Beiträge von Hereticus


    Du vergisst aber das Wesentliche: schon die Definition einer festen Regel wäre willkürlich, und nur weil diese Willkür länger anhält als die jährliche, macht es das nicht besser.

    Die Definition einer festen Einteilungsregel würde nichts weniger bedeuten als die Rückkehr zur Regionalliga. Damit verbunden unweigerlich auch gleitender, also potentiell uneinheitlicher Abstieg aus den einzelnen Staffeln, weil die Zahl der Absteiger sich dann wieder daran bemessen müsste, wie viele Vereine aus der 2.Liga jeweils in die Staffel X aufgenommen werden müssen. Dann meckert der Ex DDler auch, wenn sein Verein als 13. absteigen muss, während in einer anderen Staffel der 14. drinbleiben kann. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es bei einer Staffelliga nun mal nicht. Mit einer Liga in Parallelstaffeln geht es nur so wie es jetzt gemacht wird. Wenn das anders werden soll, haben wir wieder einzelne Ligen, das ließe sich aber mittlerweile wohl nur schwer verkaufen, weil ja der DHB die Ligavewaltung nun nicht mehr los wird, denn die RV existieren ja praktisch nicht mehr. Und warum aus einer gleichrangigen Liga des selben Veranstalters mehr oder weniger Vereine ab/aufsteigen als in einer anderen wäre schwierig sinnvoll zu erklären. Streiten kann man nur darüber, wie die jährliche Einteilung vorgenommen wird. Aber daß sie jährlich neu gemacht werden muß, ist systemimmanent und unvermeidlich.

    Zitat

    Baden
    Mal 'ne Frage: Kann mal jemand, der noch einen Überblick hat, eine Auflistung der potenziellen Kandidaten für die 3. Liga machen?

    Aufsteiger in die 3.Liga:
    Hamburg/SH: SG Flensburg-Handewitt II
    Niedersachsen: Northeimer HC
    Nordsee: SG Achim/Baden
    Ostsee/Spree: Stralsunder HV
    Westfalen: Soester TV
    Nordrhein: SG Ratingen 2011
    Hessen: HSG Wiesbaden
    Mitteldeutschland: HG 85 Köthen
    RPS: SV 64 Zweibrücken
    Ba-Wü: SG Nußloch und TSV Neuhausen adF
    Bayern: TuS Fürstenfeldbruck

    Bislang nach meiner Kenntnis keine Verzichte. Alle zwölf vermelden auf ihrer HP oder Facebook-Seite den Aufstieg und/oder Planungen für die 3.Liga. Die Zweibrücker können ihr Glück kaum fassen. Bis auf die SG Ratingen (nicht zu verwechseln mit dem ehem. Regionalligisten TV Ratingen) waren alle schon mal in der dritten oder einer höheren Spielklasse. Wiesbaden (SG-Partner TuS Eintracht, 1976/77) und Stralsund (beide Bundesliga) sowie Köthen (DDR-Oberliga) spielten sogar schon ganz oben.

    Daß der HSV ein Megaglück hatte, ist glaube ich unstrittig. Oder wie der "Postillion" es formuliert: 27 Punkte sind in einer normalen Saison für die direkte Qualifikation zur zweiten Liga locker ausreichend.

    Das Zweitligarelegationsspiel gestern abend war übrigens ja auch nicht ohne. In der Nachspielzeit nach Auswärtstoren aufsteigen hat auch was. Arme Bielefelder (wobei die den Klassenerhalt genausowenig verdient hatten wie der HSV).

    Die 3.Liga nächstes Jahr hat große Namen. DSC, Dynamo, Energie, CFC, Erfurt, HFC, Hansa, KSV Holstein, Münster, MSV (wenn er nicht dieses Jahr pleite geht), evtl. noch Fortuna Köln... feine Kollektion.

