Gehen in Wallau die Lichter aus?

  • Zitat

    Original von haruki
    daabefuggeler
    das mit den jugendspielern war ironisch gemeint.... ich finde es fast schon wieder irgendwie frech, wie der hsv nach all dem theater jetzt wieder wie ein superreicher verein einkauft (zitat pungartnik: ich kann das großzügige angebot des hsv nicht ausschlagen) wie man sieht, ist der hsv wieder auf großer einkaufstour unterwegs.
    würde mich nicht wundern, wenn der größenwahnsinnige hanning noch u2 als vorgruppe mitübernehmen wollte.
    übrigens finde ich hegemanns entscheidung nicht dahinzugehen als richtig an.

    Der HSV hat zu dieser Saison viele Spieler Abgegeben und 2 18jährige Jugendspieler geholt. Dazu noch 2 knapp über 20jährige Zweitligaspieler. Du hattest also sogar recht.

    Was die nächste Saison angeht: die meisten Spieler haben einem Gehaltsverzicht von 10-20 % zugestimmt. Bis jetzt ist der Abgang von vier Spielern (darunter Topverdiener Tomas Svensson) bekannt. Dagegen stehen bisher nur 2 Neuzugänge. Diese kosten keine Ablöse. Hegemann hat man ein Angebot gemacht und dieses auch nicht mehr erhöht. Gummersbach hat viel mehr geboten. Sollte Hegemann dorthin wechseln, kann man sich fragen, ob er das nicht nur des Geldes wegen macht (was ich übrigens in keinster Weise verurteilen möchte).

    Also: erst informieren und nachdenken, dann posten.

  • Zitat

    Original von wintermute

    Der HSV hat zu dieser Saison viele Spieler Abgegeben und 2 18jährige Jugendspieler geholt. Dazu noch 2 knapp über 20jährige Zweitligaspieler. Du hattest also sogar recht.

    Was die nächste Saison angeht: die meisten Spieler haben einem Gehaltsverzicht von 10-20 % zugestimmt. Bis jetzt ist der Abgang von vier Spielern (darunter Topverdiener Tomas Svensson) bekannt. Dagegen stehen bisher nur 2 Neuzugänge. Diese kosten keine Ablöse. Hegemann hat man ein Angebot gemacht und dieses auch nicht mehr erhöht. Gummersbach hat viel mehr geboten. Sollte Hegemann dorthin wechseln, kann man sich fragen, ob er das nicht nur des Geldes wegen macht (was ich übrigens in keinster Weise verurteilen möchte).

    Also: erst informieren und nachdenken, dann posten.

    Ist das bekannt, dass der VFL mehr geboten hat? ich habe nur gehört, dass Hegemann aus familiären Gründen in NRW bleiben will, das hat doch nichts mit Geld zu tun, oder?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von wintermute
    Was die nächste Saison angeht: die meisten Spieler haben einem Gehaltsverzicht von 10-20 % zugestimmt. Bis jetzt ist der Abgang von vier Spielern (darunter Topverdiener Tomas Svensson) bekannt. Dagegen stehen bisher nur 2 Neuzugänge. Diese kosten keine Ablöse. Hegemann hat man ein Angebot gemacht und dieses auch nicht mehr erhöht. Gummersbach hat viel mehr geboten. Sollte Hegemann dorthin wechseln, kann man sich fragen, ob er das nicht nur des Geldes wegen macht (was ich übrigens in keinster Weise verurteilen möchte).

    Also: erst informieren und nachdenken, dann posten.

    Die zwei Neuzugänge sind doch Pungartnik und Kokir, korrekt?

    Bei Pungartnik läuft der Vertrag aus - ablösefrei.

    Kokir hat Vertrag in Zürich bis (mindestens) 2006, allerdings ist die Ablöse mit 25.000 € vertraglich festgelegt. Diese Zahlen wurden in Göppingen im Zusammenhang mit seiner geplanten Verpflichtugn genannt.

    25.000 € sind jetzt sicherlich nicht soooo viel, aber es ist immer noch eine Ablöse!

