Beiträge von Hereticus

    Einzig richtige Entscheidung. Schade, dass den zum Teil selbst betroffenen Spieler diese Last nicht abgenommen wurde. Warum das Spiel mit 0:2 Punkten gewertet werden muss, erschließt sich mir nicht vollständig, ist aber jetzt gerade auch ziemlich unwichtig. Hoffentlich erwägt die HBL nicht noch eine weitere Sanktion gegen den SCM - ihr Verhalten ist schon jetzt sehr verwerflich gewesen! ME hätten die Spieler selbst bei einem Auswärtsspiel freigestellt werden müssen.

    Weil die HBL das Spiel nicht abgesetzt und auch nach Angabe des Grundes einer zeitlichen Verlegung nicht zugestimmt hat, und somit gilt

    Zitat

    DHB-Spielordnung §50 (1)
    Für eine Mannschaft ist ein Spiel in folgenden Fällen mit 0:2 Punkten und 0:0 Toren als verloren zu werten:
    a) wenn sie das Spiel absagt oder schuldhaft (unentschuldigt und/oder ohne stichhaltigen Grund) nicht antritt;

    Daß die Ansicht der HBL, das Spiel könne trotz der Hochwassersituation stattfinden, völlig daneben und obendrein zynisch ist, steht auf einem anderen Blatt. Technisch betrachtet sagt der SCM die Partie eigenmächtig ab und damit ist das eine Verlustwertung. Aber das ist ja auch vollkommen nebensächlich und ohne weitere Auswirkungen.

    Was die Schadensersatzleistungen angeht sind Punkt 9 DfB-HBL und §48 SpO ausschlaggebend, das ist aber praktisch nur bei Absage eines Gastteams relevant, weil die Bestimmungen hauptsächlich den Gewinnausfall eines Heimteams regeln. Viel mehr dürfte da also nicht mehr kommen. Eine Geldstrafe obendrauf wäre nun wirklich mehr als zynisch.

    Hereticus. Ach so, dann entspricht "die Wedau" in etwa "dem Degerloch", in dem die Stuttgarter Kickers immer Fußball gespielt haben. Und in dem sie mittlerweile versunken sind. Mitsamt ihren Handballern :lol:

    Degerloch ist doch ein Stadtteil von Stuttgart, oder?

    Die Wedau ist jedenfalls kein Fluss, wie diese Formel impliziert. Wo heute Wedau ist, war früher ein bewaldetes Sumpfgebiet, von dem der Name kommt. Wed-au leitet sich etymologisch von Weidenaue ab. Es gab also tatsächlich mal "eine Wedau", aber nicht mehr solange das Stadion dort steht, somit wurde auch nie "daran" gespielt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Sumpf ausgetrocknet und darauf ein großer Verladebahnhof samt Wohnsiedlung (darum heißt der ansässige Club auch ETuS = Eisenbahner-TuS) errichtet. Die Aue war bei Errichtung des Stadions 1921/22 schon nicht mehr existent und das Stadion steht auf dem Gebiet des Stadtteils Neudorf, nämlich ziemlich exakt an der damaligen Stadtgrenze zu Wedau, das erst 1929 eingemeindet wurde. Eigentlich müsste es also "Neudorfer Stadion" heißen und bis in die fünfziger Jahre wurde es vorwiegend schlicht als "Duisburger Stadion" bezeichnet. Da spielte dort allerdings auch noch nicht der Meidericher SV sondern der damals viel bedeutendere Duisburger SpV, der sich in den 1960ern in die Bedeutungslosigkeit fusioniert hat (heute Eintracht Duisburg).

    So, entschuldigung für die Geschichtsstunde, aber hier ging's ja vorher auch nur um Bier :)

    OnT: Die Idee das FF im Rheinstadion auszutragen finde ich genauso beknackt wie die Sache mit dem Bundesliga-Finale. Es sei denn, es würde richtiger Feldhandball gespielt.