    Laut meinen Augen mindestens ein halber Schritt Abseits. Aber wie auch immer, daß der Ball drin war konnte ja ein Blinder sehen. Die Spielfortsetzung war in jedem Fall nicht korrekt. Es hätte Ballbestitz für Bayern geben müssen, entweder Anstoß oder Freistoß.

    Der HSV schafft den wohl dreckigsten Klassenerhalt in der Bundesliga-Geschichte in der Relegation gegen Greuther Fürth. Aufgrund der Auswärtstorregel reicht ein 1:1 in der Trolli-Arena (ja, das heißt so...) in Fürth zum Klassenerhalt.

    Der allerdreckigste Klassenerhalt war die 1986er Relegation BVB-Fortuna Köln. Fortuna hatte nach drei Halbzeiten 3:0 vorn gelegen (Hin 2:0, Rück zur Halbzeit 1:0 in Dortmund) und führt bis zur Nachspielzeit 3:2 (Summe) als Jürgen Wegmann (aka "Die Kobra") einen Abpraller reinstolpert. Nach heutiger Regelung wäre Fortuna wegen des Auswärtstors aufgstiegen, damals gab es aber ein drittes Spiel auf neutralem Platz (wenn man Düsseldorf aus Sicht eines Kölner Vereins als neutral bezeichnen kann :) ), das Dortmund dann 8:0 gewann. Zur Halbzeit stand es da aber auch nur 1:0. 1988 blieb Waldhof erst nach Elfmeterschießen im dritten Spiel gegen Darmstadt drin.

    Freundschaft!


    Der SCM hielt damals sogar für ein paar Stunden sogar beide Titel gleichzeitg. Da hat es höchstens noch einmal 1983 beim VfL Gummersbach gegeben (das weiß ich im Moment nicht). 1994 war das CL-Finale Wochen nach dem EHF-Cup-Finale.

    Afaik hielt SKA Minsk am Pfingstmontag 1988 den CWC (frisch gewonnen) und den Landesmeisterpokal (1987 gewonnen) ebenfalls für ein paar Stunden gleichzeitig, weil das Landesmeisterendspiel (TuSEM - ZSKA Moskau) etwas später als das CWC-Finale Minsk-Großwallstadt war. Kurios ist das vor allem deshalb, weil Minsk als Titelverteidiger ja eigentlich im Landesmeister-Cup hätte starten dürfen, aus mir nicht bekannten Gründen aber "nur" im CWC angetreten ist.

    Das gestrige war übrigens das erste IHF-/EHF-Cup-Endspiel ohne Beteiligung einer deutschen, spanischen oder sowjetischen Mannschaft überhaupt und das erste ohne deutsche oder spanische Mannschaft seit 1991 (Banja Luka - ZSKA). Für Ungarn erst der fünfte Europacupsieg bei den Männern überhaupt (1xHonvéd ECL, 2xVeszprem CWC, 1xGyör IHF), also wohl ein großer Tag für Szeged.


    Baden68 hat leider aus den Durchführungsbestimmungen des DHB zitiert, die den direkten Vergleich als Entscheidungskriterium bei Punktgleichheit vorsehen. In den gültigen Durchführungsbestimmungen der HBL steht:

    Man beachte, daß nur die Tordifferenz entscheidet, nicht die erzielten Tore als etwaiges nächstes Kriterium. D.h. wenn Kiel im letzten Spiel exakt die +7 aufholt, gibt es Entscheidungsspiele, egal wer insgesamt mehr Tore erzielt hat. § 44 SpO regelt im Übrigen, daß diese mit Hin- und Rückspiel auszutragen sind. Das könnte noch lustig werden.

    Zitat

    DF-Bestimmungen HBL Punkt 22:
    Die Paarungen für Entscheidungsspiele bei drei und mehr Mannschaften und das erste Heimrecht bei zwei Mannschaften werden ausgelost


    Play Offs, ick hör dir trapsen.

