Beiträge von Hereticus

    Seit wann sind denn nationale Duelle nicht mehr erlaubt? Und wieso landet Flensburg nicht in Lostopf 1 als amtierender CL-Sieger?


    Nationale Duelle unter den regulär qualifizierten Teilnehmern waren in der Gruppe noch nie erlaubt, nur Duelle mit Wild Card-Gewinnern aus dem selben Land waren möglich [die sind setzlistentechnisch praktisch eine separate 'Nation']. Daß es im letzten Jahr gleich drei Gruppen mit WC-Gewinnern und regulärem Vertreter aus dem selben Land gab, war Zufall.

    Da das Wild Card-System in diesem Jahr ja mehr nach dem Freundschaftsgedanken als nach sportlichen Kriterien funktioniert, ist die Unterscheidung zwischen Wild Card und nicht-Wild Card scheinbar nicht mehr gegeben. Wenn dann ab nächstem Jahr die neue Super-Champions League im Zwei-Klassen-System spielt, wird sich die Frage vermutlich gar nicht mehr stellen.


    Wie soll das funktionieren? Das Teilnehmerfeld ist definiert. Vielleicht zieht Australien "plötzlich" wegen Geldmangels zurück, aber auch dann müsste man erst mal verkaufen, dass gerade Deutschland das Ticket bekommt.


    Zumal auch das Nachrückerfeld eigentlich definiert ist. Wenn Asien #3 nicht will, müsste ja an sich Asien #4 nachrücken. Das wäre auch bei der Frauen-WM 2005 so gewesen als die deutschen Frauen nachgerückt sind, aber die potentiellen Nachrücker waren gesperrt oder wollten nicht. Im Fall Qatar 2015 ginge das wohl nur wenn tatsächlich genau Australien verzichten würde, sonst wäre es den anderen Kontinentalverbänden wohl kaum zu verkaufen, daß noch ein Ticket nach Europa geht. Für Ozeanien stünde dagegen höchstens Neuseeland und die Cook Inseln(!) als Nachrücker zur Debatte. Kontinentalmeisterschaft gibt es aus Teilnehmermangel derzeit keine. Australien und NZL spielten die letzten beiden Male das WM-Ticket unter sich aus, wobei Neuseeland immer recht hohe Klatschen bekommen hat. Die wären bei einer WM also noch verlorener als die Aussies. Die beiden anderen "konkurrenzfähigen" OCHF-Teams sind keine IHF-Mitglieder.

    Daneben fände ich es reichlich unlauter, sollte nach der Wild Card für die erste Qualifikationsrunde (die Direktqualifikation für die Play Offs hat der DHB ja auch schon "geschenkt" bekommen) auch noch eine für das Turnier selbst ohne Weiteres nach Deutschland gehen. Wenn eine Wild Card zu vergeben wäre, sollte diese doch zuerst unter den infrage kommenden Nachrückern über die (alle!) Kontinentalmeisterschaften ausgespielt werden. Für eine Teilnahme daran als EHF-Vertreter käme eigentlich nur der beste bisher nicht-qualifizierte EM-Teilnehmer 2014 - also Island - in Frage, denn die EM ist ja "unser" Qualiturnier. In den Play Offs werden ja nur die Zusatzplätze zum Regelkontingent ausgespielt. Eine mögliche Wild Card müsste meiner Ansicht nach zwischen Island, Südkorea (5.Asien), Angola (4. Afrika) und dem Vierten der noch zu spielenden Panamerika-CC (vermutlich Chile oder Uruguay) ausgespielt werden.

    Eine andere Variante wäre, daß der Platz über die Performaceliste* der WM 2013 verteilt würde, dann geht er zwar an die EHF, aber der Nachrücker wäre hier wie schon bemerkt eben entweder Island über die EM 2014 oder man müsste ihn unter den neun Play Off-Verlierern ausspielen. Das dürfte kompliziert werden.

    Aber so lange in Stuttgart mehr potentielle TV-Zuschauer wohnen als in ganz Island, werden all diese Überlegungen wohl keine Rolle spielen.

