Beiträge von Hereticus

    Er war der erste Minister, der von "gefallenen Soldaten" gesprochen hat, der das Wort Krieg endlich mal ausgesprochen hat.

    Was schon mal zeigt, wie unbedarft er für dieses Amt war und wie wenig AHnung er von dem hatte, worüber er sprach. Da nehmt ihr beiden euch ja nicht viel. Diese Äußerung ist nämlich zwar vielleicht 'ehrlich', aber aus seiner Position heraus äußerst dumm und gefährlich und hätte schwerwiegende Folgen haben können. Wenn zu Guttenberg den Kriegszustand tatsächlich feststgestellt hätte (was er alleine gar nicht kann), wäre es seine Amtspflicht gewesen, auf die umgehende Beedindigung dieses Zustandes hinzuwirken, anstatt zum Beispiel mit seiner Frau und einem Klatschreporter Abenteuerausflüge an die "Front" zu unternehmen. Es ist nämlich nicht so einfach für die Bundesrepublik, "Krieg" zu haben. Und die Frage, ob wir einen "Krieg" führen ist auch keine Ansichtssache oder nur eine Frage der Formulierung.

    Es hat ja seine Gründe, warum sonst niemand davon spricht, daß wir uns im "Krieg" befinden, und weshalb zu Guttenberg diese Aussage auch nie wiederholt hat. Die Gründe liegen darin, daß es in unserer Rechtssphäre nur zwei mögliche Kriegsursachen geben kann: den Angriffskrieg und den Vereteidigungskrieg.

    Den Verteidigungsfall kann nur vorliegen, wenn ein Angriff auf die Bundesrepublik stattfindet oder unmittelbar bevorsteht und muß von Bundestag und Bundesrat festgestellt und vom Bundespräsidenten verkündet werden. (Art.115a GG) Ich kann mich nicht erinnern, daß das eine oder das andere geschehen wäre. Daneben geht im V-Fall der Oberbefehl vom Verteidigungsminister auf den Bundeskanzler über (Art. 115b), so daß zu Guttenberg dann gar nicht mehr zuständig gewesen wäre. Da der V-Fall dann bereits seit 2001 (Verkündung des Bündnisfalls durch die NATO) bestanden hätte, wären die Wahlen von 2002, 2005 und 2009 ungültig gewesen, weil im Bestehen des V-Falls nicht gewählt wird und der Bundestag auch nicht aufgelöst werden kann (wie etwa 2005, was erst zur Machtübernahme von Schwarz/Gelb führte!) (Art. 115h). Der V-Fall muß zudem für beendet erklärt werden, sobald kein Agriff auf die Bundesrepublik mehr stattfindet oder unmittelbar droht. Fazit: Selbst obwohl die NATO 2001 den Bündnisfall verkündet hat, liegt ein Verteidigungsfall nicht vor oder ist jedenfalls nicht auf dem vorgeschriebenen Weg festgestellt worden.

    Da der V-Fall nicht vorliegt, könnte ein "Krieg", an dem wir angeblich beteiligt wären, also nur ein Angriffskrieg sein (immerhin sind wir ja unangegriffen in ein fremdes Land einmarschiert - jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, daß afghanische Panzer bei Kehl über den Rhein oder bei Schwedt über die Oder gerollt wären). Auf Vorbereitung eines Angriffskrieges stehen in diesem Land mindestens zehn Jahre Haft (§ 80 StGB).

    Wenn Guttenberg von "Krieg" spricht, unterstellt er also entweder, daß zügigst der Verteidigungsfall ausgerufen werden müsse (wozu die Grundlagen fehlen, da wir nicht angegriffen wurden), oder daß die (seine und die vorherige) Bundesregierung einen Angriffskrieg befohlen hat, wofür die Regierung sowie alle Bundestagsabgeordneten, die dem Einsatz zugestimmt haben, vor Gericht gestellt werden müßten.

    Aussagen eines Regierungsmitglieds, daß der Einsatz in Afghanistan ein "Krieg" wäre, können schwerwiegende Konsequenzen für Regierung und Parlament haben. Und ich schätze, genau das werden ihm seine Kabinettskollegen oder Regierungsbeamte anschließend auch deutlich geflüstert haben.

    In meiner persönlichen Ansicht ist das, was die NATO in Afghanistan veranstaltet hat und noch veranstaltet (Einmarsch, Installation einer genehmen Regierung - landläufig auch "Marionettenregime" genannt - und andauernde Besatzung) durchaus ein Krieg. Und zwar einer, in dem die Bundeswehr ganz eindeutig auf der Seite des Aggressors zu suchen ist. Zugeben kann die Regierung (und ihre Minister) das aber natürlich nicht, weil sie damit rechtlich in eine ganz schwierige Bredoullie gerät. Lieber hält man an dem Modell einer "bewaffneten Aufbauhilfe" fest und heuchelt öffentlich Verwunderung, Betroffenheit und Entsetzen, wenn Soldaten dabei angegriffen werden und ums Leben kommen.

