Ich möchte den Beitrag von Pawelfan in Richtung daabefuggeler noch etwas ergänzen:
1994 begann ein neues Zeitalter für die Mannheimer Eishockey-Fans. Der Vorstand an der Spitze, der Präsident Jochen Engel, reagierte auf die Entwicklung des Leistungssports im Eishockey, die immer mehr Professionalität in der Führung der Vereine forderte. Er koppelte mit dem Einverständnis der Mitglieder des MERC die Profiabteilung vom Hauptverein ab, und gründete "Die Adler Mannheim Eishockey GmbH" .So hieß das Unternehmen , das ab der Saison 1994/95 am Spielbetrieb der ebenfalls neugegründeten Deutschen Eishockey Liga (DEL) teilnahm. Mit 7 Mitarbeitern, Trainer Lence Nethery ,26 Spielern, den Betreuern und den Geschäftsführern Dirk Brugger und Marcus Kuhl wurde die Arbeit aufgenommen.
Fakt ist, ohne die Familie Hopp bzw. Daniel Hopp (bekennender Eishockeyfans), würde es heute weder die Adler bzw. den MERC geben, weder die SAP ARENA (die nur wegen den Adlern gebaut wurde) und die Löwen würden heute wahrscheinlich im Aufstiegs oder Abstiegskampf befinden. Eine ganze Menge Arbeitsplätze wie ich finde – auch wenn es von einem Menschen erschaffen bzw. am Leben erhalten wurde, der sich mit Geld seines Vaters nur den erfolg erkaufen will. Die Großmacht im Eishockey hat er ja schon! Es ist schön und gut, dass du die alten Kanadier, die noch paar Euro zocken wollen als Legionäre abstempelst lieber daabefuggeler, trotzdem möchte ich dich fragen, wie du das beurteilen kannst, kennst du einen solchen Legionär, dem der Verein, die Landschaft in der er wohnt ect. egal ist – stell dir mal die Frage, warum Spieler wie Rico Fata oder Marc Pelletier nach Deutschland kommen - sicher auch wegen dem Geld, was vollkommen legitim ist. Der Hauptgrund ist aber, dass grade bei diesen beiden Beispielen Familien mit im Spiel sind. In der NHL reisen die Teams phasenweise 14 Tage am Stück, weit weg von daheim ohne ihre Familien. Hinzu kommen die Knebelverträge mit den Farmteams - heute noch der Star, morgen in einem drittklassigen Aufbauteam in der C-Liga. Wir sind hier im Leistungssport, sei es beim Handball, Fußball oder eben Eishockey, wo nicht die Nationalität zählt, sondern mit den gegebenen Mitteln die einem zur Verfügung stehen, dass bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Ob das nun Russen, Kanadier oder eben Deutsche sind ist zweitrangig. Handballteams sind nicht nur Vereine sondern Wirtschaftsunternehmen. Und dafür, dass ein Großsponsor eben etwas mehr Geld mitbringt als z.B. der TVG zu Verfügung hat, soll man sich noch entschuldigen? Sicher nicht! Was würdest du machen wenn der TVG einen Großsponsor an Land ziehen würde? Was hättest du gemacht wenn Schorle Roth den TVG als Hometeam in die SAP ARENA verfrachtet hätte?
Geld wirft noch keine Tore (auch wenn das einige hier behaupten) und wird es auch in Zukunft nicht tun. Auch ist der Erfolg nicht planbar. Es ist lediglich ein guter bzw. sicherlich sehr guter Grundstein gelegt worden – dazu gehören auch die x Jugendinternate die man einfach mal so aus Lust und Laune erbaut.
Warst du schon mal im neuen Trainingszentrum in Kronau? Schönes Alibibauwerk, was man da hingestellt hat. Erwartest du wirklich, dass man binnen x Monaten die Früchte aus dem Jugendinternat ernten kann? Wir haben hier bei uns nach dem SC Magdeburg sicher eine der besten Jugendabteilungen Deutschlands und eben mit einem Uwe Gensheimer ein Aushängeschild – genau wie ein Christian Zeitz. Das hier nichts nachkommt stimmt so auch nicht, nur sollte man das Beispiel Magdeburg nicht überbewerten – wann hat man mal einen Jahrgang wie der eines Theuerkauf, Grafenhorst und Sprenger? Sicher nicht alle zwei Jahre, oder? Zudem muss ein solches Projekt ja nicht unbedingt uns weiterbringen – Vereine wie z.B. der TVG profitieren doch ebenfalls daraus – siehe Marco Hauk. Es ist doch vollkommen logisch das von einem Jahrgang nicht zwei bis drei Spieler pro Jahr in den Bundesligakader stoßen. Ich denke wenn man bei einem Spitzenteam alle zwei Jahre einen Spieler in den erweiterten Kreis heranführen kann und eben alle paar Jahre ein Supertalent sich hervortut, hat man das Soll im Leistungsbereich erfüllt. Welcher Topverein hat heut zutage noch Eigengewächse?
