Zitat
Original von cruise
Der Irrsinn geht weiter...vielleicht wachen ja jetzt die noch Unüberzeugten auf.
Rauball will die totale Kommerzialisierung forcieren
Rauball deliriert darin unter anderem, daß man "noch keinen Liganamen" und keinen "einheitlichen Ball" habe. "Bundesliga" ist also demnach kein Liganame und Bälle sind also nicht durch die Regel II normiert. Ergo ist nur "XX-Cola-Bundesliga" ein Liganame und nur der "Tornado XF520" von Nikedas wäre ein "einheitlicher Ball". Soviel zum Geisteszustand und Weltverständnis dieses Herrn.
Weiter geht er darauf ein, daß man gewisse Spieler eben nicht mehr für eine Million, sondern nur noch für 20 bekäme. Aha. Wieviele "20-Milliöner" spielen denn in der noch namenlosen Bundesliga? Genau. Wahrscheinlich glaubt Dr. Rauball in seinem Kommerzfieberwahn auch, daß alle Marcel Maltritze der Bundesliga zu Real Madrid wechseln, wenn ihnen mal drei Jahre lang nicht das sechsstellige Gehalt um 15% erhöht wird?
Man kann es nur immer wieder wiederholen, die Vereine verursachen ihre Kosten selbst, indem sie auf die völlig überzogenen Gehaltsforderungen von Durchschnittsspielern eingehen. Kein Fußballer muss 500.000 Euro verdienen. Geschweige denn 5,6 Millionen per Annum. Wenn er für weniger nicht hier spielen will, dann spielt er eben nicht hier. Draußen stehen Hunderte andere, die für weit weniger Geld drei Stunden täglich auf ähnlichem Niveau Sport treiben würden.
Das Argument "Der Fußballer muß in seiner kurzen Karriere für später vorsorgen" (U.Hoeneß) will ich hier gar nicht groß diskutieren. Sollen sie's halt mal mit Arbeit versuchen. Klappt bei anderen auch, die vor ihrem 35. Geburtstag deutlich weniger zum Weglegen hatten. Vielleicht reicht's bei 300.000 Euro Jahressalär über 15 Jahre Fußballerlaufbahn aber auch so grad eben für die Rente. Natürlich nur, wenn man seinen "naturrechtlichen Fußballeranspruch" auf Reihenhaus und Jaguar nicht bis aufs Letzte ausreizt.
Am Ende stehen dann solche Fälle wie aktuell wieder in Dresden, wo sich der Verein finanziell übernimmt und dann die Stadt oder das Land, ergo der Steuerzahler, also ich, in die Bresche springen soll "damit dieser Traditionsverein nicht stirbt", denn "die Fans können ja nichts dafür". Eben. Die können wirklich nichts dafür, und trotzdem sollen sie gefälligst die Zeche zahlen.
Bevor eine Profimannschaft auf die Idee kommt, einen Anspruch auf Unterstützung durch ihre Fans zu haben, würde ich vorschlagen, daß die Profimannschaft erst mal die Fans unterstützt, in dem sie zum Beispiel 10% ihres Gehalts für zum Beispiel die Errichtung oder Unterhaltung von Kindergärten o.ä. einsetzt. Bevor die DFL den Fans das Geld aus der Tasche zieht, wäre eine geeignete Maßnahme, ihre Veranstaltungskalender nach den Wünschen und Bedürfnissen dieser Fans auszurichten. Das Leben besteht aus Geben und Nehmen. Nicht nur aus Nehmen.
So lange sich diese Einsicht nicht durchsetzt, wird immer jemand auf solche kranken Ideen kommen, wie die jetzt ursächliche, daß in Deutschland Spieltermine verlegt werden müssen, damit die Spiele in China oder sonstwo live im TV gezeigt werden können. Freilich auf Kosten der hiesigen Fans, für die diese Veranstaltung eigentlich geschaffen wurde. "Globalvermarktung" als das große Hirngespinst unserer Zeit.
Bleibt zu hoffen, daß die DFL damit gehörig auf die Schnauze fällt. Jeder Fan hat es selbst in der Hand. Leere Stadien sind der erste Schritt dorthin. Ein Jahr Empty House und kein Merchandiseumsatz und schon wird sich die gesamte Kostenstruktur der Liga gezwungenermaßen deutlich korrigieren. Die Spieler haben in dieser Situation nur die Möglichkeit, einer anderen Tätigkeit nachzugehen oder ins Ausland zu wechseln. 100% der DFL-Spieler werden sich keinen anderen Job suchen und für 90% der DFL-Spieler wird es keinen Markt im Ausland geben.
Es ändert sich also dadurch so gut wie nichts, außer daß die Bestverdiener (die 10% Auslandswechsler) die Budgets nicht mehr strapazieren und die Gehälter der Übrigen Spieler wieder auf ein erträgliches Maß schrumpfen. Meiner Meinung nach ist das eine Überlegung wert. Es gibt auch andere schöne Wochenendbeschäftigungen.