Beiträge von Hereticus

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    badische-zeitung.de
    Die Reißleine hat die HR Ortenau bereits am Donnerstagabend gezogen, als den Spielern mitgeteilt wurde, dass sie sich ab sofort freistellen lassen und einen neuen Verein suchen können. Das bedeutet im Klartext: Die HR Ortenau hat kein Geld mehr, um die Spieler zu bezahlen. Offensichtlich hat sich die Finanz- und Wirtschaftssituation so entwickelt, dass die eingeplanten Einnahmen nicht hereinkamen.


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    Original von SteamboatWillie

    Dann könntest du die derzeitigen 2ten Ligen auch mal ganz schnell zu einer 4er Gruppe zusammenfassen, wenn nicht sogar nur ein Trio.
    Nenn mir mal abgesehen von Düsseldorf, Nettelstedt und Hamm jemanden der dieses Jahr Aufsteigen möchte.mittelfristig wohl auch der BHC aber bestimmt nicht dieses jahr

    So war das nicht gemeint. Es ging darum, ob ein Drittligameister auf sein Aufstiegsrecht verzichten können soll oder nicht. Wir hatten eine solche Diskussion hier schonmal am Ende der letzten Saison, als es noch fraglich war, ob Leichlingen sein Aufstiegsrecht in die zweite Liga wahrnimmt oder darauf verzichtet. Dabei ging es darum, was passiert, wenn keiner aus der RLW aufsteigen wollte. Die Folge wäre ein weiterer Absteiger aus der RLW gewesen. Es hätte also eine Mannschaft negativ betroffen (ich glaube Longerich), die gar nichts damit zu tun hatte.

    Ich war (und bin) der Ansicht, daß ein Verzicht nicht möglich sein sollte. Wer an einem Wettbewerb teilnimmt, muß auch in der Lage sein, den Siegerpreis (Ausftieg) entgegen zu nehmen. Über die damit verbundenen finanziellen Folgen muss man sich im Klaren sein, bevor man zu diesem Wettbewerb antritt. Im Grunde ist ja die 3.Liga nichts anderes als ein Qualifikationswettbewerb für die 2.Liga. Daher meine ich, wer am Ende gar nicht aufsteigen will, sollte erst gar nicht teilnehmen, sondern ist in seiner örtlichen Bezirksspielklasse besser aufgehoben.

    Grundsätzlich gilt (meiner Ansicht nach), daß den Willen, und die theoretische Absicht, den Wettbewerb zu gewinnen, jede teilnehmende Mannschaft immer aufbringen sollte. Ich gehe ja auch davon aus, daß jede Mannschaft mit der Absicht in jedes Spiel geht, es gewinnen zu wollen. Daraus folgert, daß jede Mannschaft alle Spiele und somit den gesamten Wettbewerb gewinnen möchte. Wie es mit den sportlich vorhandenen Möglichkeiten aussieht, das Ziel auch zu erreichen, steht wieder auf einem anderen Blatt.

    Ziel der Reform ist nicht nur der einheitliche Hallenboden (was für ein skuriller Diskussionsgegenstand übrigens... where's the friggin' problem?), sondern eine Verdichtung und Professionalisierung. Dazu gehört auch, daß eine langfristige Zielsetzung a la "Mittelfeld der 3.Liga" passé ist. Jeder der künftig 64 Drittligisten sollte zumindest die Ambition haben, ein Zweitligist zu werden.

    PS Wegfall der Relegation ist gut, Wegfall des dritten Aufsteigers wäre noch besser. Zwei fixe Aufsteiger wären meiner Meinung nach genau richtig.

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    Original von Lord Vader

    Genau das interessierte mich - ob die Einteilung nach regionalen oder Verbandszugehörigkeiten erfolgen soll bzw. ob es überhaupt schon angedacht wurde wie es erfolgen soll


    Es handelt sich bei der neuen Dritten Liga technisch gesehen nicht mehr um fünf separate Ligen, sondern um eine Liga mit 64 Mannschaften in vier Staffeln. So wie es 2000 bis 2005 war, bzw. so, wie es in der 2.Bundesliga seit 1991 ist.

