Beiträge von Hereticus

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    Original von Lothar Frohwein
    Ja, das sind schon richtige Taktikfüchse beim "Fachmagazin" Handball-Woche


    Statistikfüchse sind sie auch: "inkl. aller Play Off-Begegnungen" (Ewige Tabelle). Ääähhh... nö! Keine Play Offs in dieser Tabelle auffindbar.

    Mit den Vereinsnamen haben sie's ja gewohnheitsmäßig auch nicht so
    "HC Croatia Zagreb". Wenn schon dann "Croatia Osiguranje". Stammt schließlich vom Sponsor und ist nicht wie "FC Bayern München" gebraucht.

    "HC Bosna Osigur.". Hier ist der Spornsorname fast komplett, dafür fehlt der Ort. (Bei Gorenje natürlich wie immer auch.). RK könnte man wie bei Zagreb auch trotzdem stehen lassen, Übersetzung (noch dazu ins Englische) braucht kein Mensch.

    "Pefaversa Valladolid" (Kader Löwen, Carlos Prieto). Klappt mit den Sponsoren auch nicht immer so (man könnte ja auch einfach "BM" schreiben, ist nicht so gefährlich)

    und als Highlights wurden "Chroly Glogow" (Kader SCM, Jurecki) und "St.Marel-Verron" (Kader MT, Kelentric) vermutlich auf Zuruf stenografiert.

    In einem Städtchen an der Prignitz freut man sich außerdem über die überraschende DHB-Pokal-Teilnahme des noch zu gründenden Vereins "Grün-Weiß". Enttäuschung dagegen in der Lutherstadt über die plötzliche Streichung des heimischen Traditionsvereins.

    Die Bemerkung, daß die HSG Frankfurt natürlich in weiß-blauer Kleidung spiele, weil neben der TSG Münster ja auch der TV Wallau als zweiter Träger ein blau-weißes Wappen führe, stamm glaube ich allerdings noch aus der letzten regulären Ausgabe. Der mit dem ärgerlichen Weichspüler-Bericht über das Verhalten des Herrn Rauchfuss.

    Die entsprechende Vermldung des polnischen Verbandes vom 03. August:

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    Meskie Zaglebie (mialo grac w 3.rundzie z ukrainskim HC Portowik Juzny) zostalo wycofane z rozgrywek.


    Also in etwa:
    Die Männermannschaft von Zaglebie (die in der 3.Runde gegen Portovik Juschni gespielt hätte) wurde aus dem Wettbewerb zurückgezogen.

    HF Neistin in der 3.Runde klingt schon nach größerem Erfolg für einen Färöer-Verein :)
    Für Juschni wie für Lazarevac dürften das allerdings praktisch Freilose sein.

    Eine sehr vernünftige Begründung, wenn Du mich fragst. Kein Mensch braucht diesen Spaß-Cup, und wenn man Termine freikriegen will, ist das der erste 'Wettbewerb', den man streichen muß. Und bitte abgeschafft lassen.

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    Original von härter_schneller
    interessante ansichten.

    den begriff "autonome" ligen habe ich allerdings in noch keiner spo oder ro gesehen. die kann es auch gar nicht geben, denn in handball-deutschland ist der spielbetrieb sache des dhb oder der von ihm autorisierten unterorganisationen bzw. ligaverbände.

    Der DHB organisiert die Oberliga. Hm, hm.. Ist mir neu. Nach meinen bisherigen (vertraulich zugetragenen) Informationen obliegt die Durchführung der Oberligen den Landesverbänden. Damit sind diese mit der HBL übrigens als gleichrangig anzusehen, nicht als untergeordnet. Untergeordnet sind sie lediglich dem DHB.

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    Original von härter_schneller
    ich kann als bundesligaverein durchaus einem spieler eine spielberechtigung für die bundesliga ausstellen lassen, ohne ihn jemals dort einzusetzen. teilnahme ist nicht die voraussetzung zur erstellung einer spielberechtigung.

    Darum gehts doch gar nicht.