    * Für jedes Team unter den ersten neun bekommt ein Kontinentalverband einen Platz bei der nächsten WM. Europa belegte 2013 die ersten zehn Plätze, wäre darum auch erster Anwärter auf einen so vergebenen Zusatzplatz.

    weiß nicht, wann Schobel genau Deutscher wurde ;)


    Bei seiner Geburt am 22. Februar 1950. Als Siebenbürger Sachse müsste er - genau wie zB Hansi Schmidt als Banater Schwabe - ein sog. "Statusdeutscher" gewesen sein, d.h. er düfte nicht im herkömmlichen Sinn "eingebürgert" worden sein, sondern nach seiner Übersiedelung ohne Weiteres seinen bundesrepublikanischen Paß erhalten haben, analog zur Übersiedlung eines Deutschen aus der DDR in die Bundesrepublik. Nach der damaligen Rechtsauffassung hatten alle deutschen "Volksangehörigen" (ohne das dieser Begriff weiter definiert gewesen wäre. Er stammt noch aus dem Staatsbürgerschaftsgesetz von 1913) zu denen auch die "Volksdeutschen" in Rumänien zähl(t)en, Anspruch auf die Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik sobald sie dort "Aufnahme [gefunden hatten]" (Art 116 GG), sprich übersiedelt, geflüchtet, vertrieben oder rausgekauft worden sind. In den Neunzigern hat man andere Regelungen eingeführt.

    Es gab mit Stenzel und Ivanescu also erst zwei "echte" Ausländer als Bundestrainer, und von denen hat man auch nur einen indirekt aus dem Ausland "geholt", nämlich Stenzel. Mit ihm wurde nach Olympia 1972 verhandelt, er ist schon extra nach Deutschland umgezogen, wohnte monatelang im Hotel und dann wurde doch erstmal Horst Käsler berufen. Auch damals war der DHB also schon hochprofessionell... Stenzel wurde dann stattdessen Nachfolger von Ivanescu(!) bei Phönix Essen und 1974 Nachfolger von Käsler als Bundestrainer. Ivanescu war ja schon eineinhalb Jahrzehnte Trainer in Deutschland, ehe er Bundestrainer wurde. Ein "Handball-Ausländer" in dem Sinn, daß er neue Methoden, "frisches Blut" oder eine externe Perspektive eingebracht hätte war er damit ja auch nicht mehr wirklich.

    eDer Elfmeter für Deutschland war klar berechtigt, für Portugal hätte man dann sicher auch einen pfeifen können was bei 3:0 und Überzahl Deutschland aber relativ egal gewesen wäre

    Hmmm, der war mindestens so berechtigt wie die beiden in den Finals 74 und 90 ;) Ich scherzte schon über Göltzenbein . Nee, im Ernst, man musste das nicht unbedingt pfeifen. Aber natürlich war der Elfer enorm hilfreich.

    Ob das bei 3:0 und Überzahl egal gewesen wäre, wird sich noch zeigen. Erst einmal müssen die anderen Spiele gespielt werden und drei Punkte müssen mindestens noch her. Wenn es gegen Ghana und die Amis nicht so gut läuft wie gestern, kann das Torverhältnis gegen Portugal (etwa in einem Dreiervergleich mit POR und USA oder GHA) noch wichtig sein. +4:-4 (8 besser) ist da schon eine deutlich sicherere Bank als +2:-2 (4 besser).

    Ein gutes Omen ist das 4:0 aber auf jeden Fall, denn immer wenn die deutsche Mannschaft im ersten Spiel vier oder mehr Tore erzielt hat, kam sie am Ende unter die ersten drei (das war gestern das siebte Mal, davor 1954, 1966, 1990, 2002, 2006, 2010). Wenn's einmal so zu rollen anfängt, dann rollt's meistens bis zum Ende durch.