    Das heißt, die Verteilung der Mannschaften erfolgt jedes Jahr neu und nach regionalen Gesichtspunkten, nicht mehr nach Verbänden. Und das bedeutet, es wird Teams aus Kernbereichen geben, die z.B. immer in der selben Staffel spielen (Berliner, Raum Aachen, Raum Flensburg), und Teams aus Randbereichen, die öfter mal die Staffel wechseln (z.B. hessische Vereine).

    Bei der Ausrichtung ist wohl angedacht, daß die Regionalverbände die Dritte Liga im Wechsel quasi Reihum betreuen, dabei Männer- und Frauenliga immer gemeinsam. Das stellt natürlich die Frage nach der Existenzberechtigung der Regionalverbände, denn deren einzige nennenswerte Aufgabe ist ja die Ausrichtung der Regionalligen und Jugendmeisterschaften. Letztere können die LV auch kooperativ ausrichten, für die 3.Liga wäre ein fester Drittligaausschuss beim DHB oder sowas ähnliches wohl deutlich sinniger. Wird wohl mittelfristig auch darauf hinauslaufen.

    Streng nach Verbänden sind weiterhin die Oberligen sortiert, bloß ist es in Zukunft den Landesverbänden bis auf Ausnahmen verboten, alleine eigene Oberligen auszurichten. Die Ausnahmen sind Württemberg, Bayern, Hessen, Westfalen, Niedersachsen und Nordsee. Alle anderen müssen mit mindestens einem anderen LV kooperieren und ARGE-Ligen ausrichten. Es sollen höchstens zwölf statt bisher sechzehn OL dabei herauskommen. Vermutlich werden es schließlich elf sein.

    Einige ARGE-Ligen gibt es ja schon (RPS, Ba-Wü), andere sind bereits beschlossen ("Ostesee-Spree" aus Berlin, Brandenburg und MV kommt ab 2010/11, "Mitteldeutschland" wird das MHV-Gebiet umfassen, "Nordrhein" aus Nieder- und Mittelrhein ist beschlossen, bloß noch nicht klar wer wieviele Mannschaften bekommt).

    Strittig ist noch die Frage, ob die OL Ba-Wü wieder aufgesplittet wird in Württemberg und Baden/Südbaden. Württemberg dürfte eine eigene OL veranstalten. Die Verbände sind aber wohl eher nicht dafür. In diesem Fall würde eine eingleisige Oberliga Ba-Wü zwei Aufstiegsplätze bekommen und die Gesamtzahl der OL betrüge elf.

    Gleiches würde auf eine eingleisige OL für Gesamt-Niedersachsen zutreffen, wenn sich die Verbände in Hannover und Bremen auf eine ARGE einigen würden. Aber bevor das passiert, fällt uns wohl eher der Himmel auf den Kopf.

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    Original von Arcosh
    Soll das heißen ein Drittligist könnte sich für die eingleisige zweite Bundesliga qualifizieren und die Vereine auf den Plätzen 11 bis 18 der ZLN und ZLS können dabei nur zuschauen?
    Merkwürdiger Modus. ?(


    Gibt's schon länger. Man nennt das Auf- und Abstieg. In dieser Saison können die Plätze 17+18 der ZLN und ZLS nur zuschauen, wie sich die RL-Meister für die 2.BL qualifizieren.

    Ernsthaft: Man kann ja für diese Spielzeit nicht den Aufstieg komplett aussetzen. Dann hätten die "Regionalligen" (wie immer die dann heißen werden) ja praktisch keine Existenzberechtigung.

    Mit diesem Modus hat man ja nun schon einen Kompromiss gefunden, der ja auch dazu führen kann, daß 2011 kein Drittligist aufsteigt, und maximal werden es zwei sein. Regulär wären es vier. Das hätte bedeutet, daß schon ab Platz 10 fix abgestiegen würde, das wäre eine noch größere Verzerrung. Allen kann man es eben nicht recht machen.

    Die stufenweise Umsortierung ist für die unteren Klassen außerdem eine Erleichterung, weil sie zumindest einen Teil der Absteigerflut (wie schon bemerkt, verlieren die oberen vier Spielklassen 90 Mannschaften) erst ein Jahr später aufnehmen müssen. So kann man diese Ligen, die am Anfang ungewöhnlich groß sein werden (manche Oberligen werden wohl mit 18 Teams starten), stufenweise wieder abschmelzen ohne gar zu viele in einem Jahr absteigen lassen zu müssen.