    Zitat

    More99


    Ist wohl Ansichtssache.

    Das ist keine Ansichtssache, sondern schlicht eine Verhöhnung prägender Persönlichkeiten unserer jüngeren Geschichte wie Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher, Gustav Heinemann, Heinrich von Brentano, Ludwig Erhard u.v.w.m.

    Zitat

    Snuffmaster
    b) 95% der Soldaten standen voll hinter ihm

    Unbelegbar und auch völlig irrelevant. Seit wann suchen sich Soldaten ihre Vorgesetzten aus? Die Quote wäre sicher noch höher, wenn nicht ein Teil der Soldaten sich für amerikanische Interessen in Afghanistan verheizen lassen müßte (ohne daß wir Krieg haben, wie oben festgestellt).

    Zitat

    Snuffmaster
    d) KEIN Verteidigungsminister hat sich so oft in Afg blicken lassen wie er


    Die haben vielleicht das Potenzial der Landschaft als Kulisse für Foto-Love-Stories nicht erkannt...

    Ernsthaft: Was hätten die da auch gewollt? Wir sind nicht die USA, wo der Präsident in die Befehlsstrukturen der Armee direkt eingebunden ist. Der Bundesverteidigungsminister hat in erster Linie die Aufgabe, die Verwaltung der Bundeswehr zu leiten und zu überwachen. Nur dazu dient seine Befehlsgewalt (die er im "Krieg" gar nicht mehr hat). Ein deutscher Verteidigungsminister gehört - außer zum Arbeitsbesuch bei den Afghanen oder Urlaub - ebensowenig nach Afghanistan (oder in ein anderes Land) wie irgendeiner unserer Soldaten. Der hätte mal lieber dafür sorgen sollen, daß die Bundeswehr dieses Land schleunigst verlässt, anstatt dort Fotosessions mit seiner Frau und einem Geflügelwurstrepräsentanten abzuhalten. Für das auswärtige Brunnen bauen haben wir immer noch das THW.

    Zitat

    Gottfried
    Man sollte aber gerade von gestandenen Juristen dennoch ein wenig Zurückhaltung verlangen können, was die Unterstellung von Vorsatz betrifft. Ich dachte, die Unschuldsvermutung gilt auch hier noch und hoffe, daß die eingegangenen Klagen - neben dem marktschreierischen Verhalten auch hier im Forum - eine juristisch saubere Aufarbeitung dieser Vorwürfe ergibt. Ich maße mir hierüber nämlich keine Vorverurteilung an.
    [...]

    Was erwarten wir denn von einem Berufspolitiker? Einem, der zuerst Juristerei betreibt, dann auf einmal Wirtschaftsminister sein soll und dann Verteidigungsminister? Erwarten wir da wirklich vollkommene Fachkenntnis? [...]

    Dr. Peter Tauber von der CDU befaßte sich dabei mit "Der Entwicklung des Sports und des Turnens innerhalb der deutschen Armee während des Ersten Weltkriegs an Front und Etappe. Die Arbeit lässt sich allerdings nicht ausschließlich der Sportgeschichte zuordnen, sondern befindet sich vielmehr in einer Schnittmenge mit der "modernen" Militärgeschichte." (http://www.sehepunkte.de/2009/07/14829.html)

    Zu 1. Es bedarf keiner juristischen Aufarbeitung, um die Feststellung zu treffen, daß Herr zu Guttenberg sich den Doktorgrad erschlichen hat. Die hierfür zuständige Instanz (Uni Bayreuth) hat das "Urteil" bereits gesprochen, indem sie eben jenes festgestellt und den Grad wieder aberkannt hat. Die möglichen Strafverfahren wegen der mutmaßlichen Urheberrechtsverletzungen sind nur eine Folgeerscheinung, die sich aus dem eigentlichen Fehlverhalten ergeben mögen, aber nicht die Hauptsache, um die es hier geht. Die besteht in der Erschleichung des Grades (der übrigens kein "Titel" ist, wie immer und überall zu lesen. Einen Titel bekommt man nämlich - im Zweifel ohne eigene Leistung - verliehen, während man sich einen Grad erarbeiten muß, und gerade darum geht's ja in dieser Sache.)

