Beiträge von Hereticus

    Ich nehme mal an das er miit Quantensprung einen riesen Schritt meint
    aber gut jetzt kann man sich auch über die Füße von Adam Riese unterhalten ;)

    Ich weiß was er meint. Mich irritiert bloß die andauende falsche Verwendung dieses Begriffs, die gerade in der Sportberichterstattung häufig auftaucht. Manchmal muß das einfach raus, und weil ich keine echten Menschen damit nerven will, schreibe ich es einfach in irgendein Internetforum. Eine reine Kompensationshandlung. Der Adam hieß übrigens Ries, ohne e am Ende. ;)

    Freundschaft!

    Mag sein, daß es die kleinste physikalische Zustandsänderung ist. Aber Quantisierung besagt doch nur, daß es keine kleineren Änderungen als diese kleinste geben kann. Im Klartext: durch Quantisierung werden kleinstmögliche Schritte größer als ohne. Das kann auch im makroskopischen Bereich seinen Ausdruck finden. Wenn man seinen Kaffee umrührt, dann nimmt er nach und nach eine größere Rotationsgeschwindigkeit an. Rührt man eine Supraflüßigkeit (Aggregatzustand Bose-Einstein-Kondensatz, alle Teilchen verhalten sich wie ein großes), dann erhöht sich die Rotationsgeschwindigkeit nicht mehr kontinuierlich, sondern in Sprüngen. Das sind dann Quantensprünge und die sind viel, viel größer als beim Umrühren des Kaffees.

    Die Begrifflichkeit Quantensprung ist schon richtig benutzt, auch wenn den meisten gar nicht klar ist, wovon sie da reden.


    ...und wo kriege ich denn jetzt ein Bose-Einstein-Kondensat für meinen Kaffee her?

    "Die sportliche Entwicklung beim VfL gleicht einem Quantensprung" meint Frank Flatten laut diesem hw.com-Artikel. Nicht, daß das ein Fehler bei hw.com wäre, aber an Flattens Stelle wäre ich auf einen Quantensprung in der Entwicklung nicht stolz, denn ein Quantensprung ist bekanntlich die kleinste physikalisch feststellbare Zustandsveränderung.

    Für Beuger wird die EM demnächst wohl in 16 Ländern in jeweils eigener Halle ausgetragen werden müssen, Gegner wird dann per Videokonferenz zugeschaltet. Mal ernsthaft - was sind denn 8 h Fahrt zu einer EM? Ein Geschenk ist das. Wenn ein Turnier in Portugal ist, fährt man selbst von Berlin aus dreimal so lange, selbst ins Elsaß ist man von unserer Hauptstadt aus 6,7 Stunden lang auf der Straße. Je nach Wohnort in Deutschland ist doch alles was im Ausland stattfindet, mal 8 Stunden Fahrt weit weg (für manche sogar Österreich) . Ich glaube auch nicht daß die Dänen ein Problem mit Danzig haben, das ihnen locker 8 Busfahrtstunden näher ist als Breslau oder Krakau.

    Warum? Macht nicht die sportliche Klasse so einen Wettbewerb attraktiv? Sei mir nicht böse, aber ein Spiel des deutschen Meisters gegen den Vierten aus Frankreich ist immer noch deutlich interessanter als das des deutschen Meisters gegen den aus Italien, Portugal oder den Niederlanden.

    Das ist ja unbestritten, aber das ist nicht der Punkt in dieser Diskussion. Die gefühlte Attraktivität der Gegnerschaft speziell aus deutscher, französischer, spanischer Sicht kann kein Kriterium für die Zusammensetzung des Wettbewerbs sein. Der portugiesische Meister findet es sicher ziemlich attraktiv, mal gegen den Deutschen Meister antreten zu können, und noch attraktiver wenn das ein ernsthafter Wettbewerb ist und nicht das achte von vierzehn Gruppenspielen. Ich wiederhole mich, aber der Sinn des Europapokals besteht nun mal nicht darin, die höchstmögliche Attraktivität für Fernsehübertragungen in Deutschland herzustellen, sondern darin möglichst vielen (idealerweise allen) Verbänden eine Möglichkeit zur internationalen Repräsentation zu bieten. Dazu gehört auch, daß aus deutscher Sicht unattraktive Vereine gegen aus deren eigener Sicht höchst attraktive deutsche Vereine spielen können. Wenn man nur - aus deutscher Sicht - attraktive Spiele für das Fernsehen will, soll man halt ein schönes Interligaturnier mit vier, fünf Ländern in der Sommerpause machen. Was die EHF mit der CHL derzeit treibt, ist nichts anderes als ein Einladungsturnier und hat mit der Idee eines Europapokalwettbewerbs nur noch am Rande zu tun. Ich habe die Champions League in der Vergangenheit hier desöfteren als Bundesliga-ASOBAL-Pokal bezeichnet und finde das drückt es ganz gut aus, auch wenn man in dieser Saison dann HBL-LNH-Cup (plus selected special guests) dazu sagen muß.