    Der Spiegel nennt ihn auf seinem aktuellen Titel den "Entrückten" und ich glaube, das trifft es ganz gut. Der alte Mann denkt über solche Fragen einfach nicht nach, und das macht es so brisant.

    Ich weiß nicht, woran er so denkt, aber darüber, ob und wie er zur Verbesserung des christlich-jüdischen Verhältnisses beitragen kann, ziemlich sicher nicht. Das ist aus seiner Weltsicht heraus auch nur konsequent, denn darin sind Juden ja theologisch fehlgeleitete, die zum Christentum bekehrt werden müssen (siehe: Wiedereinführung der Karfreitagsfürbitte). Insofern kann es ein christlich-jüdisches Verhältnis aus dieser Warte außer im Hinblick auf eine Missionierung der Juden zum Christentum gar nicht geben.

    Sicher ist der alte Mann kein Antisemit im rassistischen Sinn, aber Ansichten wie sie dieser Papst öffentlich kundtut, wie eben durch die Wiederaufnahme der Fürbitte pro Iudaeis in den Karfreitagsritus, sind theologischer Antijudaismus und tragen nicht unbedingt zum Abbau von Ressentiments gegen die Juden bei.

    Argumentatives Gift dieser Art wird spätestens seit dem Erstarken der Kirche im römischen Reich im frühen 4. Jahrhundert nachweisbar von katholischer Seite verbreitet und die Argumentationslinie hat sich seit Kaiser Constantin kaum geändert, nur der Ausdruck wurde etwas abgeschwächt (allerdings erst in den letzten 50 Jahren. Seit 1960 heißt es in dieser Fürbitte immerhin nicht mehr perfidis iudaeis, also "treulose [oder glaubenslose] Juden", aber das ist der Einsicht Roncallis ['Johannes XXIII'] zu verdanken und nicht der Ratzingers).

    Der Papst bereitet mit seiner theologischen Weltsicht also den Boden für Leute wie diesen Williamson. Daß dieser sich mit der Holocaust-Leugnung weltweit unmöglich macht, hätte ihm klar sein müssen, wenn er ein normal denkender Mensch wäre. Scheinbar war es ihm aber nicht klar, weil er eben kein normal denkender Mensch ist, sondern wie viele höherrangige Katholiken in einer eigenen Welt lebt, in der normale moralische Maßstäbe und die Gepflogenheiten der säkularisierten Zivilgesellschaft nicht gelten. Die wirkliche Welt hat dort keine Bedeutung, es zählt die Welt, wie sie nach den Maßstäben dieser Leute aussehen sollte. Die leiden an Realitätsignoranz. Dieser Pontifex macht es ihnen leichter als der Vorgänger, weil er das gleiche Problem hat. Und man darf dabei auch nicht vergessen, daß der Vatikan ein System ist, in dem der Herrscher eine verbindlich gültige "Wahrheit" einfach erfinden kann. Wenn der Chefhirte solchen Blödsinn verzapft, muß es nicht wundern, wenn die Schäfchen ihm nicht nachstehen.

    Williamson ist ja kein Einzelfall. Der war nur so doof, sein wirres Gedankengut in eine laufende Fernsehkamera zu sprechen. Schau man sich doch mal die anderen Wirrköpfe an, die da rumlaufen und was die alles so Menschenverachtendes, und das meist völlig unwidersprochen von sich geben können. Der Hamburger Weihbischof Jaschke fordert von allen Muslimen, sie sollten sich "öffentlich von Terror und Gewalt distanzieren", und weiter: "Der Islam biete mit seinen Fünf Säulen 'einfache Leitlinien, klare Weisungen' an". Das Christentum sei dagegen "kompliziert", da es "dem Menschen Freiheit" schenke und "das Gewissen heraus" fordere."

    Da sagt also der Katholik, daß Christen einen größeren Intellekt zum Glauben bräuchten als Muslime und daß Muslime nicht nur per se gefährliche Gewaltverherrlicher, sondern auch schlicht zu doof zum Christ sein seien. Auch da kommt aus Rom kein 'Veto'. Ganz im Gegenteil, dort teilt man seine Meinung ja. Siehe Regensburger Rede.

