Das Ende ein Neuanfang?
Daniel Untermann neuer Trainer des Zweitliga-Absteigers HSG Gensungen/Felsberg
Von Ralf Ohm
gensungen. Die Fans der HSG Gensungen/Felsberg haben ein feines Gespür für das Gebot der Stunde. "Ein Ende kann ein Anfang sein", war auf einem Transparent über der Sitzplatztribüne beim letzten Zweitliga-Auftritt der Edertaler Handballer zu lesen. Das hatte sich offenbar weniger die Mannschaft, die im abschließenden Kellerduell gegen den Mitabsteiger TV Korschenbroich mit 33:34 verlor, als der Vorstand zu Herzen genommen. Denn der bastelt schon heftig an einem Neuanfang und hat die wohl wichtigste Personalie unter Dach und Fach.
Neuer Coach und damit Nachfolger von Alexandr Rymanow wird Daniel Untermann. Der 29-jährige B-Lizenz-Inhaber war in den letzten zwei Jahren bei der HSG Konstanz Nachwuchs- und Co-Trainer des Regionalliga-Teams der Baden-Württemberger. Zuvor arbeitete er zwei Jahre als Spielertrainer beim Schweizer Erstligisten HSC Kreuzlingen. Bei der HSG gibt es ein Wiedersehen mit seinem Bruder Stephan Untermann, der bereits 2004 von Berlin ins Edertal gewechselt war.
"Eine reizvolle Aufgabe", freut sich Daniel Untermann auf seinen neuen Job. Der besteht darin, den fälligen Umbruch des Teams zu vollziehen und eine leistungsstarke Mannschaft der Zukunft aufzubauen. Die soll schon in der kommenden Saison in der Regionalliga eine gute Rolle spielen und, so HSG-Vorstandsberater Markus Hütt, "in zwei bis drei Jahren wieder angreifen". Damit positioniere sich der Verein in der Region als "Ausbildungswerkstatt" (Hütt) quasi als Kontrastprogramm zum Erstligisten MT Melsungen und zur aufstrebenden SVH Kassel.
Die personelle Basis dazu soll bereits jetzt gelegt werden. Zum aktuellen Kader, der bis auf Hüter, Schröder und Fichtner wohl komplett bleibt, stoßen noch eigene Talente und "drei bis vier Neuzugänge, mit denen wir noch in Verhandlungen stehen" (Hütt). Ausbaufähige Perspektivspieler, die aber bereits über Erfahrungen im höherklassigen Seniorenbereich verfügen.
Alle Spieler dürfen sich auf eine "Rundumausbildung" freuen, die über handballspezifische Aspekte hinausgeht und u.a. auch Ernährung sowie Verletzungsvorbeugung umfasst. Weiterhin gilt Untermann als ein Verfechter des Tempohandballs mit bis zu 80 Angriffen pro Spiel und flexiblen Deckungssystemen.
"Wir wollen das Umfeld der HSG zurückgewinnen mit einer Mannschaft, die begeistert und der man aufgrund ihrer Jugend auch den einen oder anderen Fehler verzeiht", sagt Markus Hütt. In der Hoffnung, mit Daniel Untermann den Motor für diesen Neuanfang gefunden zu haben. Foto: nh
04.05.200
HNA