Aufsteiger Sindelfingen: "Wir sind alle heiß auf die nächste Saison"
Der VfL Startet mit fünf Neuzugängen in die Saisonvorbereitung.
Foto: VfL Sindelfingen
Fast genau drei Monate vor dem ersten Saisonspiel haben die Handballerinnen des VfL Sindelfingen mit der Vorbereitung begonnen. Mit fünf Neuzugängen im Kader will der Aufsteiger auch in der 2. Bundesliga Süd, ein gewichtiges Wörtchen mit reden. Die Vorfreude auf die erste Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse ist bei allen Beteiligten deutlich zu spüren. Beim VfL Sindelfingen will man in der kommen den Runde einiges bewegen und nicht nur Manager Jens Bermanseder sprüht vor Tatendrang: "Wir sind alle heiß auf die nächste Saison."
Jens Bermanseder, Manager des VfL Sindelfingen, peilt allerdings nicht etwa den Durchmarsch in Liga eins an, kann aber auf einen mehr als konkurrenzfähigen Kader bauen: "Wir haben eine tolle Truppe beisammen. Ich hoffe nur, dass wir dieses Jahr die Vorbereitung verletzungsfrei überstehen." Zu frisch sind bei Jens Bermanseder die Verletzungen von Hanna Halynskaya und Monika Hofmeister in der Vorbereitung zur vergangenen Runde. Dieses Mal baute das Trainerteam vor: Bereits in der vergangenen Regionalliga-Rückrunde wurde die Trainingsintensität erhöht und auch jetzt warten anstrengende Wochen auf die Schützlinge von Jörg Plankenhorn.
Um ein vernünftiges Trainingsniveau zu halten, gab es bereits nach dem Ende der vergangenen Runde Anweisungen von Co-Trainerin Miriam Ibrahimovic. Und in der Tat: Schon bei der ersten Trainingseinheit hinterlassen die Spielerinnen des VfL Sindelfingen einen ziemlich fitten Eindruck. Gespannt sein darf man als Fan des Sindelfinger Handballs vor allem auf die Neuzugänge, wobei zumindest eine Spielerin gar nicht so neu ist. Mit Iris Cartarius kehrt nach vier Jahren beim TuS Metzingen nicht nur ein VfL-Eigengewächs zurück, sondern auch die amtierende Torschützenkönigin der 2. Bundesliga Süd. "Über Iris braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Wir wissen, was sie kann", sagt Jörg Plankenhorn.
Ebenfalls aus Metzingen stieß Milena Rösler zum VfL Sindelfingen. Gemeinsam mit einer weiteren Neuen Sevgi Öztürk, die vom VfL Waiblingen nach Sindelfingen wechselte wird sich Milena Rösler um den Platz auf Rechtsaußen balgen. "Die bessere von beiden wird spielen", so die klare Ansage von Jörg Plankenhorn. Aus der 1. Bundesliga in den Süden gekommen ist Cassandra Engel. Von der HSG Blomberg-Lippe wechselte die hoch gewachsene Spielerin nach Sindelfingen und soll hier den Rückraum verstärken. Zwölf Treffer erzielte die Rechtshänderin in der vergangenen Bundesligasaison. Jörg Plankenhorn: "Sie ist eine Spielerin mit großem Potenzial, aber in den vergangenen anderthalb Jahren hat sie wenig Spielpraxis gehabt".
Die Fünfte im Bunde der Neuzugänge ist Ina Grossmann. Von der HSG Schönbuch wagt Ina Grossmann den Sprung nach Sindelfingen. Aus Sicht Jörg Plankenhorns ein Jahr zu spät. "Sie wollte bereits in der vergangenen Runde zu uns, wurde aber von HSG-Seite zum Bleiben überredet. Für ihre Entwicklung wäre es besser gewesen, wenn sie den Schritt bereits im vergangenen Jahr gemacht hätte". In Konkurrenz mit Julia Epple und Christina Ackermann wird Ina Grossmann um den Platz auf Linksaußen kämpfen. Abseits des Feldes begrüßt der VfL eben falls ein neues Gesicht. Als Physiotherapeutin wird sich die 22-jährige Julia Kain bis zu einer schweren Knieverletzung vor zwei Jahren auf dem Sprung in die Handball-Bundesliga - um die Sindelfinger Spielerinnen kümmern.
Mit all den Neuen sieht sich der VfL-Tross für höhere Ziele gewappnet. Der Aufsteiger will um die Play-off-Plätze mitspielen, sprich Platz eins bis vier erreichen. Sieben bis zehn Teams kommen dafür in Frage. "Das wird eine ganz enge Angelegenheit", sagt Jörg Plankenhorn, der einen großen Favoriten in der 2. Bundesliga Süd, ausgemacht hat: "Der SC Markranstädt steht über den anderen Clubs". Mit Markranstädt verbinden die VfL-Verantwortlichen keine allzu schönen Erinnerungen, waren es doch die Leipzigerinnen, die dank eines mehr erzielten Treffers im Jahr 2000 zwischen dem VfL Sindelfingen und der 2. Bundesliga standen.
"Das ist Schnee von gestern", blickt Jens Bermanseder nicht zurück. "Wir freuen uns auf den sportlichen Vergleich mit dem Top-Favoriten". Im ersten Heimspiel am 20. September geht es ausgerechnet gegen den SC Markranstädt und der VfL-Manager erwartet eine volle Sommerhofenhalle. "Wir betreiben organisatorisch einen großen Aufwand. Bei den Heimspielen wird sich einiges ändern. Die insgesamt elf Auftritte vor eigenem Publikum werden richtige Events werden", verspricht Jens Bermanseder. Egal gegen wen in Sindelfingen wird es Handball der Marke Bundesliga geben. Das erste Saisonspiel bestreitet der VfL Sindelfingen allerdings schon am 13. September, da muss der Aufsteiger beim württembergischen Rivalen TV Nellingen antreten.