Der Einteiler ist nun mal an Beschränkungen gebunden. Es liegt an der Regelung, daß Vereine aus einem Oberligabereich nur in maximal zwei Staffeln spielen dürfen. Daran muß sich der Einteiler nun mal halten, dabei muß er vier geographisch zusammenhängende und möglichst flächenähnliche Gebiete bilden und bei dem allen alle vier Staffeln gleichzeitig berücksichtigen.
Ich finde die Einteilung bei den Männern geographisch sogar ziemlich nachvollziehbar. Wenn man mal eine Karte unseres Landes vor sich legt, dann hat man einen Streifen "links" der Mitte (im Westen) von Nordsee bis Rheinhessen, zwei etwas breitere, aber nicht ganz so hohe rechteckige Blöcke "rechts" davon (im Osten), einer von der Ostsee bis zur Höhe Berlin, einer darunter von Höhe Berlin bis Franken und der vierte Block ist das breite Rechteck darunter, in dem sich Altbayern und Baden-Württemberg befinden. Wenn man das Land in vier einigermaßen flächengleiche Teile aufteilen will und dabei die oben genannten Einschränkungen bei den Oberligabereichen beachten muß, würde mir auch nicht viel anderes einfallen.
Wenn man die Ostsee-Vereine mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein/Hamburg zusammenlegen würde - was der "traditionellen" Vorstellung vom deutschen Sport-Norden entspräche - kriegt man bei den Männern keine vernünftige Oststaffel mehr zusammen, ohne eine neu aufgelegte leicht erweiterte DDR-Liga mit Vereinen aus Sachsen oder sogar Franken bis zur Ostsee zu errichten. Das hat man dieses Jahr bei den Frauen ja so gemacht und dort beschwert sich nun prompt der SV Henstedt-Ulzburg, also einer der vier Staffel-Vereine aus den Altbundesländern, daß er nun nach Sachsen fahren muß, aber lieber nach Oyten oder Bremen möchte. Also auch nicht gut. Man kann es eben in einer 64er(55er)Liga, die in vier gleiche Teile geteilt werden muß, nie allen Recht machen. Wenn man die Nordvereine der Oststaffel anders nach Norden verteilt hätte, wäre der SV H-U zufrieden, dann müßte aber vielleicht Regensburg an die Ostsee fahren, was den gleichen Umstand auslösen würde. Die eierlegende Wollmilchsauliga gibt es nicht und wenn man in einer bundesweiten Liga spielen will, muß man eben auch mal über den nächsten Kirchturm hinweg gucken.
Grenzfälle (wie Minden oder H/U) sind halt häufig bis jährlich Staffelwechsler, das lässt sich dabei wohl kaum vermeiden. Je nachdem wer auf- und absteigt, kann Minden nächstes Jahr auch wieder im Westen sein. Mit etwas "Pech" sogar im Osten. Aber was hat man nicht 2005 geheult, als die Vertragsregionalliga abgeschafft wurde? Darin waren die westfälischen und lippischen Vereine auch permanente Staffelwechsler, aber als das abgeschafft wurde, gingen alle auf die Barrikaden. Dann hatte man stattdessen wieder starre Verbandsgrenzen, die aber auch keiner wollte. Nun sind die wieder weggefallen und immer noch ist jedes Jahr das Geheule groß, wenn mal einer ein Jahr in einer anderen Staffel spielen soll.
Manche(r) sollte sich bei dieser schwierigen Einteilungssache vielleicht auch einfach mal von dem Gedanken lösen, daß "Westen" im Sport immer nur, aber zwangsläufig ganz NRW und maximal noch RP beinhaltet und "Osten" vor allem das Gebiet der ehemaligen DDR beschreibt. Davon abgesehen, daß das im Fall der 3.Liga sowieso nur Bezeichnungen sind, die man hat, damit es nicht Staffel A,B,C,D sind, ist Rostock eben nur von den alten Bundesländern her betrachtet Osten, eigentlich ist es Norddeutschland.