    Es muß wirklich niemanden wundern, wenn unter diesem Papst das Leugnen des Holocaust zum Kavaliersdelikt wird.

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    Original von Lothar Frohwein
    Erst muss ein wirklich sattelfestes Lizenzierungsverfahren stehen und sich bewährt haben, DANN kann man die Eingleisigkeit angehen.


    Das ist sowieso dringend notwendig, wie wir alle wissen. Es wäre genauso dringend notwendig, Verband und Liga personell zu reformieren. Aber das ist ja kein Anlass, die Reform zu verschieben. Zumal die ja halt nicht nur die zweite Liga betrifft, sondern den ganzen Aufbau.

    Diese Reform ist die größte und erste ernsthafte Umstrukturierung des Ligasystems seit 1966, als die höchste Ligastufe von den 22 Landesligen auf zwei Staffeln Bundesliga eingedampft wurde. Damals war das gejaule auch groß (man frage nach in Kiel oder Göppingen, wo die Qualifikation damals verpasst wurde). Es ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt zur Professionalisierung und Niveauverdichtung im höherklassigen Handball und das Lizenzierungsverfahren muss dem natürlich auch angepasst werden. Das kann (oder besser: muß) man auch in einem Rutsch machen. Es wird auch danach noch den einen oder anderen "Fall Essen" geben, das ist klar, aber das ist wohl unabhängig davon, ob die Reform 2010 oder 2016 oder 2037 kommt. Lizenzpannen und Fälle von Vereinen, die sich übernommen (Hannover '83) oder zu sehr auf einen einzigen maroden Sponsor verlassen (Rheinhausen '98) haben ziehen sich durch die ganze Bundesligageschichte und sind nicht vollständig zu verhindern.

    Diese Reform ist ein harter Einschnitt, der auch vielen wehtun wird. Vielleicht wird der eine oder andere Verein auf lange Zeit in einer unteren Spielklasse verschwinden. Aber, so hart das klingen mag, man kann nicht auf jedes Einzelinteresse Rücksicht nehmen. In der Summe wird es für den Handball eine deutliche Verbesserung bringen, und die Vereine, die im negativen Sinn davon betroffen sind, werden sich auch wieder davon erholen. Je früher die Reform greift, desto eher können sie beginnen, sich auf die neuen Verhältnisse einzustellen.

    Ich finde die Reform notwendig und richtig. Und ich finde auch, daß sie schon 2010 kommen sollte.

    Es betrifft ja nicht nur die zweite Liga. Auch die 3.Liga wird verschlankt (eine Staffel weniger, neuer Name, keine Eingrenzug auf Regionalverbände mehr) und die Oberligen von 16 auf 12 reduziert. Insgesamt werden bei den Männern etwa 90 und bei den Frauen etwa 70 Mannschaften weniger in den obersten vier Ligen spielen.

    Das Argument "kleine Vereine haben dann keine Chance mehr, höherklassig [2.Bundesliga] zu spielen" kann ich nicht recht nachvollziehen. Es ist doch so, daß einige der Vereine in den unteren Hälften der zweiten Liga ganz eindeutig nur bedingt das Format haben, das man sich unter einem "Bundesligisten" vorstellt. Durch die große zweite Liga mit 36 Mannschaften wird etwa der Hälfte davon ermöglicht, eine Etikettierung zu verwenden ("Bundesligist!"), die dem tatsächlichen Niveau (sportlich wie infrastrukturell) doch eigentlich gar nicht entspricht. Heute beginnt der Amateurbereich im Handball doch bei realistischer Betrachtung auf Platz 8 der zweiten Bundesliga. Nach der Reform beginnt er eben mit der Dritten Liga, wie es sein sollte. Und Vereine, die objektiv betrachtet Regionalliganiveau haben, sind damit wieder richtig eingeordnet.

    Meiner Auffassung nach ist es besser, wenn die Vereine, die das Niveau und die (auch finanziellen) Möglichkeiten haben, sich eine eingleisige 2.Bundesliga zu leisten, diese bilden. Ich denke, daß das nach einer gewissen Konsolidierungsphase mittelfristig zu einer deutlichen infrastrukturellen und sportlichen Niveauaufwertung führen wird, sowohl in der zweiten als auch in der neuen dritten Liga und den Oberligen.