    Nach dem engsten Abstiegsfinale aller Zeiten muß mit der SG Kirchhof die neben Rosengarten einzige Mannschaft unter den Beteiligten, die vor dem letzten Spieltag die ganze Saison über nie auf einem Abstiegsplatz stand, runter. Alle Mannschaften auf Rang 8 bis 13 punkten am letzten Spieltag, die ersten sieben dagegen nur "unter sich". Harrislee ist in der Rückrundentabelle Vierter, punktgleich mit Ha-Neu so daß nur die beiden Aufsteiger Wildungen und Berlin in der Rückrunde besser gepunktet haben als der Nordexpress. SVG Celle ist neuer "Rekordtabellenführer" der eingleisigen 2.Bundesliga mit insgesamt 19 Spieltagen an der Spitze, davon 8 in dieser Saison.

    ALF: Das mit den Punktzahlen sehe ich noch nicht so. Es sind weiterhin "10 oder weniger Minuspunkte", die man für die Meisterschaft benötigt. Das letzte Mal, wo man mit mehr als 10 Miesen Meister wurde, war die Saison 01/02 mit dem Dreikampf aus Kiel, Nordhorn und Lemgo. Davor war es die Spielzeit mit Magdeburg, Lemgo und Flensburg und der 20er-Liga.

    Da sehe ich einen kleinen Denkfehler drin. Es geht ja nicht darum, wieviele Minuspunkte der Meister hatte, sondern wieviele er hätte haben dürfen um Meister zu werden. Dazu reicht es ja punktgleich oder einen Zähler besser als der Zweite zu sein und somit hätten 2013, 2012, 2011, 2009, 2008, 2006, 2004 und 2003 auch mehr als zehn Minuspunkte zum Titelgewinn ausgereicht (für 2003 und 2012 die bessere Tordifferenz vorausgesetzt). Wobei da natürlich noch zu berücksichtigen ist, daß die Punktverteilung der ganzen Liga und womöglich auch beim zweiten Platz anders ausgesehen hätte, wenn der Meister weniger Punkte gesammelt hätte. Aber die Aussage "man muß(te) weniger als elf Minuspunkte haben um Meister zu werden" ist für die dargestellte Zeitspanne nicht haltbar.

    Nachdem die Aufsteiger feststehen, ist der vorläufige Spielplan im SiS nun (fast) komplettiert. Garßen wird den Platz des Absteigers, also Auerbach oder Trier einnehmen. Das "große Los" zieht diesmal Bayer Leverkusen (nach dem zweimaligen Killerauftakt in dieser und der letzten Saison), das in den letzten vier Spielen alle drei Aufsteiger und den diesjährigen Vorletzten nacheinander bespielen darf. Leipzig beginnt in Buxtehude und endet beim THC, das Ostduell ist also dramaturgisch schön auf den letzten Spieltag platziert. Der Modus wird nach zehn Jahren Play Off wieder auf die normale Punkterunde zurückgesetzt.

    1.Spieltag (06./07.September):
    HSG Blomberg-Lippe - Bayer Leverkusen
    Buxtehuder SV - HC Leipzig
    SG BBM Bietigheim - HSG Bad WIldungen
    Thüringer HC - TuS Metzingen
    VfL Oldenburg - Bensheim/A. oder SV Garßen-Celle
    TuS Weibern - Füchse Berlin
    FA Göppingen - MJC Trier oder SV Garßen-Celle

    26.Spieltag (23.Mai 2015):
    Buxtehuder SV - FA Göppingen
    HSG Blomberg-Lippe - HSG Bad WIldungen
    Thüringer HC - HC Leipzig
    SG BBM Bietigheim - Bensheim/A. oder SV Garßen-Celle
    TuS Weibern - TuS Metzingen
    VfL Oldenburg - Füchse Berlin
    Bayer Leverkusen - MJC Trier oder SV Garßen-Celle

    Teamspielpläne von meiner kleinen Webseite: hier (mit Klick auf die kleinen Wappen kann man das Team auswählen)

    Emsdetten nach 27 Jahren ununterbrochener zweitliga Zugehörigkeit "dauerndes Auf- und Abgesteige" zu attestieren ist schon mal einfach grober Unfug.