    Dieses dachlose Stadion mit dem skurrilen Fernweh-Namen fernab aller internationalen Reiserouten? 8o

    In meiner Welt ist das noch immer (und für immer) das Wedaustadion, egal was da draußen gerade dransteht (wobei auch der Name "Wedaustadion" schon eine kleine Skurrilität ist, weil das Stadion gar nicht in Wedau steht, sondern in Neudorf, nur angrenzend an Wedau. "Die" Wedau, "an der" dort angeblich immer gespielt wurde, gibt es übrigens auch nicht). Und dachlos ist doch nicht verkehrt, da kommt mal ein bischen frischer Wind in das "Event" :)

    Sauber. Nehmen wir gerne.

    Schon alleine, weils dann richtiges BIer gibt :cool:

    Pfff, im Neandertal wird doch auch nur diese braune Plörre hergestellt, die zwar mehr an Bier erinnert als das was in diesen Kölner Reagenzgläschen ist - aber für richtiges Bier mußt Du noch eine Stadt weiter nördlich fahren. Dort werden zur Zeit auch zufällig händeringend neue Mieter für ein fast noch niegelnagelneues Stadion gesucht, das ab dem 1.7. leer steht.

    Zitat

    HP HSG Wettenberg
    [Wegen der Möglichkeit, daß die HSG Gensungen/Felsberg über die Relegation in der 3.Liga bleibt] hat der neue Klassenleiter im HHV parallel auch für die Oberliga entsprechende Entscheidungsspiele angesetzt, die uns [HSG Wettenberg]erneut mit TuSpo Obernburg konfrontieren.Diese Partien sollen am 22./23. Juni in Obernburg und am 29./30. Juni in Wettenberg stattfinden, sofern sich die "Römerstädter" dazu entscheiden, diese Chance wahrzunehmen.

    Singt dann die Lena die Nationalhymnen vor den Spielen oder Cascara? Und kann der Eventcharakter durch eine internationale Punktevergabe per Televoting noch erhöht werden? "and tse twelve points from Kirgistan go to... Barrrtzelonna". Wär doch mal was.

    Eine Relegation mit drei Mannschaften ist in der Anlage gar nicht erfasst.

    Aber im Text der DfB selber, Punkt 18.5:

    Zitat

    Nehmen nur drei Mannschaften an den Entscheidungsspielen bzgl. Ziffer 18.1 bzw. 18.4 der Durchführungsbestimmungen teil, so werden diese gemäß § 44 Absatz (2) ausgetragen, wobei jede Mannschaft ein Heim- und ein Auswärtsspiel bestreitet. Die Spielfolge legt die Spielleitende Stelle fest.

    §44 (2) SpO regelt demgemäß:

    Zitat

    Entscheidungsspiele zwischen drei und mehr Mannschaften werden an neutralen Orten in einer einfachen Runde ausgetragen, wobei jede Mannschaft gegen jede spielt.

    Die Forumulierung "an neutralen Orten" dürfte durch die Formulierung in den DfB korrekt aufgehoben sein. Interessant ist, daß §44 (2) ferner regelt, daß nach den Punkten zuerst die Tordifferenz entscheidet und dann erst der direkte Vergleich gilt. (Wobei der DV bei einer einfachen Dreierrunde sowieso nur bei dreimal 2-2 Punkten relevant wird, weil bei zweimal 3-1 das Duell ja remis gewesen sein muss) Bei gleicher Punktzahl und Tordifferenz und Remis-DV gibt es ein weiteres Entscheidungsspiel an neutralem Ort. Durch die Termingestaltung würde das aber nach dem 30.06. - ergo nach Ende des Spieljahres - stattfinden. Richtig spaßig wird's noch, wenn alle drei Spiele unentschieden enden...

    Zu Söflingen 2012: Die haben nicht den Relegationsmodus angegriffen, sondern die Relegation an sich und wollten innerhalb der Staffel nachrücken, weil sie sich offenbar noch in der Regionalliga wähnten. Da hatte man offensichtlich die Durchführungsbestimmungen der 3.Liga gar nicht gelesen und wußte nach drei Jahren Zugehörigkeit leider immeer noch nicht, wie diese Liga funktioniert.