    Zu 2. Natürlich haben die meisten BM keine wirkliche Ahnung von ihrem Ressort. Für die Tagesarbeit haben sie ja gut eingearbeitete Mitarbeiter, Staatssekretäre etc. Bloß wurde zu Guttenberg immer unterstellt, ein besonderes politisches Talent zu sein - und das habe ich persönlich als durchaus politisch interessierter Mensch in seiner Zeit als BM eben nicht feststellen können. Und auch in der Nachbetrachtung finde ich nichts, was diese Einschätzung stützen würde. Er war ein ansehnlicher Repräsentant, weil er vom Auftreten und optisch etwas hermacht. Das ist aber ja nicht das selbe.

    Zu 3. Als Historiker kann ich daran nichts verwerfliches finden. Sport und Turnen haben in der Wehrerziehung im Kaiserreich und auch noch danach, in der DDR bis zum Ende der 1980er Jahre, eine wichtige Rolle gespielt, wenn nicht sogar einen Teil ihrer Daseinsberechtigung daraus gezogen. Die Entwicklung des Sports und des Turnens zu Hobby und Entertainment findet erst ab 1945 in relevanter Entwicklung statt. Daher finde ich das Thema dieser Arbeit nicht weltfremd oder abwegig. Es trägt aber natürlich wenig zur Qualifikation als Politiker bei...

    Hier sind noch die vollständigen Top Ten aus dem HM-Sondernewsletter:

    Die Zahlenangaben sind leider in keiner Weise erläutert. HM verweist auf das neue Magazin, das morgen erscheinen soll ("ab Freitag im Versand". Wann das dann genau hier am Bahnhofskiosk liegt, ist leider nicht immer vorauszusagen). HW.com schreibt "Punkte" dahinter, nun gut. Sollten das die insgesamt eingegangenen Stimmen sein, würde ich die Aussagefähigkeit des Umfrageergebnisses und die Ernsthaftigkeit des Titels ebenso in Frage stellen wie meine Vorredner. Repräsentativ sind diese paar hundert Stimmchen dann wohl jedenfalls nicht.

    Wir hatten einen Außenminister ohne jeden Berufsabschluss, der auch noch in der Chaotenszene zu gange war. War das etwa besser ?
    Merke: So mancher, der in die Politik geht, bekäme mit seiner Qualifikation nicht mal einen Job als Hausmeister in der Grundschule. Das nennt man "soziale Auffangfunktion der Politik".

    Fischer ist nicht vorbestraft und hat sich in seiner Zeit in der "Chaotenszene" (die bei seinem Antritt als Minister auch schon weit über zwanzig Jahre zurück lag) somit keine - jedenfalls keine nachgewiesenen - Straftaten zu Schulden kommen lassen. Seine Weltanschauung mag dir nicht passen, seine permanenten Paradigmenwechsel waren mir auch stets suspekt, aber er war kein Straftäter und die bloße Zugehörigkeit zur linken Szene disqualifiziert seit 1945 ja zum Glück niemanden mehr für politische Ämter.

    Wir hatten bis Dienstag auch einen Verteidigungsminister ohne jeden Berufsabschluß, denn mit nur dem ersten juristischen Staatsexamen (das zweite hat er ja 'übersprungen') ist man auch nur ein gelernter Garnichts. Damit kriegt er noch nicht mal eine Anwaltszulassung. Und 'nen Taxischein hat er im Gegensatz zu Fischer auch nicht. Guttenbergs einzige gesicherte Qualifikationen sind Charisma und selbstsicheres Auftreten.

    Politisch war er allerdings doch schon immer eine Luftnummer. Man erinnere sich nur an die Geschichte mit den Gesetzesentwürfen aus der Wirtschaftskanzlei in seiner Zeit als Wirtschaftsminister oder an seine gekonnten 180°-Wendungen in der Frage der Wehrpflicht und in der Kunduz-Affäre. Substanzieller Beitrag des BM zu Guttenberg in irgendeiner politischen Debatte? Nihil. Dazu kommt das überhastete und ferngesteuert wirkende Verhalten in der Gorch-Fock-Geschichte.

    Ich habe mich schon immer gefragt, warum dieses Windei als "politisches Talent" gefeiert wurde, wo er doch politisch noch nie etwas taugte. Ein Talent war er allenfalls in der Außendarstellung und Selbstvermarktung, wobei ihm das ehemalige Frl. von Bismarck auf fragwürdige Art auch noch behilflich sein mußte. Die hat wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung, wenn auch ganz unstandesgemäß "nur" als Textilfachverkäuferin. Wenn alle Stricke reißen, kann die Freifrau sich also immerhin um einen Job beim örtlichen h&m bemühen.

    Ergo klar und deutlich: Ja, Joseph Fischer war als Bundesminister allemal besser geeignet als jemand, der sich durch Betrug etwas erschleicht, wofür andere jahrelang hart und intensiv arbeiten und der anschließend in seiner Eigenschaft als Bundesminister diese Vorgänge erst zu bestreiten und dann zu beschönigen versucht.

