Regionalliga
"Platz vier als Zielsetzung ist angemessen"
[24.08.05] Wenn die Regionalliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen in der am Wochenende beginnenden Saison 2005/06 ihre sportlichen Aufgaben so professionell angehen wie die gestrige Mannschaftspräsentation gestaltet wurde, dann hat die Konkurrenz Grund, besorgt zu sein. Vielleicht mit Ausnahme von Erstliga-Zwangsabsteiger Essen.
Im Autohaus einer Nobelmarke stellten Vorstand und sportliche Leitung mittels aktueller Technik Sponsoren und Freunden das neu formierte Team vor, formulierten Saisonziele und gaben Auskunft über die Finanzen. Letzteres sogar sehr präzise.
"Der Etat für die 1. Mannschaft beträgt 110 000 Euro. 73 Prozent davon entfallen auf die Gehälter", gab Marketing-Chef Jörg Brodowski Auskunft. Der Rest des Budgets geht für Posten wie Trainingslager, Tikots etc. drauf. "Damit liegen wir etwa bei einem Zehntel des Etats von Tusem Essen." Der Bundesliga-Zwangsabsteiger war auch im gestrigen Kreis ein Thema. Schließlich steht mit den übermächtigen Montanstädtern der nächste Regionalliga-Meister schon fest. Was das Interesse an der Liga nicht gerade fördern dürfte.
Wenn es überhaupt etwas Positives an Essens Einreihung in die Regionalliga gibt, dann ist es das frühe Gastspiel beim VfL Eintracht. Am vierten Spieltag (17. September) sind Nationalspieler Mark Dragunski und Co. in der Ischelandhalle zu Gast.
"Ich war positiv überrascht, als ich im Trainingslager aus dem Mannschaftskreis gehört habe, dass die Essener erst einmal bei uns gewinnen müssen", für diese von Brodowski übermittelte Kampfansage der Spieler gab es lauten Beifall. Über die ganze Saison gesehen siedelt sich das Team etwa auf dem vierten Platz an. Dies ist das Ergebnis einer im Trainingslager durchgeführten Umfrage. "Das Ziel ist angemessen. Wir haben die letzte Saison, in der es gegen den Abstieg ging, noch als Siebter beendet und wollen uns verbessern", ist der vom Assistenzcoach zum Cheftrainer aufgerückte Jörn Uhrmeister mit seiner Mannschaft einig.
Kampf um Stammplätze Als verlängerter Arm des Coaches soll der neue spielende Co-Trainer, Ex-Nationalspieler Stephan Krebietke, Regie führen und das Klettern in der Tabelle ermöglichen. Alex Katsigiannis, zweitligaerfahrener Allrounder, ist als Mittelmann-Vertreter und Option auf halbrechts vorgesehen. Dem aus der Reserve aufgerückten Rechtsaußen Marius Kraus traut der Coach zu, schnell in die Fußstapfen von Vorgänger Marius Neukamp zu treten. Der ebenfalls aus dem Verbandsliga-Team kommende Kreisläufer Lars Stein ist eine Alternative zu Sebastian Gallus. Felix Zenka, fast auch noch Neuzugang, kann sich auf halblinks und linksaußen ins Team spielen.
Zum Beispiel heute Abend, beim letzten Test gegen Oberliga-Aufsteiger HSG Menden-Lendringsen (19.30 Uhr, Ischelandhalle). "In diesem Spiel wird sich die Startformation für den Meisterschaftsauftakt am Sonntagabend in Rheinhausen ergeben", ist Jörn Uhrmeister gespannt.
Quelle: Westfalen Post - Ausgabe Hagen