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Original von UlfN
Wenn der WP schlechte Arbeit geleistet haben sollte, wird ihm das schon angelastet werden. So sollte er unbedingt unabhängig sein, alle die an der Prüfung teilnehmen, das müssen sie auch unterschreiben.
und der Wirtschaftsprüfer selber wird, ob seiner ordentlichen Prüfungen regelmäßig geprüft. Sollten die nicht korrekt sein, so darf er nicht mehr prüfen.
Sind WP bzw. Steuerberater alles unfehlbare Personen? Das Problem, das ich angesprochen habe, ist nicht, daß es einmal jetzt eventuell passiert ist, sondern wie das in Zukunft verhindert werden kann. Mit einer Trial-and-Error-Einstellung kommt man da nicht weit.
Mit dem Hintergrund der rechtlichen und v.a. wirtschatlichen Einflussmöglichkeit des GF auf einen WP/SB kann ich mir schon vorstellen, daß da der ein oder andere WP überlegt, ob er einen Auftrag trotz eines gewissen Risikos annimmt.
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Möglichkeiten zum Betrug gibt es immer, dagegen ist letztendlich auch ein WP nicht unbedingt gefeilt.
Das bestreite ich nicht. Die im Zeitungsartikel vorgeworfenen Sachverhalte sind meiner Meinung nach aber keine komplizierten Manipulationen, sondern offensichtliche Manipulationen, die mit internen Plausibilitätskontrollen hätten aufgedeckt werden können.
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Was soll den eine Kommision der HBL zur Entscheidung des WPs besser können, als das, was das IDW macht? Willst Du eine 2. Prüfung der WPs durch WPs durchführen? Was soll das kosten? Wer soll das bezahlen?
Das IDW hat da gar nichts mit zu tun. Es geht ja nicht um die allgemeine Qualifikation bzw. Prüfung von WPs, sondern um eine Gewährleistung hoher Auflagen der Mitglieder der HBL. Diese Anforderungen sind größer da mit einer Insolvenz nicht nur die Eigentümer geschädigt werden sondern vor allem das Image einer Liga darunter leidet. Weiterhin sind die zeitlichen Anforderungen größer als bei üblichen Prüfungsarbeiten.
Die HBL nimmt dann keine Prüfungen ab, sondern wählt bestimmte WPs bzw. SBs aus, die durch ihre Reputation und Erfahrung die Wahrscheinlichkeit senken, daß sich Privatleute und Vereine/Betriebsgesellschaften durch offensichtliche Manipulationen Vorteile verschaffen.
Auf die Bezahlung bin ich bereits in vorhergehenden Beiträgen eingegangen. Da eine Prüfung bzw. Abnahme der Unterlagen durch einen WP/SB sowieso Kosten entstehen, sind die zusätzlichen Kosten durch die zentrale Auswahl der WPs/SB nicht exorbitant hoch. Daß eine höheres Maß an Sicherheit Geld kostet müsste eigentlich allen klar sein. Wie diese Kosten entstehen hängt vom entsprechenden Sicherheitsmodell ab.
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Ich würde mit solchen Vorwürfen, vor allem dem
etwas vorsichtiger sein.
Wieso soll ich denn da vorsichtig sein? Einmal beziehe ich mich in allen Aussagen auf den zitierten Zeitungsartikel, der abgesehen von der Wahl des Mediums (kostenlose Anzeigenzeitung), aufgrund der vielen Details einen glaubwürdigen Eindruck macht. Ich spekuliere also nicht wild aufgrund eines vagen Gerüchts (aus einem Forum z.B.), sondern ziehe meine Schlüsse mit Vorbehalt des Wahrheitsgehaltes aus einem Zeitungsartikel.
Auch verunglimpfe ich hier ja nicht allgemein den Beruf des Wirtschaftsprüfers und des Steuerberaters. Die entsprechende Person hat aber eine allgemeine Verantwortung bei der Unterzeichnung der Unterlagen übernommen und dieser muß sie sich auch stellen.