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    Original von Arcosh
    DHB-Präsident Strombach steht (zumindest gegenüber den Medien) noch hinter Moustafa. :/:


    Muss er doch, der hängt doch selbst mit drin. Das Schmiergeld (Ups, Entschuldigung: Die Abstandsleistung) für den russischen Verzicht bei der WM-Vergabe für 2007 hat sich der DHB ja sogar bei der IHF geliehen. Siehe auch: Faxaffäre

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    Original von franch
    Wirft alles nicht so ein tolles Licht auf unseren Weltverband.

    Das Licht ist doch schon lange aus. Was soll man von einem Verband schon halten, in dem die Anti-Dopingbeauftragten selbst die Anti-Dopingpolitik kritisieren? Was kann man von einem Rat halten, der einen Kontinentalverband im Handstreich (Ozeanien) ausschliesst (und diesen Beschluss vollwissentlich gegen die eigene Satzung fasst, da dies nur die Vollversammlung kann) und dessen Vertreter, der ein erklärter Gegner Moustafas ist, gleichzeitig zu der entsprechenden Sitzung auslädt? Was will man von einem Rat halten, der direkt danach erklärt, daß der WM-Vertreter des eben ausgeschlossenen Kontinentalverbandes trotzdem an der WM teilnehmen kann?

    Dieser Rat ist nichts weiter feudale Kabinett des Herrn Moustafa. Wer in dessen Richtung spuckt, wird diskriminiert und bekämpft. Das gilt nicht nur für den eigene Generalsekretär (eigentlich ja unglaublich), sondern ja auch für die Presse (siehe Akkreditierungsaafäre Eggers/Glindmeier).

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    Original von kuestentanne


    Müßte man dann nicht auch Dressurreiten und Rodeln der Damen abschaffen? ;)


    Dressurreiten müßte man eh verbieten, aber aus anderen Gründen.

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    Der Spiegel, Ausgabe 27/1966
    Für die Weltmeisterschaft Im Fußball werden die Deutschen als 14:1 Außenseiter gewettet. In einem verwandten Mannschaftsspiel lohnt keine Wette. Ein deutscher Weltmeisterschafts-Sieg gilt als sicher.

    "Die Bezeichnung ,Weltmeisterschaft' ist ein Witz", kritisierte allerdings der Züricher "Sport" die Titelkämpfe im Feldhandball vom 26. Juni bis zum 3. Juli in Österreich. "Mit Ach und Krach" kam die Mindestzahl von sechs teilnehmenden Ländern zusammen (Anm.: Darunter beide deutschen Staaten).
    [...]
    Wilhelm Bubert, der Auslandsreferent des Deutschen Handball-Bundes: "Ich glaube nicht an eine weitere Feld-Weltmeisterschaft." Und ein Nationalspieler ulkte: "Die Weltmeisterschaft ist nur zu retten, wenn Westfalen, Württemberg, Sachsen und Mecklenburg eigene Mannschaften zugebilligt werden."

    Der ganze Spiegel-Artikel hier: Handball - Untergang durch Siege

    Die WM 1966 war dann tatsächlich die letzte. Tatsächlich war das Tunier auch nicht mehr attraktiv. Es wurde nur eine Einfachrunde ohne KO-Spiele veranstaltet, am Ende standen BRD (1.) und DDR (2.) mit je 9-1 Punkten oben. Das letzte je stattgefundene WM-Spiel endete unentschieden. Auch ein Kuriosum.

    Die anderen hatten dann so langsam keine Lust mehr auf Feldhandball, und das ist auch kein Wunder, denn nach dem Krieg gab es nur eine einzige Niederlage einer deutschen Mannschaft gegen eine nicht-deutsche Mannschaft: Die Schweiz schaffte es 1963, die westdeutsche Mannschaft in einem Freundschaftsspiel zu besiegen. Überhaupt gab es nur drei Länder, die jemals Feldspiele gegen Deutschland gewonnen haben. Die anderen beiden sind Österreich (2x) und Ungarn, jeweils vor dem Krieg. Nach dem Krieg haben diese beiden noch je ein Remis erkämpfen können. Damit sind schon alle nicht gewonnen deutschen Feldhandball-Länderspiele aufgezählt, ansonsten steht nur noch das inner-deutsche WM-Finale 1963 zu Buche, das die DDR gewann (14:7, das war damit auch die höchste Niederlage einer deutschen Feldhandballmannschaft überhaupt.).