    Die aktuellen Durchführungsbestimmungen sind beim Umbau der DHB-Homepage scheinbar abhanden gekommen, der dortige Link verweist auf die Datei von 2011/12. Ich habe sie mal auf meinen Server gestellt: klicken (pdf)

    Auf dem verätzten Terminatorarm ist der Ball wenigstens noch intakt. Beide "Kunstwerke" sehen für mich nicht aus wie Siegestrophäen. Aber ich halte auch einen Block Fett in einer Badewanne oder ein in Packpapier eingewickeltes Parlamentsgebäude nicht für Kunst, habe vermutlich also keine Ahnung.

    Die zwölf Oberligabereiche sind:

    01 Hamburg/Schleswig-Holstein
    02 Niedersachsen (= östl. Bezirke des HV Niedersachsen)
    03 Nordsee (= Bremen und westl. Bezirke des HV Niedersachsen)
    04 Ostsee-Spree (= M-V / Brandenburg / Berlin)
    05 Westfalen
    06 "Nordrhein" (= Niederrhein und Mittelrhein)
    07 Hessen
    08 Mitteldeutschland (= S.-Anhalt, Thüringen und Sachsen)
    09 RPS (= Rheinland, Pfalz, Rheinhessen und Saar)
    10 Baden (= Baden und Südbaden)
    11 Württemberg
    12 Bayern

    Jeder dieser zwölf Bereiche hat genau einen Aufstiegsplatz zur dritten Liga.
    10 und 11 haben eine gemeinsame Oberliga, daher daraus auch zwei Aufsteiger.
    Die beiden Verbände in 06 haben sich für weiterhin getrennte Ligen entschieden, daher dort die Aufstiegsspiele der Meister.

    Teilt man diese nun in vier fixe Dreierblöcke ein, bleibt immer Hessen als zentrales Gebiet übrig, das in jeder Konstellation immer irgendwie unglücklich "drangeklatscht" wirkt, egal womit man es zusammennimmt. Am ehesten macht Hessen/NRW noch Sinn. Das geht aber nicht, weil RPS dann isoliert bleibt. Eine reine Südwestliga (RPS und BW) geht auch nicht, weil dann Bayern isoliert ist, das dann als nächste Nachbarn Mitteldeutschland und Hessen hätte, was auch eine absurde Staffel ergäbe, die sich von der Altmark über den Main bis zur Donau zöge. Außerdem wäre der Norden dann immer noch nicht vernünftig eingeteilt... und so weiter und so fort. Aus diesen zwölf Blöcken lässt sich nicht viel mehr vernünftiges basteln, außer dem was ich oben schon als Beispiel aufgeführt hatte und da (denn so in Etwa sind die diesjährigen Staffeln auch aufgestellt) beschweren sich nun die Pfälzer, daß sie nach Bielefeld fahren müssen.

    Also, es ist auf diese Weise auch kaum zu lösen. Es geht nicht anders, als das jährlich "nach Lage" neu einzuteilen. Die Vereine in Randlage werden immer Schwierigkeiten mit der Einteilung haben, es gibt dafür einfach kein Patentrezept. Die einzige Lösung für kürzere Strecken und mehr Derbies wären wieder mehr Staffeln, aber für eine dritte Liga sind meiner Ansicht nach vier Gruppen schon mehr als ausreichend. Die Rückkehr zu einer sechszügigen Regionalliga, wie es sie mal kurzzeitig gab ist jedenfalls meiner Meinung nach keine Option für die höchste Liga unterhalb der Bundesligen. Wer 3.Liga - also mithin in einer bundesweiten Liga - spielen will, muß auch mit 500 km-Fahrten zurechtkommen. Wer das nicht will oder kann, soll halt in seinem Landesverband bleiben.

    Das Problem ist fast alleinig, dass die Hessen nicht in 3 dritte Ligen eingeteilt werden dürfen.