    So ist die Zeit eben. Finde ich das gut? Nein. Wird man die Zeit zurückdrehen können? Nein. Von daher können wir uns über das neue Format aufregen, wie wir wollen: Es wird sich nicht verhindern lassen.

    Das ist wohl wahr. Ich will auch nicht wirklich den alten Landesmeisterpokal zurück. Aber wie ALF schon schrieb ist das neue Format nur noch ein weiterer Schritt zur totalen Abschottung der großen Teams. Die herrschende Ungleichheit wird dadurch noch weiter verfestigt. Es sollte aber eigentlich die Aufgabe der EHF sein, diese zumindest in einem gewissen Rahmen zu beheben und die Chancen der kleineren Nationen zu verbessern. Daß das nicht dazu führt, daß Riihimäki oder Besiktas in fünf Jahren ein europäisches Topteam wird weiß ich auch. Aber das neue Format und dabei vor allem die Auswahlrichtlinien, in denen das Sportliche nur unter "ferner liefen" vorkommt, beinhaltet eine bedenkliche Aussage, und die lautet in Richtung der kleineren Nationen: Wir wollen Euch nicht dabei haben. Ihr könnt Euch noch so anstrengen, hier kommt Ihr sowieso nicht rein. Wir wollen unsere jetzigen Topteams vermarkten, vermarkten, vermarkten und ihr stört dabei bloß. Ein Format bei dem die Gefahr bestünde, daß Vereine aus den kleineren Nationen unter die letzten acht kommen, gefährdete dieses Geschäftsmodell. Darum wird das so gut wie möglich verhindert und das ist meiner Meinung nach der verkehrte Weg. Alleine daß es sowas wie den Challnge Cup überhaupt gibt, ist ja schon ein Armutszeugnis. Es müsste ein zumindest durchlässigeres System für CHL und EHF-Pokal geschaffen werden als das bisherige und es müssten mehr Länder daran teilnehmen als bisher und dafür aus den großen Ländern weniger Mannschaften. Zwei pro Land (inklusive Sonderplätze, Titelverteidiger etc) sollten doch das Maximum sein, eins reicht auch aus.

    Drehen wir es doch mal um: Welches kleine Team hat es denn im alten Format in den letzten Jahren mal weit gebracht? Richtig, keines. Von daher ändert sich im Prinzip nichts, nur wird es unübesichtlicher.

    Das "alte" Format war ja auch schon elitär und bot den Kleineren keine realistischen Chancen auf Weiterkommen oder sogar Teilnahme an sich. Die Gruppenphase ist schon mit vier Mannschaften der Tod der Kleinen und das Grundübel in einem Europapokal, weil sie einen unverhältnismäßig starken Filtereffekt zu Ungunsten der kleineren Länder bewirkt. Je größer die Gruppe, desto stärker dieser Effekt. Und weil das schon seit über zehn Jahren so ist, entwickelt sich auch kein "Kleiner" mehr zu einem Mittleren und kein Mittlerer zu einem Großen. Die Kleinen werden klein gehalten. Dazu kommt, daß der Wettbewerb insgesamt viel zu umfangreich ist. Die EHF macht ihre Europapokale mittlerweile als Hauptwettbewerb des Jahres auf, so daß der eigentlich Hauptwettbewerb eines Jahres - die nationale Meisterschaft - langsam zu einem Qualifikationswettbewerb für das verkommt, das an sich nur eine Zusatzveranstaltung (v.a. im Bezug auf die Termingestaltung) sein sollte. Die Gewichtung ist völlig verschoben.