    Da scheint irgendwo ein Fehler in der TVE-Vereinschronik zu sein, denn das habe ich schon öfter mal gelesen. Tatsächlich war der TVE "nur" 22 Jahre ununterbrochen in der 2.Liga, nämlich von 1991 bis 2013. Davor waren es bereits fünf Jahre von 1985 bis 1990, aber die Saison 1990/91 hat der TVE in der Regionalliga West, Staffel Nord zugebracht (und ist als Tabellendritter über die Meisterrunde zum sofortigen Wiederaufstieg gelangt). Von "dauerndem Auf- und Abgesteige" kann freilich trotzdem nicht die Rede sein.

    OK, es gibt also doch vier freie Plätze (Frankfurt, Oschatz, zwei nicht-Aufsteiger - wer eigentlich?). Das erklärt schon mal einiges.
    Dann sieht es also so aus:

    Aus HBF-Bereich (ohne Frankfurt I): 3
    Aus Staffel Nord: Plätze 1-12: 12
    Aus Staffel Ost (inkl. FFO): Plätze 2-10 und 12: 10
    Aus Staffel West: Plätze 2/3 bis 12: 10 oder 11
    Aus Staffel Süd: Plätze 2/3 bis 12: 10 oder 11
    Aus Oberligen: 10
    Summe: 56

    Gut, so passt es. Welche Aufsteiger verzichten denn eigentlich?

    Es ist bei solchen Diskussionen ja hilfreich, wenn du auch die entsprechende Bestimmung gepostet bzw. verlinkt hättest...

    In erster Linie sind die Durchführungsbestimmungen maßgeblich und nicht die Spielordnung des DHB - die ja mehrere Optionen lässt.

    Hier ist in 18.3 der Fall des vorzeitigen Rückzuges und die entsprechende Anrechnung auf die jeweilige Staffel geregelt. 18.4 regelt den Fall Wallau, denn hier herrscht der "Verzicht/keine Teilnahmemeldung von qualifizierten Mannschaften der 3. Liga" vor. Sprich, in dem Fall wird das auf die Relegation angerechnet. Gleiches gilt bei den Frauen für den Fall Oschatz.

    Es gibt ja auch noch den leidigen Fall Frankfurt. Gedern/Nidda (12. West) und Hahlen (12.Nord) feiern auf ihren Facebookseiten Klassenerhalt, Rostock als technisch-11. Ost (u. Berücksichtigung der Ausfälle von Oschatz und FHC II) meldet dagegen Relegationsspiele mit noch unbekannten Gegnern. Was genau habe ich hier denn verpasst? Gibt es so wenige Aufsteiger aus der Oberliga?

    Longerich erzielt im Rückspiel das 22:16 erst zwei Sekunden nach der schlecht zu hörenden Sirene, wodurch es beim 21:16-Endstand bleibt und die SG Ratingen aufsteigt. Im fünften Aufstiegsfinale Niederrhein-Mittelrhein seit 2010 hat sich damit zum vierten Mal der Vertreter vom Niederrhein durchgesetzt.

    Bei den Frauen hat Bayer Leverkusens Juniorenteam (der deutsche A-Jugend-Meister) Fortuna Düsseldorf zweimal abgeledert und steigt ebenfalls auf.

    Tja, zwei - bis dahin jeweils - höchste Auswärtssiege der Bundesligageschichte in einer Woche sieht man auch nicht so häufig. +23 ist neuer alleiniger Rekord für ein Auswärtsspiel (mindestens formal war es ja eins) und der fünfthöchste Bundesligasieg überhaupt.