    Kein Oberligabereich darf auf mehr als zwei Staffeln verteilt werden, nicht nur die Hessen. Bei denen wird es nur besonders auffällig, weil sie bei jedem Modell immer an der geographischen Schnittstelle liegen. Lösbar wird das alles nie, es sei denn man teilt die Oberligabereiche bestimmten Staffeln zu. Aber auch damit wird man es nicht allen Recht machen können. Zumal auch dabei irgendwie immer Hessen übrig bleibt.

    (Bsp.
    Nord -> Nordsee, Niedersachsen, SH
    West -> Nordrhein (Nieder- und Mittelrhein sind 1 Bereich), Westfalen, RPS
    Süd -> BW (sind 2 Bereiche), BY
    Ost -> Mitteldeutschland, Ostsee/Spree und - Hessen)

    die Belastung durch weitere Reisen und anstrengendere Spiele deutlich größer ist als bisher.
    Denn die Mannschaften nehmen ja weiterhin an der nationalen Meisterschaft teil. Nur die ermöglicht die Qualifiation für europäische Wettbewerbe.

    Das ist nur teilweise richtig. Die kroatischen, bosnischen und mazedonischen SEHA-Teams (mithin 7 von 10) nehmen an der nationalen Liga nicht parallel zur SEHA-Liga teil, sondern erst in einer Meisterrunde, die erst nach dem Ende der SEHA-Liga mit den drei bzw. vier besten Mannschaften der jeweiligen nationalen Liga gespielt wird. Zagreb, Nexe, Borac, Izvidjac, Sloga und die beiden Skopjer haben alle nur jeweils zehn Partien in ihren Ländern bestritten und kommen damit auf insgesamt durchaus vertretbare 28 Meisterschaftsspiele (18 SEHA+10 National) in dieser Saison.

    Nur Brest, Presov und Cetinje haben parallel auch in der heimischen Liga gespielt, wobei die weißrussische Liga nur zwei ernstzunehmende Gegner für Brest zu bieten hat und die slowakische für Presov eigentlich gar keinen (dafür ist sie mit 32 Spielen plus Final Four ziemlich ausführlich. Tatran kam diese Saison auf 50 ausgetragene Meisterschaftsspiele, und zwei SEHA-Spiele sind noch ausgefallen). Lovcen hat insgesamt 18 Spiele in der nationalen Meisterschaft zu bestreiten gehabt und diese alle teilweise überaus deutlich gewonnen (Bemerkenswerterweise gab es in der Hauptrunde der montenegrinischen Liga nur ein weiteres Team mit einer positiven Tordifferenz, das war der viertplatzierte Niksic mit gerade einmal +2, die anderen fünf Teams waren alle im Minus)

    Auffällig ist, daß die sieben "exklusiven" SEHA-Teams jeweils die vordersten Plätze in den nationalen Meisterrunden belegt und dabei auch nur sehr enige Punkte an die Nicht-SEHA-Mannschaften abgegeben haben, was wiederum auf einen Qualitätsunterschied zwischen den SEHA-Teams und den anderen hinweist. (CRO: 1.RKZ, 2. Nexe / BIH: 1. Borac, 2.Sloga, 3.Izvidjac* / MKD: 1.Vardar, 2.Metalurg - die drei anderen: SVK 1. Tatran / BLR: 3.Brest / MNE: 1.Lovcen)

    * Izvidjac ist nach neun von zehn Spielen auf Platz drei, kann theoretisch aber auch noch Vierter oder Fünfter werden (Letzte Runde am 05.Juni)


    Gut, Du favorisiert halt den alten Landesmeisterpokal.

    Man kann sowas auch im "Ligasystem" mit lauter Meistern in mehreren Gruppen aufziehen - wenn man will. Und man kann sogar zumindest in der Qualifikation so gut wie alle europäischen Landesmeister* daran beteiligen - wenn man will. Ein Vorschlag könnte so aussehen (pdf) - man beachte, daß die Anzahl der benötigten Termine exakt die Gleiche wäre wie im jetzigen Modus (14 und ein Finalwochenende). Die Gruppen sind nicht viel unattraktiver als das was jetzt in der CHL zustande kommt und es ist nur ein Team pro Land plus Titelverteidiger dabei.