  • Zitat

    Original von Ronaldo

    25.000 € sind jetzt sicherlich nicht soooo viel, aber es ist immer noch eine Ablöse!

    Das ist exakt die Hallenmiete für ein HSV-Heimspiel ohne Öffnung des Oberrangs :D

    sLOVEnija

  • Zitat

    Original von Ronaldo

    Die zwei Neuzugänge sind doch Pungartnik und Kokir, korrekt?

    Bei Pungartnik läuft der Vertrag aus - ablösefrei.

    Kokir hat Vertrag in Zürich bis (mindestens) 2006, allerdings ist die Ablöse mit 25.000 € vertraglich festgelegt. Diese Zahlen wurden in Göppingen im Zusammenhang mit seiner geplanten Verpflichtugn genannt.

    25.000 € sind jetzt sicherlich nicht soooo viel, aber es ist immer noch eine Ablöse!

    Naja, das steht heute im Abendblatt:

    Zitat

    ... Pungartnik hatte sich vor einem Jahr bei der Europameisterschaft in seiner Heimat das Kreuzband des rechten Knies gerissen. Er wechselt ablösefrei wie der Serbe Branko Kokir (30; Grasshopper Zürich), der schon vor einer Woche den Hamburgern seine Unterschrift bis zum 30. Juni 2007 gegeben hatte...

    Wir könnten jetzt natürlich drüber diskutieren, welche Info stimmt...

  • Zitat

    Original von wintermute
    Das stand in irgendeinem Zeitungsartikel, den ich in "Wechselgerüchte" gepostet hatte. Keine Lust, den jetzt rauszusuchen.

    Habe mir mal die Mühe gemacht! Da steht: Drei neue Keeper stehen auf Hannings Wunschliste, von denen einer kommen soll. Das gilt auch nach wie vor für Düsseldorfs Nationalspieler Michael Hegemann, der auch vom VfL Gummersbach gejagt wird (MOPO berichtete exklusiv). Rudolph: "Ich glaube, der VfL bietet wesentlich mehr Geld. Aber wir werden unser Angebot nicht erhöhen."

  • Wobei diese Diskussion wenig mit dem eigentlichen Wallau-Thema zu tun hat...

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

  • Gütschow zieht Insolvenzantrag zurück lt. Handball World:

    Nach Gesprächen der SG-Verantwortlichen mit Wolfgang Gütschow hat der Spielerberater aus Pirmasens seinen seit dem 7. Januar gestellten Fremd-Insolvenzantrag am Dienstag zurückgezogen. Gütschow betreut 6 Spieler bei dem hessischen Erstligisten, der mit knapp 1,3 Millionen Euro überschuldet sein soll und hatte den Antrag zur Vorsorge seiner Klientel gestellt, um deren Arbeitsplätze zu sichern.

    dpa (28.02.2005)

    Gütschow hatte nach eigenen Angaben dem Club im Jahr 2003 rund 60.000 Euro geliehen, die er über den Insolvenzantrag zurückfordern wollte. Seit Monaten schwelt bei dem finanziell stark angeschlagenen Hessen ein Machtkampf um die Verantwortlichkeiten in der Führung und bei den Zuständigkeiten für die maroden Finanzen, die den zweimaligen deutschen Meister an den Rand des Ruins getrieben haben.

    "Das ist nur eine von vielen Baustellen, die wir abarbeiten müssen. Aber es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", meinte Wallaus Pressesprecher Hendrik Ziegler einen Tag vor der Pressekonferenz der Wallauer Spielbetriebs-GmbH am (morgigen) Dienstag. Dann will GmbH-Sprecher Rolf Jahncke die realistischen "Zahlen über die Finanzlage" der SG auf den Tisch legen.

