Beiträge von Hereticus

    Die haben schon einige Abgänge zu verkraften gehabt, aber das Getöne vom brillianten Handball seitens des Präses passt nicht ansatzweise zu den Resultaten. Und so eine Diskrepanz zwischen öffentlich geäußerter Erwartungshaltung und tatsächlichen Ergebnissen ist immer ein Indikator für eine schwierige Trainerzukunft. Ohne jetzt unken zu wollen. Aber der Verein wollte ins CL-Achtelfinale, und wer gegen Nara verlieren kann, der wird dort nicht hinkommen und dann "greifen die Mechanismen der Branche" mal schnell.

    Beim Eingeben der Resultate der russischen Liga fiel mir gestern abend wieder ein, was der Clubdirektor von St.Petersburg in der Teamvorstellung auf der EHF-Webseite über sein Team gesagt hatte: "We want to show the whole of Europe our brilliant and memorable style of handball."

    Nach dem brillianten 22:35 zum Champions League-Auftakt in Velenje gab es für Torgowanows Team jetzt ein wirklich erinnerungswürdiges 25:31 beim Aufsteiger Nara Naro-Fominsk, einer Mannschaft die in der Liga ansonsten völlig chancenlos ist und in ihrer Erstligakarriere damit ihren zweiten Sieg insgesamt eingefahren hat.

    Es gab aber auch schon Spieltage, wo die HBL hakte und sis funktionierte.

    Hmm. Ich habe auch schon das Phänomen beschrieben, daß der 3.Liga-Ticker fast immer geht, auch wenn die eigentliche SiS-Ligaseite streikt. Vermutlich ist es ein Glücksspiel, eine freie Kapazitätsspitze zu erwischen. Oder die Serverlast ist einfach unglücklich verteilt. Zu lösen ist das nur von Gatecom bzw. deren Hoster Domainfactory.

    HBL Liveticker lief heute gut. Da haben die Beschwerden offensichtlich doch gefruchtet und sind bis zur HBL vorgedrungen. Oder war´s nur Zufall ?

    Es lag daran, daß heute Mittwoch ist und nicht Samstag/Sonntag. Ob die HBL Beschwerden zur Kenntnis nimmt oder nicht, ändert nicht an der Verfügbarkeit des Livetickers. Der Ticker wird technisch nicht von der HBL betrieben, sondern läuft über die Server von Gatecom (=SiS Handball). SiS ist am Wochenende von der Bundes- bis zur Kreisliga dauerbelastet und die Server sind offensichtlich zu schwach um dieses Datenvolumen zu bewältigen. Von den Ausfällen am Wochenende ist ja auch nicht der HBL-Ticker alleine betroffen, sondern alle SiS-Seiten.

    ...und dabei bist du doch für solche Art der Polemik eigentlich nicht bekannt....Je nun, ein paar mehr waren es schon.

    Überhaupt keine Polemik. Wir hatten doch im CL-Thread darüber diskutiert worden, daß historisch wenig (offizielle) Zuschauer bei diesem Spiel waren. Darauf hatte ich mich bezogen. Zugegeben, vielleicht ein bischen lax formuliert.


    Und was Du skizzierst ist gerade rechtlich doch extrem übertrieben! [...] Es bleibt einzig und allein die Frage des Betrugs, sprich "absichtlichen Verlierens".

    Ich skizziere das nicht. Ich weise nur darauf hin, daß es hier nicht bei einem "Du-Du-Du" bleiben wird, wenn es zu einer Veruteilung kommen sollte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Sportbetruges. Es gibt jetzt einfach zwei Möglichkeiten für jeden Beschuldigten: beweisbar schuldig oder nicht. Ob das juristische einwandfrei bewiesen werden kann, diskutiere ich hier ja gar nicht. Das kann nur das Gericht klären. Aber wenn es bewiesen werden kann, bleibt es eben nicht bei einer Ermahung oder 6 Monate und Geldstrafe, sondern es geht hinter Schloss und Riegel, sofern die Formulierung aus dem Artikel richtig ist. Denn wenn das Strafmaß "drei bis fünf Jahre" beträgt, ist bei Schuldspruch kein milderes Urteil als drei Jahre Haft möglich. Das ist alles, was ich sage. Alle Konjunktive und Eventualfallschilderungen also bitte mitlesen.

    Edit dazu: Im neuen dpa- Artikel ist jetzt nur noch "bis zu drei Jahre Haft" die Rede, was die Sache schon wieder etwas anders aussehen lässt. Ich werde mich jetzt mal um den entsprechenden Gesetzestext bemühen.