    Die Gesamtbilanz der Feldhandballer (1925-1970, inkl. Gesamtdeutsche Mannschaften): 125 Spiele, 117 Siege, 3 Remis, 5 Niederlagen.

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    Original von pletti112
    Was interessieren mich Spanien, Rumänien und Russland?? Wir sind doch immer noch für Deutschland und man muss sich doch nicht immer an anderen orientieren.


    Nimm mal den Arm wieder runter, Kamerad. Wenn Du dich nicht für Handball interessierst, sondern nur "für Deutschland", ist das ja deine Sache. Aber wer ist denn "Wir"? In diesem Forum gibt es durchaus auch Teilnehmer aus anderen Ländern, die nicht unbedingt "immer noch für Deutschland" sind und es vermutlich auch künftig nicht sein werden.

    Es gibt hier außerdem eine Menge Teilnehmer aus Deutschland, deren Interesse in erster Linie dem Handball gilt, und nicht nur einer bestimmten Mannschaft, und die sich durchaus auch für die Leistungen anderer Mannschaften interessieren und diese anerkennen und/oder hier diskutieren. Dazu ist dieses Forum ja schließlich da. Darum heißt es auch "Handballecke" und nicht "Deutschlandecke".

    Aber vielleicht solltest Du mal bei der IHF (keine Bange, die sprechen da auch deutsch!) vorschlagen, daß künftig keine anderen Länder mehr an der WM teilnehmen sollen. Dann bräuchte man sich nicht immer an den lästigen Anderen orientieren und Deutschland würde immer Weltmeister. So wie damals im Feldhandball. Darum hat man diesen Wettbewerb dann auch abgeschafft.

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    Original von cruise

    ich meinte damit, keine finalspiele mit deutscher beteiligung. halbfinale zeigen sie deswegen gar nicht und jetzt nur das finale, was für rtl-verhältnisse wahrscheinlich zu wenig quote haben wird.


    Tja, den deutschen Finaleinzug haben sie wohl vergessen mitzuverhandeln...

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    Aber wenn die sich weiter dafür interessieren, kann es für den handball nicht verkehrt sein. Ich glaube allerdings nicht, dass es nochmal zu einer Wiederholung kommt (kann mich aber auch täuschen).


    Ich wüsste nicht, warum die das nicht nochmal machen sollten. War doch scheinbar ein voller Erfolg. Die Attraktivität der WM-Rechte hängt doch nicht nur daran, ob die deutsche Mannschaft Weltmeister wird oder nicht. Es geht doch um das Event an sich. (Jedenfalls sollte das so sein :) ).

    Tja, Mist ist es allemal, aber alle Aufregung hilft ja nicht. Man mag sich trösten, daß es anderen noch viel schlechter ging: Norwegen wird zum Beispiel jetzt höchstens Neunter.

    Die Ex-Weltmeister Spanien, Rumänien und Russland beenden das Turnier genau wie Tunesien mit der jeweils schlechtesten Platzierung ihrer gesamten WM-Historie.

    Deutschland steht dagegen bei der 21. WM zum 17. mal unter den besten Sechs. (1x Deutsches Reich, 13x BR Deutschland, 3x DDR, 1978 beide - 1990, 1997, 2001 und 2005 waren die einzigen WMs bei denen eine deutsche Mannschaft unter den ersten Sechsen fehlte). Beständigkeit ist ja auch ein Wert.

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    Original von Cap13
    Schade, naja Norwegen musste riskieren den Keeper rauszunehmen, aber hätten sie nich noch n paar Sekunden bis zur Aktion warten können;)?

    Mussten sie nicht, das war doch das absolut mit Abstand dämlichste, was man machen konnte. Selbst wenn die noch eins machen, müssen sie doch damit rechnen, daß der Ball mit schneller Mitte postwendend noch in ihrer Bude landet, wenn da keiner drinsteht. Der Ball fliegt doch schneller als der Wechsel!