    Ich denke mal eine Änderung des Modus dürfte somit nur noch eine Frage der Zeit sein. :nein:

    Nicht zu erwarten. Die Qualifikation zur WM obliegt den Kontinentalverbänden (anders als bei Olympia, da ist der Weltfachverband zuständig). Jeder Kontinentalverband bekommt seine drei festen Plätze* plus nach Platzierungen bei der vorherigen WM bis zu neun Plätze extra und die kann er alle ausspielen wie er will. Wenn die EHF wollte, könnte sie auch alle WM-Tickets über die EM vergeben, wie das auf den anderen Kontinenten auch üblich ist (wenngleich die meistens ja nur 3 bis 4 Tickets zu vergeben haben) oder gar keine und stattdessen eine Monstergruppenphase veranstalten. Insofern ist da eine Flexibilität zwar vorhanden, aber eine "Lex Deutschland" oder eine "Lex Top 5" wird die EHF wohl eher nicht einführen, da würden die anderen Nationalverbände ihr wohl kräftig auf die Zehen treten. Davon hätte ja auch keiner was. Was bringt denn ein Dauerfreilos, für das man sich nicht strecken muß? Ändern muß sich vieles, aber vor der eigenen Haustür.

    * Ozeanien hat nur einen Fixplatz, bekäme einen Zweiten aber schon für eine Platzierung unter den besten Zwölf (sonst nur bis Platz 9).

    Müller war natürlich Man of the match aber der Dirigent des deutschen Spiels war heute Toni Kroos den ich selten in der Nati so stark gesehen habe......Dortmunder Spieler scheinen wohl das Verletzungspech gepachtet zu haben

    Als ich die Aufstellung gesehen habe, ohne echte Außenvertediger und Stürmer und v.a. mit Kroos, hatte ich fast einen Herzanfall und mußte direkt an Italien vor zwei Jahren denken. Aber dem Fußballgott sei Dank hat mich die Mannschaft Lügen gestraft. Hilfreich war natürlich das frühe Tor und die Beleidigte-Leberwurst-Mentalität der Portugiesen die statt zu kämpfen direkt den Kopf in den Sand gesteckt haben und sich mit Treten statt mit Toren revanchieren wollten. Thomas Müller ist neben Gerd Müller (10) und Helmut Rahn (auch 8) übrigens der einzige deutsche Spieler, der in seinen ersten sieben WM-Spielen so viele Tore erzielen konnte. Da kommen hoffentlich noch ein paar dazu. Nicht, daß am Ende noch er statt Miro zu Ronaldo aufschließt.

    Petre Ivanescu hat als Trainer auch alles gewonnen. Und er war wirklich ein phantastischer Trainer, ein ganz anderes Kaliber als z.B. Schwalb. Und was war? Mit der Nationalmannschaft ist er voll gegen die Wand gefahren. Er hat das überhaupt nicht verstehen können, weil er sonst überall Erfolg hatte.


    Ich darf kurz darauf verweisen, daß Petre Ivanescu bis heute den besten Punkteschnitt aller Bundestrainer hat. So voll vor die Wand gefahren ist er eigentlich nur bei der (allerdings entscheidenden) B-WM 89. Bei den damals relevanten und stark besetzten Freundschaftsturnieren wurde immer gut abgeschnitten (Vier-Länder-Serie und Supercup gewonnen, Worldcup und Ostseepokal je Zweiter), die Saison 87/88 weist eine 15 Spiele-Serie ohne Niederlage auf (1 Remis). Niederlagen gab es vor der B-WM fast nur gegen die damalige Weltklasse (DDR, UdSSR, Jugoslawien, Schweden, CSSR) gegen die man aber an anderen Tagen auch gewonnen hat. Bloß das dumme Turnier in Frankreich lief halt schiefer als schief und dann stand die Mannschaft an dem gleichen Punkt wie heute (Ein Turnier zu verpassen entspricht heute ja dem damaligen "Absteigen" in die C-Gruppe, also im nächsten Zyklus eine Qualirunde mehr zu spielen zu haben).