  • Eigentlich sind 1,3 Millionen Euro doch Peanuts... Es muss doch möglich sein, mit einem anständig wirtschaftenden neuen Chef neue Sponsoren anzusprechen und die Finanzierungslücke zu schließen. Hessen geht es doch wirtschaftlich so gut... Außerdem könnte man ein Spendenkonto eröffnen, auf das die Fans einzahlen können... - Allerdings gehört in dem Laden erstmal gewaltig aufgeräumt und die Zeit drängt schon gewaltig, wenn die Liga nicht wieder alle Augen und Ohren verschließt.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (28. Februar 2005 um 16:57)

  • Zitat

    Original von wintermute


    Der HSV hat zu dieser Saison viele Spieler Abgegeben und 2 18jährige Jugendspieler geholt. Dazu noch 2 knapp über 20jährige Zweitligaspieler. Du hattest also sogar recht.

    Was die nächste Saison angeht: die meisten Spieler haben einem Gehaltsverzicht von 10-20 % zugestimmt. Bis jetzt ist der Abgang von vier Spielern (darunter Topverdiener Tomas Svensson) bekannt. Dagegen stehen bisher nur 2 Neuzugänge. Diese kosten keine Ablöse. Hegemann hat man ein Angebot gemacht und dieses auch nicht mehr erhöht. Gummersbach hat viel mehr geboten. Sollte Hegemann dorthin wechseln, kann man sich fragen, ob er das nicht nur des Geldes wegen macht (was ich übrigens in keinster Weise verurteilen möchte).

    Also: erst informieren und nachdenken, dann posten.

    Diese Sichtweise ist auch sehr parteiisch und wenig ausgewogen!
    Klar hat der HSV einige/"viele" Spieler abgegeben, aber das waren bis auf Ernelind alles nur Ergänzungsspieler und keineswegs Topverdiener, da kann man froh sein nun vier andere junge Spieler an deren Stelle zu haben!
    Und wenn man einen Gehaltsverzicht von 10% ankündigt, dann ist das ja wohl nix dramatisches, wenn man da an Zahlen denkt, dass z.B. beide Torhüter zwischen 30.000 und 35.000 Euro verdienen sollen, dann hat halt ein Stojanovic nur noch 27.000 Euro, oh wie schlimm und oh wie wenig!
    Jetzt geht also der Topverdiener Svensson, das ist ja schön und gut, aber der HSV wird den frei gewordenen Posten mit Sicherheit nicht an einen Oberligaspieler vergeben, der dort für ein Taschengeld spielt!
    Also geht ein Topverdiener und es kommt Minimum ein Normalverdiener oder sogar ein Gutverdiener!
    Und nur weil ein HSV-Verantwortlicher sagt Gummersbach hat viel mehr geboten muss das noch lange nicht stimmen und viel mehr heisst nicht zwangsläufig nur Geld, sondern kann auch ein viel besseres Konzept für Hegemann bedeuten (Nähe zu Hegemanns Herkunft, Absicherung in einem Job neben dem Handball, etc.)

  • Zitat

    Original von daabefuggeler

    Klar hat der HSV einige/"viele" Spieler abgegeben, aber das waren bis auf Ernelind alles nur Ergänzungsspieler und keineswegs Topverdiener, da kann man froh sein nun vier andere junge Spieler an deren Stelle zu haben!

    Also Morten Bjerre war sicher kein Ergänzungsspieler und hat bestimmt ganz ordentlich verdient. Und andere wie z.B. Peter Möller und Joakim Agren hatten ziemlich gut dotierte Verträge aus Schwartauer Zeiten.

    Zitat

    Original von daabefuggeler

    Und wenn man einen Gehaltsverzicht von 10% ankündigt, dann ist das ja wohl nix dramatisches, wenn man da an Zahlen denkt, dass z.B. beide Torhüter zwischen 30.000 und 35.000 Euro verdienen sollen, dann hat halt ein Stojanovic nur noch 27.000 Euro, oh wie schlimm und oh wie wenig!

    Tomas Svensson ist mit Abstand Topverdiener.

  • Entschuldigung, aber könntet ihr eure HSV-Diskussion in einem der folgenden Threads fortführen.