    Zitat

    wie der spieler dann tatsächlich eingesetzt wird, ist geregelt über die entsprechenden paragrafen der ausleihe oder des festspielens. weshalb der hvb/hvb nicht "zuständig" ist für die erstellung einer spielberechtigung eines zibert - der hatte eine der hbl und darf dann (nach "unten";) nach maßgabe der angeführten regelungen auch in der oberliga spielen.


    Erstmal solltest Du auch konkrete Regelungen anführen, bevor Du sie vage zitierst...

    Durchführungsbestimmung OLBB sagt eindeutig (2.9):

    Zitat

    Die Spielberechtigung für einen Verein muss vor dem Spiel durch den zuständigen
    Landesverband erteilt worden sein.

    Das ist passiert. Dem Spieler wurde die Spielberechtigung für den Verein HC Neuruppin erteilt. Dokumentiert durch den entsprechenden Pass, der offensichtlich beim HCN liegt.

    Nun ist die Frage, ob der nachträglich ausgestellte HBL-Pass diese vorher erteilte Spielberechtigung ungültig macht oder nicht. Und wenn nicht, ist die Neue von vornherein nicht gültig, weil er nicht zwei haben kann. Sonst hätte er ja auch wechselweise jede Woche ein anderes Trikot anziehen können.

    Ziebert selbst hat rechtsverbindlich erklärt, daß sein Vertrag mit Neuruppin bis zum 30.Juni 2009 lief. Neuruppin hat einer Ausleihe des Spielers nach Berlin offensichtlich nicht zugestimmt. Ergo hätte die Spielberechtigung auch nicht erteilt werden dürfen, da schon der Vertrag mit Berlin gar nicht wirksam zu Stande kommen kann. Und da setzt der Spielleiter HVB offensichtlich auch an.

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    Original von Arcosh
    Ohne Kenntnis der genauen Formulierung der Austiegsklausel bleiben einige Fragen offen. Gilt diese für den Wechsel zu einem Verein mit Bundesligamannschaft oder nur bei einer Verpflichtung für die Bundesligamannschaft selbst?

    Das frage ich mich eben auch. Und, kann die Erteilung der Spielberechtigung durch die HBL überhaupt für die Oberliga gelten, die ja eine autonome Liga ist, die von den beiden HVBs ausgetragen wird, oder ist nicht vielmehr die HBL dafür überhaupt nicht zuständig und der Spieler hätte für den Einsatz in der Oberligamannschaft der Füchse zusätzlich eine entsprechende Spielberechtigung vom HVB besitzen müssen?

    So lautet §10 SpO:

    Zitat

    Spielberechtigt sind nur Spieler eines Vereins, denen die zuständige Passstelle die Spielberechtigung erteilt hat.

    Und ob die HBL für die OLBB zuständig ist, muß deutlich in Frage gestellt werden, auch in Punkto negative Folgen. Aus der Erteilung des BL-Passes darauf zu schließen, daß der vorher durch den HVB erteilte OL-Pass des Spielers für den HCN automatisch obsolet wird, halte ich für unzulässig.

    Zudem hat der Spieler selber zugestanden (wie Hanning selbst schon bemerkte, ist ein Vergleich eben kein Urteil - sondern eine freiwillige Vereinabrung der Streitparteien, die keine besonderen Rechtsgründe haben muß), daß sein Vertrag mit Neuruppin bis zum 30.Juni dieses Jahres lief. Und da der Vergleich als Vertrag zwischen zwei Partien nun mal Rechtsbindung besitzt, kann der Spielleiter HVB wohl daraus ohne weiteres schliessen, daß die dem HCN erteilte Spielberechtigung für den Spieler Ziebert vor dem 30. Juni 2009 nicht erloschen ist. Somit konnte den Füchsen gar keine gültige Spielberechtigung erteilt werden.

    Vielmehr liegt damit eine zweite Spielberechtigung vor, die ohne Aufhebung oder das Erlöschen der ersten nicht wirksam sein kann. Die HBL hätte damit in die autonome Zuständigkeit der HVBs für die Oberliga eingegriffen. Also wäre auf die den Füchsen erteilte Spielberechtigung §12 RO (Spielberechtigung von vornherein unwirksam) anzuwenden. Da greift dann auch §8 RO nicht, weil eine für diese Oberliga gültige Spielgenehmigung den Füchsen gar nicht erteilt wurde, die der HCN fristgerecht hätte angreifen müssen.

