Wichtiger als Roadshows und Straßenbahnwerbung (die dazu nur in den Spielorten stattfinden) wäre eine Medienkampagne, bei der in Radio und TV die Trommel gehauen wird. Und man müßte/sollte nicht nur in Bremen, sondern in Chemnitz, Duisburg, Essen und überall die Straßenbahnen mit Werbung bepflastern.
Damit auch anderswo irgendwer erfährt, daß das immerhin weltweit bedeutendste Mannschaftssportereignis 2007 (sic !) in Deutschland stattfindet. Und, daß es stattfindet, was außerhalb der Handballszene noch kaum überhaupt jemand weiß - und das keine vier Monate vor dem Event.
Der gute Vorverkauf verwundert nicht, werden die Karten ja nicht für einzelne Spiele, sondern für komplette Veranstaltungstage verkauft. Da sind in Magdeburg die 7.000 Plätze für einen Tag eben schnell mal vollgemacht - das ist aber nicht das Thema. Daß die Hallen ausverkauft sein würden, war lange abzusehen. Darum geht es aber primär meiner Ansicht nach gar nicht.
Es geht meiner Meinung nach darum, die WM zu nutzen, dem Handball neue Freunde und Fans zuzuführen. Dazu muß aber eine "etwas" vernehmbarere Ansprache erfolgen, als das bislang der Fall ist.
Das Marketing und die Außendarstellung des OK ( Stichwort "bezahlter Marketingprofi vs. selbst einzustreichende Aufwandspauschale" ) sind so grausam schlecht, daß ja einige Sponsoren schon mit Ausstieg gedroht haben, wenn es nicht besser wird.
Und irgendwie sind die Aktionen des OK nicht geeignet, um behaupten zu können, daß es besser würde :
* Promotour durch die 18 Bundesligahallen :
Rausgeschmissenes Geld. Wer Bundesliga gucken geht, weiß eh schon, daß WM ist. Die drei, die es nicht wußten, hatten VIP-Karten. - Werbeeffekt ? max. 0,2 %
* Roadshow mit dem Bundestrainer durch die Spielorte :
Local VIPs gehen auf Kosten von Hausbaukreditnehmern mit dem Bürgermeister lecker Mittag essen. Bon Appetit. - Das "Museum" klingt der Beschreibung nach eher wie eine Einrichtung, die man woanders "Verkaufsstand" nennt. Bloß mit Torwandwerfen. Sweet.
Das ist alles wie Kühlschränke in die Arktis bringen. Damit erreicht man niemals irgendwen, der nicht ohnehin schon Bescheid weiß - außer Bürgermeistern und Schulkindern, die mit dem geschenkten QS-Handball wahrscheinlich in der großen Pause Fußball spielen werden.
Das ist die HANDBALL-WELTMEISTERSCHAFT, und sie wird vermarktet wie das Kindersportfest eines Vorstadtvereins.
Und da man schon wieder so einen geilen Fernsehvertrag abgeschlossen hat (man hat für die WM erst gar keinen abgeschlossen. Man hat lediglich einen für die DHB-Spiele abgeschlossen), wird auch die 20.Hallenhandball-WM (übrigens schon die sechste in Deutschland) ein Ereignis sein, durch das sich der allgemein Sportinteressierte Bundesbürger nicht belästigt fühlen muß. Er wird gar nicht merken, daß es stattfindet. War da was ?