    HSV verpflichtet Pungartnik und Kokir

    HSV betritt Glatteis: Das Konzept 2005

    oder nutzt die PN-Funktion. Aber im Wallau Thread hat das ganze nichts zu suchen. Ist ja schon schwer genug, über die Wendungen bei Wallau durchzublicken. Da braucht man keine HSV-Diskussion in diesem Thread.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (28. Februar 2005 um 17:20)

  • Zitat

    SG WALLAU/MASSENHEIM live bei Rhein-Main TV
    Dienstag 01. März 19.00Uhr

    Klicken Sie das Bild an um es zu vergrößern
    <SG Wallau-Massenheim am Abgrund - sind die Panther noch zu retten?> heißt es am Dienstag, den 1. März 2005, ab 19.00 Uhr bei <Das Thema> auf rheinmaintv (Wiederholung um 23.00 Uhr). Moderator Markus Philipp begrüßt hierzu Marc Gramm, Gesellschafter der SG Wallau-Massenheim und Marcus Rominger, Torhüter und Mannschaftssprecher, als Gäste im Studio. Zuschauer haben die Möglichkeit, den beiden Studiogästen ihre Fragen zur Krise der SG Wallau-Massenheim zu stellen - per Telefon (01805 10 10 23) oder E-Mail (thema@rmtv.de).


    Quelle: http://www.diepanther.de

    *** Dang/Zacharias Fanclub - das Beste an der Handballecke ***
    Fan von Einar-Örn Jonsson - Isi-Power auf Rechtsaußen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von der_skeptiker (28. Februar 2005 um 17:54)

  • Zitat

    Gütschow zieht Insolvenzantrag zurück



    Überraschende Wende im finanziellen Überlebenskampf der SG Wallau-Massenheim. Der Spielervermittler Wolfgang Gütschow hat seinen den zweimaligen Meister betreffenden Insolvenzantrag zurückgezogen, obwohl die SG ihm noch 60.000 Euro schuldet.


    Die Verbindlichkeiten der existenzbedrohten SG belaufen sich auf insgesamt 1,277 Millionen Euro. Dazu gehören auch beträchtliche Steuerschulden in Höhe von 290.000 Euro.

    Sportlich sind die Hessen derzeit als Tabellenzehnter mit 21:21 Punkten nur Mittelmaß.

    Quelle sport1.de

  • wie immer, finde ich die fr sehr informativ, deshalb hier noch der heutige artikel:

  • Die FAZ schreibt schon vor der heutigen Pressekonferenz den Abgesang. Am Beispiel Volkmar Rohr zeigt sich wieder einmal wie schnell sich in den Medien das Blatt wenden kann. Vor drei Monaten wurde er noch als der Retter gefeiert und jetzt hat er die BILD an den Hacken. Und dabei hat der Mann ja zwischen 400.000 und 600.000 Euro in den Verein gepumpt. Eine Menge Holz finde ich in Anbetracht dessen, dass dahinter ja nun kein riesenkonzern steht, welcher das mal eben abschreiben kann.
    FAZ 28.02.

  • Und hier die Presseschau der Region vom 1. März (manchmal glaubt man, es wäre der 1. April):

    Hofheimer Zeitung

    Gehen heute die Lichter aus?
    SG W/M vor Insolvenz - Sofortiges Saisonende droht