    Daneben könnte man einen normalen KO-Pokal mit allen Pokalsiegern austragen, den man nach Rangliste mit den Vizemeistern der führenden Länder auffüllt bis 64 Teilnehmer erreicht sind. Das macht zwei bis drei EC-Teilnehmer pro Land, das reicht vollkommen aus und war bis in die neunziger Jahre (genau bis zur Übernahme der Europapokale durch die EHF) übrigens Usus. In der zweigeteilten Bundesligasaison 1991/92 wurde der eine(!) reguläre EHF-Cup-Platz extra in einem separaten Ligapokal ausgespielt.

    * Im Beispiel sind die Plätze 1 bis 42 und Platz 44 der aktuellen EHF-Rangliste berücksichtigt. Die Plätze 45+ (AZE, MLT, MON und SCO) hatten in den drei Spielzeiten bis 2011/12 gar nicht an den EC teilgenommen oder haben gar keinen Spielbetrieb (LIE, ARM), Platz 43 (ALB) hat in den vergangen Jahren nur einmal gemeldet. Notfalls könnte man auch die Qualifikationsgruppen vergrößern.

    Kann hier den Unmut vieler Fans aufgrund des Modus gar nicht verstehen. 10 mal in Folge der Titel an das gleiche Land? Sehe ich nicht so kommen, davon abgesehen das überhaupt erst 4 oder 5 mal eine deutsche Mannschaft gewonnen hat, ist es für den HSV in der nächsten Saison sehr schwer das F4 zu erreichen und für den THW schier unmöglich mit den ganzen Umbrüchen. Dafür werden aller Warscheinlichkeit nach 2 Mannschaften aus anderen Ligen dabei sein, nämlich Paris und Vezprem. Dazu noch der übliche Vertreter wie Kielce, Medwedi o.ä. die sicher auch stärker werden. Den Sprung unter die letzten 4 traue ich maximal einer deutschen Mannschaft nächstes Jahr zu und Barcelona. Nur bei diesen Katalanen besteht auch die Möglichkeit einen Seriensieges, das gabs ja auch schonmal, deswegen gut das sie heuer noch gestoppt werden konnten.

    Wie schnell es auch im Handball geht, dass ein kleiner Verein ganz groß wird, und es eben nicht 20-30 Jahre dauert wie hier von einigen prognostieziert, zeigen doch auch die Beispiele Paris, Vezprem und Kopenhagen (die sind schon wieder ganz unten), da kann nun wirklich keoiner behaupten, dass im Handball die Positionen auf Jahre festgenagelt sind.

    1. Der EHF-Cup war gmeint und der wurde in den letzten zehn Spielzeiten ausschließlich von deutschen Mannschaften gewonnen
    2. Es war der 18 (i.W. achtzehn). Sieg einer deutschen Mannschaft in diesem Wettbewerb (Landesmeisterpokal / Champions League), nicht er der vierte "oder fünfte"
    3. Paris ist ein mit Ölgeld angefüttertes Kunstprodukt, kein gewachsener Verein, der durch sportlichen Erfolg kontinuierlich groß geworden wäre. Veszprém ist seit mindestens vierzig Jahren kein kleiner Verein mehr gewesen und KIF als zwölfmaliger dänischer Meister eigentlich auch nicht. Falls AG gemeint gewesen sein sollte: siehe Paris, streiche Öl, setze Modeschmuck.

    Ich meine mit Entwicklungschancen für kleine Vereine/Länder nicht, daß es Vereine geben soll, die mal kurzdfristig von einem freakigen Millionario hochgepäppelt werden, sondern daß sich Vereine und vor allem Handballstrukturen in Ländern überhaupt (es geht auch um Jugendförderung, öffentliche Wahrnehmung, Bedeutung der Sportart an sich etc.) kontinuierlich entwickeln können sollen. Das betrifft nicht in erster Linie Ungarn, Dänemark oder Frankreich, in denen Handball schon durchaus wahrgenommen wird, sondern in erster Linie Länder wie Italien, Holland oder Tschechien, in denen das noch nicht so ist - und solange die international nur unter "ferner liefen" spielen dürfen(!) wird sich das auch nicht ändern. Der Challenge-Cup reißt da nichts heraus.