    Die Spielberechtigung für die II.Mannschaft mag für Bundesligaspieler als automatisch erteilt gelten, wenn der Spieler von Saisonbeginn an bei seinem Verein ist (schon genanntes Beispiel Kaufmann / Lemgo II), aber doch bestimmt nicht, wenn er während der Saison von einem Verein kommt, der in eben dieser Spielklasse spielt, für die der Spieler bereits eine Spielberechtigung für den anderen Verein besitzt.

    Wie ich das (aus meiner sicheren Entfernung) einschätze, hatte der Spieler die Spielberechtigung für die Füchse in der HBL aber nicht in der Oberliga und ausschließlich für Neuruppin in der Oberliga. Selbst wenn diese Konstellation (mangels Zweitspielrechtsvereinbarung) anderweitig ausgeschlossen sein sollte, gilt im Umkehrschluß noch lange nicht, daß die Oberliga-Spielberechtigung automatisch oder durch HBL-Bschluss auf die Füchse übergeht. Die Entscheidung des HVB ist also demnach meiner Ansicht nach zwar dramatisch für die Füchse, aber völlig korrekt.

    Formal dürften RK Vardar Pro und MRK Vardar wohl unabhängige Institutionen sein. Etwa so wie die THW Handball-Bundesliga GmbH&Co. KG und der TV Hassee-Winterbek 1904.

    Etwas merkwürdig ist das allerdings schon. Wobei es das gerade in Osteuropa häufiger gibt. Meistens ist es ein Profi- und ein Studententeam, das von einer bestimmten Uni unterhalten wird (wie eben Motor/ZNTU Saporoschje oder auch die "zwoten" von Tschechow, Astrakhan oder Wolgograd - oder Sachsen Zwickau/TU Chemnitz :D ).

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    Original von Arcosh
    Bisher hatten sie mit Esch (LUX), Banja Luka (BIH) und Panningen (NED) aber auch noch keine namhaften Gegner, die vielleicht ein paar Euro investieren, um sich die Reise zu ersparen. ;)


    Ein zweimaliger Europacupsieger und siebenmaliger Meister des gemeinsamen Staates ist nicht namhaft? :)

    ...aber die könnten wohl auch so viel zahlen wollen, wie sie wollen. Als Mitglied einer Vertratung des unabhängigen Kosovo würde ich jedenfalls nicht unbedingt in der Srpska übernachten wollen...

    Die andere kosovarische Vertretung (KH Prishtina, CHC) tritt übrigens nicht an, weshalb Milli Piyango Ankara in der zweiten Runde des Wettbewerbs steht.

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    Original von Chr.Tönder
    Warum heist der Kemper eigentlich Kempa ?


    Ja, warum eigentlich? :D

    Und welcher Verein stand als einziger sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft? ;)

    Hm, aber die Sowjets dafür gleich dreifach :P (Und seit wann wird in Thailand eigentlich Handball gespielt?)

    Die Ex-UdSSR-Staaten stellen 14 Männer-EC-Teilnehmer (UKR 5, RUS, BLR je 3, EST 2, MDA, GEO je 1) - und vier von ihnen (LTU, LAT, AZE, ARM) nehmen gar nicht erst teil.

    Macht mit "Jugoslawien" zusammen 45, also rund 1/3 aller (147) Mannschaften - so gesehen leistet die postkommunistische Devolution ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung der Europapokalwettbewerbe...

    Kosovo wurde der CHC-Startplatz nicht gestrichen, die hatten gar keinen. Für das Kosovo galten Sonderquoten, ihnen war in der Place-Distribution von vornherein nur je ein Platz in EHF und CWC zugedacht.

    Aber: Nur 16 Nationen nehmen ihre Startplätze komplett in Anspruch. 8 machen gar nicht erst mit (OK, 10 einschließlich Monaco und Liechtenstein, die keinen Ligabetrieb haben).