    Und es war doch klar, daß den Polen das Remis auch nicht reicht. Also mauern die 14 Sekunden vor Ende doch nicht zu, so daß man den Siebten zum ausspielen bräuchte. Sondern die gehen natürlich sofort drauf und versuchen an den Ball zu kommen. Und wenn dann hinten keiner drinsteht, brauchen sie noch nicht mal aufbauen. So leicht hat man es selten einem Gegner gemacht.

    Richtig wäre es gewesen zu versuchen, 10 Sekunden hinten rum zu spielen, damit keine Zeit mehr für den Gegenschlag bleibt. Und dazu wäre ein Torwart geradezu prächtig zu gebrauchen gewesen, und gegen die dann ziemlich sicher folgende schnelle Mitte wäre er auch hilfreich gewesen.

    Ich glaube eher, der Hedin hatte am Samstag schon was anderes vor als das Halbfinale und wollte dringend am Freitag abend nach Hause. Wenn ich ein norwegischer Verbandsmensch wäre, würde ich dafür sorgen, daß der seinen Trainerschein los wird.

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    Original von cruise
    Serbien führt 23:19 gegen Mazedonien. Der Vierer-Vergleich ist also möglich ;)

    Korrekt. Und so sieht er aus:

    1.GER +6 3-3
    2.POL +5 3-3
    3.NOR +0 3-3
    4.SRB -11 3-3

    Damit wären wir also dank des letzten Tores im Spiel gegen Polen im Halbfinale, falls wir gegen DK verlieren und Polen-Norwegen remis endet.

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    Original von meteokoebes

    Ähm, da kann RTL alles für - Die wollten statt 20:15 wie die Dänen lieber ihr 17:30 durchdrücken ;) Die Einschaltquoten geben ihnen da durchaus recht, Schuld sind sie trotzdem ;)


    Sind sie nicht, wie ich oben schon schrieb. RTL ist nur schuld daran, daß Polen und Norwegen die Karten in der Hand halten. Wäre das Deutschland-Spiel um 20.15 wäre das Problem immer noch vorhanden, nur wären dann halt andere die dummen. Das Problem ist doch, daß die Spiele überhaupt nacheinander stattfinden, und nicht parallel, wie es sein müsste.

    Schuld daran ist ausschließlich die IHF, die die Hauptrundengruppen immer noch in der selben Halle nacheinander spielen lässt, um das Ticketing zu optimieren, anstatt die Spiele parallel auszutragen, wie es vom sportlichen Standpunkt eigentlich erforderlich wäre.

    Da aber die Folge wäre, daß man a.) drei Hallen bräuchte und b.) die HR-Spiele einer Mannschaft an verschiedenen Orten stattfinden würden und man mithin vor dem Turnier nicht wüsste, wo welche Mannschaften wann spielen, belässt es die IHF bei diesem merkwürdigen Modus, da sich damit die Tickets im Vorfeld besser vermarkten lassen, weil manche Menschen die merkwürdige Ansicht vertreten, sie hätten einen Anspruch, auf ihr Hauptrundenticket bestimmte Mannschaften zu sehen zu bekommen (was natürlich Blödsinn ist).

    Der Parallelmodus muss aber irgendwann kommen, damit solche Situationen wie heute abend endlich vermieden werden, auch wenn der Hallenzuschauer dann unter Umständen halt das Pech hat, mit seinem HR-Ticket statt Deutschland-Dänemark eben z.B. Serbien-Mazedonien zu sehen zu bekommen. Aber so ist das eben bei einer Turnierrunde. Man hat keine Garantie, eine bestimmte Mannschaft zu sehen zu kriegen.

    Bei anderen Veranstaltungen wie der FIFA-WM ist das Usus und tut dem Erfolg der Veranstaltung keinen Abbruch. Sondern im Gegenteil, dort wurde es ja eingeführt, um genau solche Situationen wie heute abend, die bei den Handball-Turnieren ja leider üblich sind, zu verhindern. Den Anstoss dazu gab das legendäre Gijon-Spiel zwischen Deutschland und Österreich 1982. Vielleicht braucht es ja erst so eine Partie, bis die Herren in bei der IHF (auch bei der EHF) das mal begreifen.