    Das neue Format verstärkt diesen Effekt noch weiter und die Kriterien nach denen nun die Teilnehmer ausgewählt werden sollen sorgen dafür, daß die Großen sich endgültig abschotten. Dieser Wettbewerb hat schon seit Jahren keine Durchlässigkeit und ist nur eine auf Kommerz ausgerichtete Veranstaltung für eine Handvoll etablierter Vereine aus den größeren Handballnationen. Das widerspricht meiner Meinung nach dem Gedanken eines Europapokalwettbewerbs, der eigentlich allen Mitgliedsländern mit gleichem Recht die gleichen Möglichkeit zur internationalen Repräsentation neben den eigentlichen (den jeweiligen nationalen) Hauptwettbewerben der Saison bieten sollte. Diese Verhältnisse zu schaffen, wäre Aufgabe der EHF. Ein Sekt- und Schampusevent für eine Handvoll Auserwählte auf die Beine zu stellen, ist es nicht. Sowas kann man außerhalb der regulären Wettbewerbe zur Bespaßung im Sommer machen. Der Verband interpretiert seine Rolle hier fehl und betätigt sich derzeit als Eventveranstalter und -vermarkter, was er nicht ist. Wie abgehoben die EHF im Bezug auf die CHL mittlerweile ist, zeigt sich ja daran, den Wettbewerb hierzulande ins Pay TV abgeschoben zu haben, wo er wiederum nur von der Handvoll Menschen gesehen werden kann, die bereit sind knapp 500 Euronen TV-Gebühr im Jahr zusätzlich zu bezahlen um Sport im Fernsehen zu sehen. Gedanklich ist das durchaus kongruent - die breite Masse soll draußen bleiben, sportlich wie am Schirm.

    Dann ist da der Effekt der vollkommenen Vorhersehbarkeit. Ich kann wie wahrscheinlich jeder hier jetzt schon prophezeien, daß sich das Final Four 2016 mindestens zu 3/4 aus dem Kreis Kiel, Flensburg, Barcelona, Vezsprém, Kielce, Paris rekrutieren wird. Gewinnen wird mit 80% Wahrscheinlichkeit wieder Barcelona oder Kiel. Seit 26 Auflagen gab es kein Finale mehr ohne spanischen oder deutschen Club. Wie spannend ist das denn noch? (... dafür zahle ich persönlich bestimmt keine zusätzliche TV-Gebühr)

    Das Hauptproblem ist aber die fehlende Durchlässigkeit und der daraus folgende Effekt der Verfestigung dieser (eintönigen) sportlichen Verhältnisse. Es mag ja sein, daß Flensburg gegen Granollers derzeit das attraktivere Spiel für sky-Kunden ist als Riihimäki gegen Hasselt, aber darum geht es bei einem Europapokal nun mal nicht. Und Letzteres wäre eine Paarung, die in einem Landesmeisterwettbewerb in der nächsten Saison etwas zu suchen hätte, die andere dagegen nicht. Wenn den Kleineren durch ein durchlässiges System (-> kurze bis möglichst keine Gruppenphasen, freies Losen, viel höhere finanzielle Partizipation) mehr Chancen geboten würden, es weiter zu bringen und gleichzeitig die größeren Länder auf Normalmaß gestutzt werden (-> ein Teilnehmer pro Land und Wettbewerb), so daß nicht jährlich die selben Teams das Geschehen unter sich ausmachen, sondern sich ein Achtelfinale auch wirklich aus Teilnehmern aus sechzehn Ländern zusammensetzen würde, dann könnte sich auch außerhalb der Ranglisten-Top 6 ein Interesse an dem Wettbewerb und damit auch ein größeres Interesse an dem Spiel an sich entwickeln und somit mittel- bis langfristig auch stärkere Mannschaften aus anderen Ländern hervorbringen. Das geht natürlich mit einer Umverteilung der Einnahmen einher und wird auch nicht in zwei bis fünf Jahren funktionieren sondern benötigt eher zehn bis zwanzig Jahre Zeit. Aber solange Vereine aus Ländern wie Niederlande, Belgien, Finnland, Tschechien, Italien etc. nur als Lückenfüller für Gruppenspiele oder gleich gar nicht beteiligen dürfen, wird sich in diesen Ländern auch weiterhin kein Mensch (damit auch kein Sponsor) für Handball interessieren. Der EHF scheint das recht zu sein so lange in Köln der Schampus fließt, und da sehe ich eben einen handgemachten Fehler im System, der leider immer weiter perfektioniert wird.

    Okay, hab das Nachholspiel Russland gegen Ukraine nicht bedacht. Bei einem Unentschieden bei Russland Ungarn kommen die beiden auch noch auf 7 Punkte (wenn Portugal tatsächlich gegen Ungarn gewinnen sollte)

    Portugal - Ungarn 25:26, gerade beendet. Ungarn ist damit durch und der beste Dritte kommt somit nur dann nicht aus Gruppe 4 wenn Serbien zu Hause gegen Israel verliert (und selbst dann kann es noch Serbien sein).