    Ein Bundesminister braucht nicht zwingend einen Doktorgrad, insofern (aber wirklich nur damit) hat F.J. Wagner Recht, aber er muß sich rechtstreu verhalten. Immer, im politischen und im nicht-politischen Umfeld. Und wenn er das nicht tut und dabei ertappt wird, muß ich zumindest erwarten können, daß er das ihm übertragene Amt (denn man erinnere sich, daß die Regierung uns nicht beherrscht, sondern uns in unserem Auftrag vertritt!) umgehend zurückgibt.

    Daß das über eine Woche dauert, eine peinliche Befragung im Parlament einschließen muß und vor allem, daß die Bundeskanzlerin das Ganze zum Kavaliersdelikt zu verharmlosen versucht, ist unglaublich. Ihre wirklich einzige legitime Option nach Offenbarwerden des Ausmaßes der kopierten Anteile seiner Dissertation, und spätestens nach der Aberkennung seines Doktorgrades durch die Universität, die bereits die eigentliche Nachweishandlung darstellt (das nun anhängende Strafverfahren wegen Urhg-Verstößen ist ja nur eine Folgeerscheinung), hätte darin bestanden, zu Guttenberg die Wahl zu lassen, selbst zurück zu treten oder von ihr entlassen zu werden.


    Gutdünken ....

    Darum heißt es ja "Wild Card". Teilnahme auf Einladung eben, nicht auf Grund von Qualifikation. Das ist ein Hintertürchen, um attraktive Mannschaften, vornehmlich aus Deutschland oder Spanien reinzukriegen, die sich eventuell nicht sportlich qualifiziert haben (falls drei CL-Plätze in der Liga mal nicht reichen), weil sieben Teilnehmer aus diesen beiden Ländern ja immer noch nicht genug sind, damit nicht zuviele fremdländische Mannschaften im Bundesliga-ASOBAL-Pokal das Niveau verwässern.

    Gruppe C

    Medwedi Tschwechow wie zu erwarten nicht mit Vollgas gegen Dinamo Minsk, aber immerhin mit einem 28:28-Unentscheiden, wodurch die Kadetten im Achtelfinale stehen. Bei einem Minsker Sieg hätten die Kadetten in Valladolid noch punkten müssen (da im DV Verlierer gegen Minsk), das entfällt jetzt.

    Es ist aber für die Schweizer sogar noch Platz zwei drin, dazu brauchen sie einen Drei-Tore-Sieg in Valladolid und Szeged dürfte in Aalborg nicht gewinnen. Falls die Kadetten tatsächlich mit +3 oder mehr gewinnen sollten, kann Valladolid sogar noch auf Platz vier abrutschen, falls Szeged in Aalborg unentschieden spielt, dann verlieren sie nämlich den Dreiervergleich (alle 4-4 Punkte, Kadetten mind. TD +2, Szeged +1, Vall. mind. -3).

    Ganz spannend wird's wenn die Kadetten mit genau +2 in Val. gewinnen und Szeged Remis spielt. Ab 25:23 ist Schaffhausen dann Gruppenzweiter, bei 24:22 wären sie mit Szeged im Dreiervergleich mit Valldolid Punkt- und Torgleich. Da der eigentliche direkte Vergleich zwischen den beiden (pro Kadetten) aber nicht berücksichtigt würde, da eine dritte punktgleiche Mannschaft involviert ist (Und "DV im DV" gibt's nicht)- wäre Szeged auf Grund der dann um drei Treffer besseren Gesamttordifferenz (alle Gruppenspiele) besser platziert.

    Doch, durchaus mitbekommen. Ist scheiße - ganz Duisburg hätte sicher lieber eine Revanche für den 1998er-Beschiss gesehen. Außerdem müssen wir jetzt tatsächlich das Endspiel gewinnen, um die Europa League zu erreichen. Oder Schalke müßte dieses Jahr noch die CL gewinnen, was ein echtes Zebra sich natürlich nicht wünschen kann :D Außerdem geht das auf Fan-Seite leider sicher nicht überall ganz friedlich-schiedlich ab. Einschlägig bekannte Dumpfbacken gibt es ja in beiden Fanlagern reichlich. :mad:

    Positiv dagegen: Tatsächlich ist es das allererste Revierderby im Pokalfinale, gegen Schalke gewinnt man viel leichter mal als Zweitligist ein Endspiel als gegen die Bayern und der MSV hat daher tatsächlich eine realistische Chance, endlich wenigstens nicht mehr weniger Erfolge auf dem Papier zu haben als Schwarz-Weiß Essen. Ein Pokalsieg wäre für uns der Höhepunkt der bisherigen und bei realistischer Betrachtung vermutlich auch der kommenden 109 Jahre Vereinsgeschichte. Ich werde auf jeden Fall in Berlin sein, notfalls auch ohne Ticket in einer Kneipe am Ku'damm.