    Gerade im CHC verzichten viele oder schicken nur einen Vertreter. Dafür sind die ganzen CHL-Verzichter im von vornherein EHF-Cup doppelt vertreten. Das ist aber OK, das wäre auch so gewesen, wenn die in der CHL-Quali verloren hätten.

    Was aber auffällt, daß einige nicht nur Kleine sich stark zurücknehmen. Tschechien schickt nur zwei (Zubrí als Pokalsieger, Vizemeister und Hauptrundensieger ist nicht dabei), die Slowaken sogar nur Tatran und selbst die Schweizer, die in der abgelaufenen Saison so gut waren, haben diesmal nur drei Mannschaften am Start, ebenso die Russen. Tschechien, Island und Estland verzichten komplett auf CWC und CHC.

    Das sieht alles nicht so rosig aus, wenn man mal etwas genauer hinschaut...

    PS
    Richtig gut vertreten ist Jugoslawien :) mit satten 31 Mannschaften aus den sieben Staaten auf dem Territorium der ehemaligen SFRJ - macht mehr als ein Fünftel aller Teilnehmer.

    Zitat

    Original von Ronaldo
    Den Platz 2 kann neben London dann aber auch Göppingen beanspruchen, mit Herren und Frauen im Europapokal ;)


    Die Frauen habe ich natürlich nicht mitgezählt (anderer Sport und so... will das hier nicht so breittreten :D), aber wenn man das macht, dann treten natürlich einige weitere Dopplungen auf.

    Skopje hat dann sechs Teams (Metalurg und Vardar bei den Frauen) und beim Überfliegen ist Ankara Favorit auf Rang zwei mit Ankara BB und zweimal Milli Piyango.

    Etwas bedauerlich ist, daß mehrere bisher teilnehmende Länder dieses mal auf den EC verzichten: Albanien, Lettland und Litauen melden gar nicht, Finnland nur ein Team bei den Frauen.

    Goil: In der 2. Runde EHF-Pokal sind RK Vardar Pro (vielleicht) in Topf 1, MRK Vardar (das Juniorteam) in Topf 2. Zwei Mannschaften aus dem gleichen Verein im EHF-Pokal dürfte eine Premiere sein.

    Überhaupt ist Skopje die EHF-Hauptstadt 2009. In allen vier Wettbewerben startet ein Teams aus der mazedonischen Hauptstadt (Vardar Pro in der CL-Q, MRK Vardar im EHF, Metalurg im CWC und Prolet im CHC). Der zweite Platz geht an die Handballmetropole London, die mit zwei Teams (Great Dane HC und Olympia HC) im Challenge-Cup antritt.

    Auch lustig: die 2.Runde im CWC besteht ausschließlich aus der Partie HC Dobrudja Dobrich - HF Neistin. Das ist der bulgarische Vizemeister und Pokalsieger gegen den Dritten der Färöer-Meisterschaft.

    Zwei Vereine sind dabei, die in der letzten Saison nicht in der 1.Liga ihres Landes waren. Aus Ungarn Ferencvaros Budapest, die sich den Platz im CWC immerhin mit Platz 4 im Pokalwettbewerb rausreden können (der Dritte, Gyöngyösi, nimmt nicht am EC teil).
    CD Xico Andebol ist gerade in die erweiterte portugiesische 1.Liga aufgestiegen. Wie die an den CHC-Platz kommen, weiß der Geier.

    Immer wieder auch interessant zu sehen, daß EHF-Wettbewerbe des öfteren keine 1.Runde haben... (gut, im Sinne der einheitlichen Systematik ist das zu begrüssen).

    Zitat

    Original von Geraldo
    Für mich ist das einfach

    Ein Verein braucht Geld um seine Bl.Mannschaft zu finanzieren
    und ob das Geld von einer Privatperson/Firmen oder anderen Sponsoren
    kommt ist eigentlich egal

    Das Problem ist nur wenn ich Zusatzeinnahmen verplane die dann nicht
    zu Stande kommen


    Das Problem ist, daß der Handball auch in der Spitze nicht so viel Geld generiert, wie er derzeit verbraucht. Das geht höchstens wenn man einzelne Gönner hat, wie ich ja schon schrieb. Damit wollte ich übrigens Mannheim und Hamburg nicht anprangern, ich habe das nur festgestellt. Ich wollte auch nicht eine Diskussion darüber losbrechen, wer damit angefangen hat (Duschebajew in OWL?), weil das eigentlich auch gar keine Rolle spielt.