    Ich glaube aber das das ganze wesentlich willkürlicher wird und wesentlich diskriminierender gegenüber den "kleinen Meistern" als man sich das wünschen würde. Das ganze soll eine Eliteliga werden, genau das ist der Gedanke und der Wunsch von Teams wie Barcelona der man mit dieser Reform folgt.

    Dieser Artikel von hw.com stützt diese These. Besonders der Absatz

    Zitat

    "Insgesamt acht Kriterien und eine gewichtete Punktevergabe - die sich zwischen 20 und 100 Punkten bewegen soll - sind in einem Kriterienkatalig vorgesehen, der der Redaktion von handball-world.com vorliegt. Die größte Bedeutung wird dabei den Einnahmen aus dem laufenden TV-Vertrag eingeräumt sowie der Spielstätte. Allerdings wurde von der EHF betont, dass bei diesem Kriterium "nicht nur die Kapazität, sondern auch andere Kriterien wie Spielfeld, Zuschauerbereich, Medienarbeitsplätze, VIP-Bereich, etc." ins Kalkül gezogen werden. "

    ist verräterisch. Wenn dem tatsächlich so ist, ist die neue "Champions" League endgültig nur noch eine Kirmesveranstaltung. Es ist ein Jammer und ein Armutszeugnis was sich die EHF (die ja Gesamtvertretung aller 50 Mitgliedsverbände ist) auf diesem Gebiet leistet. Die Europapokale verkommen immer mehr zu einer Showveranstaltung für die Großkopferten, daß die kleineren Nationen jemals aufschließen können (ohne Öl-Konzerne im Hintergrund) wird immer mehr ausgeschlossen und die EC-Wettbewerbe immer mehr zur geschlossenen Veranstaltungen. Insofern auch nicht schade, daß dieser Wettbewerb in Deutschland aus der wahrnehmbaren Öffentlichkeit in die geschlossene sky-Gesellschaft verschwunden ist. Passt ja irgendwie gedanklich auch gut zusammen.

    Mal aus Spaß die Handballbundesligastädte nach Fußball kategorisiert (Ich hoffe, ich habe keine Amateureverein übersehen...)


    ... und umgekehrt, stand beiderseits Saison 2015/16
    1. Liga
    Berlin
    Hamburg
    Stuttgart (als Spielort des TV Bittenfeld)
    Hannover (als Spielort der TSV Burgdorf)

    2. Liga
    -

    3. Liga
    Köln (Longericher SC)
    Bremen (ATSV Habenhausen)
    Hannover (ohne Berücksichtigug des "Gastteams" aus Burgdorf)

    4. Liga
    Wolfsburg (MTV Vorsfelde)
    Augsburg (TSV Friedberg)
    München (TSV Allach 09)
    Mönchengladbach (Borussia VfL)
    Leverkusen (TuS Opladen)

    5. Liga
    Dortmund (HC Dortmund-Süd)
    Mainz (HC Gonsenheim; SG Bretzenheim)

    6.Liga
    Darmstadt (SG Arheilgen)
    Frankfurt (HSG Goldstein/Schwanheim)
    Gelsenkirchen (FC Schalke 04)
    Stuttgart (ohne Berücksichtigung des "Gastteams" aus Bittenfeld)

    7.Liga
    Ingolstadt (HG Ingolstadt)

    8.Liga oder tiefer:
    Sinsheim (TV Sinsheim, 2.Kreisliga)*

    * Möglicherweise ein anderer Stadtteilverein weiter oben, ich konnte aber keinen zu Sinsheim zuordnen.

