Wer wissen will worüber ich mich so aufrege kann das in der
HT 2/06, S. 16 ff
nachlesen.
Da ich im SKI-Urlaub war habe ich erst gestern Abend die Handballtraining zur Hand genommen.
Innovationen ist das Zauberwort. Also ungewöhnliche Neuerungen in meinem Verständnis. Mal schauen.
Welches Thema interessiert mich am meisten?
Natürlich:
Die Torfrau als Torjägerin im Grundlagentraining,
ist das jetzt innovativ oder nur ungewöhnlich?
Was schreibt Dietrich Späthe?
Zitat
„Eine sehr ungewöhnliche taktische Spielweise die aber- unter Ausbildungsgesichtspunkten- durchaus ihre Berechtigung hat“
Ach so, da spielt jemand ohne Rücksicht auf die Ergebnisauswirkungen ein System das offensichtlich den grundlegenden Ausbildungsgedanken Rechnung trägt. BRAVO erst einmal. Jetzt also zum Artikel.
Der Beitrag ist verfasst von Volker Hornkohl. Nach Einlesen in den Beitrag erkennt man dass der Verfasser also gleichzeitig der Verfechter dieser innovativen Taktik und auch der Trainer jener Mädchenmannschaft ist die nach dieser Taktik spielt. Hier zitiere ich einmal die Einleitung: „
Zitat
Bei unserem Trainingsbesuch ............ wurde sehr schnell deutlich, dass nicht der kurzfristige Erfolg, sondern die langfristige kreative Förderung der Spielerinnen – ganz im Sinne der Rahmenkonzeption des DHB – im Vordergrund steht“
AHA, und wer kommt zu diesem Urteil? Ich kann keinen Verfasser erkennen, außer eben Volker Hornkohl. Da sage ich mal: Eigenlob stinkt und wer die Messlatte so hoch legt muss sich nicht wundern wenn er sie denn reißt. Und dieses reißen der Messlatte macht Volker Hornkohl denn auch mit Anlauf, und mit ihm Dietrich Späthe der einer reinen ergebnisorientierten Taktik das Gütesiegel „DHB-Rahmenkonzeption geprüft“ gibt. Ein Gütesiegel das diese Taktik nicht im Ansatz verdient. Ein paar Beispiele gefällig?
Erst einmal werden willkürlich ein paar Fakten aufgezählt die Kompetenz vermitteln sollen. 2. in der Bezirksliga, die wenigsten Gegentreffer, Kollege Hornkohl führt eine interne Torschützenliste und seine Spielerinnen, die offensichtlich seid der E-Jgd. so spielen, stehen voll hinter der Spielweise. WOW .
Ergebnisorientierung, und nichts anderes ist der Hinweis auf die Tabellensituation, gleich am Anfang des Berichts, das hätte man geschickter verstecken können.
Was haben die wenigsten Gegentreffer mit der Angriffstaktik zu tun? Ohne zu wissen was die Mädels von Volker Hornkohl tatsächlich spielen behaupte ich einmal das die wenigsten Gegentreffer ein Mix aus guten Torfrauen und einer sehr defensiven 4-2 Deckung sind. Ob das Besselgymnasium eine Partnerschule des Sports ist, oder wird, ist auch nicht unbedingt unter dem Punkt wichtige Informationen zu buchen. Vielmehr wirkt es wie der Versuch ständig die Kompetenz des Verfassers ins Licht zu rücken.
PUH, das wird lang. Wenn ich wirklich alles schreibe was mir so durch den Kopf geht werde ich sicher aus der HE geworfen. Einiges wurde ja schon oben geschrieben. Den Beitrag von Balljäger unterschreibe ich mal in weiten Teilen.
Nur noch zu den Hauptkritikpunkten aus meiner Sicht. In der RTK war für die Altersklasse 10 – 14 nie eine 4-2 Deckung vorgesehen. Kollege Hornkohl jedoch zwingt den Gegner zu dieser Deckung. Das ist zwar regelkonform (in Westfalen) aber ganz sicher nicht im Sinne der DHB-RTK. Kollege Hornkohl will die Regelauslegungen zur RTK zu seinen Gunsten auslegen und macht das nicht ungeschickt. Wenn jedoch der Gegner taktisch mit einer 6-0 reagiert, beruft sich Hornkohl auf jene Regelauslegung die er umgehen will. Das ist schlicht und ergreifend nur eines, nämlich unverschämt. An anderer Stelle beschwört er dann eine kurzfristige Einzelmanndeckung gegen die Langpassspezialisten. Das ist auch nicht regelkonform im Sinne des HV Westfalen. Aber Kollege Hornkohl dreht das halt so wie er es gerade braucht.