    Vom 01.03.2005

    WALLAU (jo) - Flörsheim am Samstagmittag: High non in Eppsteiner Straße? Im ansonsten so ruhigen Neubauviertel - einmal abgesehen vom gelegentlichen Fluglärm - tummeln sich Dutzende von Reportern, Fotografen und Fernsehteams. Die großzügig geschnittene Wohnung von Volkmar Rohr, seines Zeichens mit einem Anteil von knapp 70 Prozent Hauptgesellschafter des klammen Handball-Bundesligisten SG Wallau/Massenheim, lässt zusätzliche Sitzmöglichkeiten ankarren. Man merkt und spürt förmlich die Anspannung der drei Hauptdarsteller am schmucken Marmortisch. Für den am Dienstag entlassenen Manager Bülent Aksen, der sich noch immer rein formal im Amt sieht, Volkmar Rohr und dem extra aus Berlin eingeflogenen Rechtsanwalt und früheren Handball-Halbprofi, geht es nicht nur um die fast nicht mehr mögliche Rettung des zweifachen Deutschen Meister, Europacupsiegers und mehrfachen Pokalsiegers. Es geht auch um die persönliche Rehabilitation für Aksen und Rohr, die von den noch verbliebenen neun anderen Gesellschaftern zum alleinigen Sündenbock der Finanzkrise abgestempelt werden. Aksen und Rohr kämpfen um ihren Ruf, insbesondere Architekt und Ingenieur Volkmar Rohr steht nach einem "skandalösen Artikel in der Bild-Zeitung" (Originalton Rohr) mit dem Rücken zur Wand. "Es ist nichts, aber auch gar nichts dran an den Vorwürfen, gegen mich würde wegen Körperverletzung und wegen mangelhafter Bauausführungen ermittelt. Ich hoffe nur, dass nun die Richtigstellung in dieser Zeitung sich nicht nur auf zwei Zeilen bezieht, ansonsten werde ich wegen Rufschädigung rechtliche Schritte einleiten". Auch auf einige Frankfurter Tageszeitungen ("eine hat mich ohne Fragezeichen als Blender tituliert") ist der hemdsärmlige Self-made-man nicht gut zu sprechen. "Ich habe nachweislich knapp 700000 Euro in den letzten zehn Monaten in die SG Wallau/Massenheim investiert", präsentiert Rohr im Blitzlichtgewitter der Kameras die Einzahlungsbelege. Geld, das möglicherweise zum "Fenster herausgeschmissen" war. "Ich sehe die riesengroße Gefahr, das durch die größtenteils total einseitige Negativ-Berichterstattung die Gefahr der sowieso drohenden Insolvenz beträchtlich erhöht. Hoffentlich verliert jetzt keiner der Gläubiger die Nerven", sieht Rechtsanwalt Dieter Graefe (Berlin) die "konkrete Gefahr einer sofortigen Insolvenz". Im Klartext würde bereits die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens das sofortige Erlischen der Bundesligalizenz bedeuten, die Partie gegen den SC Magdeburg würde als das letzte Spiel in der über 20-jährigen Erstligageschichte des bisherigen MTK-Aushängesschildes eingehen. Insbesondere beim Nachbarn HSG D/M Wetzlar sieht man die Entwicklung mit Argusaugen, soll doch ausgerechnet mit dem Hessenderby am 13. März die neue Halle in Wetzlar eingeweiht werden. Aber auch die gesamte Liga würde unter dem Ausfall der Panther leiden. Die Außendarstellung der "weltbesten Liga" bekäme eine erneute Delle nach dem "Fall Hamburger SV", außerdem müssten sieben Vereine die Einnahmen aus den noch anstehenden Heimspielen gegen Wallau in den Wind schreiben. "Und eins ist doch klar, ohne die SG würde die Liga weiter an Attraktivität verlieren", meinte Ehrenpräsident Bodo Ströhmann erschüttert von der neusten Entwicklung. Eine Entwicklung, die sich bereits seit sechseinhalb Jahren andeutete. "Wenn man die Zahlen richtig interpretiert, wandelt die SG schon seit Ende 1998 am Rande einer Insolvenz", sprach Graefe Klartext. Der derzeitige Schuldenstand von 1,27 Millionen Euro (wir berichteten) ist nach den Ausführungen von Aksen, der noch keine schriftliche Kündigung vorliegt, fast auf die Kommastelle zahlengleich mit dem Kontostand bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren. "Man kann mir vorwerfen, diese Schulden nicht abgebaut zu haben. Aber ich habe den Verein nicht an die Wand gefahren, die wirtschaftlichen Sünden sind seit Jahren aufgelaufen. Ich werde hier wie ein Schwerverbrecher hingestellt. Meine Kinder werden in der Schule beschimpft, ihr Vater sei ein Lügner".

    Die größte Gefahr sieht Graefe in einem Insolvenzantrag von Spielervermittler Wolfgang Gütschow, dem die SG noch knapp 60000 Euro schuldet. Gütschow hat offensichtlich seine Klienten - rund ein halbes Dutzend SG-Spieler bedienen sich seiner Dienste, darunter auch der zum Saisonende zum TV Großwallstadt wechselnde Nationalspieler Jens Tiedtke - schmackhaft gemacht, sich neue und potentere "Brötchengeber" zu suchen.