    An eine Verlängerung mit Heuberger mag ich nach dieser Bilanz (3 verpasste Turniere bei 4 Anläufen und der vierte war auch noch mit mehr Glück als Verstand, man erinnert sich an das grauenhafte Rückspiel in Bosnien) jedenfalls nicht glauben. Wer ab 1.7. Bundestrainer wird, kann nicht mehr viel kaputt machen und eine Neustartphase bis zur Heim-WM 2019 wird wohl zugestanden werden, darum denke ich, daß es ein relativ junger Trainer sein wird, der mal wieder etwas aufbauen soll. Und ich denke, daß der DHB nicht einen Trainer mit viel Aufwand extern suchen wird, weil das zum DHB nicht passt. Viel Ablöse ausgeben schon gar nicht. Es würde mich jedenfalls überraschen. Sonst sehe ich das eigentlich genau wie ALF, aber ich glaube nicht an eine aufwändige Lösung. Ich tippe eher auf eine schlanke interne Lösung, also auf Jan Gorr oder Bob himself himself als "Teamchef" mit ein, zwei dann flexibel austauschbaren Co's als Zuarbeitern. Schwierige Lagen brauchen ja kreative Lösungen (wobei Bob ja auch ein Ex-Co von Brand ist, aber man finde erstmal Leute mit internationaler Erfahrung und deutschem Paß, die nicht irgendwann mal unter Heiners Fittichen waren. Wobei der BT natürlich von mir aus keinen deutschen Paß braucht.) .

    Den Hinweis von Herrn Bauer, daß Katastrophenszenarien jetzt nichts nützten, fand ich übrigens ziemlich amüsant. Wenn das dreimalige Verpassen eines Großturniers binnen drei Jahren durch die höchstrangige Auswahlmannschaft kein katastrophales Szenario für den weltgrößten Handballverband ist, was denn dann?

    Ich glaube nicht, daß es im Interesse der SEHA ist, zu viele regionsfremde Mannschaften in der Liga zu haben. Es ist ja auch nicht die Champions League II, sondern die South-East(!) Handball Association. Im Grunde ging es ja darum, praktisch die jugoslawische Bundesliga evetuell unter Beteiligung der direkten Nachbarn (Ungarn, Slowakei) wieder herzustellen. Schon Brest hat in der SEHA ja eigentlich nichts zu suchen. Der Reiz dieser Liga für die Fans und Vereine liegt doch im Besonderen in den vielen Nachbarschaftsduellen. Ich denke also nicht, daß die SEHA langfristig ganz Ost- oder Ostmitteleuropa in ihre Liga einbeziehen möchte.

    Also wenn die bisherigen 10 Mannschaften einfach aufgestockt werden, haben wir es dann mit 14-15 Mannschaften zu tun


    Derzeit nur mit 12, denn die Ungarn sind wohl wieder aus dem Geschäft (letzter Satz). Fraglich war nach meiner Erinnerung zuletzt auch, ob Montenegro weiter mitmacht. Ausgleichend könnte aber Bosnien wieder mehr als einen Platz beanspruchen (ursprünglich hatten sie als Initiatoren der Liga mal drei Plätze). Slowenien spekuliert dem Artikel zu Folge auch auf drei Plätze. Für Brest stellt sich die Frage, ob sie weiterhin in drei Ligen spielen können, wenn die SEHA wächst (sie spielen auch in der Baltic-League mit, die aber sportlich klar zurücksteht). 12 oder 14 Starter scheinen mir das Wahrscheinlichste zu sein. Im Gegensatz zur Bundesliga besitzt die SEHA-Liga bei allem Wachstumsstreben auch genügend Flexibilität, um auf die Belastungszunahme in der Champions League zu reagieren, sprich den Spielplan entsprechend schlank zu halten. Mehr als 14 Vereine (26 Spiele + max 2 Play Off) scheinen mir nicht praktikabel, zumal ja die Mehrheit der Teams auch CHL spielen wird und anschließend noch sechs bis zehn Mal in der nationalen Meisterschaft ran muß.

    Nach den Ausgängen der Saison wären das die derzeitigen Kandidaten:

    Bisherige Teilnehmer (je diesjährige Teilnehmerzahl pro Land + mögliche "Nachrücker" für alle Fälle):
    Kroatien: RK Zagreb, RK Nexe Našice (GRK Varaždin)
    Bosnien: RK Borac Banja Luka (RK Konjuh Živinice, RK Bosna Sarajevo)
    Serbien: RK Vojvodina Novi Sad, RK Radnicki Kragujevac (RK Metaloplastika Šabac)
    Mazedonien: RK Metalurg Skopje, RK Vardar Skopje (RK Strumica)
    Montenegro: RK Lovcen Cetinje (RK Budvanska Rivijera, RK Boka Tivat)
    Slowakei: Tatran Prešov (HK Topolcany)
    Belarus: HC Brest (SKA Minsk)

    Darunter (ohne Nachrücker) wäre mit Radnicki KG nur ein "Neuling" gegenüber dieser Saison, der Partizan ersetzen würde.