    Wenn wir verlieren, sind wir mit vier Finalniederlagen dann immerhin wieder alleiniger Inhaber des Rekords für die meisten Finalteilnahmen, ohne den Pott gewonnen zu haben. Den Titel der meisten Finalniederlagen insgesamt (sieben, ihr Loser :D) können wir allerdings nicht erreichen, den behalten die Schalker auch dann, wenn sie das Endspiel überraschenderweise doch gewinnen sollten.

    Wann die genau eingeführt wurde, weiß ich nicht. Ich nehme an, daß solche Berechnungen seit der Übernahme der Europapokale durch die EHF existieren, also seit 1993. Wirkungsmächtig ist die Länderrangliste jedenfalls seit der EC-Reform 2000 (Einführung Challenge-Cup und Modusänderung EHF-Pokal). Davor gab es einfach keinen Proporz, d.h. jedes Land durfte genau ein Team pro Wettbewerb stellen, plus Titelverteidiger... wie es eigentlich sein sollte.

    Die Regionalliga hat scheinbar einige Startschwierigkeiten. Es nehmen jedenfalls noch nicht alle projektierten Länder teil. Ungarn und Slowenien verzichten zunächst. Dadurch umfasst das eigentliche Teilnehmerfeld nur elf Mannschaften , dafür gibt es in der Premierensaison drei Gastteams. Saisonstart ist am 27. August 2011, das Final Four soll am 31. März/01.April 2012 steigen.

    Die Zusammensetzung, wie sie am 18.03. in Belgrad beschlossen werden soll:
    2 aus Kroatien (vorr. RK Zagreb und RK Nexe Našice)
    2 aus Serbien (RK Partizan, RK Roter Stern oder RK Kolubara sind die Kandidaten)
    3 aus Bosnien (vorr. RK Bosna Sarajevo, RK Borac und HRK Izvidjac)
    2 aus Mazedonien (vorr. RK Metalurg und RK Vardar)
    2 aus Montenegro (Mojkovac, Lovcen Cetinje, Budva und Sutjeska Nikšic sind die Kandidaten)
    3 Gäste (dies sind Tatran Prešov, KS Kielce und Wisla Plock)

    Ob Prešov und Kielce/Plock aus ihren jeweiligen nationalen Ligen aussteigen, wie es für den Rest der Teilnehmer geplant ist, geht leider nicht aus den Berichten hervor. Ich nehme aber an, daß nicht. Tatran dürfte seine Gastrolle in der ungarischen Liga damit jedenfalls wieder aufgeben.

    Quelle1 Quelle2

    P.S.: Werden in Dänemark die Champions-League-/Europapokal-Plätze anhand der Tabelle der regulären Saison oder anhand des Ergebnisses der Play-Offs verteilt?

    CHL - bisher jedenfalls immer - über die Play Offs. In der diesjährigen CHL sind die beiden 2010er Finalisten Kolding und Aalborg (4. und 3. der Tabelle). Der Ligagewinner hat allerdings einen EHF-Cup-Platz sicher.

    Viborg ist damals (2007) auch über die Play Off-Platzierung an die Wild Card gekommen, denn sonst hätte FCK (als Hauptrundenmeister) sie bekommen müssen. FCK startete aber nur im EHF-Cup.

    Das einzige Land mit Play Offs aus dem der Vorrundensieger in die CHL kommt, ist Norwegen. Dort wird das allerdings schon immer so gemacht.

    Relegationen nicht vergessen...

    * T/W derzeit im Direkten Vergleich vor HF Springe, Rückspiel steht noch aus

    Eine Augenweide ist der Stanleycup auch nicht gerade... gut, der jetzige DHB-Pokal ist auch nicht besonders hübsch und in den letzten Jahren eh schon mehrmals erneuert und im Design (die Manschette auf dem Deckel) angepasst worden. Das eigentliche Original auch steht schon lange in einer Sammlervitrine. Das ist aber aus meiner Sicht kein Grund, gleich das ganze Design neu auszuschreiben.

    Ich halte das Ganze auch mehr für einen Marketinggag (die in den Designregeln geforderte zu verwendende Schriftart ist "Lufthansa Helvetica light bzw. medium"), so wie wie Sponsorenaufdrucke auf den beiden Trophäen auch schon seit einigen Jahren leider Gang und Gäbe sind. Auf der Meisterschale ist der Ligasponsor eingraviert. Ehrlich, da schüttelt's mich.

