannschaft.

    Mit Gesellschafter Volkmar Rohr und dessen Potsdamer Rechtsvertreter Dieter Graefe wird sich Jahncke am Wochenende zusammensetzen. Graefe habe signalisiert, so Jahncke, dass ein Insolvenzantrag seines Mandanten kein Thema sei, dass Rohr ein offenes Gespräch schätze.

    Vielleicht werden die Gesellschafter über einen in dieser Woche aufgetauchten Kontrakt reden. Inhalt: Der gekündigte Manager Bülent Aksen - erhielt im November von den Gesellschaftern zwei Abmahnungen, mit der zweiten die Androhung einer fristlosen Kündigung - verscherbelte am 8. Februar die Pokalrechte bis 2008 für 120000 Euro an Rohrs Lebensgefährtin. "Wir blättern durch die Verträge - auf einmal ein Riesenschrei. Niemand wusste davon, alle waren geschockt. Das wäre nachträglich ein fristloser Kündigungsgrund", sagt Jahncke. Ein schlechter Scherz. Wallau hat allein im Pokaljahr 2002/2003 mehr eingenommen (121840 Euro), als nun für vier Spielzeiten garantiert sein soll. Jahncke verspricht: "Wir werden das prüfen." Viel Zeit bleibt nicht mehr.


    PS: Ein Artikel über die SG findet sich auch bei [URL=http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,344259,00.html]Spiegel Online[/URL]

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

    Einmal editiert, zuletzt von vr316 (2. März 2005 um 10:10)

  • only no news is bad news

    • Offizieller Beitrag

    Angesichts der Schwierigkeiten von Hamburg, Wallau, Fredenbeck und Werratal muss man das Lizensierungsverfahren mit dem Entschuldigungssystem in der Oberstufe für Schüler ab 18 Jahren vergleichen:

    Scheißegal was drinsteht, Hauptsache man gibt den Zettel ab!

  • Zitat


    500 000 Euro fehlen Wallau zur Rettung

    Hessischer Handball-Bundesligist hat bis Montag Zeit, die Finanzlücke zu schließen, "sonst wird es zappenduster"

    VON JÜRGEN HEIDE

    [...]

    Dabei soll Trainer Martin Schwalb dann auch als Sportdirektor arbeiten. Ob der Coach, dem ein unterschriftsreifer Vertrag von Tusem Essen vorliegt, bei der SG bleibt, ist sehr zweifelhaft, da der Klub in der nächste Saison den Etat stark kürzen müsste. Zwar sagt Schwalb, "dass bis jetzt noch niemand von uns wegen der ungewissen Situation woanders unterschrieben hat", doch dürfte dies nur eine Frage der Zeit sein.
    Quelle
    ------------------------------------
    ]

    Faszinierend. Waehrend die anderen Zeitschriften nur von einem Bundesligisten schreiben, kennt die Frankfurter Rundschau sogar den Namen des Vereins. Na gut, die Auswahl an Trainer suchenden Erstligaklubs duerfte nur gering sein, jedoch ist es das erste Mal, dass ich davon hoere, dass schon ein unterschriftsreicher Vertrag vorliegt.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Es ist irgendwie merkwürdig, bei den richtigen Crashs sind recht häufig ehemalige Spieler als Geschäftsführer verwickelt, Aksen in Wallau, Schmidt in Fredenbeck oder Rothenpieler in Niederwürzbach.

    Was sind eigentlich die Qualifikationen für einen Geschäftsführer/Manager oder wie auch immer und wer entscheidet darüber, ob derjenige den Job bekommt ? Irgendeiner muss ja die Verantwortung für die Auswahl des Managers tragen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von HVS-SR
    Was sind eigentlich die Qualifikationen für einen Geschäftsführer/Manager oder wie auch immer und wer entscheidet darüber, ob derjenige den Job bekommt ? Irgendeiner muss ja die Verantwortung für die Auswahl des Managers tragen.

    Gute Frage!

