Beiträge von CObulls

    Glückwunsch an alle Fans aus Hüttenberg und Friesenheim zum Aufstieg! Feiert schön :)

    War jemand in Hüttenberg? Die Nettelstedter "Leistung" sah laut Liveticker ja nicht gerade sehr wettbewerbsmäßig aus. Schade.

    Schade auch für die Wölfe aus Rimpar! Kopf hoch und nächstes Jahr weiter kämpfen und zwei Derbysiege einfahren...

    SPONTAN-FETE IN DER KABINE
    HSC-Aufstieg: „Das ist ja wie bei Tokio Hotel“

    Nie mehr 3. Liga!

    VOB CHEFREPORTER VOLKER FRIEDRICH
    COBURG - „Gebt uns ein H! Gebt uns ein U. Gebt uns ein M! Gebt uns ein B! Gebt uns ein A!“ Biergarten Café Anders, kurz nach halb Zwölf. Norbert Kastner gibt das Kommando: „Wir singen Humba, Humba, Humba Täterä!“. Der OB und eine Handvoll Spieler des HSC stehen singend auf den Tischen, während andere schon wieder aufgestiegen sind. Über ein Fenster im ersten Stock haben Kostja Zelenov, Christoph Schuhmann, Stefan Fladt, Ronny Göhl, Christian Pack, Florian Lendner, Vladimir Suma und Martin Reuter das Anders-Dach erklommen.
    Mit Sekt spritzen sie nach unten, derweil eine helfende Hand einen dringend benötigten Kasten Bier nach oben reicht. Die Jungs sind am verdursten. Auf dem Weg durchs Treppenhaus hat es eine Minute lang nichts zu Trinken gegeben.

    Etwa sechs Stunden ist es jetzt her, als die Angerveste einem Tollhaus glich. Nach dem 34:23 gegen TUS Fürstenfeldbruck ist dem HSC 2000 Coburg der Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht einmal mehr rechnerisch zu nehmen. Minutenlang feiern über 1300 Fans ihre Helden mit Standing Ovations, bevor sie mit dem Abpfiff um Punkt 17.31 Uhr nichts mehr auf ihren Plätzen hält. „Nie mehr 3. Liga, nie mehr, nie mehr, nie mehr.“ Die Halle tobt, die Halle singt, die Halle tanzt.

    In den Umkleidekabinen geht es anschließend weiter. Für einen zunächst kleinen, dann aber immer größer und illustrer werdenden Kreis. Nina Sander hat mit Handball normalerweise nicht so viel am Hut. Heute jedoch feiert sie ihren Junggesellinnenabschied – und wo Party ist, ist Nina. Die bildhübsche 28-jährige hat ein halbes Dutzend ähnlich adretter junger Damen im Schlepptau, die mit großem Hallo in der Kabine begrüßt werden. Von Null auf Hundert machen sie den Spielerfrauen beim Schäkern mit dem OB Konkurrenz. Selbstverständlich kommt Norbert Kastner Ninas Bitte nach und verewigt sich auf ihrem Dekoltee. Autogramme gibt selbst der OB selten. In dem Moment ist er fast ein bisschen Popstar: „Das ist ja wie bei Tokio Hotel hier“, meint er sichtlich amüsiert.

    Die Musik geht allerdings in eine gänzlich andere Richtung: Aus dem Ghettoblaster von „Party-Fladi“ ertönt „Griechischer Wein“, derweil Jürgen Heeb Pizza und Salate auftischen lässt. „Es gibt nur ein Jürgen Heeb“ – schnell merkt die Sängerschar, dass ein Silbchen fehlt. „Es gibt nur ein Martin Reuter, eiiin Martin Reuuuuter“ - passt besser, viel besser.

    Norbert Kastner verfolgt das Geschehen inzwischen auf dem Boden sitzend mit dem Handy im Anschlag. Ein paar Dutzend SMS mögen es sein, meist Glückwunsch-Adressen, die der HSC-Präsident seit dem Schlusspfiff erhalten hat. Der eine oder andere fragt ihn natürlich, ob man schon die 1. Bundesliga im Visier habe. Und es entspringt sicherlich nicht nur einer Partylaune, wenn Kastner sagt: „Wir wollen uns in der 2. Liga als Spitzenmannschaft etablieren“. Spitzenmannschaften haben es nun mal so an sich, die Tabellenführung im Visier zu haben – mit allen daraus eventuelle resultierenden Folgen.

    Jetzt schon erstligareif ist Kastners Ansage: „Leute, wir müssen uns langsam den Fans zeigen“. So in dem Tenor dürfte auch Uli Hoeneß einst, es mögen Jahrhunderte her sein, zu seinen Männern gesprochen haben, um sie von der internen Feier auf den Münchner Rathausbalkon zu treiben. Um kurz nach 22 Uhr zieht es den OB ins Anders. Es gibt Wildschwein für die „Offiziellen“, während die Fans auf den Einlauf ihrer Stars warten. Kurz vor 22.30 Uhr trudeln die ersten ein, während Rudi Luther, Sprecher eines Fan-Stammtisches, ganz gerne noch die ein oder andere Ehrung los geworden wäre. Luther dankt ein bisschen in der Gegend herum, hat aber keine Chance, als Howi Martinsen den Raum betritt. Dem Keeper hat der HSC heuer viel zu verdanken. „Howi-Superstar“.

    Einen Rathausbalkon gibt es im Anders zwar nicht, aber das Dach ist ein glänzender Ersatz. So ein bisschen was kommt schon rüber von dieser großmeisterlichen Atmosphäre, nur dass der OB unten steht – inmitten der Fans – und nicht oben bei seinen Stars. Die offizielle Meisterfeier kommt zwar noch – dem Vernehmen nach will man sich den Fans aber auch da nicht auf dem Rathausbalkon präsentieren. Das behält sich der HSC dann vielleicht doch für die 1. Liga vor

    Quelle: Neue Presse Coburg, 30.04.2007