Pressemeldung Fan-Initiative „sonntags 12.30 Uhr – ohne uns!“
Vereinsübergreifende Unterschriften-Aktion gegen die geplanten neuen Anstoßzeiten im Profifußball:
Schon 10000 Fans fordern Rücknahme!
Auch Bezahlsender "premiere" "überhaupt nicht glücklich"
Hamburg. Nur zehn Tage nach Bekanntgabe der neuen Bundesliga-Fernsehpläne durch die DFL formiert sich in der bundesdeutschen Fanszene breiter Widerstand gegen die geplanten Anstoßzeiten vor allem der 2. Liga. Auf der vereinsübergreifenden Online-Petitionsseite unter dem Logo „sonntags 12.30 Uhr – ohne uns“ unterschrieb am Freitag bereits der 10000. Fußballfan die Forderung nach „fanfreundlicheren Anstoßzeiten“. Die DFL hat in ihren Verwertungsszenarien ab der Saison 2009/10 für die 2. Liga vier Sonntagspartien mit einer Anstoßzeit bereits um 12.30 Uhr vorgesehen, dazu eine weitere am Samstag um 13 Uhr. Bisher wurde am Wochenende keine Partie vor 14 Uhr angepfiffen.
„Dafür, dass das Thema Fernsehverträge durch die nahende EM im Moment in den Medien kaum eine oder gar keine Rolle spielt und die meisten Fans von den geplanten neuen Zeiten noch gar nichts wissen, sind 10000 Unterschriften aus ganz Deutschland in so kurzer Zeit ein großer Erfolg,“ stellt Marcus Reinhardt von der Fan-Initiative „Sozialromantiker Sankt Pauli“ fest, die die bundesweite Online-Petition am 21. Mai gestartet hat – nur einen Tag nach Bekanntgabe des neuen DFL-Szenarios. „Es haben tatsächlich Fans aller 36 Bundesligaclubs unterschrieben,dazu noch Anhänger etlicher Amateurvereine: Wann hat es das schon einmal gegeben“, freut sich auch Mitinitiator Jano Hafkus über das riesige Echo. Zu den Unterzeichnern der Petition (erreichbar über http://www.sozialromantiker-stpauli.de ) zählen übrigens auch der Vizepräsident des FC St. Pauli, Markus Schulz, der St. Pauli-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Burmester, DSF-Sportmoderator Frank Buschmann sowie Thees Uhlmann, Sänger der deutschen Chart-Band „Tomte“.
Nach Informationen der Initiative, die zunächst zeitlich unbegrenzt weiterlaufen soll, haben die Profivereine über das neue, gerade für am Spieltag anreisende Auswärtsfans sowie mittelbar betroffene Amateur- und Jugendvereine oft unzumutbare Verwertungsmodell übrigens noch nicht abgestimmt – eine Entscheidung falle wohl erst in den Wochen nach der EM bis zum Bundesligastart. Für diesen Zeitraum seien weitere, vereinsübergreifende Proteste geplant.
Auch der Pay-TV-Sender „premiere“ habe auf Nachfrage der Presse erklärt, dass man mit den geplanten Anstoßzeiten „überhaupt nicht glücklich“ und die Zerstückelung des Spieltages in diesem Maße die alleinige Verantwortung der Vermarkter sei.
"Premiere hätte mit der jetzigen Spieltagsgestaltung hervorragend leben können. Wenn man den Spielplan ändert, hätten wir uns eine Lösung gewünscht, von der insgesamt der deutsche Fußball und die Fans profitieren. Also allenfalls ein 3. Spiel am Sonntagnachmittag, um die Uefa-Cup-Teilnehmer zu entlasten. Wir halten nichts von Live-Spielen am Samstagabend und Sonntagmittag. Das ist die Zeit für die Familien", so Carsten Schmidt von Premiere.
Die Proteste indes werden in den nächsten Tagen und Wochen noch ausgebaut und werden sich zunehmend auf die Strasse und in die Stadien ausweiten."Das Thema geht im Grunde jeden Stadionbesucher etwas an" "Es herrscht eine Menge Wut unter den Fans" so Jano Hafkus von den Sozialromantikern St.Pauli
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