Um noch mal auf junge SG-Talent zurückzukommen – wir hätten nicht nur Uwe - mit Frank Müller haben wir noch ein zweites Ausnahmetalente – hätte sich der Mittelmann nicht so oft verletzt in den letzten zwei Jahren würde er heute sicher auch im Bundesligakader stehen – Fachleute sagen sogar, dass er zum Zeitpunkt als man Uwe und Frank in die SG Jugend holte, stärker war als der Mannheimer Linksaußen. Leider wissen wir auch, dass man Mittelmänner nicht einfach so ins kalte Wasser werfen kann und es ein Unterschied ist, ob man Außen oder im Rückraum agiert. Die Not bei Frisch Auf! hat einem Mimi Kraus eben eine einmalige Chance geboten, was er in dem Fall nutzen konnte. Bei einem größeren Verein hätte er wahrscheinlich nie den Durchbruch geschafft bzw. nie die Chance bekommen.
Falls du es noch nicht wusstest, wir haben auch ein Regionalligateam, dass ganz oben mitspielt und kommende Runde eventuell mit Rolf Bechtold den Aufstieg anpeilt. Alles Eigengewächse, die in der Regionalliga sicher eine gute Basis haben sich weiter zu entwickeln. Die Namen Böhmler und Ostheimer könnten auch dir ein Begriff sein, diese haben bereits im Gründungsjahr im Bundesligateam gespielt und sind zusammen mit Michael Körner (glaube alle drei 25 - 27 Jahre alt) die ältesten im Team – Altersschnitt von unter 20!
Zum Thema in kürzester Zeit massiv Erfolg erkaufen: Du bist doch sicher nicht auf den Kopf gefallen und kennst dich ein wenig aus. Ich frage dich, ob man sich mit einer Arena im Rücken, die momentan lediglich ca. 65 % ausgelastet ist, leisten kann, auf Jahre hinweg im Mittelfeld der Liga zu spielen. Hat man die Zeit, Jahr für Jahr wie einst die SG Wallau Massenheim im Niemandsland der Liga zu spielen? Nein, hat man sicherlich nicht. Trotz allem ist es aber alles andere als so, dass man den Weg zum Erfolg mit allen Mitteln erzwingen bzw. erkaufen will, denn einen Oleg Velyky hat man vor wenigen Monaten keinen Anschlussvertrag nach 2008 gegeben, da das Gehalt nicht in Relation stand. Trotz allem muss man um eine Auslastung (und somit einen erheblichen Grundstock des Etats) der Arena zu garantieren, eine Mannschaft zusammenstellen, die es zum einen sportlich schaffen kann, die Ziele die man verfolgt zu erzielen, zum anderen muss es das Publikum begeistern, sei es durch tolle Leistung oder eben deren Namen wie z.B. ein Fritz oder Schwarzer ggf. einen Zeitz als Eigengewächs! Es sind viele kleine Faktoren, die letzten Endes stimmen müssen, damit man ein solches Projekt meistern kann.
Den Fall TSG Hoffenheim hat Pawelfan ja schon gut beschrieben – Hopp kommt aus dem Dörfchen bzw. hat dort selbst gekickt. Abramovic bei Chelsea hat sicher nicht ein solches Motiv der Verbundenheit zu London, oder? Viele lästern bzw. lassen sich über die Familie Hopp aus und wissen nicht mal, was sie alles für unsere Region getan haben und immer noch tun. Aber die Reichen haben ja noch nie einen leichten Stand gehabt. Klar, wenn mein Nachbar die ganzen Jahre Opel gefahren ist und hat Morgen einen Benz vor der Türe stehen denken wir deutschen ja stets neidisch: „Wo hat die Sau auf einmal das Geld her für diesen Schlitten?“ Es kommt ja heutzutage besser an wenn man sich (s)einen Ex Freund schnappt, ein Pornovideo (wenn man es so nennen kann/darf) dreht, und es „One Night in Paris“ nennt – so was ist cool! Die Hiltonerbin hat was aus ihrem Leben gemacht!