    Das eigentliche Problem bei solchen Designwettbewerben wo gleich der ganze Pott neu gestaltet werden soll ist aber, daß meistens irgendwelcher postmoderner (oder gerade moderner) Quatsch wie die neue CHL-Trophäe rauskommt, die als zeitgenössisches abstraktes Kunstwerk vielleicht sogar nett anzuschauen ist, aber die eigentliche Idee hinter so einem Pokal nicht mehr repräsentiert, nämlich die Tradition des Wettbewerbes zu verkörpern - als Sportler will ich doch den Pott gewinnen, und nicht irgendeinen, der zufällig der diesjährige ist.

    Immerhin, der aktuelle DFB-Pokal (den ich persönlich sehr hübsch finde) ist auch einem Designwettbewerb entsprungen und hat mittlerweile auch schon fast 50 Jahre auf dem Buckel. Hoffen wir also, daß der neue DHB-Pokal sich dann auch langfristig etabliert, und die Herrschaften nicht künftig noch auf die Idee kommen, das Ding jedes Jahr neu gestalten zu lassen. Und ich hoffe natürlich sehr auf ein würdiges, d.h. 'klassiches' Design - ein Pokal, in den man keinen Sekt schütten kann, ist schließlich kein Pokal.

    Scheinbar ist mit dem alten Modell irgendwas nicht mehr in Ordnung - ich könnte einen Kontakt zum jetzigen Besitzer vermitteln, falls man auf den originalen Wanderpokal (1975-1993) zurückgreifen möchte...

    Aber ernsthaft - WTF? Wozu braucht man jetzt auch hier einen neuen Pokal? Ist die Lufthansa Fressbuch-Seite nicht genügend besucht? Und reicht der EHF-Robocop nicht als abschreckendes Beispiel, was bei sowas 'rauskommen kann?

    O tempora, o mores... :nein:

    Tatran Prešov hat wenig überraschend zum fünften mal nacheinander den slowakischen Pokal gewonne. Sparringspartner im Finale war MŠK Hlohovec.
    DIe beiden Verfolger in der Liga, Považská Bystrica und MHK Košice hat Prešov im Halb- und Viertelfinale ausgeschaltet, man kann also davon sprechen, daß der Pokalsieg verdient war.

    In Polen staht das Final Four Turnier fest, das am 19./20.März abgehalten wird:
    Wisla Plock - Miedz Legnica
    OKPR Olsztyn - KS Kielce

    Mal was ganz neues... Ein Trainer, dessen Mannschaft alle 45 Meisterschaftsspiele seiner aktuellen Amtszeit gewonnen hat, wird von seinem Verein entlassen, weil die Nationalmannschaft (die jemand anderes trainiert) bei der WM scheiße spielt... :respekt:

    Kurz: Klajic jr. wurde in Zagreb der Stuhl vor die Tür gestellt, weil Slavko Goluza der Meinung ist, Klajic hätte die Spieler (spielen ja fast alle beim RKZ) schlecht auf die WM vorbereitet. Kann's so nur auf dem Balkan geben, oder?

    The complete news in funny english here: http://www.handball-planet.com/2011/02/nenad-…o-zagreb-coach/

    Doch doch... der Unterschied ist, daß zehn gute Spiele in der Hinrunde reichen, um zwei EC-Chancen zu bekommen. Die Teilnehmer an der Copa del Rey werden ja auch über die Hinrundentabelle ermittelt. Als Ligapokalsieger kann man in der Rückrunde praktisch mit der A-Jugend antreten oder komplett wegschenken, weil es praktisch um nichts mehr geht. Ob man dann am Ende Dritter oder Dreizehnter wird, ist ja wurscht.

    Dafür gibt es ja auch die Setzliste, die ein Aufeinandertreffen der Top 2 vor dem Finale ausschließt.

    Achja, die Copa Asobal darf jetzt doch nen CL-Platz anbieten. ...

    Zitat

    Arcosh
    Copa Asobal, Halbfinale:
    Ademar Leon - FC Barcelona 26:29 (15:12)
    BM Ciudad Real - BM Valladolid 35:29 (19:12)

    Copa Asobal, Finale:
    FC Barcelona - BM Ciudad Real 31:34 (16:14)

    Und wer genau kriegt den dann, wenn wie anzunehmen, Barca und CR die beiden übrigen CL-Plätze in der Liga belegen?
    Kann man auch verlosen das Ticket, oder?

    Der Verbandspokal diesmal in Vigo.

    Viertelfinale
    BM Aragón - BM Granollers
    SDC San Antonio - BM Ciudad Real (beide 06.04.)
    FC Barcelona - Ademar León
    Octavio Vigo - BM Valladolid (beide 07.04.)