    Wichtig ist einzusehen, daß es eben so nicht weitergeht, weil mittlerweile bis auf die drei, vier abgesicherten selbst die Spitzenclubs einbrechen. Die Zauberwörter heißen in nächster Zukunft nicht mehr "Wachstum" oder "Boom", sondern "Konsolidierung" und "Bescheidenheit". Das muß nur dem Herrn Bohmann nun auch mal jemand beibiegen.

    Das Wörtchen Sportbusiness ist in meiner Welt übrigens eine Schöpfung, die sich selbst widerspricht.

    So, also mal wieder Zeit für etwas grundsätzliche Kritik.

    Der Fehler im System ist das hier häufig genannte Wörtchen "Gehalt". Es zeigt sich auch (und besonders) an diesem Beispiel, daß Handball für Voll-Profitum nicht geeignet ist.

    Die SG war eine der ersten (die erste?) selbständigen Gesellschaften in der Bundesliga, hat also noch nicht mal einen Hauptverein "durchzuschleppen".

    Selbst dieser Club, der jahrelang an der nationalen und internationalen Spitze mitspielt und über eine moderne und annehmbar große Halle verfügt, ist nicht mehr in der Lage, die Kostenexplosion, die das Voll-Profitum mit sich bringt, durchzuhalten, wenn ein, zwei Sponsoren ausfallen.

    Das zeigt meiner Ansicht nach (wieder einmal) deutlich, daß die Gehaltsblase derzeit (schon seit Jahren) viel zu heftig aufgeblasen ist und daß die zugehörige Schraube völlig überdreht ist. Und das ist ein hausgemachtes Problem, weil es von kurzsichtigem Wirtschaften zeugt (Das gilt nicht nur für die SG, sondern allgemein). Man kann nur ausgeben, was man hat. Dieser Grundsatz kann in der Bundesliga bei vielen Vereinen schon gar nicht mehr funktionieren, so lange sie Gehälter in der derzeitigen Größenordnung zahlen.

    Jahresetats von über 5 Mio. Euro (5,2 Mio. lt. SG-Homepage) müssen eben erst mal eingefahren werden. Das geht kaum mit einem Zuschauerschnitt von 6.000 (Ligaweit nur knapp 5.000) und einem bescheidenen Betrag aus TV-Geldern. Die Merch-Einnahmen, die ein Bundesligist erzielen kann, dürften im Verhältnis zu seiner Ausgabenstruktur ebenfalls eher bescheiden sein.

    Kurz: Die meisten Vereine sind überhaupt nicht in der Lage, sich selber finanziell zu tragen und geben grundsätzlich mehr aus als sie einnehmen. Lediglich das Vorhandensein von potenten (und willigen) Sponsoren oder Mäzenen (-> Hamburg, Mannheim) sichert die wirtschaftliche Existenz. Die Bundesliga lebt zu großen Teilen auf Pump und hangelt sich von Monatsende zu Monatsende, das ist ja alles leider nichts Neues mehr.

    Der Schritt, jetzt an die Gehälter zu gehen, die den weitaus dicksten Etatposten ausmachen dürften, ist ein vernünftiger Schritt in die grundsätzlich richtige Richtung. Leider wird er kaum nachhaltig sein. Sobald wieder flüssiges Kapital da ist, wird man sich auf Ausgleiche für diese "Einbußen" einigen und wieder rausblasen, was geht. So lange, bis nichts mehr geht, wie gehabt.

    Man wird sich langsam die Frage stellen, ob man wirklich so weiter machen will.
    Auf der einen Seite gebiert sich die Liga als vollkommen unprofessionelle Veranstaltung ohne übergreifendes Konzept (Anwurfzeiten, TV-Zeiten, andauernde Lizenzierungsblamagen, s.u.), auf der anderen Seite werden Menschen horrende Gehälter (nicht im Vergleich zu Ballack & Co., sondern im Vergleich zur normalschaffenden Bevölkerung) hinterhergeworfen, bloß damit sie Handball spielen - also das machen, was die meisten von uns in ihrer Freizeit tun, manchmal sogar mit ähnlich hohem Aufwand an Zeit und Einsatz.