    Ich meine, so lange der Vierte(!) der Bundesliga die Champions League über ein Hintertürchen betreten und am Ende folglich auch gewinnen kann, während Meister aus über 30 anderen Ländern gar nicht erst mitspielen dürfen, stimmt etwas nicht.

    Die Hauptfrage bleibt ja eigentlich ob man die besten Mannschaften im Final Four haben möchte oder
    entsprechend gewisse Ländervertreter

    Wie auch immer das Problem werden wir erst mal nicht lösen

    Nein werden wir nicht. Wird die EHF auch nicht, weil sie sich zunehmend nicht als Interessensvertretrung ihrer Mitglieder sieht, sondern als kommerzieller Eventveranstalter, was eigentlich niemand gut finden kann. Das grundlegende Problem ist, daß die besten Mannschaften auf lange Sicht immer die selben bleiben werden und immer aus den selben Ländern kommen werden, so lange die "kleineren" (im sportlichen Sinn) Länder nicht viel mehr sportlich und v.a. finanziell partizipieren können. So lange die - sowieso schon schmalen - Fleischtöpfe immer wieder von den selben Teams/Ländern geleert werden, werden die "Kleinen" niemals aufschliessen können und die Lücke immer größer.

    Leider ist durch die verkorkste Wettbewerbsgestaltung der letzten zwei Jahrzehnte die Lücke schon jetzt viel zu groß für eine schnelle Korrektur der Verhältnisse. Es würde zehn oder fünfzehn, vielleicht sogar weitere zwanzig Jahre dauern, bis die heute Mittleren groß und die ganz Kleinen mittelgroß wären. Und für diesen Zeitraum müsste man mit mehr "unattraktiven" Mannschaften und auch noch mehr sehr einseitigen Ergebnissen - also im Grunde auch stinkelangweiligen Wettbewerben - rechnen (wobei sich natürlich die Frage stellt, was eigentlich noch langweiliger werden soll, wenn jetzt schon Europapokale zehn Mal nacheinander in das selbe Land gehen).

    Aber ich sehe darin trotzdem die einzige Chance, zumindest langfristig etwas zu ändern. Wenn es so weitergeht wie bisher (und es wird so weitergehen, weil die EHF nicht in langen Zeiträumen denkt, sondern hic et nunc "Premiumevents" präsentieren will, die realistischerweise nunmal nicht mit Bozen und Bjerringbro, sondern mit Kiel und Barcelona bestückt sind) werden auch in fünf, zehn und fünfzehn Jahren immer wieder Mannschaften aus den selben vier bis sechs Ländern (Deutschland, Spanien plus wechselnde Gäste aus dem kleinen 1B-Kreis Dänemark, Frankreich, Kielce, Vezsprém und Moskau) die Finalturniere bestücken. Selbst im Fußball, wo wesentlich mehr Geld aus dem Topf für die Kleineren übrig bleibt ist das so, man muß sich nur mal die CHL-Finalteilnehmer der letzten 15 Jahre dort anschauen. Seit zwanzig Jahren fast immer nur England, Deutschland, Spanien, Italien. Das Setz- und Gruppensystem nutzt nur denen, die eh schon oben stehen und hält die Kleinen auf ewig unten.