    Halbfinals am 09.04.
    Sieger der Spiele vom 06.04. gegeneinander und
    Sieger der Spiele vom 07.04. gegeneinander

    Finale am 10.04.
    (Das läuft dann wohl auf Ciudad Real gegen Barca heraus, wie üblich)

    [ Falls ein Admin/Mod der Ansicht sein sollte, daß das hier zu allgemein oder off topic ist, bitte in neuen Thread verfrachten ]

    Zitat von »Hereticus«
    Inklusive 2.Bundesliga ist das der geschätzt etwa dreißigste Pleitefall in den letzten 15 Jahren (ich hatte das mal abgezählt, und es waren tatsächlich mehr als 20), und schon wieder liegt es daran, daß man Geld bereits ausgegeben hat, das man noch gar nicht in der Kasse hatte, weil der Etat auf externen Zusagen beruht.


    Du hast in den 20 "Pleiten" jetzt allerdings auch einige _freiwiliige_ Rückzüge miteinberechnet, die du doch vor dem Zitat als bessere Möglichkeit vorschlägst. Ich erinnere nur an den TV Niederwürzbach, dessen Spielbetriebs-GmbH noch heute existiert, ebenfalls der "erste" Rückzug von Dormagen, der von Hameln. Was man an Rückzügen noch würdevoller machen kann, weiß ich allerdings auch nicht. Aber ich denke, dass wenn eben der oben genannte Lernprozess weitgehend durchstanden ist, ein Rückzug auch respektiert wird und eben nicht nur als Pleite dargestellt wird. Bei Niederwürzbach ist mir das zufällig aufgefallen, da gab es letztlich keinen finanziell Geschädigten aus der Sache, man hat also nicht einfach, wie oft gemacht, in der Spielbetriebsgesellschaft einfach alles stehen und liegen lassen.

    Es sind seit Anfang 1983 mit Dormagen 2011 und inklusive der nicht richtig dazugehörenden Göppinger Klempel-Affäre insgesamt 41 (i.W.: Einundvierzig) Fälle, in denen eine Mannschaft aus der 1. oder 2.Bundesliga im Folgejahr nicht mehr in der Spielklasse angetreten war, für die sie sich qualifiziert hatte, oder ihr die Lizenz verweigert worden war. Das ist mein Kriterium. Ich habe sie mal alle hier aufgelistet. Hameln ist noch nichtmal dabei, weil die Nachfolge-SG nach sportlichem Abstieg in der Regionalliga angetreten war. In Kauf genommene sportliche Abstiege aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gab es sicherlich auch noch einige, die zu ermitteln aber den Rahmen sprengen würde. Die Hintergründe jedes einzelnen dieser vierzig bisherigen Fälle unterscheiden sich natürlich. Seit 2000 - also nur in den letzten elf Jahren - ist Dormagen bereits der neunte Fall in der 1.Bundesliga, dazu kommen sechzehn(!) in der 2.Bundesliga.

    Daß einige dieser Rückzüge (Rückziehungen? - wie ist eigentlich der Plural von Rückzug?) "freiwillig" erfolgten, unterscheidet sie in meinen Augen kaum von denen, die unfreiwillig erfolgten, weil die causa principalis immer die selbe ist: nicht genug Kohle, um den Spielbetrieb weiter zu finanzieren. Wenn der TV Niederwürzbach das Geld gehabt hätte, weiter Bundesliga zu spielen, wäre er sicherlich nicht "freiwillig" in die Oberliga zurückgegangen (Die Handballwoche resümiert übrigens, der TVN sei "Opfer dubioser Geschäftspraktiken" geworden. HW SH 1/2002, S.75). Der einzige Unterschied besteht in dem Zeitpunkt, an dem die Handelnden den Umstand anerkennen, bzw. zum anerkennen gezwungen werden müssen. Manche sehen es eben rechtzeitig ein, andere klammern sich an jeden virtuellen Strohhalm. Ein fantastisches Beispiel für solche Realtitätsverweigerung bietet doch das Drama um den SV Concordia am Anfang dieser Saison.

    In den drei markantesten Fällen der letzten 15 Jahre (OSC, TuSEM, jetzt Dormagen) waren die Gründe dafür immer gleich: Volle Hände aus leeren Taschen. Ein Sponsor fällt aus (einer, nicht drei oder fünf oder alle), und sofort geht das Licht aus, weil alles Geld, das durch die Sponsorenverträge den Saisonetat decken sollte bereits ausgegeben war. Rücklagenbildung? Null Cent. Risikeneinschätzung und vorausschauendes Wirtschaften? Nie gehört. Und Schuld hat dann nie das Vereinspersonal (denn das hat immer "bis zuletzt alles versucht"), sondern der blöde Pleitesponsor, die böse lokale Wirtschaft, weil die keine Lust hat ihr Geld in bodenlose Fässer zu pumpen oder die Stadt/Gemeinde/der Bürgermeister, weil keine Steuergelder in den Verein gestopft werden sollen. Auf die Idee, daß man sich Jahre lang etwas geleistet hat, das man sich eigentlich gar nicht leisten konnte (eine Bundesligamannschaft), kommt regelmäßig niemand. Man kann eben nicht mit einer Hand voll Ehrenämtler Weltclub spielen.

