Das Schlimme an den Ober-Eschbacher Leistungen ist, dass man als langjähriger Zuschauer die Möglichkeiten von Spielerinnen wie z.B. Natascha Shcherbakova kennt, die Spielerinnen aber momentan nicht mal ansatzweise daran anknüpfen können. Gestern war selbst eine Jutta Neuheiser, die in den letzten Jahren zum Garanten der TSG aufgestiegen ist, total von der Rolle - 3 mal stand sie beim Wurf im gegnerischen Kreis und wurde zurückgepfiffen, mehrfach warf sie mitten auf die (recht gute) Mainzlarer Keeperin. Zusammen mit den unpräzisen Würfen der jungen Mandy Rauch auf der linken Außenbahn am Ende der ersten Halbzeit sind damit unzählige benötigte Tore flöten gegangen.
Lob gibt es meinerseits für den Auftritt von Lina Abramauskaite in der zweiten Halbzeit: Sie machte endlich einen wachen Eindruck und war Aktivposten in unserer Abwehr und bügelte ein paar Schnitzer von Shcherbakova und Wriedt aus. Lobenswert war auch wieder die Leistung von Tina Beckmann, die in der ersten Halbzeit wesentlich beherzter zur Sache ging als ihre Kolleginnen.
Nebenbei fühlte ich mich wieder bestätigt, dass Johanna Holstein nicht auf die Außenbahn (trotz eines Außen-Treffers) gehört, sondern in den Rückraum.
Caro Kordt hingegen hat in der zweiten Halbzeit - mehrfach von Holstein und Abramauskaite eingeleitet - einen richtig guten Job über links geleistet, am Kreis hingegen war sie wieder unanspielbar (dies wirft auch ein schlechtes Licht auf Natascha Shcherbakova, die sie immer wieder ideenreich, aber erfolglos anzuspielen versucht).
Mainzlar wäre gestern absolut schlagbar gewesen, nur die erfahrene Anita Koljanin und Torhüterin Nicole Dauth konnten restlos überzeugen. Bei Nina Hess sowie den Ex-Eschbacherinnen Gina Duketis und Jonna Jensen wechselten Licht und Schatten, Anna Lisowska hat eine für ihre Verhältnisse schwache Partie abgeliefert. Dominika Dolny ging recht rabiat zur Sache und ließ erst nach der zweiten Zeitstrafe die Zügel etwas lockerer, offensiv gelang ihr nichts.
Alles in allem war der Doc mit seinen typischen, unnötigen Ausbrüchen die einzige Attraktion eines unterklassigen Hessenderbys und vorallem in der ersten Halbzeit müsste jedem Verantwortlichen in Ober-Eschbach endlich klar geworden sein, dass ohne konsequentes Handeln kein Blumentopf in der zweiten Liga zu gewinnen ist. Immerhin sind neue Sponsoren gewonnen worden, vllt. ist dies eine Chance für die Bad Homburg Pirates zur Wahrung des Klassenerhalts. Der erste Schritt hierzu muss ein Sieg in Waiblingen sein!