Hallo! Hier ein schon etwas älteres Interview mit Martin Strobel aus dem Teckboten
ZitatAlles anzeigen
Nach dem Ruf von Heiner Brand lockt das WM-Double
13.07.2007INTERVIEW / Mit dem Junioren-Titel in Mazedonien könnte Martin Strobel die erfolgreichste Saison seiner noch jungen Karriere krönen
NÜRTINGEN Mit der HBW Balingen-Weilstetten hat er den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft, im April ein gelungenes Debüt in der A-Nationalmannschaft gefeiert. Jetzt greift Martin Strobel mit der deutschen Junioren-Auswahl in Mazedonien nach dem WM-Titel. Im Interview befragten wir den 21-Jährigen zu Zukunftsplänen und einer Handballsaison im Zeitraffer.
BERND KÖBLE
Sie haben vor vier Wochen Ihren 21. Geburtstag gefeiert. Das schönste Geschenk gab es vermutlich schon im April mit Ihrer Berufung in die Nationalmannschaft.
Das stimmt. Die Nachricht kam für mich wie aus heiterem Himmel. Ich habe mich eigentlich voll auf die WM mit den Junioren konzentriert. Plötzlich kam die Nachricht, dass ich vor den beiden Länderspielen gegen Portugal in Stuttgart zur Mannschaft stoßen soll.Auf welchem Weg haben Sie es erfahren?
Ich war gerade daheim auf dem Weg zu einem Physio-Termin als mich mein Trainer Martin Heuberger anrief, der ja mit Heiner Brand auch in der A-Nationalmannschaft zusammenarbeitet. Er sagte, ich soll meinen Koffer packen. Darauf bin ich sofort nach Hause und noch am selben Abend nach Freudenstadt gefahren, wo die Mannschaft im Hotel untergebracht war.Der Rest ist bekannt. Ein Einstand auf der Spielmacherposition mit drei Toren. Besser kann es eigentlich kaum laufen?
Erst einmal freut man sich natürlich, wenn man als Neuling fast eine Halbzeit lang zum Einsatz kommt. Dazu noch vor einem Heimpublikum, in dem einen viele kennen. Wenn's dann noch mit den Toren klappt, ist das schon super. Ich habe sicher nicht überragend gespielt, aber für den Einstand war das glaube ich ganz o.k. Fairerweise muss ich sagen, dass ich ohne die Verletzung von Mimi Kraus und der Absage von Markus Baur die Chance zu diesem Zeitpunkt wohl nicht erhalten hätte.Dafür gab es weitere. Sie fuhren anschließend mit nach Spanien und machten Ihre Länderspiele drei und vier. Wie steht's um die Hoffnungen auf einen Stammplatz?
Daran denke ich gar nicht. Ich will meine Ziele nicht schon früh zu hoch stecken. Die Mittelposition in der Nationalmannschaft ist mit Markus Baur, Michael Kraus und auch Michael Haas stark besetzt.Was, würden Sie sagen, unterscheidet Sie als Spielertyp von Michael Kraus, der als Newcomer eine überragende WM spielte?
Wir haben ähnliche Spielanlagen, doch Mimi ist sicherlich der Dynamischere von uns beiden. Vor allem im Abwehrverhalten und was den Überblick bei Tempogegenstößen betrifft, kann ich noch einiges verbessern. Das sind Bereiche, die viel mit Erfahrung zu tun haben.Sie haben ihr Bleiben bei der HBW Balingen/Weilstetten an den Klassenerhalt geknüpft. Der ist mit Platz 13 nun geschafft. Wie sieht's im nächsten Jahr aus?
Das kommt erneut darauf an, wie die Saison verläuft. Ich denke, das wird relativ frühzeitig abschätzbar sein. Wir waren schon in diesem Jahr eigentlich besser als unser Tabellenplatz. Drei oder vier Spiele haben wir regelrecht verschenkt. In der kommenden Saison werden wir zudem einen stärkeren Kader zur Verfügung haben.Wie groß schätzen Sie die Chancen auf den WM-Titel bei den Junioren ein?
Als Europameister zählen wir zum Favoritenkreis, ob wir wollen oder nicht. Der Titel im vergangenen Jahr hat die Mannschaft zusammengeschweißt und viel Selbstvertrauen gegeben. Eine Prognose ist aber schon deshalb schwierig, weil ich die meisten internationalen Teams gar nicht kenne. Bisher hatten wir es nur mit Europäern zu tun. Es gibt jedoch viele Mannschaften, die uns vor allem physisch überlegen sind, wie etwa die Nordafrikaner. Trotzdem meine ich, das Erreichen des Halbfinales muss unser Ziel sein.Nach dem Spiel am Samstag in Kirchheim sind Sie die Woche darauf schon wieder in Wernau zu Gast, wenn es mit der HBW gegen Südkorea geht. Da böte sich fast ein Kurzurlaub in der Teckstadt an.
Warum nicht. Meine Erinnerungen an Kirchheim sind nicht schlecht. Ich habe dort schon mit meinem Heimatverein SV Hausen in der C-Jugend gespielt.Sie sind begeisterter Hobbykoch. Wie steht's um die Kunst am Herd?
Zurzeit bin ich leider viel unterwegs. Wenn ich am Wochenende Zeit habe, lade ich mir aber gerne Freunde ein. Ich schaue mir auch ab und zu Kochshows an. Die sind gut für neue Ideen.