Zitat
„Hat man gegen Spielende ‚nichts mehr zu verlieren’ macht der Einsatz des Torwarts als 7. Feldspieler aus meiner Sicht mehr Sinn als die oft und vielfach leider erfolglos praktizierte Manndeckung.“
AHA?????? Vielleicht können wir uns ja mit Volker Hornkohl darauf einigen das die Erfolgsaussichten der eingesetzten Taktik massiv davon abhängen ob wir den Ball haben oder ihn erobern wollen. Irgendwie macht es keinen Sinn eine Angriffstaktik und eine Abwehrtaktik gegeneinander zu gewichten. Sollte ich den innovativen Teil übersehen haben bitte ich um eine PN. Nur mein unerschütterlicher Glaube in die Kompetenz der Handballtraining lässt mich weiterlesen und in mir reift die Frage ob mir vielleicht nur die Intelligenz zum Verstehen fehlt.
Zitat
„Auch der Gegner lernt im positiven Sinne der DHB-Konzeption“
Jetzt geht mir aber so langsam der Hut hoch. Ich möchte mit meinen Mädels eine 1-5 Deckung spielen. Und zwar im Sinne der DHB-RTK. Und wenn dann ein Trainer daher kommt und mich mit seiner 3-4 Angriffstaktik dazu zwingt von dieser Idee abzuweichen ist das schon nervig genug. Wenn dann aber noch behauptet wird, das wäre ja positiv für meine Mädels, dann ist Schluss mit lustig. Das Volker Hornkohl ergebnisorientierte Taktik einsetzt ist die eine Seite. Seine Missionierungsbemühungen kann er sich verkneifen. Zumal sie schlicht und ergreifend nicht der wahre Grund für sein Handeln sind. Tabellenplatz und die wenigsten Gegentreffer sind Motiv für sein Handeln. Und das ist auch o.k. so, aber dann sollte er auch dazu stehen.
Gut ist auch der Teil in dem beschrieben wird das ja der Gegner ganz im Sinne der RTK ballorientiert decken muss. Falsch, bei so viel Güte muss man ja wohl von „decken darf“ sprechen. Quatsch, total falsch. Hier verwechselt Hornkohl das taktische, räumliche zur Ballseite verschieben und verdichten einer Raumdeckung mit der in der RTK gewünschten Ballorientierung in der 1-1 Situation. Die Frage nach der Kompetenz von Kollege Hornkohl stellt sich mir nicht mehr. Sie ist beantwortet.
Mit das Beste und auch entlarvendste sind dann die Fotos die zeigen wie die Spielerinnen bei den Grundspielen auf platten Füssen an den 6-m getackert sind. Wenn das die RTK ist verbrenne ich sofort mein Handballhandbuch Band 3. Auf den Fotos wird alles mögliche geschult, aber niemals eine offensive, antizipative Spielweise der Defensive. Volker Hornkohl geht genauso vor wie die Kollegen die lieber eine 6-0 spielen würden. Aber Hornkohl hat es wahrhaftig geschafft sich für diesen inhaltslosen Taktikschwachsinn auch noch das DHB-Gütesiegel von Dietrich Späthe abzuholen. Mindestens dafür gebührt ihm Respekt.
Warum sich
Zitat
Mut, Risikobereitschaft und Selbstvertrauen mit dieser taktischen Spielweise sehr gut entwickeln
bleibt dann auch das Geheimnis von Volker Hornkohl. Aber wer so viele Seiten füllen will braucht neben vielen bunten Fotos auch noch ein paar Phrasen. Die oben genannten Eigenschaften sind persönlicher Natur und entwickeln sich ganz sicher nicht anders bloß weil man einmal die Woche mit 7 gg 6 spielt. Am Ende gibt es dann noch eine der beliebten Rundumschelten gegen die Eltern der gegnerischen Mannschaften. Ein inhaltsschwerer Satz und der Bericht ist rundum perfekt. Übrigens hat der Erneuerer des Mädchenhandballs, Volker Hornkohl, recht wenn er sagt:
Zitat
„Ich meine, dass das Handballspiel noch viele Entwicklungsmöglichkeiten hat, wenn man den Mut zu etwas völlig Neuem aufbringt!“
Nur leider gibt es an dieser Taktik nichts Neues, schon gar nichts völlig Neues. Aber wer seinen Beitrag mit so viel Mut zur Selbstüberschätzung beginnt darf ihn wohl auch so beenden.
Mein persönliches Resumee: Da spielt jemand eine ergebnisorientierte Taktik in der weiblichen C-Jugend und darf das auch gerne tun. Nur warum alle zahlenden HT-Leser über 9 (in Buchstaben neun) Seiten daran teilhaben dürfen, das erschließt sich mir nicht. Aber vielleicht bin ich da einfach nicht innovativ genug. Der eine Euro den ich für diesen Bericht beisteuern durfte hätte ich gerne anderweitig verwendet. Aber das geht wohl nicht.
Ansonsten Herr Späthe, das war mal gar nix. In meiner Schulzeit gab es da nur ein einziges Urteil: Thema verfehlt, sechs, setzen.