Pfänder und Tusem trennen sich
Handball, 14.01.2008, SABINE HANNEN, 0 Kommentare, Trackback-URL
HANDBALL-BUNDESLIGA. Trainer ergriff mit einem Interview die Initiative. Kristof Shargy soll Nachfolger werden.
Von Winterschlaf kann beim Essener Handball-Bundesligisten Tusem keine Rede sein. Im Gegenteil. Es rührt sich einiges hinter den Kulissen des Aufsteigers! Der hatte sich zwar mit seinen beiden Erfolgen in Melsungen und vor heimischer Kulisse gegen Magdeburg sportlich vor der EM-Pause noch etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Dennoch wollte sich nicht wirklich eine Entspannung einstellen.
Jahrelang an der Seite von Chevtsov
Jetzt bahnt sich - möglicherweise sogar recht zügig - ein Wechsel auf der Trainerposition beim Traditionsverein an. Jens Pfänder ergriff dabei die Initiative. Er erklärte in einem Exklusiv-Interview mit dem Internet-Portal "Handballworld", dass spätestens im Juni Schluss sein soll mit der Trainerarbeit beim Tusem.
Als sein Nachfolger ist ein guter Bekannter auf der Margarethenhöhe im Gespräch: Kristof Shargy. "Kristof ist einer von möglichen Kandidaten, über die wir nachdenken", bestätigte Tusem-HSB-Geschäftsführer Horst-Gerdhard Edelmeier. Shargy spielte jahrelang als Abwehr-Ass eine Schlüsselrolle in den glorreichen Zeiten des Tusem und sammelte in der Ära von Iouri Chevtsov, mit dem Gewinn des EHF-Pokals im Mai 2005 als Höhepunkt, als Co-Trainer wichtige Erfahrungen an der Seite des gewieften Handball-Fuchses aus Weißrussland. Aus dieser Zeit kennt er auch die Spieler Evars Klesniks, Sergio Casanova, Mark Schmetz und Ben Schütte bestens. Er war ständiger Gast in der Stoppenberger Sporthalle am Hallo und verfolgte den Tusem stets intensiv. Der Kontakt riss zu keinem Zeitpunkt nach dem Zwangsabstieg ab.
Derzeit trainiert Shargy noch den Regionalligisten Eintracht Hagen. Bereits am gestrigen Nachmittag traf man sich in der Geschäftsstelle des Tusem auf der Margarethenhöhe, um sich zu bereden. Shargys Name hat nicht nur einen guten Klang auf der Margarethenhöhe. Er wäre auch für die nicht gerade auf Rosen gebetteten Essener eine finanziell machbare Lösung. Gut möglich, dass sich noch vor Beginn der Bundesliga-Rückrunde am 2. Februar mit dem Auswärtsspiel des Tusem bei den Rhein-Neckar Löwen auf der Bank eine Veränderung ergibt.
Info floss per E-Mail
Damit rechnet wohl auch Pfänder, der im März des letzten Jahres den Tusem von Ion Bondar übernahm und in die Bundesliga führte. Der 48-jährige Lehrwart des DHB besprach sich zwischen den Feiertagen im Kreis der Familie mit seiner Frau und den vier Kindern und trat jetzt offenbar die Flucht nach vorn an. Pfänder informierte Horst-Gerdhard Edelmeier per E-Mail in der Nacht zum Montag über seinen Entschluss und gab auch gegenüber der Mannschaft am gestern eine entsprechende Erklärung ab.
Pfänder kündigte an, sich künftig ausgiebiger seinem zweiten Standbein widmen zu wollen, dem Journalismus. Pfänder pflegt seit Jahren einen engen Kontakt zum WDR in Dortmund.
Eine sehr gute Entscheidung
, ab und zu tun sie dann doch das richtige.