    Unmittelbar nach der turbulenten und von viele Emotionen überlagerten Pressekonferenz in Flörsheim eilte der Pressetross geschlossen in die Geschäftsstelle nach Wallau. Der derzeit starke (?) Gesellschafts-Sprecher Ralf Jahncke will sich in den nächsten Tagen mit Gütschow "kurzschließen". Die eigentliche Gefahr sieht Jahncke, der in den vergangenen Jahren nicht immer eine glückliche Figur in Sachen SG abgab und mitverantwortlich für den Absprung des langjährigen Hauptmäzens Harald Scholl war, jedoch in den Schulden beim Finanzamt Hofheim. "Die sind knallhart, lassen bisher nicht mit sich sprechen. Von anderen Gläubigern haben wir bereits positive Signale erhalten, jedoch nicht vom Finanzamt. Es geht hier doch nicht nur uns Geld, viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Ich hoffe auf eine menschliche Entscheidung", macht sich Jahncke nach der Entwicklung beim Fußball-Nachbarn Eschborn noch Hoffnungen. 292000 Euro schuldet die SG dem Finanzamt, weitere 16 Gläubigeransprüche hat ein von Jahncke eingesetzter Wirtschaftsprüfer festgestellt.

    Wirbel gibt es um den (vergeblichen) Versuch, die Lizenz und die Vermarktungsrechte nach Braunschweig zu verkaufen. Rohr und Aksen bestreiten vehement diese Vorwürfe. Jahncke besitzt angebliche Beweise für "den Versuch, die SG in den Konkurs zu treiben und dann die Lizenz nach Braunschweig zu verscherbeln". Warum aber hat Volkmar Rohr erst soviel Geld in den Verein gesteckt, nachdem einige seiner Gesellschaftskollegen selten nicht über Lippenbekenntnisse oder weitaus geringere Kapitaleinlagen hinaus kamen? Viele offene Fragen bei den Panthern, die sich eine wenig schöne "Schlammschlacht" leisten. "Scio non scio: "Ich weiß, das ich nichts weiß". Leider besitzt Wallau/Massenheim keinen Sokrates, bei diesem angerichteten Chaos blicken selbst Experten nicht mehr hundertprozentig durch. Nächster Auftritt ist am morgigen Dienstag mit einer Pressekonferenz. Normalerweise für das Heimspiel am Freitag gegen TuS Nettelstedt, der sportliche Aspekt dürfte jedoch - falls überhaupt noch notwendig - nur ein Mauerblümchendasein fristen. Ein kleiner Trost bleibt den Panthern bei einem möglichen Lizenzentzug: Man fällt nichts ins Bodenlose. Das "Auffangbecken" befindet sich "nur" zwei Klassen tiefer mit der zweite Mannschaft in der Regionalliga.


    Wiesbadener Tagblatt:

    Tag der ersten Offenbarung
    SG Wallau/Massenheim: Insolvenzantrag ruht / Weitere Forderungen

    Vom 01.03.2005


    Handball-Bundesligist SG Wallau/Massenheim ist der Lebensfähigkeit einen Schritt näher gekommen. Spielerberater Wolfgang Gütschow hat seinen Insolvenzantrag gegen den Club zurückgezogen. Heute will die SG eine erste Bilanz ihrer Aufräumarbeiten vorlegen.