    Das Grundproblem an der Sache ist nicht die Neidfrage, sondern daß der Profihandballer an sich - im Gegensatz zum Fußball - die in ihn getätigten Investitionen nicht wieder reinbringt, da kann er sich so lang machen wie er will. Es kann überhaupt nicht gehen, so lange Handball Randsportart ist - und Handball IST Randsportart, selbst wenn es vielleicht der Ballsport Nr. 2 in Deutschland ist. Die Dominanz des Fußballs ist so erdrückend, daß auch die Nummer zwei nur mehr Randsportart sein kann.

    Dazu kommt ergänzend, daß die Bundesliga außerhalb der Szene (wo sie ein negatives hat) überhaupt kein Image besitzt ("Pleiteliga" lassen wir jetzt mal außen vor), weil die HBL es seit Jahren nicht schafft, sich öffentlich irgendwie so zu positionieren, daß man sie wahrnimmt. Außer natürlich ihre Skandälchen, Skandale, vermeintlichen Skandale und die souveränen Versuche, selbige schnellstmöglich unter den Teppich zu kriegen.

    Diese Veranstaltung hat es bis heute nicht geschafft, wenigstens eine einheitliche Anfangszeit für ihre Spiele einzuführen. Woran natürlich auch Projekte wie die regelmäßige TV-Sendung scheitern. Anstatt nun wenigstens die 13.30-Eulenspiegelei des DFB auszunutzen und den jetzt freien Termin am Sonntag nachmittag schleunigst exklusiv zu besetzen, kleckert sich der Spielplan immer noch tröpchenweise zusammen, weil man im Dorf A angeblich lieber um 17.45, im Dorf B aber lieber um 19.30 zum Handball geht, und natürlich weil der liebe TV-Partner sich nun sogar zwei Spiele pro Woche raussuchen darf, die man dann schön Dienstag und Mittwoch abends parallel zu den beiden UEFA-Veranstaltungen senden kann. Daß man in der deutschen (TV-)Sportlandschaft nach Möglichkeit dem Fußball nicht nach Kräften Konkurrenz machen, sondern ihm tunlichst ausweichen muß, um irgendeine Aufmerksamkeit (-> Sponsoren, Interesse, Zuschauerzuspruch...) zu erhalten, hat sich bis Dortmund scheinbar noch nicht so richtig rumgesprochen. Stattdessen versucht man andauernd, zu ihm in Konkurrenz zu treten oder Konzepte aus Übersee zu kopieren, die hierzulande nicht funktionieren.

    Alles in allem bleibt zu sagen, daß die Liga zwei Kuren dringend nötig hat. Das Eine ist eine neue Gesamtkonzeption, die die eigene Größe und Bedeutung in der deutschen Sportlandschaft realistisch einschätzt und mit geeigneten strukturellen Maßnahmen eine langfristige (!) Verbesserung sucht. Auch wenn langfristige Veränderungen meistens auch lange dauern. Der schnelle Erfolg wird nicht kommen. Darauf zu warten oder zu drängen ist vergebens.

    Das Andere ist die Abkehr vom Voll-Profitum. Mit ein paar handverlesenen Ausnahmen (eine davon ist seit heute keine mehr) verfügen die Liga und ihre Vereine schlicht nicht über die Strukturen, um die horrenden Kosten zu tragen. Kredite und Mäzene helfen, kurzfristig Schwächen zu verschleiern, aber auf lange Sicht kann kaum ein Verein das durchhalten. Anstatt die Kosten weiter hochzutreiben und dann das restliche Jahr fieberhaft nach Geldquellen zur Deckung der dringendsten Verbindlichkeiten zu jagen, sollte man besser die Grundkosten deutlich senken, um mit den - bei vernünftigerem Wirtschaften ja eigentlich im angemessenen Rahmen - zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen. Die Umkehr ist möglich, sie ist nötig - und sie ist eilig.