    Daß durch - nicht nur - diesen Fall die derzeit sowieso katastrophale Außendarstellung des Handballs noch weiter zerstört wird und das gefühlte Vertrauen auf die Verlässlichkeit jedes Ergebnisses jedenfalls bei mir so langsam auf Nullniveau sinkt, ist noch einmal etwas anderes. Ich setze dabei eine erschlichene oder zu Unrecht erhaltene Spiellizenz durchaus mit anderen Arten von wettbewerbsverzerrendem Betrug gleich. Insofern steht der "Fall Montpellier" da nicht alleine.

    Ich persönlich fühle mich derzeit auch so ein bischen um mein Hobby betrogen. Bekanntlich sammle ich Spielergebnisse und bewerte diese statistisch. Je mehr manipulierte oder auch nur mutmaßlich und möglicherweise manipulierte Ergebnisse ans Tageslicht kommen, desto wertloser wird diese Arbeit und desto weniger Freude macht das alles. Letzens habe ich Stunden damit verbracht, meinem Tabellenprogramm eine variable Abstiegsplatzmarkierung beizubringen, die die Anzahl der Zwangsabsteiger automatisch mitberücksichtigt. Ist das nicht eigentlich total absurd? Aber anders lässt sich eine Tabellenverwaltung im Handball leider nicht mehr vernünftig handlen.

    Wieso wird eigentlich immer selbstverständlich davon ausgegangen, dass solche Skandale dem Handball schaden? Gehen seit Hoyzer weniger Leute zum Fußball? Schadet es der Formel 1, wenn Schumacher einem anderen Fahrer ins Heck fährt? Gibt es die Tour de France wirklich immer noch?

    In erster Linie bewirken solche Skandale zuänchst mal nur, dass der Handball in die Medien kommt und somit mehr Aufmerksamkeit erhält. Siehe auch z.B. diesen Artikel zu Bad news are good news.

    :D Das ist jetzt aber Satire, oder? Bist Du wirklich der Meinung, daß Bestechungsskandale (-vorwürfe), Lizenzerschleichung, Pleitewellen, Wettskandale und wegen welcher anderen Schweinereien der Handball noch so in den Mainstreammedien zu finden ist, einem Sport nutzen, über den ansonsten so gut wie gar nicht berichtet wird? Das ist ja ein geradezu aberwitziges Argument. Die drei Sportveranstaltungen, die Du auflistest, hatten ein umfassendes Medienbild, das auf einer Seite beschädigt wurde. Vom Handball gibt es in dem Medien seit Jahren nur noch "Bestechungsskandale", "XY Insolvent", "Wettskandal", "Liga totlangweilig", "Europapokale totlangweilig" usw. zu lesen. Das mediale Bild außerhalb der Fachpresse ist rundum in Eimer. Selten stand eine Sportart in einem besch... Licht da als unsere derzeit. Das ist die Realität.

    Es besteht in dieser Halle Haftmittelverbot für Spiele auf Ebene des HVN und seiner Untergliederungen :) Für Spiele unter DHB-Ägide besteht Keines bzw gibt es eine Ausnahmegenehmigung (weil die Halle für diese Spiele ja sonst nicht genutzt werden könnte). Alles in Ordnung? Man kann argumentieren, daß die Mannschaften das vorher wussten. Man kann aber auch argumentieren, daß der Hausmeister einfach mal eine halbe Stunde spazieren gehen könnte.


    Man sollte die betreffenden Spieler für die komplette Hinrunde sperren - schon alleine wegen grober Dummheit.

    Zitat

    Red Devil
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass MHB Karabatics Vertrag auflöst und somit den Weg eines Wechsels zu Paris ebnet.

    Ich glaube, einige haben den Ernst der Lage noch nicht ganz verstanden. Ohne jetzt das französische Strafrecht im Detail zu kennen, würde der untenstehende Satz (aus diesem HW.com-Artikel) bedeuten, daß die Herrschaften bei einer Verurteilung tatsächlich einfahren (wenn die Formulierung so stimmt):

    Zitat

    hw.com
    Den betroffenen Spielern drohen wegen Sportkorruption und Betrug drei bis fünf Jahre Haft

    "Drei bis Fünf" heißt jedenfalls in Deutschland bei Schuldspruch mindestens drei Jahre einsitzen (das wäre das niedrigst mögliche Strafmaß, wenn der Strafrahmen bei drei bis fünf Jahren liegt), und bei einer Haftstrafe von über zwei Jahren wäre jedenfalls hierzulande keine Vorabbewährung (also Aussetzung der Haft) möglich. Ergo: Einfahren.

