Bericht Von Wolfram Braxmaier aus dem Badischen Tagblatt vom 9.3.09
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Als Conny Schatz 90 Sekunden vor Spielende den grünen Karton zum Zeichen der Auszeit auf den Zeitnehmertisch in der Fremersberghalle legte, da huschte ein verschmitztes Lächeln über das Gesicht der Trainerin des Handball-Oberligisten BSV Phönix Sinzheim. Denn nun hatte sie die endgültige Gewissheit, dass beim Stande von 31:28 der Heimsieg gegen den SV Fellbach in trockenen Tüchern war.
Und mit stehenden Ovationen feierte die gut besetzte Halle den BSV Phönix bis zur Schlusssirene, denn die beiden Gegentore zum 31:30-Endstand waren nur noch Ergebniskosmetik. Besonders gefeiert wurde BSV-Keeper Daniel Lang, der die Gäste aus dem Schwabenland in der zweiten Halbzeit schier zur Verzweiflung brachte. Egal, wohin die Fellbacher auch warfen, der 22-Jährige war fast immer schon da und entschärfte insgesamt 15 Würfe. Ins Spiel gekommen war Lang in der 18. Minute. Als Boby Halgas gemerkt hatte, dass das nicht sein Tag ist, hatte er seinen Kollegen ins Tor beordert.
Entsprechend fiel auch das Lob der Trainerin für Daniel Lang aus: "Daniel war nach seiner Einwechslung sofort im Spiel und hat uns heute das Match gewonnen. Er hat super gehalten." Anerkennung kam auch von des Gegners Trainer. "Der junge Mann ist ein Riesentorwart", sagte SV-Coach Harald Beilschmied, der seinem Team eine schwache Vorstellung attestierte: "In der ersten Halbzeit hatten wir keine Deckung, in der zweiten keinen Angriff. Ich weiß gar nicht, wo meine Jungs die Bälle überall hingeballert haben. Außerdem haben sich die Sinzheimer Spieler förmlich zerrissen."
Die Sinzheimer starteten mit Volldampf in die Partie, zeigten die wohl besten 20 Minuten der Saison. "Das war wie aus dem Handball-Lehrbuch", schwärmte Conny Schatz, die sich noch eine besondere Taktik ausgedacht hatte. In der Abwehr agierte Sinzheim sehr offensiv und nahm so dem Fellbacher Rückraum den Wind aus den Segeln. Ab und zu klaffte durch das Fehlen des gesperrten Peter Kopecky zwar eine Lücke im Abwehrverband, dafür waren die Hausherren im Angriff überaus effektiv.
Auf der Mittelposition wechselten sich Matthias Schiff, Felix Vogel und später dann Zoltan Bergendi ab und brachten ihre Mitspieler in günstige Positionen. Vor allem war wieder einmal auf Dirk Holzner Verlass, der alle sieben Siebenmeter versenkte und 13 Tore warf.
Nach 25 Minuten führte Sinzheim mit 19:14, konnte das hohe Tempo dann aber nicht mehr halten. Auch nach der Pause (19:17) war die Partie richtig zäh und von vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Erst als Bergendi die Verantwortung übernahm, wurden die Sinzheimer wieder lebendiger. Als Holzner per Siebenmeter zum 31:27 (57.) traf, war die Messe dann gelesen.
Eine starke Leistung ist auch den Schiedsrichtern Joachim Kling/Uwe Schäfer (Ludwigshafen/Ilvesheim) zu attestieren, die erst Cedric Coudoro (26., Tätlichkeit gegen Tobias Müller) und dann Max Nonnenmacher (35., Foul an Marjanovic) die Rote Karte zeigten.
BSV Phönix Sinzheim: Halgas, Lang (ab 18.) - Kugele, Müller, Höll 5, Vogel 1, Nonnenmacher 1, Holzner 13/7, Beck 4, Bergendi 3, Schiff 2, Brezina 2.
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SV Fellbach: Schach, Tiras - Saur 2, Neß, Stump, de Boer, Gomes, Marjanovic 5, Schubert 4, Stratmann 3, Coudoro 3, Molitor 7, Steigerwald 2, Hartl 3, Miletic 1/1.
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Schiedsrichter: Kling/Schäfer (Ludwigshafen/Ilvesheim) -
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Zuschauer: 400.