    Von unserem Mitarbeiter Ulrich Schwaab

    Die Zeit drängt und noch ist die Zukunft der SG Wallau/Massenheim nicht gesichert. Doch eine Woche nach dem Aus für Geschäftsführer Bülent Aksen wollen die Gesellschafter heute die Bilanz ihrer Aufräumarbeit präsentieren. Dabei kommen ihnen einige Faktoren zur Hilfe, die hoffen lassen. Zum einen hat Wolfgang Gütschow seinen Antrag auf Insolvenz ruhen lassen. Der Spielerberater hatte diesen Antrag vorsorglich gestellt, "damit nicht Volkmar Rohr oder Bülent Aksen diesen Schritt vollziehen, was zum Verlust der Lizenz und mithin aller Arbeitsplätze geführt hätte". Zum anderen sollen die Spieler bereit sein, auf Teile ihres Gehaltes zu verzichten, damit die SG überleben kann. Gestern Abend sind die Bundesliga-Handballer über das Sanierungskonzept und den Ist-Zustand bei der SG Wallau informiert worden. Die Einigung mit Gütschow lobte Gesellschafter Ralf Jahncke als "gutes Paket", das beide Parteien miteinander geschnürt haben. Beide Seiten garantieren einander, dass die Abmachungen eingehalten werden.

    Die 60 000 Euro, die Wallau Gütschow schuldig sind, reichen in das Lizenzierungsverfahren der Saison 2003/2004 zurück. Im Sommer 2003 half der Pirmasenser Spielerberater dem Bundesligisten, die Lizenz für die letztjährige Saison zu sichern. "Ich habe Aksen einen Gefallen getan, damit Wallau die Spielberechtigung erhält", sagt Gütschow heute. Seitdem warte er auf das Geld, das er weder durch einen Vollstreckungsbescheid, noch durch den Besuch des Gerichtsvollziehers eintreiben konnte. "Totstellungsreflex" nennt Gütschow das, was er bei der SG bis vor einer Woche vorgefunden hatte.

    Ob die Chancen auf "Leben im Ländchen" seither gestiegen sind, kann noch niemand konkret abschätzen. Nicht nur beim Finanzamt Hofheim soll die SG in der Kreide stehen, offenbar gibt es auch aus dem Wiesbadener Finanzamt Forderungen an den hessischen Erstligisten. Der musste im letzten Jahr bereits die Gehälter der Monate Juli, August und September in bar auszahlen, weil allem Anschein nach das entsprechende Konto gesperrt war, von dem die Gelder hätten überwiesen werden sollen. Außerdem soll die SG auch beim Hamelner Spielerberater Uwe Zimmer in der Kreide stehen.

    Auch jetzt werden die Spieler Opfer bringen müssen. "Wir werden nicht drum herum kommen, auf Geld zu verzichten", sagt Mannschaftskapitän Andreas Rastner. Doch die Frage ist, wie lange die Mannschaft noch geschlossen zu ihrem bisherigen Arbeitgeber stehen wird. "Es gibt Spieler, die müssen für ihre Familien sorgen", ahnt Rastner, dass die Marktgesetze auch bei den Handball-Profis bald greifen könnten.

    So liegen Jan-Olaf Immel zwei Angebote vor. Angeblich möchten der TV Großwallstadt und Zweitligist Kronau den Rückraumspieler verpflichten. Auch Heiko Grimm, Jan Henrik Behrends und Einar Örn Jonsson liegen Angebote aus der Ersten Liga vor. "Es hat nicht jeder die gleiche Haltung", bemerkt Berater Gütschow viel sagend.

    Wichtig für Spieler und etwaige Sponsoren wäre es, zu wissen, wer bei der SG am Ruder ist. Volkmar Rohr als Mehrheitsgesellschafter oder aber die Gruppe der restlichen Gesellschafter. Letztere sind es, wenn Ralf Jahnckes Auffassung Recht bekommt. Ein Notar habe der SG nochmals bestätigt, dass Rohrs Mehrheitsgesellschafter-Status hinfällig sei. "Es ist nichts im Handelsregister eingetragen", liefert Jahncke als zusätzliche Begründung. Immerhin: Ein neuer Sponsor soll bereit sein, 50 000 Euro in die SG Wallau/Massenheim zu investieren, die Stadt Frankfurt will dem Verein entgegen kommen und der THW Kiel will möglichst schnell zum Benefizspiel in Hessen antreten.

    Diese Nachrichten lassen zumindest hoffen, dass Wallaus Ruf in der Branche noch nicht vollends ruiniert ist. Ob das reicht, um zu überleben, wird sich heute erstmals zeigen.

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

    Einmal editiert, zuletzt von vr316 (1. März 2005 um 09:04)

  • und die fr: