Beiträge von Hereticus

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    Original von Olaf
    Null Substanz und damit überflüssig. Damit werden lediglich Vorteile geschürt und Stimmungen erzeugt. Waren ja shließlich osteuropäische Schiedsrichter im CL-Finale 2007...


    Ein so'n Vorurteil ist, daß Polen in Osteuropa liege. Polen ist kulturell, historisch und geographisch eindeutig in Mitteleuropa zu verorten. Das nur so nebenbei. Das störte mich schon während der gesamten Diskussion.

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    Original von SteamboatWillie
    Also erst mal denke ich, dass es eher anders herum der Fall ist und die HBL um Image und Außendarstellung bemüht ist und deshalb die Sache so dezent wie möglich behandelt was die tatsächlichen Ursachen angeht.

    Des weiteren geht es bei wie bei jedem Wettkampf und Fairness und Transparenz dessen und dies steht in direktem Zusammenhang mit der Glaubwürdigkeit des Veranstalters welche wiederum mit seiner Außendarstellung zusammenhängt.

    Und zuletzt muss man mal sehen wie sich sowas wie Leistungssport finanziert. Durch Sponsoren (direkt oder indirekt). Und diese Sponsoren nutzen diesen Leistungssport doch primär zur Werbung. Und ich denke mal das Image und Außendarstellung doch in ziemlich engem Verhältnis zu Werbung und Marketing steht.


    Vertuschung und Totschweigen von Zweifeln an der Fairness trägt aber eben nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Transparent ist es auch nicht. Transparenz erreicht man dadurch, daß man solche Vorwürfe (auch die Quellen dieser Vorwürfe, insbesondere wenn sie unzutreffend sind) aufklärt und sich öffentlich dazu erklärt. Nur damit stellt man Glaubwürdigkeit her und erreicht somit auch eine positive Außendarstellung.

    Eine Vogel-Strauß-Politik (-> HPK) ist hingegen keine besonders positive Imagepflege.

    Kann passieren, die sind immerhin Dritter und wollen in die Champions League. So wird's noch mal spannend, der Abstand zu Chambéry beträgt nur noch zwei Punkte. Erst am vorletzten Spieltag reist MaHB an den Alpenrand zum Spitzenspiel.

    Bemerkenswert daran ist, daß MaHB zum ersten mal nach 39 ungeschlagenen Ligaspielen in Folge (dabei nur ein Remis, gegen Ivry) seit dem 19.09.2007 wieder verloren hat (damals 23:24 in Paris).

    Zudem war das die erste Heimniederlage nach fast exakt drei Jahren. Zuletzt am 11.03.2006 ein 27:28 gegen Paris HB.

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    Original von Karl
    Moment Leute, die HBL hat die Affäre nicht direkt für beendet erklärt (die Überschrift kommt nicht von denen)


    Die Original-PM hat überhaupt keine Überschrift oder Betreff. Wenn ich die letzten zwei Tage in Urlaub gewesen wäre und dann meine emails abgerufen hätte, oder mich nur über die HBL-Seite über die Bundesliga informieren würde, wüsste ich gar nicht worum es geht.

    Die wesentliche Frage wird in der PM übrigens gar nicht angesprochen:
    Wo sind die Belege für die Behauptungen des Herrn Larsen?

    Daß der HBL keine Beweise oder Anhaltspunkte für Bestechungsversuche seitens des THW Kiel vorliegen ist gut und schön (jetzt wirklich!), nun muß aber noch die Frage gestellt werden, warum Herr Larsen solche Dinge öffentlich behaupten kann, worauf seine angebliche Gewissheit ("wir wissen...") beruht und wie man mit der Person weiterhin umgeht, wenn seine schweren Anschuldigungen unbegründet waren.

    Noch ist der Deckel nicht auf dem Faß.

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    Original von Huhn

    Zu ersterem würde ich sagen: leider wohl doch so leichtsinnig ( man darf wohl die ... hm ... nennen wir es "Ungeschicklichkeit" ... von Menschen nie unterschätzen ... )


    Sieht ganz so aus.

    Gestern: "Wir wissen, dass es rund um die Champions-League-Spiele des THW Kiel Unregelmäßigkeiten gegeben hat"

    Heute: "Wir wollen wirklich Ruhe und Frieden halten. Der Seegang ist für den deutschen Handball ein bisschen zu heftig im Moment. Daran haben wir auch mit Blick auf unsere eigenen geschäftlichen Aktivitäten kein Interesse."

    Kaum zu glauben, daß das beide Zitate von der selben Person stammen. Kann eigentlich nur ein schlechter Witz sein. Der letzte Satz ist allerdings einigermaßen entlarvend, stößt er doch in das gleiche Horn wie Herr Krämer schon vorgestern.

    Da hat wohl jemand angst, in die selbst geschaufelte Grube zu purzeln.

    Die Diskussion droht auf eine Interpretation in Richtung eines Kleinkrieges zwischen THW und RLN aufgrund persönlicher Aversionen zwischen einzelnen beteiligten Personen hinauszulaufen. Ich denke, das ist der falsche Ansatz. Hier ist mehr im Busch als ein bischen Hahnenkampf. Immerhin sind die Beteiligten auch keine vierzehnjährigen Kinder mehr. Ich weiß nicht, was die süddeutsche Seite damit bezwecken sollte, sich solche massiven Vorwürfe auszudenken. Immerhin geht es hier nicht um irgendeinen firlefanz, sondern um den schlimmsten Vorwurf, den man einem Sportverein machen kann. Ich glaube nicht, daß es dabei nur um einen Rachefeldzug geht.

    Die Informanten:
    Herr Matheis und auch Herr Nielsen sind offenbar erfahrene Geschäftsleute. Sie wissen also beide, daß sie solche gravierenden Anschuldigen nicht einfach aus dem Blauen heraus abgeben können, ohne Beweise zu haben. Damit würden sie sich nur selber schaden.

    Hier muß man unterscheiden zwischen Herrn Matheis, der den Vorgang offenbar intern klären wollte (wie auch immer das dann an die Presse gelangt ist) und Herrn Nielsen, der offen in der Presse von Schiebung spricht.

    Herr Nielsen setzt sich damit selbst unter Zugzwang, er muss jetzt belastbare Fakten präsentieren. Kann er das nicht, disqualifiziert er sich selbst. Ich kann mir aber nicht vorstellen daß jemand so leichtsinnig ist, solche Behauptungen aufzustellen, ohne Beweise zu haben.

    Wobei auf der anderen Seite jemand, dessen Firma mit über 30 "Flagshipstores" gerade mal 53 Mio. Jahresumsatz(!) erzielt und trotzdem "hohe Millionenbeträge"* in Sportsponsoring pumpt und dabei Trikotwerbung (bei Bröndby) an UNICEF "verschenkt" sowieso, sagen wir mal ...recht risikofreudig... erscheint. (*Zahlen und Zitate von http://www.kasigroup.dk.)

    Ich kenne die Margen in der Schmuckbranche nicht, aber wenn man mal (optimistische) 20% Handelsspanne voraussetzt, blieben dann gerade mal 10,6 Mio. übrig für Personal-, Lager-, Logistik- und Betriebskosten. Umgelegt auf mindestens 31 Läden sind das noch nicht mal 350.000 pro Jahr und Shop. Und da sind Infrastrukturmaßnahmen, die auf der Homepage ebenfalls erwähnt werden, noch gar nicht mit drin. Woher da noch millionenschwerer Gewinn kommen soll, den man in Sportsponsoring pumpen kann, ist mir ein bischen schleierhaft.

    Nokarabatic:
    Ich glaube nicht, daß sich die Verantworlichen in Mannheim aus "Rache" (wofür eigentlich? Dafür, daß der THW vollkommen berechtigterweise auf Erfüllung eines Angestelltenvertrages besteht?) solche Geschütze auffahren. Das kann maximal der Auslöser für das Veröffentlichen der Vorwürfe sein, aber nicht der Grund für die Existenz der Vorwürfe. Und wenn es solche Vorwürfe tatsächlich gibt, müssen sie sowieso öffentlich gemacht werden, damit sie anständig (quasi unter Aufsicht der Öffentlichkeit) aufgeklärt werden können.

    Die Argumentationsschiene "Warum hält der nicht die Klappe?" oder "Was mischt der sich ein?"/"Was geht den das an?" kann ich also nicht nachvollziehen. Wenn so etwas im Raum steht, geht das alle an, weil alle davon möglicherweise betroffen sein können. Dies ist keine Sache zwischen THW und SG oder anderen Vereinen alleine.

    Schwenkers Justizscheu
    Ich gehe davon aus, daß die Sache noch nicht ausgestanden ist. Die "anklagende Seite" wird in den nächsten Tagen die Anwürfe konkretisieren und zu belegen versuchen. Die Dynamik dieses Prozesses lässt gar nichts anderes zu. Kann sie das nicht, ist die Sache heiße Luft und ich würde mir an Schwenkers Stelle überlegen, nicht doch Anzeige zu erstatten.

    Es macht mich nachdenklich, daß er das schon kategorisch ausgeschlossen hat. Wenn hier eine (ziemlich massive und für den THW schwerst geschäftsschädigende) Verleumdung vorliegt, dann würde ich als Verleumdeter das schon gerne gerichtlich festgestellt wissen, zumal wenn mein Ruf als Geschäftspartner davon abhinge. Die Frage ist also, weshalb Herr Schwenker eine gerichtliche Auseinandersetzung scheut.

    Generell:
    Diese Angelegenheit betrifft nicht nur THW und RNL oder SG. Wenn es Bestechungs- und Schiebungsvorwürfe gibt, betreffen sie die gesamte Liga. Auch dann, wenn die konkreten Vorwürfe sich wie bisher nur auf Europapokalspiele beziehen. Es ist damit schließlich nicht gesagt, daß solche Vorgänge sich auf die EC-Spiele beschränken würden.

    Wenn die Vorwürfe so wie jetzt auf dem Tisch sind, ist es an den Parteien, sie entweder ordentlich zu belegen oder sie zu entkräften. Die Beweislast liegt dabei zuerst natürlich wie immer beim "Kläger". So lange nur Behauptungen im Raum stehen, ist der THW unbelastet, auch wenn sein Protagonist sich undurchsichtig verhält.

    Schden für den Handball?
    Die öffentliche Diskussion an sich schadet eigentlich nicht, wenn die Angelegenheit ordentlich und nachvollziehbar aufgeklärt wird. Passiert das, kann sie sogar ein positives Beispiel für transparenten Umgang mit solch schwierigen Themen sein. Dazu muß aber vor allem die HBL dringend an ihren Kommunikationsmechanismen arbeiten.

    Eine der beteiligten Seiten schadet aber auf jeden Fall dem Handball. Es muß eben nur noch herausgefunden werden, welche Seite das ist. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten.

    Können die Vorwürfe belegt werden, muss die Strafe drakonisch und Beispielhaft ausfallen. Jede Form des Gnadenerweises wäre ein falsches Zeichen. Ein Verein, der versucht Spiele zu verschieben kann auf keinen Fall geduldet werden, egal wie er heißt und egal, in welchem Wettbewerb sich das konkret belegen lassen würde. Das wäre für die HBL nicht tragbar.

    Können sie nicht belegt werden, gibt es keine Möglichkeit des Zugriffs auf die RNL, weil diese keine handelnde Partei sind, sondern nur einzelne Personen. Jene Personen müssen dann allerdings die Konsequenzen ziehen und den Hut nehmen, denn neben ihrem persönlichen Reputationsverlust wären sie dann für die HBL und ihre Vereine ebenfalls nicht mehr tragbar.

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    Original von Ronaldo

    Keine Vorverurteilung - das ist Reaktion HPK und nicht Reaktion HBL ;)

    Den Gedanken muss ich allerdings leider unterschreiben. Schadensbegrenzung ist ja noch nachvollziehbar, aber auf welcher Grundlage man argumentieren kann, dass es bei einem CL-Finale zwischen zwei HBL-Clubs für die HBL irrelevant wäre, ist für mich nicht nachvollziehbar.


    Das geht ja heute hier zu wie im Chat. Habt ihr eigentlich alle nichts zu arbeiten? :D

    Schadensbegrenzung heißt meiner Ansicht nach nicht, sich nicht drum zu scheren und zu hoffen daß sich in einem Jahr keiner mehr erinnert, sondern "brutalstmöglich" (aber nicht im Koch'schen Sinne, sondern tatsächlich) aufzuklären und Konsequenzen daraus ziehen, und zwar wirkliche Konsequenzen, auch wenn sie im Moment noch so schmerzhaft sind.

    Wenn diese Vorwürfe sich tatsächlich bewahrheiten (ich hoffe immer noch, daß da nichts dran ist), wird es sich die Liga nicht leisten können, so zu tun als wäre das nicht ihre Angelegenheit. Einen Verein der sich woanders Spiele und Titel kauft, könnte man sich in der Liga nicht leisten, ohne sich selbst der vollkommenen Lächerlichkeit preiszugeben und zwangsläufig in der medialen, sportlichen und finanziellen Totalversenkung zu verschwinden. Die öffentliche Wahrnehmung des Handballs würde sich auf ein "da war doch mal was" beschränken. Existiert dieser Sumpf tatsächlich, muß er ausgetrocknet werden, und zwar vollständig und ohne wenn und aber und ohne HBL-typische exit clauses und Gnadenerweise.

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    Original von Lothar Frohwein


    Reaktion der HBL also wie gehabt: Teppich hoch, Dreck drunter, Teppich wieder runter. Und hoffen, daß nicht irgendwann mal jemand an dem ganzen Dreck erstickt. Eine unfassbare Logik ist das.

    ALF: Daß es insgesamt kaum strittige Szenen in dem Spiel gab, sagt ja sowieso nicht aus, daß die Schiris nicht trotzdem vorher bestochen worden sein könnten. Es bestünde ja auch die Möglichkeit, daß eine Manipulation seitens der Schiris nicht vorgenommen werden musste, weil sie auf Grund des Spielverlaufs nicht nötig war. Was den Nachweis einer möglichen Bestechung natürlich noch schwieriger macht.

    Der kicker macht seine Meldung interessanterweise mit der Headline "SG glaubt nicht an Bestechung" auf. Und schreibt u.a. dies:

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    kicker.de
    So hält Flensburgs Manager Fynn Holpert es kaum für möglich, dass das Spiel manipuliert gewesen sein könnte: "Ich glaube einfach nicht an Bestechung. In dem Spiel gab es nur eine umstrittene Situation", sagte er am Montag der dpa. Flensburgs damaliger Kapitän Joachim Boldsen war schon in der 19. Minute wegen Foulspiels vom Platz gestellt worden. Auch SG-Präsident Frerich Eilts kann sich "Bestechung einfach nicht vorstellen".
    Sollten sich die Vorwürfe als richtig erweisen, sehen die Flensburger keine Chance für einen Einspruch gegen die Wertung des Spiels. "Das kann nur die EHF", sagte Gesellschafter Manfred Werner. Der Europäische Handball- Verband behält sich vor, eigene Ermittlungen aufzunehmen.

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    Original von BigBrother
    sehe ich ähnlich. Paradebeispiel ist die Bestechungsaffäre in Italien, wo der Haupttäter Juventus Turin zur Strafe in die zweite Liga verbannt wurde, inzwischen aber wieder um den Titel mitspielt... Strafe muss sein, aber es wird deshalb kein Verein "vernichtet". Die beteiligten Personen werden natürlich zur Rechenschaft gezogen.


    Der Verein vernichtet sich damit selbst. Juve ist natürlich ein nicht ganz so hervorragendes Beispiel, die beteiligten Spieler spielen ja teilweise noch immer dort und heulen bei jeder Gelegenheit den Reportern die Ohren über das "schreckliche Jahr in der Serie B" voll, die dann auch noch Mitleid haben sollen. Italien ist überhaupt kein Vergleich, was im dortigen Fußball - seit Jahrzehnten - passiert, ist lächerlich. Diese Operettenliga konnte man nie und kann man immer noch nicht ernstnehmen.

    Das Vergleichsbeispiel ist meiner Meinung nach der Bundesliga-Skandal im Fußball. Die Folgen, die dieser hatte, dürften jedenfalls ähnlich sein. Dort gab es schnell Übertünchungseffekte wie eine herausragende ('72er) und erfolgreiche ('74er) Nationalmannschaft, aber die wirtschaftlichen Folgen für die Liga waren verheerend. Die Fußball-Bundesliga hat zwanzig Jahre gebraucht, um sich davon zu erholen. Die Handball-Bundesliga würde sich davon auf absehbare Zeit gar nicht mehr erholen.

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    Original von SteamboatWillie

    Man muss hier zwischen Recht und Moral schon etwas unterscheiden.
    Nur weil ein Verein ein schlechtes Image hat kann man ihn ja nicht aus der BL werfen.
    Kann mir jemand sagen ob es das aktuelle recht hergibt, dass ein Verein der unter EHF Regie betrügen würde in der Bundesliga gesperrt werden würde?


    Es geht dabei meiner Ansicht nach nicht nur um Moral, sondern schlicht um nicht weniger als das nackte Überleben der Handball-Bundesliga, wie wir sie heute kennen. Eine Liga, in der Vereine spielen, die nachweislich (wie gesagt, erst mal müssen Beweise her!) Spiele kaufen, verlöre jede Glaubwürdigkeit und wäre nach außen nicht mehr zu verkaufen. Und "verkaufen" darf man hier wörtlich verstehen. Welcher Sponsor engagiert sich denn in einer Sportart, von der es heißt, daß dort auf höchstem Niveau geschoben wird? Und wer sagte denn dann, daß nicht auch in anderen Wettbewerben geschoben worden wäre? Der Vertrauensverlust, der sich bei einem Nachweis der Anschuldigungen ergäbe, wäre der sichere Tod des Handballs als Mediensportart in Deutschland. Wir würden schnell wieder Turnhallenspiele vor knapp 50 Zuschauern in der Bundesliga sehen wie in den 1980ern.

    Gleiches natürlich für den betroffennen Verein, dessen Sponsoren (und viele Fans, die ja ebenfalls die zu den Betrogenen gerechnet werden müssten, und die mir am meisten leid täten) im Falle eines Nachweises der Bestechung wahrscheinlich alle schneller weg sind als irgendjemand von uns gucken kann. Von möglichen Rückforderungen aus Sponsorenverträgen (es gibt ja sowas wie 'Täuschung über den Charakter eines Vertragsgeschäftes' o.ä., die Juristen hier wissen das sicher zuzuordnen) mal ganz abgesehen. Erwiesen sich die Vorwürfe als zutreffend, stünde der THW so oder so vor dem Aus, weil er dann schlicht bald pleite wäre.

    Aber die HBL müsste in diesem Fall dennoch ein deutlich vernehmbares Zeichen setzen, schon um ihre eigene Glaubwürdigkeit zu ... erhalten ... (ja, da stockts beim Schreiben schon ein bischen), na jedenfalls das bischen Glaubwürdigkeit, das sie derzeit noch besitzt.

    Mann o Mann, was wünsche ich mir, daß sich das alles als heiße Luft herausstellt...

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    Original von Elusis
    Bezüglich eines auseinanderbrechens des THWs bleibt zu bedenken, dass es sich ausschließlich um ein CL Spiel (und selbst das ist derzeit nicht mehr als ein gerücht) handelt. Ich weiß nicht in wieweit selbst eine nachgewiesene Tat überhaupt Auswirkungen auf die Bundesliga haben könnte (also Zwangsabstieg oder Punktabzug in der Liga). Eine Sperre für die CL und Aberkennung des Titels wären klar, aber dürfte die HBL für etwas bestrafen, dass nicht unter ihrem Dach passiert ist?


    Sie muß. Wie das rechtlich genau aussieht und möglich ist weiß ich nicht. Aber sie muß im Fall der Fälle eine Lösung finden. Falls (!) sich herausstellen sollte (!), daß die Vorwürfe zutreffend sind (zum Beispiel durch Ergebnisse der Ermittlungen einer Staatsanwaltschaft), dann wäre ein solcher Verein, der nachweislich Spiele kauft, in der Bundesliga nicht mehr tragbar. Schon aus Imagegründen für die gesamte Sportart. Eine Liga, in der ein Verein dauernd Meister wird, der in anderen Wettbewerben nachweislich
    Spiele gekauft hätte, wäre niemandem mehr zu verkaufen.

    Die Folgen für die Fußball-Bundesliga nach dem Bestechungsskandal waren dramatisch, und davon war "nur" die Abstiegszone betroffen. Der Zuschauerschnitt hatte sich bis in die 80er Jahre noch nicht davon erholt. Für den Handball, der weit weniger medial gestützt ist und gar nicht so viele Hallenzuschauer hat, daß er großartig welche einbüßen könnte, wäre ein Zutreffen der Vorwürfe fatal. Und zwar im reinsten Sinne des Wortes.

    Für die Außenwirkung des gesamten Handballs in Deutschland wäre eine solche Affäre nicht nur "irgendwie schädlich", sondern die größtmögliche denkbare Katastrophe (also praktisch ein Super-GAU, bloß würe es sich eben leider nicht um einen Unfall handeln). Sollte sich herausstellen, daß die Vorwürfe zutreffend sind, müssen die beteiligten Personen (natürliche wie juristische, also auch der Verein und seine Spielbetriebsgesellschaft) dauerhaft aus der HBL entfernt werden. Weniger wäre nicht vermittelbar. Daß es sich bei dem hier dann betroffenen Verein um das Zugpferd der HBL handeln würde, macht die Sache doppelt bitter - wenn sie denn stimmt, was auf jeden Fall abzuwarten ist.

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    Original von UlfN
    Am 5. März gibt es die ultimative Extra3 Chartshow. Abstimmen kann man dazu hier.


    Sehr, sehr geil zum teil. Putin ist überrepräsentiert, aber diese Songs sind auch am Besten - und das Berlusconi-Video ist der Knaller. Immer wieder erstaunlich, was für eine Qualität von Leuten heute in manchen Ländern regieren kann... in dem Zusammenhang ist auch der Schröder-Songs recht lustig.

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    Original von Flevo


    Ich denke, dass Veszprém in der Bundesliga oben mitspielen würde und dass Pick Szeged oder Dunaferr maximal zweitklassig wären, halte ich für eine gewagte Aussage.


    Habe ich ja nicht behauptet. "andere" steht da, nicht "alle anderen". Mezökövesd, Csurgó oder Balatonfüred sind nach deutschen Maßstäben sicher nicht erstklassig. Szeged und Dunaferr schon.

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    Original von Flevo
    Um die einzelnen Ligenstärken zu vergleichen, müsste man das Abschneiden der jeweiligen Europapokalvertreter UND die Punktabstände in der jeweiligen Tabelle des Landes berücksichtigen.


    Genau das versuche ich ja mit der Eurotabelle. (Komplett als pdf hier).

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    Original von OsloStar
    Der Einspruch ist ein Witz .... aber da sieht man mal wie verzweifelt man in Gladbach ist. Man stellt sich einfach mal vor, man würde die Klasse nur wegen den zwei Punkten halten und Cottbus, Karlsruhe oder Bielefeld müssten deswegen absteigen .....


    ... dann sind immer noch nicht die Gladbacher, sondern die Hoffenheimer daran schuld, weil sie durch ihr regelwiedriges Verhalten fahrlässig ein Spiel hergeschenkt haben. Man kann den Gladbachern doch jetzt keinen Strick drehen, weil die anderen Mist gebaut haben. Der Schwarze Peter ist hier ganz klar in Hoffenheim zu suchen.

    Daß Borussia die Einspruchsfrist wahrt, für den Fall daß es zu einer entsprechenden Entscheidung kommt, ist kein Witz, sondern die einzige Möglichkeit für eine Vereinsführung, die ihre Aufgabe ernstnimmt, die Interessen ihres Vereins gewissenhaft zu vertreten.

    Wenn Hoffenheim einen Regelverstoß begangen hat, der zu einer Spielumwertung führt, muß Gladbach seine Interessen wahren und die Punkte beanspruchen. Ohne wenn und aber. Alles andere (also ein Verzicht auf diesen Einspruch) wäre völlig unprofessionell. Wenn nämlich Gladbach auf den Einspruch verzichtet und am Ende wegen der zwei Punkte absteigen würde, die sie nicht beansprucht hätten... dann hätten die Verantwortlichen sich massiv schädigend gegen ihren Verein - und damit ihren Arbeitgeber - verhalten, der dadurch eventuell Millionen an Einnahmen verlöre.

    Und das soll man dort jetzt freiwillig riskieren, bloß weil man die Hoffenheimer "aus Solidarität" nicht "verpetzen" soll, damit diese *trotz* ihrer eigenen Blödheit größere Chancen auf höhere Millioneneinnahmen haben? Wieso sollte sich darauf jemand einlassen? Kriegen die Gladbacher denn von den CL-Einnahmen der Hoffenheimer nächste Saison etwas ab, wenn es am Ende an diesen beiden Punkten hängt? Wohl kaum. Also wird man dort doch nicht so blöde sein, sich ins eigene Fleisch zu schneiden, wenn andere das doch viel besser können.

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    Original von TBV Phil
    Hereticus wir sind die Wursttruppe ;).


    Das habe ich ja nicht gesagt und auch nicht gemeint. Manche ignorieren aber scheinbar, daß man auch woanders ordentlich Handball spielen kann, und daß es auch im EHF-Pokal eben nicht nur Staffagengegner gibt. Zu viele davon, aber halt nicht ausschließlich. Und gerade BSV und Koper sind eben keine solchen Aufbaugegner, sondern Teams, die auch für einen guten Bundesligisten eine Hürde darstellen können.

    Wer nach einem faktischen Remis gegen den dänische Spitzenreiter etwas von "peinlichen Pleiteserien" schreibt, bezeugt meiner Meinung nach nicht unbedingt sagenhaften Sachverstand. Übrigens muß ich mich korrigieren, denn Koper ist nicht mehr ungeschlagen, sondern hat gestern abend sein erstes Saisonspiel verloren, freilich wieder gegen Celje.

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    Original von reivo64
    ich finde die "schwarze Serie" der ambitionierten Lipperländer peinlich.

    Da bürgert sich ja schon fast ein, dass sie im Achtelfinale regelmässig
    gegen mittelmässige Gegner rausfliegen, die anschliessend auch nichts mehr in dem Wettbewerb reissen (das zur Stärke der Stolpersteine).

    Immer wieder ein Rückschlag für die "deutscheste" der HBL-Vertreter und eine Enttäuschung für die Handballfans.


    Peinlich ist höchstens die Arroganz mancher deutscher Handballfans gegenüber ausländischen Mannschaften.

    Es wurde oben schon geschrieben, das weder Koper noch BSV "mittelmässige Gegner" waren. Und hier sind die dazugehörigen Zahlen:

    BSV ist im letzten Jahr nur äußerst knapp, nämlich in der Verlängerung des Rückspiels, im Halbfinale am FCK gescheitert, ansonsten hätten sie das Meisterschaftsfinale gegen GOG bestritten. In dieser Saison stehen erst zwei sehr knappe Niederlagen (-2 gegen Kolding, -1 gegen Viborg) sowie ein Remis gegen den Tabellenzweiten Aalborg auf dem Zettel, bei ansonsten 15 Siegen, u.a. gegen FCK. Das ist eine Bombenbilanz in der laut aktuellem EHF-Ranking drittstärksten Liga Europas (= der Welt).

    Der Gegner des letzten Jahres (RK Koper) war auch nicht irgendeine Wursttruppe aus Taka-Tuka-Land, sondern der Vizemeister Sloweniens (die fünftbeste Liga im damals gültigen EHF-Ranking 2008), der in den letzten eineinhalb Spielzeiten ganze vier Ligaspiele verloren hat (drei davon gegen Celje) und in dieser Saison noch gänzlich ungeschlagen ist.

    Da frage ich mich, wo die Erwartungshaltung mancher Leute herkommt, das eine deutsche Mannschaft jedes EC-Spiel per se zu gewinnen hat, wenn es nicht gerade gegen Barcelona oder CR geht. Als ob im restlichen Europa nirgendwo Handball gespielt würde.

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    Original von reivo64
    10 neue Gegner dier 600-800 km anreisen müssen sind für den "gemeinen regionalen Zuschauer", der auch keine Traumeintrittsgelder hinlegen will, auch nicht atttraktiver.


    Der "gemeine regionale Zuschauer" wird dann eben gemeinhin Regionalliga sehen, weil die Vereine, die sich die eingleisige Liga nicht leisten können, höchstens noch Regionalliga spielen werden. Und das ist auch gut so.

    Wer hat denn etwas von der jetzigen Situation? Die wirtschaftliche Belastung ist ähnlich hoch (von Aue nach Solingen ist auch kein Katzensprung), das sportliche Niveau ist, wie du selber schreibst, ab Platz 6 nicht zweit- sondern drittklassig.

    Alleine seit der Saison 1998/99 scheiterten in der zweigeteilten zweiten Liga an finanziellen Umständen: Achim/Baden, HG Erlangen, Eschwege, Herdecke, Leutershausen, Ludwigsburg, Mülheim-Kärlich/Bassenheim, Niestetal/Staufenberg, Bad Salzuflen, Spandau, Usedom, Werratal, Wiesbaden und jetzt Willstätt. Und das sind nicht alles so besonders "ehrgeizige" Projekte wie HRO gewesen (1.2 Mio. Etat in der ZLS ist wohl auch eher "übergeschnappt" zu nennen als "ehrgeizig";).

    So unterschiedlich die Gründe für das Scheitern im Einzelnen auch waren, vierzehn Pleiten in zehn Jahren zeigen meiner Meinung nach deutlich an, daß sich etwas ändern muss. Und diese Veränderung besteht in der gezielten Verdrängung der kleinen, finanzschwachen Vereine aus dem Wettbewerb. Je weniger Vereine in die Versuchung geführt werden, desto weniger werden sich übrigens übernehmen. Je weniger überregional unattraktive Namen in der 2.BL auftauchen, desto besser für das mediale Ansehen der Liga. (Ich habe persönlich gar nichts gegen Aue, Oftersheim oder Altenholz, aber Provinz klingt für die meisten eben auch provinziell.)

    Ja!, es ist eine Form von Etatdarwinismus und es ist bestimmt sogar unfair, aber es ist die Intention dieser Reform, die finanzschwachen Vereine aus der Bundesliga auszufiltern und langfristig aus ihr herauszuhalten.

    Ja!, Dorfvereine und finanzschwache Clubs wird es nur noch in Ausnahmefällen saisonweise (durch "unglücklichen Aufstieg";) in Liga 2 geben, weil sie dort langfristig nicht mehr mithalten können. Das stimmt vollkommen. Aber das ist nicht irgendwie "aus Versehen" nicht ausreichend berücksichtigt worden, sondern das Ziel dieser Reformmaßnahmen.

    Ich habe in der Diskussion das Gefühl, als würden sich diejenigen die meisten Sorgen über das Gelingen der neuen Liga machen, die sich darin längerfristig gar nicht wiederfinden werden. Es geht bei der Reform nicht darum, wie sich Altenholz, Münster oder Oftersheim (nur Beispielhaft) wohl die neue Liga leisten können sollen. Sie sollen es gar nicht können. Es geht genau darum, diese Vereine mittelfristig aus der Liga herauszubekommen. Das kann man bedauern oder betrauern, aber "Wünsche ändern daran auch nichts" (Ted Brautigan in 'Hearts in Atlantis').

    Kiel und Ciudad Real reicht damit ein Remis nächsten Sonntag zum sicheren Einzug in das Viertelfinale. Die beiden letzten Spieltage sind aber auch dann quasi-obsolet, wenn das Spiel einen Sieger findet. Ein besseres Argument für mehr KO-Spiele als diese lächerliche Zwischenrunde kann es ja kaum geben.