    Moin mein lieber,wie siehst du die aktuelle Regel persöhnlich so als Unabhängiger

    Also mein persöhnliches Gerechtigkeitsgefühl sagt mir das der Titelträger direkt am CL.Cup teilnehmen darf
    unabhängig vom Ligastand.
    Es kann doch nicht sein das der Titelträger nächste Saison durch ein Wildcard Tounier gejagt wird und dabei womöglich etwas Pech hat
    (Verletzungen oder ähnliches) und die Hauptrunde nicht erreicht.Theoretisch könnte der Titelträger zu dem Zeitpunkt sogar erster in der eigenen Liga sein

    MfG

    Davon abgesehen, daß ich das CL-Format mir der Vielzahl an Teilnehmern aus dem selben Land generell eher kritisch sehe (aber das Faß EC Landesmeister vs. Champions League will ich hier nicht schon wieder aufmachen, ist ja auch eigentlich schon offen), wüsste ich nicht, wie man es anders machen wollte, wenn kein separater Titelverteidigerplatz zur Verfügung steht. Den hat man dem Wild Card-Turnier geopfert. Eins von beiden kann man haben, beides nicht, wenn man nicht noch einem kleineren Land einen Startplatz wegnehmen will. Die einzige Option die mir einfällt wäre, daß das WC-Turnier in dem jetzt eingetretenen Fall ausfällt und stattdessen der Titelverteidiger diesen Platz bekommt. Man kann nun aber nicht dem BL-Dritten oder wohlmöglich sogar noch einem anderen Land den Startplatz wegnehmen. Wenn es drei fixe Plätze über die Liga gibt, müssen die auch denen zukommen, die sich über die Liga dafür qualifiziert haben, unabhängig davon, wie die CHL ausgeht.

    Nun ist alles was der Odenwälder in Sachen Staffeleinteilung angeblich wußte Makulatur.

    Da muß ich ihn mal in Schutz nehmen. Es gibt tatsächlich schon eine fertige vorläufige Einteilung, die liegt auch mir vor, stammt ebenfalls aus DHB-Kreisen und enstpricht der Einteilung, die Odenwälder hier eingestellt hat. Aber wie ich weiter oben schon geschrieben habe, ist das halt noch nicht veröffentlichungsreif, bis alle Entscheidungen gefallen sind. Grundsätzlich wird sich an dieser Einteilung aber vermutlich auch nicht mehr viel ändern. Nur einzelne Teams werden je nach Ausgang der Relegation hin- und her geschoben werden müssen. Durch den Ausfall von Edewecht entsteht eine Lücke in der Nordstaffel, die gefüllt werden muß. (Die Nordsee-Mannschaften sind diesmal im Norden eingeteilt, der Westen "verschiebt" sich in südlicher Richtung, die Weststaffel besteht bisher aus den Teams aus NRW [und zwar bisher allen] und Rheinland-Pfalz). Wenn z.b. Flensburg II die Relegation gewinnt, müssen die bloß statt Edewecht eingesetzt werden (THW II ist als einziges weiteres Team aus S-H bisher auch für den Norden vorgesehen). Gewinnt jemand anderes, muß halt je nach dem wer es ist maximal noch einer pro Staffel verschoben werden. Daß es aber eine ganz neue Einteilung gibt, glaube ich nicht, zumal es in jeder Staffel ein bis zwei offensichtliche "Springer" gibt.

    Darf sich damit Berlin (so sie den 4. Platz erreichen) damit das WC Turnier abschminken? Vermutlich.....

    Vermutlich, ja. Theoretisch kann jeder EHF-Cup-Teilnehmer eingeladen werden (der CHL-Gewinner muß eingeladen werden, wenn er nicht über die Liga qualifiziert ist), also neben Hamburg auch Hannover und Berlin. Aber ich kann mir schwer vorstellen, daß es mehrere Teilnehmer aus einem Land geben wird. Qualifiziert sind Berlin und Hannover aber ja per se nur für den EHF-Cup, also verlieren sie auch nichts.

    Übrigens war das der 14. Sieg eines DHB-Vertreters (die vier weiteren deutschen Titel wurden von DHV-Teams gewonnen), womit der Verband mit dem spanischen Verband nach EC I-Siegen gleichzieht. (Rang drei teilen sich Jugoslawien und die UdSSR mit je 5, dahinter käme einzeln gerechnet schon der DHV der DDR mit 4).