    Potentielle Neulinge:
    Slowenien: RK Celje , RK Gorenje Velenje (RK Maribor Branik)
    Ungarn: Veszprém KC, SC Szeged (Teilnahme fraglich)

    Soweit ich das überblicke hat letzte Saison bloß RK Lovcen Cetinje in der montenegrinischen Liga und Tatran Presov in der Slowakei die komplette Saison mitgespielt. Allerdings muss man dazu bemerken, dass die Liga in Montenegro ohnehin bloß sieben Vereine umfasst und innerhalb von 12 Spieltagen erledigt ist. Tatran Presov ist fast schon traditionell mit der heimischen Liga nicht ausgelastet und hat in der Vergangenheit parallel z.B. in Tschechiens 1. Liga mitgespielt.

    In alle anderen Ländern (Kroatien, Mazedonien, Serbien, Bosnien-Herzegowina) kehren die SEHA-Teilnehmer erst Mitte April nach Absschluss der SEHA-Liga in die nationalen Ligen zurück und sind dort automatisch für die Meisterrunde gesetzt. Einige Ligen haben extra dafür eine solche Meisterrunde eingeführt.


    Brest hat auch die Hauptrunde in Weißrussland ganz mitgespielt (die dortige Vorrunde betrifft nur die Plätze 5 und tiefer, das ist quasi wie eine Relegation zum Anfang der neuen Saison statt am Ende der vorherigen). Da waren es am Ende 18 gespielte und 16 gewertete Spiele, allerdings ist die halbe Liga da auch nur Kanonefutter für Brest, SKA und - bis zum Rückzug - Dinamo (der Tabellendritte Viktoria-Regia hatte zum Saisonende 10-22 Punkte, und die gestrichenen Spiele gegen Dinamo auch alle verloren...).

    So gut das System für die SEHA-Vereine ist, die nationalen Ligen haben dadurch natürlich quasi nur noch Zweitligastatus. In allen Teilnehmerländern hat nach den Meisterrunden auch das/ein SEHA-Team die Meisterschaft eingesackt, knapp war es dabei nur in Serbien (1 Tor Differenz!) und Bosnien. Den Pokal hat ebenfalls fast überall ein SEHA-Team gewonnen, nur in Serbien nicht. In Kroatien hatte Varazdin nach der Hauptrunde nur 4 Minuspunkte (1 Niederlage, 2 Remis) und neun Punkte vor Porec, in der Meisterrunde aber überhaupt keine Schnitte, was dann auch einiges über das Gesamtniveau der Liga verrät. Das wird sicher auch nicht steigen, wenn die besten Mannschaften des Landes auf Dauer gar nicht mehr mitspielen. Andererseits erspart man sich natürlich beispielsweise in Kroatien auch 2/3 der einseitigen Spiele mit Zagreb, die Liga selbst ist aber eigentlich nur noch ein EHF-Cup-Qualifikationswettbewerb. Die unteren Zahlen belegen das. Einziger Ausreißer ist Partizan, die auch in der SEHA Letzter waren. Eine Medaille, zwei Seiten eben.

    Die SEHA-Mannschaften in ihren nationalen Wettbewerben:

    Tatran Prešov
    Meisterschaft: komplett, 36/36 Siege (30/30 Liga, 6:0 Play Off, Meister) / Pokal: 3 Siege /4 Spiele (Pokalsieger)
    Nur das Finalhinspiel im Pokal verloren

    RK Zagreb
    Meisterschaft: nur Endrunde 10/10 Siege (Meister) / Pokalsieger (= im sechsten Jahr in Folge null Verlustpunkte)
    Zagreb weist in der kroatischen Meisterschaft jetzt 144 Siege bzw. 154 ungeschlagene Spiele in Folge auf; besser war in Europa wohl nur Medwedi Tschechow mit 149 / 276 in Folge bis zur Niederlage gegen Perm am ersten Spieltag der aktuellen Saison