    Es geht hier nicht mehr um sportliche Belange oder Kaderplanung. MAHB ist erschossen. Denen kann seit Sonntag egal sein, ob Karabatic zu Paris oder nach Hamburg wechselt oder nach Katar. Alleine diese Vorwürfe haben MAHB schon erledigt. Daß die betroffenen Spieler nun teilweise schon am ersten Tag zugegeben haben, daß die Vorwürfe was das Wetten angeht zutrifft, bedeutet, daß MAHB diese Personen keinesfalls weiter beschäftigen kann, schon alleine damit die Vereinsverantwortlichen ihre weißen Westen behalten, denn das könnte auf anderer Ebene - wie im "wirklichen" (Geschäfts-)Leben - durchaus von Bedeutung sein. Damit stünde MAHB mit nur noch halber Mannschaft da. Wenn der Verein - wider Erwarten - doch etwas damit zu tun hat, ist er eh erledigt. MAHB ist, jedenfalls in der bisherigen Bedeutung, seit Sonntag Geschichte, daran können wir uns schon mal gewöhnen. Den letzten großen Auftritt durften die paar spärlichen Leute am Donnerstag in Flensburg bewundern.

    Und ich finde auch, daß das nicht nur für den Handball in Frankreich ein GAU ist sondern für den Handball im Allgemeinen. Auf welches Ergebnis kann man noch wetten (hihi), daß es sportlich zu Stande gekommen ist - wann war einfach nur die "Luft raus", wann brauchte die Frau des Torwarts ein neues Auto? Warum verliert Flensburg 2011 am letzten Spieltag mit sechs Toren gegen das sonst chancenlose Ahlen/Hamm? * Was kann man überhaupt noch glauben?

    * Ich will niemandem etwas anhängen. Es handelt sich dabei nur um ein besonders ungewöhnliches Ergebnis aus der jüngeren Bundesligazeit, das hier nur zur Veranschaulichung ausgewählt wurde.

    Auch hohe Wetten sind ja erst mal nicht verboten, ebensowenig wie Wetten von Verwandten. Bei der Verletztensituation bei MAHB sind Wetten auf eine Halbzeitführung und auf einen Sieg von Cesson ja auch nicht gerade sensationell schwierig. Schwierig wird der Nachweis, dass absichtlich verloren wurde, da muss wohl einer quatschen. Und spannend wird, wo dieses System noch überall erfolgreich war, oder glaubt irgendwer, dass das ein Einzelfall ist?

    Vorab: ich glaube gar nichts. :) Die Unschuldsvermutung gilt auch für Franzosen.

    Die Zahlen sagen das Folgende: nach 19 Spielen der vergangenen Saison hatte MAHB sieben Spiele vor Ende 38-0 Punkte, acht Punkte vor Chambéry, zehn vor St. Raphael und elf vor Dunkerque. Das waren die Drei, die theoretisch noch hätten heran kommen könne. Das direkte Duell mit Chambéry war 4-0 gewonnen, im DV mit Raphael und Dunkerque hatte man dicken Hinspiel-Vorsprung (12 bzw. 10 Tore). Die Meisterschaft war also faktisch in der Tasche. Die laufende Serie betrug zu diesem Zeitpunkt 39 Siege in Ligaspielen in Folge.

    Am 20., 22. und 24. Spieltag hote MAHB aus drei Auswärtsspielen nur noch einen Punkt. Gegner waren Nantes (Platz 5, 29:29-Remis), Nîmes (Vorletzter!, 21:25) und eben Cesson-Rennes (Platz 9).

    So etwas kann immer viele Gründe haben. Die Luft ist am Saisonende etwas raus, auch die beste Mannschaft verliert mal ein Spiel usw. Ob eine Niederlage gegen den Vorletzten und späteren Absteiger und direkt danach gegen ein bestenfalls untermittelmäßiges Team für so einen Dominator wie MAHB in der französichen Liga bis heute Vormittag war glaubwürdig ist, darf jeder für sich entscheiden.

    Zitat

    gerritsen01
    ich möchte nicht allzu pessimistisch klingen, aber dieses Spiel dient doch ziemlich eindeutig dem Zweck, den Letzten und Vorletzten zu bestimmen.