    Man kann m.M.n. durchaus beobachten, daß Handball in Gegenden, in denen es keinen oder nur wenig Profifußball gibt stärker vertreten ist als dort, wo ein Fußballverein als Platzhirsch auftritt (z.B. in Schleswig und Holstein, Friesland, Nordhessen, Baden-Württemberg). Tatsächlich ortsansässige Handballerstligisten in den Fußballbundesligastädten gibt es nur in Hamburg und Berlin (wo genügend Platz und Wirtschaftskraft für viele ist), die restlichen Fußballstädte sind maximal in der 3.Liga angesiedelt wobei die Vereine aus Köln und Bremen gerade erst dahin aufgestiegen sind. Diese Tendenz kann man auch in der Langzeitbetrachtung beobachten. Die Handballmutterstadt Berlin und Hamburg, wo Handball schon in den Dreißger Jahren eine Rolle gespielt hatten, sind m.M.n. Ausnahmen. Langzeitig erfolgreiche Handballvereine kamen schon zu Feldhandballzeiten häufig aus mittelgroßen Orten, in denen Fußball nur am Rande wichtig war/ist. Kiel, Flensburg, Göppingen, Minden, Kamp-Lintfort, Ansbach, Wolfsburg (zu den großen Zeiten der Handballer noch Fußballbrachland), Leutershausen... die Reihe lässt sich fortsetzen. In der DDR-Oberliga hatten die beiden Mannschaften verlässlich die höchsten Zuschauerzahlen, in deren Städten keine (dauerhaften) Fußball-Oberligisten angesiedelt waren, nämlich Schwerin und Dessau.

    Endlich wird das viele Mitgliedsbeitragsgeld vom DFB mal richtig sinnvoll angelegt. Weiß ich endlich auch, zu welchem Zweck und Ende der Bierhoff BWL studiert hat. Eine Mannschaft mit der total einzigartigen und unverwechselbaren Bezeichnung "Die Mannschaft" zu titulieren ist ein fast genauso genialer Einfall wie der des TV Neuhausen, seine Mannschaft "die Jungs" zu nennen, was ja ebenfalls ein völliges Alleinstellungsmerkmal in Deutschlands Handballhallen ist. Ich hoffe, die Werbeagentur, die in einem ganz bestimmt höchst aufreibenden und diskussionreichen 36 sekündigem Brainstorming diesen erzgenialen Schachzug ausgeheckt hat, stellt dem DFB eine schön saftige Rechnung. Eine kleine Lizenzgebühr für das BMV ist sicher auch noch drin (-> "Die Truppe").


    SG Kleenheim (Finalist des Amateurpokals)
    --> oder Platz 20 aus der 2. Liga GSV Eintracht Baunatal (?))

    Wird Kleenheim sein. Der HBL-Bereich stellt 38 Mannschaften, die 39. fliegt also raus (ist nicht qualifiziert). Kleenheim gehört zum 26er-Kontingent der nicht-HBL-Vereine. Einzig die o.a. Formulierung ("18 aus der 1.BL, 20 aus der 2.BL") in den DfB könnte Baunatal reinbringen, dann aber statt Bietigheim und nicht für Kleenheim. Großwallstadt ist qualifiziert. Wenn das Spielrecht von der insolventen GmbH auf den e.V. übergeht, wird die Startberechtigung für den Pokal mitgenommen.

    Zitat

    Dreididdi
    Kann mir jemand sagen, ob schon oder wann gelost wird ? Danke !


    "Der genaue Termin in der Woche vom 15.-19.6. ist noch von einer möglichen TV-Übertragung abhängig" (Homepage SCM).

    Und nochmal: was ist wirklich schlecht an dieser Einteilung, wenn man sich das gesamte Bild anschaut und die Interessen aller Vereine abwägt????

    Das ist ja des Pudels Kern. Weder Fredenbeck noch sonst jemand wägt die Interessen aller Vereine ab, jeder denkt nur an seinen eigenen Kirchturm (Badenstedt mosert auf seiner Facebookseite auch wegen der ach so schlimmen Einteilung bei den Frauen). Nicht zu Herzen nehmen, weglächeln, nächstes Jahr beschweren sich wieder fünf andere. Als statt der fünfzügigen Regionalliga als zweiter Klasse die 2.Bundesliga mit zwei Staffeln eingeführt wurde war das Gejammer auch groß. Für die 2.BL Frauen war in der dhw schon um 1987 ein Schwanengesang mit exakt den selben Argumenten zu lesen, mit denen heute jährlich gegen die 3.Liga agitiert wird. Wer mit den Verhältnissen in der 3.Liga nicht zurechtkommt, soll halt im Landesverband bleiben.

    Ich weiß nicht, wie sich das in den letzten 15 Jahren verhalten hat, aber es gab im Handball durchaus mal den Begriff der Schwabenmaffia - da ging es um ihre absolut dominierende Position im Süddeutschen HV. (wobei mit Schwaben eigentlich Württemberg gemeint war)

    Manche Staffeleinteilung (damals hatte die Regionalliga SÜD noch 2 Staffeln) war doch sehr württembergisch geprägt. Extrem war glaube ich z.B. die Saison 94/95 bei den Frauen - die 2 Mannschaften aus Augsburg mussten in 2 verschiedenen Staffeln antreten, ...

