FRAUENHANDBALL / TuS Metzingen präsentiert neuen Trainer
Griesmeier steht für Kontinuität
Der Diplom-Sportpädagoge erhält bei der TuS einen unbefristeten Vertrag
Ein Meilenstein ist bei der TuS Metzingen gesetzt. Mit Jochen Griesmeier wurde gestern der neue Trainer präsentiert. Schnellstmöglich soll nun, nachdem Anna-Lena Artschwager und Tanja Noppel zugesagt haben, der Kader gefüllt werden. Nur die Spielklasse ist noch offen.
Wie findet man einen Trainer für eine ambitionierte Frauenhandball-Mannschaft? Andreas Baumgärtner, kaum im Amt als Abteilungsleiter Handball-Bundesliga-Frauen bei der TuS Metzingen, musste sich diese Frage stellen, als Emir Hadzimuhamedovic bekannt gab, dass er nicht mehr zur Verfügung steht. "Ich habe mir Rat bei Experten geholt", sagt Baumgärtner. Sehr oft fiel dabei der Name Jochen Griesmeier. Das bewog den Abteilungsleiter, ihn ganz oben auf seine Liste zu setzen. Man hat sich getroffen, miteinander geredet - und den Rest der Liste konnte Baumgärtner vergessen. "Ich bin froh, dass es so schnell geklappt hat. Er war mein Wunschkandidat. Ein Glücksfall, dass wir so jemanden gefunden haben."
Sofort bewegten sich beide auf der selben Wellenlänge. Ihr gemeinsames
Ziel: Den TuS-Handball langfristig so positionieren, dass man im Land dominiert. Langfristig wird die Zusammenarbeit ausgelegt, Jochen Griesmeiers Vertrag ist gar unbefristet. "Das sind große Vorschusslorbeeren", sagte der neue Trainer gestern bei der Pressekonferenz. Und denen will er nun keine großen Worte, sondern Taten folgen lassen.
Der 44-jährige Diplom-Sportpädagoge war Trainer und hauptamtlicher Jugendleiter bei der SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen, wirkte als Co-Trainer bei den Männern von Frisch Auf Göppingen, seine letzte Trainerstation war das Frauen-Regionalligateam des VfL Sindelfingen.
Aufgehört hat er dort 2004, es ist aber beileibe nicht so, dass er seither keinen Kontakt zum Handball gehabt hätte. Spiele hat er beobachtet, Fortbildungen besucht.
Der A-Lizenz-Inhaber wirkte auch schon als Lehrkraft am Institut für Sportwissenschaften in Tübingen. Dass er am Lehrbuch "Handball unterrichten" mitwirkte, zeugt von einer großen Fachkompetenz.
Hauptberuflich leitet Griesmeier die Kindersportschule in Eislingen und ist Geschäftsführer der dortigen TSG. "Handball ist mein Hobby", sagt er.
Ein recht aufwendiges. Mindestens vier Mal pro Woche will er seine Damen zum Training bitten. Das Problem ist jetzt nur, dass die Mannschaft bei weitem noch nicht komplett ist. Zumindest konnte Andreas Baumgärtner verkünden, dass Anna-Lena Artschwager und Tanja Noppel für die nächste Saison zugesagt haben. "Andere wollten wissen, wer Trainer wird und mir ist es natürlich auch recht, wenn er bei der Auswahl dabei ist", hat der Abteilungsleiter nun einen kompetenten Mitstreiter.
Gemeinsam müssen sie nun eine spielfähige Mannschaft für die nächste Saison auf die Beine stellen. Die acht, die derzeit unter Vertrag stehen, reichen bei weitem nicht. "Die Messlatte liegt hoch", weiß der neue Coach, der auf Co-Trainer Klaus Stoll und Physiotherapeut Martin Hahn bauen kann.
Trainingsbeginn ist am Montag, und vielleicht stellt sich dann schon der eine oder andere Gast ein. Jochen Griesmeier will in größeren Gruppen trainieren, soll heißen, dass er auch Spielerinnen der zweiten Mannschaft mit ins Boot nimmt. Ein Hauptaugenmerk liegt zudem auf der Jugend. Auch einer der Gründe, warum die Verantwortlichen bei der TuS sofort vom Neuen überzeugt waren.