    Jedes Ligaspiel dient dazu, den Tabellenplatz der beteiligten Mannschaften zu bestimmen. Das ist der Zweck der Übung. Deine Grundsatzkritik ist bestimmt nicht ganz falsch, aber kommt ein bischen unstrukturiert daher und ist hier auch nicht im richtigen Thread. Dazu gibt es zahlreiche andere Threads im BL-Hauptforum. Statistisch betrachtet nimmt die Zahl der Punkte, die Teams aus dem unteren Drittel gegen Teams aus dem oberen Drittel gewinnen, übrigens seit einigen Jahren wieder zu. Chancengleichheit ist das noch lange nicht, aber es gibt tatsächlich einen Aufwärtstrend, auch wenn der so gering ist, daß er über die ganze Saison kaum wahrgenommen ist.

    Glückwunsch, Neuhausen!

    Das war der erste Auswärtssieg in der 1. Bundesliga seit dem 24. Januar 1976 (damals ein 16:13-Sieg in Rintheim). Das müsste doch eigentlich die längste Spanne zwischen zwei Auswärtssiegen eines Vereins sein, oder?

    Das stimmt, und es ist auch die längste Spanne zwischen zwei Siegen (11.Dezember 1977 gegen Göppingen). Für den TVN endet damit auch die längste Serie siegloser Spiele (die letzten 19) und er hat - achtung!- seinen Siegesserienrekord damit schon eingestellt, denn in den drei bisherigen Spielzeiten hat er in der Bundesliga noch nie zweimal nacheinander gewonnen (1974 und 1976 gab es zweimal drei Punkte aus zwei Spielen, das wars aber schon).

    Der TuSEM ist dagegen aktuell dabei, so gut wie jeden Negativrekord der Bundesliga zu überbieten. Dies war die 26. BL-Niederlage nacheinander (mittlerweile einsamer Rekord), das 30. sieglose Spiel nacheinander (auch Rekord*) und die 16. Heimniederlage in Serie (ebenfalls Rekord).

    * Bei den sieglosen Spielen gab es noch Schutterwald 1999/00, die sportlich gar kein Spiel gewonnen hatten (2 Remis, 32 Niederlagen), aber sie haben eine Partie gegen Wallau als Sieg gewertet bekommen, die diese Serien unterbricht.

    In der Vergangenheit (Saison 10/11 weiß ich nicht mehr) waren die Gruppenspiele der CL an die Dauerkarte gebunden. Da man in FL im Schnitt so 5000 DK verkauft können die Zahlen auch nie darunter gelegen haben....

    Das erklärt so einiges. Die Zahlen bei relativ unwichtigen Gruppenspielen gegen nicht so attraktive Gegner (Constanza usw.) waren nämlich damals auch relativ hoch (> 5000).

    Dazu noch viele freie Plätze...

    Ganze 3.414 Zuschauer laut EHF-Spielbericht. Also gerade mal halbvoll und - wenn die Zahlen stimmen - das schlechtbesuchteste CHL-Spiel in Flensburg seit Jahren (mindestens seit 2006, weiter zurück habe ich jetzt nicht nachgesehen... in dieser Zeit jedenfalls waren nach den EHF-Zahlen es nie weniger. Die 600 gegen CR, die im EHF-Spielbericht 2010/11 eingetragen sind, sind wohl ein Tippfehler.)

    Donnerstag 19 Uhr ist nicht unbedingt der freundlichste Termin, aber wenn der nominell mit Abstand attraktivste (ausländische) Gruppengegner die Halle schon nur halb voll macht, wie wird das dann gegen Partizan oder Tschechow aussehen? In Tschechow gestern übrigens offizielle 1.600 Zuschauer, was sehr viel ist. In der Liga kommen sonst so um die 200 Zuschauer dorthin.

    Da der Verein jedes Fehlverhalten abstreitet, wäre eine Suspendierung von Spielern nicht zu rechtfertigen.

    Da auch in Frankreich die Unschuldsvermutung gilt, wäre eine Suspendierung von Spielern derzeit nicht zu rechtfertigen (egal, was der Verein bestreitet oder nicht).

    But now to something completely different: laola.tv und die EHF sind eine Kooperation eingegangen, die dazu führt, daß der Web-TV-Kanal der EHF (EHFtv.com) ab sofort von laola.tv betrieben wird, die laut EHF-Webseite jedes CHL-Spiel dieser Saison live zeigen wollen (Männer und Frauen).

    Hier geht's lang: EHF-TV bei laola.tv