    Wenn jemand noch die Einteilung hat, kann er sie bitte mal posten.

    Ob das noch so ist, weiß ich nicht - vielleicht hat der Mann aus Rödelsee auch nur ein besonders gutes Gedächtnis


    1997/98 spielten TV Angermund und HSV Düsseldorf in der 2.Bundesliga Männer auch in verschiedenen Staffeln (Angermund ist der nördlichste Stadtteil von Düsseldorf). Sowas kommt bei einem Mehrstaffelsystem halt vor.

    Nachdem Hamborn 07 sich schon zum Ende des letzten Jahre von der SG-Bühne verabschiedet hatte, gehen beide in der neuen Saison wieder solo an den Start.

    Der OSC hat sich seltsamerweise dafür entschieden, als "OSC Wölfe Rheinhausen" zu starten, anstatt einfach den Vereinsnamen zu verwenden. Stattdessen wird - als Verweis auf die Jugendabteilung (die allerdings gar keine SG, sondern ein eigener Verein ist) - nur der Tiername gewechselt.

    Hamborn darf sich vorerst auf die Damenabteilung konzentrieren, die startet immerhin in der Landesliga, die Männerabteilung muß ganz von vorne anfangen und ist für die neue Saison in die Kreisklasse (letzte Liga) eingeteilt worden. Damit spielt sogar mein ehemaliger Verein (fährt seit Jahrzehnten Fahrstuhl zwischen Bezirks- und Kreisliga) höher als die Löwen, wobei wohl sogar noch unklar ist ob 07 überhaupt eine Mannschaft meldet. Das ist ein bitteres Ende für den wichtigsten sportlichen Traditionsträger Hamborns.

    Wie im Eingangspost schon vorhergesehen entpuppte sich diese SG also als völliges lose-lose-Geschäft, bei dem alle Seiten Schaden genommen haben, und das wohl nicht nur sportlich.

    Die Einschläge kommen also immer näher [...] falls Blatter wirklich nicht involviert gewesen sein sollte, was ja trotz aller Schwierigkeiten mit der Glaubwürdigkeit dieser These immer noch möglich ist


    Was liest du denn da heraus, was ich wohl glauben könnte? Blatter hat sein Gehalt als FIFA-Angestellter anfangs von adidas bezogen (kein Witz). Der hat das System praktisch erfunden. Trotzdem kann es sein, daß er nicht in alle Vorgänge involviert ist. Bei den Sopranos heißt es an einer Stelle, daß man dem Boss die Details immer erspart, um ihn juristissch nicht zum Mitwisser zu machen. Plausible deniability nennt man das. Al Capone ist mit dieser Methode erst zum Mythos geworden (wirklich drangekriegt hat man ihn ja nur wegen Steuersachen).

    Heute morgen stand ja zu lesen, daß Jérome Valcke die 10 Mios an Warner persönlich angeordnet (oder abgesegnet) haben soll. Valcke ist als Generalsekretär Blatters rechte und linke Hand. Die Einschläge kommen also immer näher. Entweder ist das ein Rücktritt aus Einsicht oder - falls Blatter wirklich von nicht involviert gewesen sein sollte, was ja trotz aller Schwierigkeiten mit der Glaubwürdigkeit dieser These immer noch möglich ist, aus persönlicher Enttäuschung, daß auch sein engstes Arbeitsumfeld in die Vorgänge involviert war. Wenn es der Kronprinz aus dem Nachbarbüro war ist das ja nochmal etwas anderes als wenn es "nur" die Mitglieder der Gremien betrifft. Gute Nachrichten sind das so oder so, auch wenn ich ernsthafte Zweifel habe, daß in dieser Organisation irgendetwas jemals "gut" werden wird. Dazu stecken einfach zu viele mit drin oder haben weggeguckt, Augen zugedrückt, indirekt profitiert usw. Dieser Sumpf betrifft ja nicht nur die FIFA, sondern auch Sponsoren, Vermarktungspartner etc. und nicht zuletzt auch Kontinental- und Nationalverbände, also diejenigen die letztlich die FIFA konstituieren. Dieser Fisch stinkt nicht vom Kopf sondern aus jeder einzelnen Schuppe und ist als Patient nicht zu heilen, da kann man nur palliativ behandeln.