    Im Handball läuft eben bei vielen Vereinen alles halbprofessionell ab. In der Vergangenheit war es so, dass es einen Mäzen gab, der die Rutsche bezahlte und (neben seinem eigentlichen Beruf, meist waren es Unternehmer) nach Feierabend die Dinge entschied. Bis in die 90er Jahre funktionierte das auch meist, weil diese Leute für Fehler mit ihrer eigenen Kohe einstanden und die Summen noch nicht so hoch waren wie heute.

    Das ist heute augrund des Geldbedarfs nicht mehr möglich bzw. sind alle Vereine gescheitert, wo es solche Entscheidungsstrukturen gab.

    Die Erkenntnis, einen Profi vom Fach als Vollzeit-Manager einzustellen, ist bei einigen Vereinen noch nicht gewonnen worden. Man rechnet: Der kostet Geld, dafür kaufen wir lieber einen Spieler. Mittelfristige oder langfristige Erwägungen bleiben außen vor (wie auch z.B. im Punkt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder Sponsorensuche).

    Sollte diese Erkenntnis aber doch gewonnen worden sein, entsteht die nächste Gabel:

    In der einen Fallgruppe ist es so, dass Entscheidungsträger der Vereine, die keine Ahnung vom Profi-Handballgeschäft haben (auch weil sie glauben, ein Handballklub könne wie die eigene Firma oder nach Feierabend geführt werden), Leute einstellen, die ebenfalls keine Ahnung haben aber über die "Gabe" verfügen, zu blenden. Gerne werden "Visionen" dieser Blender, die in einigen Fällen guten Willens aber unter dem Strich unfähig sind, in anderen Fällen nur abzocken und Vetternwirtschaft betreiben wollen, für bare Münze genommen.

    Um die Verantwortung loszusein, wird diesen Leuten blind vertraut. Auf die Basis im Klub, die warnt, wird nicht gehört. Der Prophet gilt nicht viel im eigenen Land. Ein merkwürdiges Verhalten, da in der eigenen Firma solche Leute niemals eingestellt werden würden bzw. man denen ständig auf die Finger schauen würde...

    In der anderen Fallgruppe läuft es so, wie es laufen soll: Es wird ein Profi engagiert (der sowohl kaufännisch fit ist als auch Kontakte in die Szene hat, was meist ehemalige Spieler sind), der sich um das operative Geschäft kümmert, der aber durch welche Gremien auch immer, kontrolliert wird.

    Die Qualität des Managements kann oft an der Relation Tabellenplatz/Etat abgelesen werden!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von RD
    nur mal so, auf welcher Basis hat Wallau mit über einer Mio Schulden für diese Saison eine Lizenz bekommen???

    Weshalb sollten Schulden bei einem Lizenzantrag stören ???

    Schädlich ist nur, wenn Gefahr besteht, dass man sich diese Schulden nicht leisten kann und/oder keine aktiven Vermögensgegenstände dem gegenüberstehen.

  • erinnert mich stark an den artikel in der sz von heute über die lizenzvergabe in der dfl: schulden sind völlig egal, auf pump leben auch, hauptsache, der spielbetrieb für die nächste saison ist gesichert.

    der fußball zeigt ja im übrigen auch, daß das mit den ex-profis als geschäftsführern mal so, mal so ausarten kann: hoeneß bei bayern, der andere hoeneß bei der hertha als (mehr oder weniger) positive beispiele, assauer bei schalke als negatives. und daß juristen an der vereinsspitze oder in der geschäftsführung auch nix besser machen, bewies ja eindrucksvoll herr niebaum.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Linksaussen
    der fußball zeigt ja im übrigen auch, daß das mit den ex-profis als geschäftsführern mal so, mal so ausarten kann: hoeneß bei bayern, der andere hoeneß bei der hertha als (mehr oder weniger) positive beispiele, assauer bei schalke als negatives. und daß juristen an der vereinsspitze oder in der geschäftsführung auch nix besser machen, bewies ja eindrucksvoll herr niebaum.

    Falsche Sportart!

    In Fußball sind die Strukturen im Schnitt professioneller als im Handball, auch wenn das nicht immer mit Erfolg gleichzusetzen ist.