    RK Nexe
    Meisterschaft: nur Endrunde, 6 Siege, 4 Niederlagen (Vizemeister) / Pokal Halbfinale

    Brest HC
    Meisterschaft: komplett, 18 Siege, 2 Niederlagen (16/18 Liga, 4:0 Play Off, Meister) / Pokalsieger (4 Siege / 4 Spiele)
    Zwei Niederlagen gegen Dinamo Minsk wurden gestrichen

    RK Metalurg Skopje
    Meisterschaft: nur Endrunde, 9 Siege, 1 Niederlage (Meister) / Pokalfinalist

    RK Vardar Skopje
    Meisterschaft: nur Endrunde, 9 Siege, 1 Niederlage (Vizemeister) / Pokalsieger
    (Die beiden Skopjer verloren nur gegeneinander)

    RK Vojvodina Novi Sad
    Meisterschaft: nur Endrunde, 7-1-2 (Meister) / Pokal Halbfinale

    RK Partizan Belgrad
    Meisterschaft: nur Endrunde, 2-0-8 (Platz 6!) / Pokal Achtelfinale

    RK Borac Banja Luka
    Meisterschaft: nur Endrunde, 5-0-1 (Meister) / Pokalsieger

    RK Lovcen Cetinje
    Meisterschaft: komplett, 17/18 Siege, 1 Verlustwertung (12/12 Liga, 5/1 Meisterrunde, Meister) / Pokalsieger
    Einziger Punktverlust am Grünen Tisch

    War der VfL. Die Lizenz wurde damals von der HBL entzogen und letztlich durch den DHB erteilt. Da die Auf- und Abstiegsrelegation abgesagt wurde, war nach erfolgreichem Einspruch des VfL eine Mannschaft zuviel am Start. Aus Sorge ein Zweitligist könne sich auch noch einklagen wurde dann mit 20 Mannschaften gespielt.
    Die Möglichkeit des DHB-Veto wurde dann aber durch die Einführung des Schiedsgerichtes der HBL unterbunden.

    Fast. Die Relegation wurde gespielt, aber am Ende anulliert. Die HBL als Organisation existierte noch nicht. 1.Runde war Göppingen (2.ZL Süd) - Hildesheim (2.ZL Nord) und 2.Runde Willstätt (17.BL) - Hildesheim. Das Resultat der Relegation war, daß Willstätt in der Liga geblieben wäre (30:20/22:27). Durch die nachträgliche Lizenzerteilung für Gummersbach wäre Willstätt aber als 17. plötzlich wieder Direktabsteiger gewesen und Wuppertal (16.BL) hätte stattdessen nochmal gegen Hildesheim antreten müssen. Dagegen sind dann alle drei vorgegangen. Willstätt pochte auf Klassenerhalt wegen der gewonnenen Relegation, Hildesheim auf Wiederholung der Relegation mit Wuppertal und die wiederum wollten da natürlich nicht mehr mitmachen. Die zweite Relegationsrunde wurde schließlich für obsolet erklärt und Willstätt durfte drin bleiben und Hildesheim aufsteigen.

    Ob diese Vorgänge dazu noch entscheidend beigetragen haben, kann ich nicht beurteilen, aber die Liga wird seit 2004/05 nicht mehr vom DHB direkt betrieben. 2003 wurde der "Grundlagenvertrag" zwischen DHB und dem damaligen Ligaverband (HBVM) geschlossen, der die Ausgliederung der Liga aus den Verbandsstrukturen regelt. Der HBVM war noch in die DHB-Strukturen eingebettet. Dazu wurde 2004 eigens die HBL GmbH gegründet, die seitem die Ligaverwaltung im Auftrag des Ligaverbandes (seitdem HBL e.V.) durchführt (der e.V. ist Gesellschafter der GmbH und seinerseits wiederum durch den "Grundlagenvertrag" mit dem Verband berechtigt, die Bundesliga auzutragen. Der aktuelle Vertrag endet aber m.w. 2017)