    Aber man muß natürlich auch die Umstände bertrachten, warum man eigentlich heutzutage Etats in siebenstelliger Höhe benötigt, um einen Haufen Studenten und Azubis ein Jahr lang in der Bundesliga Handball spielen zu lassen (Und wer ein Gehalt für Sport treiben bekommt ist ein Profi, da ist es mit persönlich wumpe, ob nebenbei noch studiert oder azubiert wird, was eh der Regelfall sein sollte). Von den derzeitigen (wirtschaftlichen) Top3 der Liga trägt nur der THW sich selbst, die anderen beiden hängen am Tropf des Willens von Einzelpersonen und/oder deren Unternehmen. Die meisten anderen Vereine der "Besten Liga der Welt" hangeln sich so von Monat zu Monat. Manchmal geht das gut, manchmal geht es vors Insolvenzgericht.

    So gibt es nun zwei Wege aus dem Dilemma. Der eine ist altbekannt und existierte so bis in die neunziger Jahre: die "Bratwurstliga" - die Abkehr von dem Gedanken, neben der Fußballbundesliga eine zweite sportive Eventschmiede etablieren zu können - diesen Holzweg hielt ich schon von Anfang an für sehr morsch. Damit verbunden wäre also die Rückkehr zum 'Turnhallensport': in der Bundesliga spielen Vereine (keine Gesellschaften), die sich hauptsächlich über Mitgliedsbeiträge und Zuschauereinnahmen finanzieren. Spieler sind wieder Feierabendsportler, bekommen statt Gehältern Aufwandsentschädigungen und gehen im 'richtigen Leben' einem Beruf nach. Auswärtsfahrten werden per Mietbus oder Bundesbahn vorgenommen. Auswirkungen: Die Liga kann wieder von Ehrenämtlern aus dem Verband heraus organisiert werden, mehr lokale Spieler in den Vereinen, dadurch höheres Identifikationspotential, mehr potentiell 'überlebensfähige' Vereine. Aber auch: Anfangs heftiger sportlicher Substanzverlust, weniger bis keine ausländischen Spitzenspieler in der Liga, weniger Erfolge im Europapokal, Nationalmannschaft bleibt maximal auf dem derzeitigen Niveau.

    Der zweite Weg ist der zur reinen "Schampusliga", das bedeutet, die Kommerzialisierung in der 1.Bundesliga konsequent zu Ende zu denken und die Liga voll zu professionalisieren. Das heißt im Endeffekt, die Vereine, die nicht stark genug sind um auf Dauer mitzuziehen, gnadenlos rauszuschmeißen. Da das mindestens die halbe Bundesliga betrifft, wäre eine drastische Reduzierung der ersten Liga die zwangsläufige Folge, in der die Spitzenteams mehr als zwei Begegnungen pro Jahr gegeneinander bestreiten müssten. Das Spielformat müsste auf permanente Spannung ausgelegt werden (in meinem Kopf spukt eine 12er Liga mit Aufteilung in Meister- und Abstiegsrunde nach der Doppelrunde, ähnlich wie z.B. in Slowenien). Vorteile: Kleinerer Anbietermarkt, dadurch bessere Vermarktungschancen, Spitzenvereine können sich vermutlich durchfinanzieren und halten, HBL wird tatsächlich die Referenzliga der Welt, mehr Spitzenspiele und mehr Spannung, Europapokale brauchen vermutlich nie mehr außer Landes geschafft werden. Nachteile: Abkehr von jeglichen Traditionen, das definitive Ende der Bundesliga-Existenz einiger jetzt noch namhafter Vereine, Identifikationspotential gegen null, nach einigen Jahren besteht die Liga aus elf Retortenklubs und Kiel. In Schweden ist dieser Weg übrigens just gestern beschlossen worden.

    Im Moment versucht die Liga, von beidem etwas zu sein. Das funktioniert aber offensichtlich nicht auf breiter Front, weil die kleineren Vereine die zwangsläufig entstehenden Belastungen nicht mehr tragen können, während anderswo Retortenklubs den Weg in die Spitze blockieren (und voraussichtlich nun sogar Meisterschaften gewinnen können). Die Liga muß sich mal entscheiden. Sekt oder Selters. Beides zusammen schmeckt nunmal nicht. Die Reform der unteren Spielklassen weist eigentlich schon den Weg und zeigt, daß zumindest der DHB im Ansatz schon begriffen hat, was die Stunde geschlagen hat.